[T&P] Angst - Macht Reiten noch Sinn?

Orange_5
Hallo

Ich wollte euch fragen, ob ihr Tipps habt, wie ich meine Angst überwinden kann oder ob ich es einfach mit dem Reiten sein lassen sollte. Hier mal die Geschichte:

Ganz am Anfang durfte ich einer Bekannten mit ihrem Pferd helfen, durfte auch öfters reiten. Bin einmal richtig übel runtergefallen, hatte danach allerdings keine Angst und bin auch wieder auf das Pferd gestiegen. Leider hat die Bekannte das Pferd verkauft, sodass ich dort nicht mehr reiten konnte.
Vor zwei Jahren, (war ich 13), habe ich zweimal Ferien auf einem Reiterhof gemacht. Ich konnte zwar noch nicht gut reiten, hab aber schnell gelernt und hatte auch Spaß. Angst war für mich kein Thema, bin ohne Sattel im Gelänge geritten und all solches Zeug ^^.
Dann hab ich vor einem Jahr angefangen in einem Verein zu reiten. Am Anfang hatte ich ein paar Longenstunden, 3 oder 4, dann rein in die Abteilung. Da ging es noch halbwegs, bin zwar nie galloppiert, aber hatte auch nie wirklich Schiss. Dann bin ich ziemlich heftig von einem Pferd gefallen ( Eng. Vollblut mit noch irgendwas, ist früher Rennen gegangen). Hatte zwar keine schwerwiegenden Verletzungen, nur ein paar Prellungen. Nach diesem Sturz hab ich ungefähr 12 Longenstunden erhalten, nebenbei noch Abteilung. Danach wurde mir so ein halbtotes Pferd zugewiesen, so eins : " Ich geh allen anderen einfach hinterher." Das Pferd war echt langsam! Also wirklich total langsam ! XD Bin mit dem recht gut klargekommen, hab mich einfach draufgesetzt und gewartet, bis ich wieder runter konnte XD.
Nun habe ich jedoch in diesem Stall aufgehört, da die Besitzerin viele Anzeigen unter anderem wegen Tierqälerei bekommen hatte.
Heute hatte ich die erste Reitstunde in einem neu eröffneten Stall, der sogar noch in meinem Dorf ist. Und was soll ich sagen? Das Pferd war ein Haflinger, eigentlich ganz lieb, war aber noch etwas jünger und dementsprechend temperamentvoller. Schon nach 5 Minuten saß ich Schweißgebadet auf diesem Tier und hab nur noch gebetet, dass ich überleben möge (^^). Schon beim Leichttraben lag ich nur noch auf dem Hals und hatte nichts mehr unter Kontrolle. Das Pferd hat nichts gemacht, war halt nur ein wenig schneller.

Ich möchte wirklich reiten, aber ich weiß nicht, ob es Sinn hat, mit so einer Angst aufs Pferd zu steigen.

Was meint ihr?

Lg
Schatti
Was sind das für "Reitschulen" ?
Ich denke so kann dir da eh niemand helfen denn das musst du ganz alleine wissen und auf den Inneres hören smile
Oder du suchst dir nen neuen und dann wircklich einen vernüftigen Stall nd sagst auch was du für ein Pferd Reiten würdest das dir da so geholfen wird.
Natürlich wenn du angst städnig hast, hat das keinen Sinn das merken die Pferde ja auch.
Leolinchen
Ich hatte das selbe auch am Anfang meines Reitens.

Ich bin eine Zeit lang in einer schlecht geführten Reitanlage geritten.
Vor jedem Reiten hatte ich Bauchschmerzen. Angst, welches Pferd ich bekam.

Nach 2 Jahren hörte ich dort auf, hatte Probereiten auf einem Geländepony. Ein kleiner Privat(offen-)stall, mit einem etwas merkwürdigem Platz (eine Art P Form).

Ich ritt das Pony und hatte eine wahnsinns Angst. Ein wirklich Urliebes, nettes, ruhiges Pony, aber schiss hatte ich trotzdem.
Ihn zu vertrauen gelernt hatte ich in der zeit nicht. Es endete auch schnell, was aber weder am Pony, noch an meiner eigenen Entscheidung lag.

Ich kam in meine jetztige Reitschule, ritt Schulponys und hatte zwischendurch auch ein paar Stunden auf einer Reitbeteiligung. Auf der hatte ich mich auch nie so richtig wohl gefühlt, deshalb endete auch dies schnell.

Dann kam Leo, meine jetztige Reitbeteiligung seit +2 Jahren.
Trakehner und in dieser Zeit um einiges Temperamentvoller als meine zwei Reitbeteiligungsversuche zuvor.
Und trotzdem hatte ich bei ihm kein Herzrasen und die Hose voll. Er war zu Begin doch schwieriger gewesen, als die lieben Ponys davor, auf denen ich mich auch nie richtig wohlfühlen konnte.

Und Hey, es sind nun tatsächlich über 2 Jahre, die ich mit ihm glücklich zusammen bin. Und das vertrauen in ihn hat mir niemand beibringen können.

Fazit

Finde das passende Pferd. Der Rest ist egal. Kein Reitlehrer der Welt kann zwischen Pferd und dir eine Verbindung aufbauen. Das musst du selbst machen.
Und wenn du ein Pferd gefunden hast, bei dem du dich auf ANHIEB wohl fühlst (das ist nicht unmöglich, wie man sieht. Natürlich gibts auch Pferde, bei denen man sich das Wohlfühlen erarbeiten muss), dann halte daran fest.
Klar ist es natürlich, am Anfang etwas Angst zu haben, besonders auf einem neuen Pferd. Aber bei dem richtigen Pferd, wird das passen wie ein Puzzleteil. Es sollte dich keiner zwingen, ein Pferd zu reiten, auf dem du dich unwohl fühlst. Denn das ist nicht der Sinn
».Vanny.
Ich bin auch einmal ordentlich vom Pferd geknallt und weiß mittlerweile, dass er schnell Panik kriegt und kopflos losrennt. Da heißt es dann nur noch festhalten. Ich weiß, dass ich schwer vom Pferd zu kriegen bin, da muss der Arsch vom Pferd schon ordentlich in der Luft sein.
Aber als ich runtergefallen bin, hat sich diese Angst in meinem Kopf festgesetzt. Zuerst wollte ich nie auf dem Platz reiten, irgendwann habe ich mich überwunden, aber galloppiert habe ich nie. Vorher bin ich ohne Angst überall geritten, ich hätte nie darüber nachgedacht was-wäre-wenn, aber nach dem Sturz mache ich mir viele Gedanken. Ich longiere mein Pferd vor jedem Reiten ab, um ihn so ruhig wie möglich zu haben. Ich gehe immer auf Nummer Sicher und setze mich nicht einfach drauf. Dazu kenne ich ihn zu gut und diese Angst spielt jedes Mal mit. Bei jedem Geräusch reite ich Volten, wenn ich denke, er könnte Angst haben. Ich wäre froh, wenn ich daran nicht mehr denken müsste, da es meist nur verschwendete Gedanken sind.

Ich seh das nicht so wie Leolinchen. Ich habe mein Pferd, aber ich fühle mich trotzdem nicht wohl. Ich vertraue ihm blind, aber ich bin trotzdem unsicher.
Leolinchen
Hm... Ich denke, meine Meinung kommt daher, dass ich wirklich ausschließlich diese Erfahrung gemacht habe. Ich hatte noch nie ein 'festes' Pferd, bei dem ich mir sorgen machen musste...

Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich von meinem Pferd nie gesegelt bin. Ich weiß nicht. Er ist halt auch ein unglaublich liebes Pferd, hat vielleicht 1x in seinem Leben unter mir gebuckelt, und selbst das war nahezu lächerlichgroßes Grinsen
*~Darling~*
-
Unicorn
Ein enormes Tief hatte ich auch mal - nur noch oben gesessen, gebremst und gehofft, dass nichts passiert, obwohl Pferdchen ja gar nichts tun wollte und sich daher noch viel mehr auflud, zumindest im Gelände. Ich war immer schon eine etwas ängstlichere Reiterin, doch mittlerweile hat sich das ziemlich egalisiert. Genau so wie ».Vanny. es beschreibt, hatte ich es eine Weile auch, doch für mich war es keine Dauerlösung. Ich machte die Pferde fast noch mehr verrückt, weil ich ihnen immer zuvorkommen wollte, alles sehen wollte, wovor sie erschrecken könnten und es verhindern. Ich habe mich vor allem darauf beschränkt, nicht mehr alles vorbeugen zu wollen, sondern richtig und schnell reagieren zu können, wenn mal was ist, und mir selber klarzumachen, dass die Welt an sich in Ordnung ist, solange ich noch irgendwie halbwegs aufrecht oben hänge und ich mir keine Gedanken darüber mache, was hätte passieren können.

Hör in dich rein - wenn dir der Reitsport wichtig genug ist, dann kämpfe, um deine Angst zu besiegen. Wichtig ist ein guter RL und ein Pferd, dem du vertrauen kannst, welches absolut zuverlässig ist. Bei einem guten RL kannst du auch sagen, wenn du dich etwas nicht traust, oder irgendwo noch Probleme hast, dann sollte er dich "in einem weiten Bogen" aufbauen und dann wieder versuchen lassen.
Nieves
Zitat:
Original von ».Vanny.

Ich seh das nicht so wie Leolinchen. Ich habe mein Pferd, aber ich fühle mich trotzdem nicht wohl. Ich vertraue ihm blind, aber ich bin trotzdem unsicher.


Wenn du dir trotzdem unsicher bist, vertraust du ihm scheinbar ja nicht blind. Wenn man einem Pferd voll und ganz vertraut, fühlt man sich auf seinem Rücken nicht unwohl. Mit dem blinden Vertrauen ist das immer so schön dahingesagt, aber ich wette, dass hier (fast) keiner wirklich von sich behaupten kann, seinem Pferd in jeder x-beliebigen Situation so 'blind' zu vertrauen. Pferde sind nunmal Fluchttiere, und auch wenn es noch so lieb und brav ist, bleibt es nicht aus, dass es sich mal erschreckt und kopflos losrennt.
Ich vertraue meinem Pferd auch nicht blind - ich halte das auch nicht für sehr gesund - aber ich vertraue ihr so weit, dass ich mich auf ihr sicher und wohl fühlen kann und weiß´, dass in den meisten Situationen Verlass auf sie ist. Trotzdem würde ich nicht immer beide Hände für sie ins Feuer legen.
Pony-Fanchen
Du musst durchhalten, du darfst nicht aufgeben. Aber du musst dir eins ganz fest schwören: Gehen nie mir in irgendwelche Schulbetriebe wie diesen.
Es nützt dir wirklich nichts. Du sitzt auf dem Pferd, der Lerneffekt ist aber gleich 0.

Vielleicht suchst du dir eine Reitbeteiligung auf einem etwas älteren, ruhigerem Pferd. Weil von 0 auf 100 schafft beim besten Willen keiner.
Du musst dich einfach an die Pferde gewöhnen. Du musst damit umgehen,
dass sie mal ein wenig schneller werden, dass sie mal ein wenig ungehorsam sind.
Trotz aller Liebe zu diesen Pferden darfst du nie vergessen, dass es Fluchttiere sind und es in ihrer Natur liegt manchmal Dinge zu tun, die für uns Reiter gefährlich werden könnten.

Am besten du setzt dich auf ein Pferd, lässt es einfach ruhig stehen.
Du atmest ruhig und versuchst einfach dich zu entspannen.
Und wenn alles passt, dann merkst du einfach, wie dir warm ums Herz wirst.
Du merkst, dass du jemanden unter dir hast, der auf dich aufpasst und der gerne mit dir arbeitet.

Genau dieses Gefühl habe ich jeden Tag bei meinem Pferd und ich weiß genau - Er ist der Richtige und kein anderer.
Leolinchen
Zitat:
Original von Pony-Fanchen
Und wenn alles passt, dann merkst du einfach, wie dir warm ums Herz wirst.
Du merkst, dass du jemanden unter dir hast, der auf dich aufpasst und der gerne mit dir arbeitet.

Genau dieses Gefühl habe ich jeden Tag bei meinem Pferd und ich weiß genau - Er ist der Richtige und kein anderer.


Sehr schön formuliert. und richtig, wie ich finde.
Ich bleibe bei meiner Ansicht. Man sollte ein Pferd reiten, auf dem man sich wohl fühlt. Zu dem man passt. Bei dem man ein gutes Gefühl hat.

Und der Rest entwickelt sich, meiner Ansicht nach, von alleine.
Daina
hey so einen Hafi bin ich auch mal geritten ^^

aber eins muss ich dir sagen..meine freundiin ist früher mal (sie konnte noch nicht so gut reiten) runtergefallen von so nem riesigem,schreckhaftem hengst...sie wollte nie wieder aufsteigen..aber ich hab ihr Mut gemacht und nun gehen wir beide zusammen auf einem hof reiten...aber auch da ist sie 2x rutnergefallen weil sie sich immer mit den Beinen festklammert und diie zügel fast fallenlässt. Aber sie reitet trotzdem mit mir weiter dort,..sie hat doch nämlich Ginger ihr lieblingspferd getroffen und reitet oft auf ihr..ich mag lieber Zilly oder Hantalie
Jenny
Zitat:
Original von Pony-Fanchen
Und wenn alles passt, dann merkst du einfach, wie dir warm ums Herz wirst.
Du merkst, dass du jemanden unter dir hast, der auf dich aufpasst und der gerne mit dir arbeitet.

Genau dieses Gefühl habe ich jeden Tag bei meinem Pferd und ich weiß genau - Er ist der Richtige und kein anderer.


Richtig gut gesagt. Ich selber bin jemand, der sich nicht auf jedes Pferd setzt und losgaloppiert, wenn mir das Vertrauen fehlt bin ich doch sehr angespannt und unsicher. Als ich mit Nevi das erste Mal ausgeritten bin habe ich mir nicht getraut, den Zügel lang zu lassen. Und jetzt? Nun, mittlerweile galoppieren wir ohne Sattel übers Feld großes Grinsen
Raindrops
Bin damals auch mal richtig heftig runtergeflogen. Danach hatte ich tierische Angst vor dem Pferd & hab wochenlang gesagt: "Ich steig nichtmehr auf das Pferd, dann lass' ich die Reitstunde halt ausfallen", bis meine RL & meine Freundin mich soweit überredet hatten, dass ich zumindest im Schritt & Trab mitreite. Und ich muss sagen: Das hat mir extrem geholfen.
Ich kann dir deswegen nur empfehlen, mit dem Pferd weiterzumachen & dich der Angst zu stellen Augenzwinkern

Ich habe jetzt gerade selbst mal eine Frage zum Thema Angst:
Seit einigen Wochen tritt mein Pony beim longieren nur noch nach mir. Putzen ist auch schon fast unmöglich, da sie da auch jedeMöglichkeit nutzt nach mir zu treten & mittlerweile habe ich richtig Angst vor Wyoming. Kann mir evtl. jemand Tipps geben, wie ich diese Angst wieder lsowerde?

MFG
Asta
Zitat:
Original von Kleines_Springpony

Ich habe jetzt gerade selbst mal eine Frage zum Thema Angst:
Seit einigen Wochen tritt mein Pony beim longieren nur noch nach mir. Putzen ist auch schon fast unmöglich, da sie da auch jedeMöglichkeit nutzt nach mir zu treten & mittlerweile habe ich richtig Angst vor Wyoming. Kann mir evtl. jemand Tipps geben, wie ich diese Angst wieder lsowerde?

MFG


Hallo,

ich würde ersteinmal den Grund für das Treten herausfinden. Hat es das vorher noch nie gemacht? Wann und in welcher Situation kam das Treten zum ersten Mal?

Ich kenne auch einige Pferde (insb. Schulpferde), die die Angst des Reitschülers ausnutzen und beim Putzen drohen (sowohl beißen als auch treten), geht allerdings jemand ohne Angst mit dem Pferd um, sind es die liebsten Pferde. Das ging in meinem ehem. Stall sogar soweit, dass ich meine ehem RB (damals Schuli) unangebunden in der Box putzen und satteln konnte, während Andere ihn an 2 Seiten festgemacht haben.
Sorry für die Abweichung vom Thema ;-)
Jenny
Zitat:
Original von Kleines_Springpony
Ich habe jetzt gerade selbst mal eine Frage zum Thema Angst:
Seit einigen Wochen tritt mein Pony beim longieren nur noch nach mir. Putzen ist auch schon fast unmöglich, da sie da auch jedeMöglichkeit nutzt nach mir zu treten & mittlerweile habe ich richtig Angst vor Wyoming. Kann mir evtl. jemand Tipps geben, wie ich diese Angst wieder lsowerde?


Hast du nicht vielleicht eine erwachsene Person, die sich mit Pferden auskennt? Dann hättest du Hilfe Augenzwinkern
Raindrops
Angefangen hat das mit dem Treten, als sie ihr Geschwür am Kopf bekam. Dann trat das treten beim putzen auf, später dann auch beim longieren. Solang ich sie im Schritt laufen ließ, machte sie nichts. Aber sobald ich sie zum Trab angetrieben habe fings erst mit bocken an, später dann in meine Richtung. Im Galopp kam sie dann immer auf mich zugerannt, drehte sich blitzschnell um & versuchte zu treten. (Wobei ich sagen muss, dass das schon seltener geworden ist, dennoch hab ich schreckliche Angst mit ihr zu arbeiten, will sie aber auch nicht verlieren)

Beim Führen ist sie ganz lieb, abgesehen davon, dass sie manchmal vorrennen will.

Als erwachsene Person ist meist nur mein Vater dabei & der is leider nicht so wirklich Pferdekundig...