TerraTX
Ja, früher fand ich Ich-Form und vor allem Präsenz total abartig xD aber inzwischen *_* da liebe ich es einfach.
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Original von TerraTX Sofort starre ich auf meine Tür; meine Sinne bis zum Äußersten gespannt. Das Geräusch scheint von dort zu kommen, auch wenn ich mich nicht daran erinnern kann, jemals Vibrationsalarm eingestellt zu haben. Selbst meine SMS haben einen Melodie - und meine besten Freunde sogar unterschiedliche, damit ich immer gleich weiß, wer angerufen hat. Doch aus meinem Zimmer kommt bloß ein dumpfes Summen. Mir nichts dabei denkend - schließlich vergesse ich so manche Dinge, wie zum Beispiel den letzten Tag - mache ich mich auf die Suche nach meinem kleinen Klapptelefon. Das Geräusch verstummt, weshalb ich nur raten kann, wo ich es das letzte Mal liegen gelassen habe. Seufzend kratze ich mich am Kopf, ehe ich mich entscheide, die oberste Schublade meines Schreibtischs zu durchsuchen. Meine ganze Konzentration liegt in meinen Fingern; Papier, Briefumschläge, Stifte - viereckige Plastikpackungen mit glatter Oberfläche und geriffeltem Rand. Meine Nägel krallen sich in das empfindliche Holz und ich schließe tief durchatmend die Augen, um mich zu beruhigen. Natürlich besitze ich Kondome; unter meinem Bett. In einem kleinen, unschuldig aussehenden Kästchen, das dank seiner schwarzen Farbe da hinten in der Ecke nur zu erkennen ist, wenn man genau weiß, dass es da ist. Ich habe mir diese Kondome vor ein paar Tagen gekauft, weil ich vorhabe, am Abend meiner Geburtstagsparty endlich meine Jungfräulichkeit zu verlieren. Nicht, dass ich es mit irgendwem tun will, der mir gerade über den Weg läuft; nein. Seit zwei Wochen gehe ich mit Melissa - einem der begehrtesten Mädchen unserer Schule - und sie wartet nur darauf, dass ich endlich so weit bin. "Also warum liegen dort Kondome in meiner Schublade?", frage ich so ruhig und bedacht, dass es glatt bedrohlich wirkt. Mich beschleicht ein ungutes Gefühl, auf dem ich gar nicht lange herumreiten will. Das Bild eines KalendesEin Bild von was??? schleicht sich in mein Gedächtnis - und ich verdränge es so schnell wie möglich. Das kann nicht sein. Es ist einfach unmöglich. Punkt - Aus - Ende! Vorsichtig ziehe ich ein Päckchen heraus. Augenkrebsrosa, dem das fahle Mond- und Sternenlicht offensichtlich ausreicht, um zu strahlen, als wenn es kein Morgen mehr gäbe. Auf der Oberfläche ist irgendetwas in winzigen, weißen Buchstaben geschrieben, das ich allerdings nicht entziffern kann. Wahrscheinlich irgendeine Geschmacksrichtung. Allerdings hatten die Kondome, die ich gekauft habe, weder eine Geschmacksrichtung noch eine grell-rosa Verpackung. "Das ist der miesteste Scherz, den sie sich jemals zu meinem Geburtstag erlaubt haben!", schnaufe ich, lasse das Ding zurück in die Schublade fallen und schiebe sie zu, bevor ich weiter nach meinem Handy suche. Gerade, als ich glaube, es gar nicht mehr zu finden, höre ich ein erneutes Vibrieren, das irgendwo aus meinem Kleiderschrank zu kommen scheint. Sofort stehe ich davor, reiße die Türen auf und wühle in den Hosen und Jacken, die lieblosenleblos, lieblos finde ich hört sich etwas seltsam an im obersten Fach verstreut sind. "Endlich", kann ich mir nicht verkneifen, als ich das Ding in den Händen haltenhalte ohne n. Wenigstens ist es noch das selbe Handy, das ich sonst gehabt habe. Dennoch zittern meine Finger, als ich auf 'SMS lesen' klicke und mit den Augen den Text überfliege, den meine Mutter dir nicht???? geschickt hat. Irgendetwas in mir schaltet einfach ab, als wolle es diese Worte gar nicht verstehen, deren Inhalt mir so fern erscheint. Kurz schließe ich die Augen, ehe ich mir die SMS laut vorlese. Gesagte Worte sind immer schwerer ungeschehen zu machen als andere. |