Sad + II Teil |Story

Sandy
Puh 3 Jahre später?

Sonst gut. Nur etwas. Sie ist 17 und darf schon Autofahren?
Twelvi
@sandy: in den usa geht des glaub ich.
Powerstute
ja, in den USA darf man ab 16 auto fahren!
und schreib bitte ganz schnell! ich bin schon seit der letzten zeile total nervös!
BlackButerfly
Zitat:
Original von Powerstute
ja, in den USA darf man ab 16 auto fahren!
und schreib bitte ganz schnell! ich bin schon seit der letzten zeile total nervös!


Ha, dann bin ich jetzt extra gemein *hrhr*: Du musst dich noch bis später gedulden... is no nit fertig und muss noch austragen *kotz* bei der Hitze... naja, da fallen mir dafür meist die besten Ideen ein^^
BlackButerfly
für mehr hats mir in letzter Zeit leider net gereicht, wollt euch aber au net weiter auf die Folter spannen und hab postete deswegen jetzt schon^^

Teil 2
Monoton prasselte der Regen gegen die Scheibe. Nora sah von ihrem Buch auf und starrte auf die Straße. Der Verkehr ließ langsam nach und die Dämmerung brach herein. Eigentlich sollte sie lernen, doch seit einiger Zeit fiel ihr das immer schwerer. Immer wieder schweiften ihre Gedanken ab. Seufzend schlug sie das Buch zu und setzte sich auf das abgewetzte Stoffsofa. Sofort kam ihr Hund Charly angetrottet und legte sich neben sie. Liebevoll kraulte sie den Rüden hinter den Schlappohren. Drei Jahre war er alt und seit genau drei Jahren lebte sie hier in dieser kleinen, muffigen billig Wohnung. Seit drei Jahren hatte sie Sebastian nicht mehr gesehen. Drei Jahre waren eine lange Zeit für eine junge Frau wie sie. Seit zwei Jahren ging sie auf das College. Um sich das leisten zu können ging sie nach dem Unterricht arbeiten. Hausaufgaben und das lernen verschob sie meist bis in den späten Abend und dann war sie zu müde. Doch anders konnte sie nicht überleben! Vor einem Jahr war ihr Vater aufgrund des Alkohols gestorben. Nora trauerte ihm nicht nach. Sie vermisste jemand anderen, auch wenn sie sich krampfhaft einredete, sie hätte ihn vergessen. Alles erinnerte sie an Sebastian, aber sie hatte gelernt damit zu leben.
Entspannt lehnte sie sich zurück und schloss die Augen. Bilder von ihr und Sebastian jagten ihr durch den Kopf. Sie riss die Augen auf. Nicht an ihn denken!, ermahnte sie sich. Ihr Blick fiel auf Charly und dann auf die Tür. Mit einem Seufzer stand sie auf, nahm die Leine vom Hacken, zog ihren Mantel an und öffnete die Tür. Charly schlüpfte schnell durch die Tür, bevor Nora sie ins Schloss zog. Der Regen prasselte weiter ungestört auf sie hinab, während sie mit ihrem Hund eine Runde um den Block lief. Langsam sickerte das Wasser ihr in den Kragen. Sie fröstelte. Es war November und der Winter hielt in Manhattan Einzug. Wirklich kalt wurde es hier nie, dennoch spürte man deutlich, dass der Winter da war. Sofort als Charly das nötigste verrichtet hatte, hastete sie nach Hause. Als sie die Tür zu dem Mehrfamilienhaus aufschließen wollte, räusperte sich jemand zu ihrer Seite. Nora zuckte erschrocken zusammen und presste sich an die Wand. Ein Mann stand vor ihn. Selbst in der Dunkelheit erkannte sie sein Gesicht. Ihr Atem ging schwer und stoßweise.
„Sebastian?!“, flüsterte sie leise, den Tränen nahe. Der Mann lächelte und nickte. Nora wusste nicht was sagen. Sie stand einfach nur da und starrte ihn an.
„Können wir vielleicht reingehen? Es ist kalt hier draußen und ganz schön feucht.“, meinte Sebastian.
„Ähm... ja!“, murmelte sie und schloss die Tür auf.
TN-Miami
Juhuuu, es geht weiter!
Für mich ein bisschen zu schnell die Geschichte, aber ist ganz okay!
BlackButerfly
Zitat:
Original von TN-Miami
Juhuuu, es geht weiter!
Für mich ein bisschen zu schnell die Geschichte, aber ist ganz okay!


Ja, ist mir auch schon aufgefallen... des nervt mich jetzt schon wieder^^... mein Lebensrythmus ist wohl einfach zu schnell^^
Sandy
GEnial! Wann gehts weiter?
BlackButerfly
Ich muss euch vorwarnen. Wenn ich weiterhin in dieser stimmung bleibe, dann gibt es in diesem Teil kein Happy End. Wahrscheinlich wird Nora bei einem Unfall ums Leben kommen... oder so. Ich weiß es noch nicht genau, aber es wird kein schönes Ende alá: Sebastian und Nora glücklich-> heiraten-> zwei Kinder! Außerdem wird der zweite Teil von Sad ein wenig brutaler! Lasst euch einfach überraschen (und überlest mein gelaber einfach^^) und bildet euch eure eigenen Meinung^^


Sebastian betrachtete den schmuddeligen Gang genau und zog seine Nase kraus.
„In so einer Absteige wohnst du?“, fragte er abfällig. Nora sah ihn kalt an. Was war nur mit ihm los?
„Ich nehme was ich kriegen kann!“, antwortete sie schnippisch und schloss die Wohnungstür auf. Charly verkroch sich sofort auf seine Decke und würde die nächsten Stunden damit verbringen seinen Knochen zu zerkauen. Nora deutete auf das verschlissene Sofa und schloss die Tür hinter Sebastian. Abwartend lehnte sie sich mit dem Rücken an die kalte Wohnungstür und beobachtete ihn. Er blieb vor dem Sofa stehen und wand sich zu ihr um.
„Warum bist du hier?“, fragte sie leise, wie als wollte sie die Antwort gar nicht hören.
„Weil ich dich sehen wollte!“
„Die ganze Wahrheit bitte!“, forderte sie kalt. Sie vertraute ihm nicht mehr und das sollte er auch zu spüren bekommen.
Sebastian seufzte, fuhr sich durch das mittlerweile schwarz gefärbte Haar und brachte damit seine Frisur etwas durcheinander. Betreten sah er zu Boden: „Mein Chef hat mich zum Arbeiten für ein Jahr hergeschickt und da habe ich gedacht, dass ich dich vielleicht endlich finde. Seit du aus Miami abgehauen bist habe ich dich ja nicht wieder gesehen. Weißt du eigentlich wie viel Zeit ich damit verbracht habe dich zu suchen? Woher sollte ich auch wissen, dass du den Mädchennamen deiner Mutter angenommen hast!“ Er sah sie mit seinen warmen, rehbraunen Augen an. Am liebsten hätte Nora ihn sofort in die Arme genommen um seine Nähe, seine Wärme zu spüren, doch sie blieb weiterhin an der Tür stehen.
„Weißt du eigentlich was du gerade anrichtest? Weißt du eigentlich dass du gerade dabei bist mein Leben zu zerstören?! Mensch Sebastian. Es ist vorbei. Ich kann nicht mehr!“, sagte sie mit weinerlicher Stimme. Sie benötigte ihre ganze Kraft um nicht zu weinen. Überrascht sah Sebastian an: „Ich habe mir ja gedacht, dass du nicht sehr erfreut sein wirst, aber dass du mich gleich so abblitzen lässt.“ Er ging zwei Schritten auf sie zu. Nora wich mit einem schnellen Schritt aus und öffnete die Wohnungstür. Warum hatte sie ihn überhaupt hereinkommen lassen? Warum war es soweit gekommen? Verständnislos wanderte Sebastians Blick von ihr zur offenen Tür. Mit einem Kopfnicken machte Nora die Situation deutlich und er verließ mit hängenden Schultern die Wohnung. Sie schloss die Tür sorgfältig, stellte ihre Musikanlage auf ´laut´, bandagierte sich die Hände und schlug auf ihren schwarzen Boxsack ein, der in einer Ecke des kleinen Wohnzimmers hing. Während sie das dunkle Leder verdrosch kamen ihr langsam die Tränen. Er hätte nicht herkommen sollen! Er hätte sie nie suchen dürfen! Verzweifelt klammerte sie sich an den Sandsack und lies den Tränen freien Lauf.
Wie lange sie so dastand und ihren Kummer auslebte wusste sie nicht. Ausgelaugt ging sie in das kleine Bad und betrachtete sich im Spiegel. Sie war mager, aber ihr fehlte das Geld für regelmäßige Mahlzeiten. Um ihren Mund hatte sich ein trotziger Zug gebildet und ihre Augen leuchteten nur noch matt. Gedankenversunken starrte sie in den Spiegel und langsam wandelte sich ihr Spiegelbild. Verschwamm vor ihrem Blick. Sie sah nun in Sebastians Augen. Sofort kamen wieder die Tränen. Wütend holte sie aus und schlug mitten in den Spiegel, der darauf in tausend Teile zersprang und das kleine Regal dahinter freilegte. Noras Atem ging schwer. Ihr Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig. Ohne recht zu wissen, was sie da tat, hob sie eine der vielen Scherben auf. Sollte sie es wieder versuchen? Ihre alten Narben waren verblasst, was würden neue da schon ausmachen. Sie wusste, dass sie dem Drang wiederstehen konnte, doch wollte sie das überhaupt? Mit einem schnellen Ruck zog sie die Scherbe über die Haut. Ein feiner Riss entstand und etwas Blut quoll hervor. Was habe ich nur getan?, jagte es ihr entsetzt durch den Kopf und sie warf die Scherbe weit von sich. Warum verletzte es sie so Sebastian so unerwartet wieder zusehen? Sie dachte doch, sie habe ihn vergessen. Dem war wohl nicht so. Kraftlos warf sie sich im Schlafzimmer auf das alte Bett. Sie schmiegte sich eng an den Stoff des Kissens und fühlte sich etwas geborgener. Langsam übermannte sie der Schlaf.
Myst
Schreib schnell weite bitte^^
Das zieht einen voll in einen Bann XDD
BlackButerfly
Zitat:
Original von Myst
Schreib schnell weite bitte^^
Das zieht einen voll in einen Bann XDD


Danke schön^^. Musst dich noch ein bissl gedulden weil zu meiner Maus kommt heut ne Fotografin und dann gibts Foddos XD... da freu ich mich schon seit mehr als ner Woche drauf... Schreib erst heute abend weiter^^
Sandy
Wirkliche ein genialer Teil
BlackButerfly
Joa, hab a bissl weiter geschrieben^^


Der Wecker klingelte schrill und schreckte Nora aus ihrem nicht gerade tiefen Schlaf auf. Total übermüdet schaltete sie ihn ab und schwang die Füße aus dem Bett. Sie hatte sich am Vortag nicht die Mühe gemacht ihre Klamotten abzulegen und jetzt waren sie total zerknittert. Nora ignorierte das und schlurfte in die Küche. Mit einem schnellen Blick in den Kühlschrank stellte sie fest, dass das Frühstück wohl ausfallen musste. Seufzend nahm sie ihren Rucksack, stopfte die benötigten Bücher rein und stellte ihn dann neben die Tür. Draußen ging gerade die Sonne auf und tauchte das kleine Wohnzimmer in ein seltsames Licht. Doch Nora ignorierte es und nahm Charlys Leine vom Hacken. Freudig sprang der schwarze Rüde auf und wedelte mit der langen, buschigen Rute. Nora tätschelte ihrem Hund liebevoll den Rücken und ging dann mit ihm nach draußen, damit er schnell sein Geschäft verrichten konnte. Langsam erwachten die Menschen in Manhattan aus ihrem Schlaf und die Straßen begannen sich zu füllen. Immer wieder musste Nora sich zwingen nicht zu sehr an Sebastian zu denken. Immer wieder schlichen sich Bilder von ihm in ihr Gedächtnis und sie konnte nichts dagegen tun. Energisch ging sie die letzten Schritte auf die Haustür zu. In ihrer Wohnung kontrollierte sie Charlys Wassernapf und verließ dann die Wohnung. Ihr Auto war immer noch das selbe wie vor drei Jahren und mittlerweile ließ die Qualität nach. Nora störte es nicht sonderlich, solange der Wagen noch fuhr.
Auf dem Schulhof war viel los. Überall standen Studenten herum und warteten darauf, dass ihre Lehrer kamen. Sie schlängelte sich zwischen den einzelnen Grüppchen hindurch und steuerte das Klassenzimmer an. Es war leer. Nora setzte sich an ihren Platz und nahm ihren Block heraus und begann zu zeichnen. Sie tat es immer. Vor und während des Unterrichts. Schon oft hatte sie deswegen Ärger bekommen, doch das lies sie kalt. Langsam konnte man erkennen, was sie zeichnete. Ein dunkelgraues Kreuz von einer schwarzen Perlenkette umschlungen und von wilden Rosen überwuchert. Nora zeichnete nur solche Dinge. Alles andere schienen für sie belanglos.

Vor allen anderen Schülern verließ sie das Gebäude und eilte zu ihrem Auto. Sie hasste dieses Massengedränge und das fröhliche Lachen nach Schulschluss. Nora suchte gedankenverloren in ihrer Tasche nach dem Autoschlüssel und beachtete den jungen Mann der an ihrem Wagen lehnte nicht weiter. Erst als sie beinahe mit ihm zusammenstieß, sah sie ihn an.
„Was willst DU denn schon wieder?“, fragte sie Sebastian giftig. Der lachte, richtetet sich zu seiner ganzen Größe auf und sah auf die relativ kleine Nora herunter.
„Sei mal nicht so freundlich! So macht man sich keine Freunde“, lächelte er. Nora hasste ihn für diese Bemerkung. Sie schnaubte verächtlich und wollte in einsteigen, doch Sebastian verhinderte es erfolgreich. Genervt ließ sie die Hand, die schon nach dem Türgriff greifen wollte, sinken und starrte auf das Muster des gepflasterten Parkplatzes hinunter.
„Nora, lass mich endlich mit dir reden!“
„Da gibt’s nichts zu reden und jetzt lass mich gehen, oder ich rufe um Hilfe!“, drohte sie. Sebastian lachte verächtlich auf.
„Wenn du hier nicht reden willst, dann komm heute Abend um acht Uhr in den Central Park. Selbe Bank wie vor drei Jahren!“, sagte er knapp und verschwand dann. Nora sah ihm nach. Sebastian hatte sich verändert. Aber sie auch...! Würden sie jemals wieder zusammenfinden? Sie kniff sich in den Arm und schollt sich innerlich dafür, dass sie sich bereits Gedanken über einen neue Beziehung machte. Wütend schmiss sie ihren Rucksack auf den Beifahrersitz und fuhr, so schnell es der Verkehr und der schon etwas veraltete Motor ihres Autos zuließ, nach Hause.

Mit einem Knall flog die Wohnungstür hinter ihr ins Schloss und der Rucksack auf das Sofa. Blieb aber nicht dort und kullerte vom Rand des Sitzpolsters hinunter auf den nackten Holzboden. ´Scheiße!´, fluchte Nora, hob ihn auf und legte ihn wieder auf das Sofa. Wie konnte Sebastian es sich eigentlich erlauben sich mit ihr zu verabreden? Und wenn sie einfach nicht hinginge? Der Gedanke gefiel ihr. Sie würde ihn einfach auf der Bank versauern lassen. Ein gehässiges Grinsen machte sich auf ihrem hübschen Gesicht breit. Ihr Magen knurrte und sie suchte im beinahe leeren Kühlschrank nach etwas, was noch nicht abgelaufen war. Im hintersten Eck fand sie einen Pudding. Sie nahm ihn heraus, holte einen Löffel und ließ sich auf dem Sofa nieder. Die Lampe ihres Anrufbeantworters blinkte. Neugierig drückte sie die Taste. Ihr Chef hatte darauf gesprochen. Sie brauchte an diesem Tag nicht mehr zu Arbeit kommen. Das meiste sei schon erledigt. Teils froh über die Nachricht, teils etwas niedergeschlagen darüber für den zusätzlichen freien Tag kein Geld zu bekommen. Zumindest konnte sie sich so in aller Ruhe dem Berg Hausaufgaben widmen, der noch abzuarbeiten war.
Sandy
ccool! Weita

Ich bin dein treuster Fan *g*
Powerstute
ja, mach bitte weiter, gaaaaaaanz schnell! *gg*
lg
power
BlackButerfly
Zitat:
Original von Sandy
Ich bin dein treuster Fan *g*


*hehe* das ehrt mich zutiefst *verbeug*^^

Zitat:
Original von Powerstute
ja, mach bitte weiter, gaaaaaaanz schnell! *gg*
lg
power


Ich kann auch nicht schneller denken wie ich schreibe, sonst komm ich nimmer hinterher Zunge raus
Powerstute
ok, dann mach etwas langsamer! kommt heute noch ein abschnitt, oder erst morgen?
BlackButerfly
Bin fleißig am Arbeiten^^... werd hier ja auch echt toll unterstützt. Ich hätt wahrscheinlich schon aufgegeben, wenn ihr nicht wärd^^ Um auf deine Frage zurück zu kommen: Denk schon, dass es heute noch einen geben wird! Freude !
Powerstute
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa *freuz*
BlackButerfly
Ein wirklich kurzer Teil, aber in meinem Zimmer war es heut so heiß unglücklich da konnt ich mich gar net konzentrieren!

Es war kurz vor 20 Uhr und Nora wurde immer nervöser. Sollte sie Sebastian wirklich versetzen? Er war doch immer für sie da gewesen. Nein, das stimmte nicht! Er hatte sie auf hinterhältige Weise hintergangen. Dennoch war Nora auf das äußerste gespannt, was er ihr zu sagen hatte. Eine Viertel Stunde lang rang sie mit sich, dann packte sie ihren Mantel und verließ die Wohnung. Um diese Zeit war es bereits dunkel, aber der Verkehr auf der Straße war noch nicht verebbt und sie kam nur langsam voran. Genervt blieb sie in einer endlosscheinenden Schlange an einer Ampel stecken und schlug mit der flachen Hand auf das Lenkrad. Sie war sowieso schon spät dran. Endlich erreichte sie den Parkplatz vor dem Park. Hastig schloss sie ihren Wagen ab und ging in den Central Park. Sie fand die Bank mit Leichtigkeit. Sebastian wartete geduldig auf sie. Er lächelte ihr freundlich entgegen, doch Nora erwiderte es nicht. Noch nicht. Zu erst hatte er ihr etwas zu erklären.
„Hi!“, sagte er leise und deutete auf den freien Platz neben sich. Es war kalt und er hatte einen langen dunklen Mantel an. Seine schwarzgefärbten Haare schimmerten im Laternenlicht silbern.
„Hi!“, erwiderte Nora ebenso leise und setzte sich neben ihn. „Also?“, fragte sie und hob eine Augenbraue. „Wie geht es Tiffany?“
„Warum willst du denn das jetzt wissen? Ihr geht es gut, denke ich.“
„Warum habt ihr euch geküsst?“
Überrascht sah Sebastian Nora an. Es irritierte ihn, dass sie das Gespräch so schnell zu Ende bringen wollte.
„Sie hat MICH geküsst. Nicht wir uns!“, antwortete er.
„Aber es schien dir zu gefallen.“
„Vielleicht ein bisschen, aber danach hatten wir einen üblen Zoff deinetwegen! Als ich dann die Nachricht gelesen habe ging eine Welt für mich unter und Tante Sara organisierte, dass ich in Miami bleiben konnte und nicht mehr her musste, denn dann hätte ich dich wieder gesehen. Das wollte sie mit allen Mitteln verhindern. Es war nicht böse gemeint. Sie wollte mich nur vor weiterem Kummer bewahren. Darum bin ich in Miami geblieben, habe aber von dort aus nach dir gesucht. Mensch Nora, begreif doch! Ich mein es ernst. Das erste mal in meinem Leben meine ich es mit einem Mädchen wirklich ernst!“
Nora stockte der Atem bei diesem Geständnis. Sie hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Wie in Zeitlupe stand sie auf und lehnte sich mit der Schulter an eine Laterne. Konnte sie ihm glauben? Würde er sie nicht wieder hinters Licht führen? Sie hatte ihm schon einmal mehr als vertraut und er hatte ihr Leben zerstört.
„Sorry, aber ich kann nicht“, wich sie ihm aus und wollte gehen.
„Falls du es dir anders überlegen solltest. Ich wohne in der Second Avenue Nummer 123.“, rief er ihr hinterher. Man hörte aus seiner Stimme heraus, dass es ihn sehr getroffen hatte. Nora nickte und verließ mit hängenden Schultern den Park. Während der Heimfahrt überlegte sie fieberhaft, warum sie überhaupt zu dem Treffen gegangen war. So hatte sie doch nur alles schlimmer gemacht! Warum musste Sebastian auch unbedingt nach Manhattan kommen. Sie hätte damals gleich nach Kuba abhauen und nicht in der Stadt bleiben sollen. Innerlich verfluchte sie sich für diesen Fehler.