TerraTX
danke euch allen, für die lieben Kommentare
@saddy: uh, gute frage, muss ich mal googeln xD
@juliana: ich freue mich immer, einen stillen leser mal nach draußen locken zu können ^_^
so, neues kapitel, neues dramaaaa
(bin krank, da is das heute so zustande gekommen ^^)
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"Und, wir war der erste Schultag?", fragt meine Mutter mit einem sanften Lächeln, während sie die Teller auf dem Esstisch verteilt, in dessen Mitte eine Schale voll Nudel-Broccoli-Gratin platziert ist. Genießend atme ich den Duft ein, der mir seit Jahren das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, ehe ich meine Tasche auf der Treppe zum ersten Stock ablege, um mich auf meinen Platz zu setzen.
"Ja, es war ganz okay. Hätte schlimmer sein können", erwider ich, wobei mir auffällt, wie nichtsaussagen meine Antwort doch ist. Allerdings ist es so wahrscheinlich besser. Wenn ich ihr erzählen würde, dass Kevin mir fast eine reingeschlagen hätte und ich aufgrund eines Nervenzusammenbruchs den Unterricht verlassen habe, würde ihr das mit Sicherheit Sorgen machen. Desweiteren weiß ich nicht, wie sie darauf reagiert, wenn sie erfährt, dass ich Nick von meinem Zustand erzähltt habe und ich mit meinem zweiten Ich trainiert habe, meine Gedanken geheim zu halten.
'Das letzte habe ich schon wieder gehört', bemerkt er. Kein negativer Kommentar; das Lob in seinem Tonfall ist deutlich herauszuhören. Wir haben so oft geübt, wie meine Kopfschmerzen es zugelassen haben, und ich bin wesentlich besser geworden. Er hat zwar gesagt, er versucht, nicht hinzuhören, um es mir einfacher zu machen, doch ist es zumindest ein Fortschritt.
"Julian, hörst du mir überhaupt zu?", fragt meine Mutter die Brauen hebend, woraufhin ich sie überrascht ansehe. Kurz lege ich die Stirn in Falten, ehe ich hilflos mit den Schultern zucke. Nein, wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht den leisesten Schimmer, was sie gesagt haben könnte - und Ehrlichkeit währt ja angeblich am längsten.
"Ich habe gesagt, dass das nicht sehr gut klingt", seufzt sie den Kopf schüttelnd, "und ich hoffe du weißt, dass du über deine Probleme ruhig mit mir reden kannst. Du musst mir nichts verheimlichen, ich komme damit schon klar, schließlich bin ich deine Mutter. Da ist es meine Aufgabe, für dich dazusein."
"Schon klar, Mama. Aber es ist wirklich alles okay. Ich meine, wenn man neu in einer Klasse ist, dann gucken immer alles etwas komisch, aber damit komme ich schon zurecht", erkläre ich und sie nickt mir kurz zu, bevor sie in der Küche verschwindet, um mit Gläsern und einem Packen Orangensaft wieder zurückzukommen.
"Soll ich dir helfen?", biete ich sofort an.
"Na, eigentlich bin ich schon fertig. Aber du kannst mal deinen Bruder und Papa holen und ihnen sagen, dass das Essen fertig ist."
"Klar. Weißt du, wo die beiden sind?", frage ich und stehe wieder von meinem Stuhl auf. Das könnte eine Sucherei werden.
"Uh, gute Frage. Papa wollte vorhin duschen gehen, also könnte er noch oben sein - und Jimmy mit Sicherheit auch. Wahrscheinlich macht er Hausaufgaben", überlegt meine Mutter, weshalb ich bestätigend nicke und mich auf dem Weg in den ersten Stock mache. Währenddessen greife ich meinen Rucksack, den ich schnell in meinem Zimmer neben den Schreibtisch werfe, ehe ich zum Schlafzimmer meiner Eltern gehe und vorsichtig anklopfe.
"Ja?", kommt es von drinnen, woraufhin ich die Tür öffne - und mich meinem splitternackten Vater gegenüber sehe, der mich fragend ansieht.
"Ähm, Essen ist fertig", überbringe ich hastig die Nachricht, bevor ich schnell die Tür wieder schließe, um zum Zimmer meines Bruders zu gehen. Ich habe kein Problem mit Nacktheit, aber bei meinen Eltern ist das irgendwie etwas anderes.
'Was ist so schlimm daran? Da ist nichts, was wir nicht schon tausendmal gesehen haben', merkt das Ding in meinem Kopf verwundert an.
Was du nicht schon tausendmal gesehen hast, korrigiere ich ihn, wobei mir das Blut in den Kopf schießt. Ich will gar nicht wissen, wie oft er das tatsächlich schon gesehen hat. In diesem einen Jahr - oder bei wievielen Personen.
'Ach, komm schon. Ein Bisschen neugierig bist du schon, das merk ich doch', grinst er und erscheint plötzlich vor mir. Erschrocken weiche ich einen Schritt zurück; Gott, mir wäre fast das Herz stehengeblieben! Keuchend fasse ich mir an den Brustkorb und schüttel genervt den Kopf, ehe ich einfach durch ihn durch gehe.
'Hey, das ist jetzt wirklich nicht nett', erwidert er beleidigt und schaut mir hinterher. Ich habe zwar keine Augen im Rücken, aber irgendwie weiß ich einfach, dass er es tut. Wahrscheinlich ein Nebeneffekt dieses geteilten Körpers.
"Es ist auch nicht sehr nett, mir fast einen Herzinfakt zu verschaffen", murre ich eingeschnappt - und stolper plötzlich ein Schritt zurück, als ich direkt auf jemanden treffen. Sofort blicke ich auf; mein Bruder, der mich skeptisch mustert. Ich kann ihm ansehen, dass er mir am liebsten etwas sagen würde, sich allerdings dagegen entscheidet. Ja, ich bin seltsam, so langsam habe ich es verstanden.
"Schon okay, ich habe nur mit mir selbst geredet", erkläre ich abwinkend, "Ich soll dir von Mama sagen, dass Essen fertig ist."
"Ah, okay. Hast du Dad schon Bescheid gegeben?"
'Sag nein'
Warum?
'Sag einfach nein. Vertrau mir.'
Hah, ihm vertrauen, ja klar. Dennoch kann ich seinem Gedankengang folgen, weshalb ich meinem Bruder verlangte Antwort gebe: "Nein, noch nicht. Kannst du das schnell machen? Ich will noch etwas aus meinem Zimmer holen."
Jimmy nickt mir zu und geht an mir vorbei zum Zimmer unserer Eltern. Neugierig beobachte ich ihn - wie er die Tür öffnet und dann...
"Gott, Dad, zieh dir was an!", ruft er entsetzt, während er die Tür sofort wieder zuknallt. Mit hochrotem Kopf stampft er zur Treppe, wobei ich mir das Grinsen kaum verkneifen kann. Mein Vater braucht wirklich lange, um seine Klamotten zu finden, wie mir scheint. Fragend blicke ich zu Jimmy.
"Guck nicht so! Der kann meinetwegen verhungern, ist mir auch egal. Wolltest du nicht noch was aus deinem Zimmer holen?"
Ach ja, stimmt ja. Nickend verziehe ich mich in meine eigenen vier Wände und lasse mich aufs Bett fallen. In zwei oder drei Minuten kann ich wieder runtergehen, dann wird das Jimmy nicht auffallen.
'Siehst du, das hat sich doch gelohnt, nein zu sagen.'
Naja, es war gemein. Irgendwie.
'Die großen Brüder ärgern die kleinen nunmal, das ist ein Naturgesetzt', rechtfertig er sich mit einem Grinsen und setzt sich neben mir aufs Bett. Die Brauen hochziehend sehe ich abschätzend zu ihm herüber, verkneife mir allerdings jeglichen Kommentar. Er scheint wirklich Spaß daran zu haben, andere Leute zu ärgern.
'Das mit dem Verkneifen hat wohl nicht so gut geklappt', kommentiert er, während er sich nach hinten fallen lässt und die Hände entspannt auf dem Bauch ablegt. Gähnend schließt er die Augen.

@saddy: uh, gute frage, muss ich mal googeln xD
@juliana: ich freue mich immer, einen stillen leser mal nach draußen locken zu können ^_^
so, neues kapitel, neues dramaaaa

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Kapitel 6
"Und, wir war der erste Schultag?", fragt meine Mutter mit einem sanften Lächeln, während sie die Teller auf dem Esstisch verteilt, in dessen Mitte eine Schale voll Nudel-Broccoli-Gratin platziert ist. Genießend atme ich den Duft ein, der mir seit Jahren das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, ehe ich meine Tasche auf der Treppe zum ersten Stock ablege, um mich auf meinen Platz zu setzen.
"Ja, es war ganz okay. Hätte schlimmer sein können", erwider ich, wobei mir auffällt, wie nichtsaussagen meine Antwort doch ist. Allerdings ist es so wahrscheinlich besser. Wenn ich ihr erzählen würde, dass Kevin mir fast eine reingeschlagen hätte und ich aufgrund eines Nervenzusammenbruchs den Unterricht verlassen habe, würde ihr das mit Sicherheit Sorgen machen. Desweiteren weiß ich nicht, wie sie darauf reagiert, wenn sie erfährt, dass ich Nick von meinem Zustand erzähltt habe und ich mit meinem zweiten Ich trainiert habe, meine Gedanken geheim zu halten.
'Das letzte habe ich schon wieder gehört', bemerkt er. Kein negativer Kommentar; das Lob in seinem Tonfall ist deutlich herauszuhören. Wir haben so oft geübt, wie meine Kopfschmerzen es zugelassen haben, und ich bin wesentlich besser geworden. Er hat zwar gesagt, er versucht, nicht hinzuhören, um es mir einfacher zu machen, doch ist es zumindest ein Fortschritt.
"Julian, hörst du mir überhaupt zu?", fragt meine Mutter die Brauen hebend, woraufhin ich sie überrascht ansehe. Kurz lege ich die Stirn in Falten, ehe ich hilflos mit den Schultern zucke. Nein, wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht den leisesten Schimmer, was sie gesagt haben könnte - und Ehrlichkeit währt ja angeblich am längsten.
"Ich habe gesagt, dass das nicht sehr gut klingt", seufzt sie den Kopf schüttelnd, "und ich hoffe du weißt, dass du über deine Probleme ruhig mit mir reden kannst. Du musst mir nichts verheimlichen, ich komme damit schon klar, schließlich bin ich deine Mutter. Da ist es meine Aufgabe, für dich dazusein."
"Schon klar, Mama. Aber es ist wirklich alles okay. Ich meine, wenn man neu in einer Klasse ist, dann gucken immer alles etwas komisch, aber damit komme ich schon zurecht", erkläre ich und sie nickt mir kurz zu, bevor sie in der Küche verschwindet, um mit Gläsern und einem Packen Orangensaft wieder zurückzukommen.
"Soll ich dir helfen?", biete ich sofort an.
"Na, eigentlich bin ich schon fertig. Aber du kannst mal deinen Bruder und Papa holen und ihnen sagen, dass das Essen fertig ist."
"Klar. Weißt du, wo die beiden sind?", frage ich und stehe wieder von meinem Stuhl auf. Das könnte eine Sucherei werden.
"Uh, gute Frage. Papa wollte vorhin duschen gehen, also könnte er noch oben sein - und Jimmy mit Sicherheit auch. Wahrscheinlich macht er Hausaufgaben", überlegt meine Mutter, weshalb ich bestätigend nicke und mich auf dem Weg in den ersten Stock mache. Währenddessen greife ich meinen Rucksack, den ich schnell in meinem Zimmer neben den Schreibtisch werfe, ehe ich zum Schlafzimmer meiner Eltern gehe und vorsichtig anklopfe.
"Ja?", kommt es von drinnen, woraufhin ich die Tür öffne - und mich meinem splitternackten Vater gegenüber sehe, der mich fragend ansieht.
"Ähm, Essen ist fertig", überbringe ich hastig die Nachricht, bevor ich schnell die Tür wieder schließe, um zum Zimmer meines Bruders zu gehen. Ich habe kein Problem mit Nacktheit, aber bei meinen Eltern ist das irgendwie etwas anderes.
'Was ist so schlimm daran? Da ist nichts, was wir nicht schon tausendmal gesehen haben', merkt das Ding in meinem Kopf verwundert an.
Was du nicht schon tausendmal gesehen hast, korrigiere ich ihn, wobei mir das Blut in den Kopf schießt. Ich will gar nicht wissen, wie oft er das tatsächlich schon gesehen hat. In diesem einen Jahr - oder bei wievielen Personen.
'Ach, komm schon. Ein Bisschen neugierig bist du schon, das merk ich doch', grinst er und erscheint plötzlich vor mir. Erschrocken weiche ich einen Schritt zurück; Gott, mir wäre fast das Herz stehengeblieben! Keuchend fasse ich mir an den Brustkorb und schüttel genervt den Kopf, ehe ich einfach durch ihn durch gehe.
'Hey, das ist jetzt wirklich nicht nett', erwidert er beleidigt und schaut mir hinterher. Ich habe zwar keine Augen im Rücken, aber irgendwie weiß ich einfach, dass er es tut. Wahrscheinlich ein Nebeneffekt dieses geteilten Körpers.
"Es ist auch nicht sehr nett, mir fast einen Herzinfakt zu verschaffen", murre ich eingeschnappt - und stolper plötzlich ein Schritt zurück, als ich direkt auf jemanden treffen. Sofort blicke ich auf; mein Bruder, der mich skeptisch mustert. Ich kann ihm ansehen, dass er mir am liebsten etwas sagen würde, sich allerdings dagegen entscheidet. Ja, ich bin seltsam, so langsam habe ich es verstanden.
"Schon okay, ich habe nur mit mir selbst geredet", erkläre ich abwinkend, "Ich soll dir von Mama sagen, dass Essen fertig ist."
"Ah, okay. Hast du Dad schon Bescheid gegeben?"
'Sag nein'
Warum?
'Sag einfach nein. Vertrau mir.'
Hah, ihm vertrauen, ja klar. Dennoch kann ich seinem Gedankengang folgen, weshalb ich meinem Bruder verlangte Antwort gebe: "Nein, noch nicht. Kannst du das schnell machen? Ich will noch etwas aus meinem Zimmer holen."
Jimmy nickt mir zu und geht an mir vorbei zum Zimmer unserer Eltern. Neugierig beobachte ich ihn - wie er die Tür öffnet und dann...
"Gott, Dad, zieh dir was an!", ruft er entsetzt, während er die Tür sofort wieder zuknallt. Mit hochrotem Kopf stampft er zur Treppe, wobei ich mir das Grinsen kaum verkneifen kann. Mein Vater braucht wirklich lange, um seine Klamotten zu finden, wie mir scheint. Fragend blicke ich zu Jimmy.
"Guck nicht so! Der kann meinetwegen verhungern, ist mir auch egal. Wolltest du nicht noch was aus deinem Zimmer holen?"
Ach ja, stimmt ja. Nickend verziehe ich mich in meine eigenen vier Wände und lasse mich aufs Bett fallen. In zwei oder drei Minuten kann ich wieder runtergehen, dann wird das Jimmy nicht auffallen.
'Siehst du, das hat sich doch gelohnt, nein zu sagen.'
Naja, es war gemein. Irgendwie.
'Die großen Brüder ärgern die kleinen nunmal, das ist ein Naturgesetzt', rechtfertig er sich mit einem Grinsen und setzt sich neben mir aufs Bett. Die Brauen hochziehend sehe ich abschätzend zu ihm herüber, verkneife mir allerdings jeglichen Kommentar. Er scheint wirklich Spaß daran zu haben, andere Leute zu ärgern.
'Das mit dem Verkneifen hat wohl nicht so gut geklappt', kommentiert er, während er sich nach hinten fallen lässt und die Hände entspannt auf dem Bauch ablegt. Gähnend schließt er die Augen.