Milly2OO7
Hallo.
Die Story ist mir vorhin spontan eingefallen, wähernd ich ein Lied angehört hab.
Musste ich natürlich alles aufschreiben & habe dabei geweint.
Ich weiß nicht, wieso. Aber ich habe geweint. & zwar richtig.
Es ist nicht lang..
Also braucht ihr nicht lang, um es zu lesen.
Liedtipp: http://www.youtube.com/watch?v=2yaKBxWCyO0
Hier hab ihr's:
Kritik & Weiteres erwünscht <3
Wach auf. Bitte. Wach auf.
Tu es für mich. Bitte!
Ich streiche vorsichtig mit meiner Hand über deine Stirn. Sie ist kalt. Eiskalt. Doch du schwitzt. Kalter Schweiß.
Bitte wach auf! WACH ENDLICH AUF!
Ich gebe dir leichte Ohrzeigen, reiße dir die Decke vom Leib und schüttle dich. Du reagierst nicht, liegst wie leblos in meinen Armen.
Leise Tränen laufen meine Wangen herab. Du sollst aufwachen! Du hast mir versprochen, mich nicht allein zu lassen. Mich nicht zurück zu lassen, wenn du weggehst. Du stehst davor, dein Versprechen zu brechen.
Die Geräte piepen, immer wieder ist ein Rattern zu hören, was du jedoch nicht einmal wahrzunehmen scheinst. Reglos liegst du da, deine Brust hebt und senkt sich unregelmäßig. Als hättest du einen Albtraum. Ja, du hast einen Albtraum.
Ich streiche über deine Wange. Aber du träumst ihn nicht. Du lebst mittendrin und hast mich dazu gezogen.
Ich sitze an deinem Bett, halte deine Hand und weine. Du kannst doch nicht gehen.
Du hast dein ganzes Leben immer und immer nur gekämpft. Und jetzt soll das alles vorbei sein? Ist der Kämpfer in dir gestorben?
Du hast so viel geschafft.
Du hast dein Abitur mit einem Durchschnitt von 1,5 geschafft. Dafür hast du gekämpft. Du hast nichts anderes mehr gemacht, als gelernt. Und es hat sich doch gelohnt. Du hast dein Leben dafür umgekrempelt, alles in der Vergangenheit nahezu in Gedanken verbrannt, um dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
Du hast deine Mutter vor deinem Vater geschützt. Du hast dich immer vor sie gestellt, wenn er sie im alkoholisierten Zustand zusammenschlagen wollte. Du hast ihn angeschrien, wofür du täglich blau geschlagen wurdest. Doch du hast nicht aufgegeben. Du dachtest dir immer, es sei besser, wenn er dich schlägt. Hauptsache nicht deine Mutter. Du hast die Sachen deiner Mutter und deine gepackt, hast sie geschnappt und bist abgehauen. Dann hast du ihn angezeigt. Darum hast du dich gegen deine Mutter gestellt, die das einfach nicht wollte. Doch dann wurde alles besser. Ihr konntet wieder in euer Haus ziehen, musstet keine Angst mehr haben.
Du hast die Sucht besiegt. Die Sucht nach Extasy in der 12ten Klasse. Du hast dich selbst einweisen lassen, hast einen kalten Entzug verlangt. Du wolltest keine Medikamente. Du warst der Meinung, du seiest selbst Schuld daran, dass es soweit kommen musste. Irgendwann hast du es geschafft. Du warst fertig, sahst nahezu erbärmlich aus. Doch du warst glücklich. Glücklich, dass du es geschafft hast.
Ich lasse deine Hand los und verdecke mir mit meinen Händen die Augen.
Bei alledem habe ich dir beigestanden. Ich habe mit dir gelernt, als du mich darum gebeten hattest. Ich hatte nie wirklich Ahnung, worum es in deinem Biokurs ging, da ich das dämliche Fach nie belegt hatte. Doch du hast gemeint, ich sei die Einzige, die ihr helfen könnte, also habe ich es getan.
Ich habe dir zeitweise Unterkunft gegeben, wenn dein Vater dich gepackt und rausgeworfen hat. Du warst dann bei mir und ich habe mit dir über alles gesprochen. Ich habe dich weinen lassen, was du zu Hause nicht mache durftest. Ich habe dich schreien lassen, dich kreischen lassen, dich Sachen zerstören lassen. Deine Wut war kaum zu bändigen, doch ich ließ dich gewähren. Weil ich wollte, dass es dir besser geht.
Ich war während deinem Entzug da. Habe mit dir gesprochen und besucht, so oft ich durfte. Es war nicht häufig, vielleicht 5x während der ganzen Prozedur. Doch ich war immer die Einzige, die da war. Du hast mir erzählt, wie dich der Entzug von innen auffrisst. Hast mir deine Wahnvorstellungen, deine Halluzinationen beschrieben. Ich war da, als du entlassen wurdest. Ich habe dich in meine Arme geschlossen und gesagt, dass ich stolz auf dich bin. Du hast mich umarmt, deinen Kopf an meine Schulter gelehnt und gemeint, dass du froh seiest, mich zu haben.
Die Ärzte kommen herein, der eine beäugt dich misstrauisch, schreibt etwas auf einen Zettel und geht wieder raus. Der Andere sagt zu mir, ich solle bald gehen, verschwindet dann aber auch wieder.
Du musst aufwachen. Versprich es mir. Lass mich nicht allein.
Du darfst mich nicht verlassen. Ich könnte nicht damit leben, dass ich dich verloren habe. Ich könnte nicht damit leben, dass ich Schuld bin.
Er war es nicht wert. Warum habe ich so reagiert? Warum habe ich das getan? Ich habe doch gewusst, was du durchgemacht hast. Ich war doch immer Hautnah dabei gewesen. Warum habe ich mein Gehirn in dem Moment ausgeschaltet? Warum habe ich nicht bedacht, was ich dir damit antue.
Nur weil du mit ihm geschlafen hast. Weil er mich mit dir betrogen hat.
Als ich euch zusammen gesehen habe, hat sich in meinem Kopf alles ausgeschaltet. Ich habe euch angeschrien, euch herausgeschmissen. Deine Sachen gepackt und aus dem Fenster geworfen. Geschrien, du sollest dir eine neue Bleibe suchen, dass du ja bei ihm bleiben könnest.
Du hast mich angerufen, wolltest dich entschuldigen. Du standest vor meiner Tür, wolltest mir alles erklären. Doch ich habe dich aufgelegt. Dir die Tür vor der Nase zugeschlagen.
Dann rief deine Mutter an. Du lagst im Krankenhaus.
Ich bin hingefahren und seitdem sitze ich hier. Zu viele Drogen. Alkoholüberschuss. Komatöser Zustand. Allein die piependen und ratternden Maschinen halten dich am Leben.
Und ich bin daran Schuld.
Ich halte wieder deine Hand, bitte dich wieder, endlich aufzuwachen. Mich anzulächeln. Ich hätte niemals so sauer auf dich sein dürfen. Ich wusste, dass so etwas passieren könnte. Und er ist Schuld. Er war das hier alles nicht wert.
Vorhin ist er da gewesen, ich habe ihn angeschrien und gesagt, er solle sich verziehen. Dass er Schuld sei. Dann ist er gegangen. Ohne ein weiteres Wort.
Ich höre Stimmen hinter mir, drehe mich um und sehe deine Mutter mit den Ärzten reden. Sie weint, krallt sich im Kittel eines Arztes fest.
Ich weiß, was das bedeutet. Ich will es nicht wahr haben.
Wach auf!
Ich schüttle dich erneut, schreie dich an. Ich will, dass du aufwachst! Sofort! Dass du aufspringst und sagst, dass das alles nur ein Scherz ist. Dass wir aus diesem Traum aufwachen. Ich drehe mich noch mal zu deiner Mutter um, sehe, wie sie einem Arzt ein Klemmbrett in die Hand drückt.
Kurz darauf geht sie. Ich weiß nicht wohin.
Weinend schließe ich dich in meine Arme. Dein Krankenhemd wird durchnässt, doch das macht dir nichts. Du reagierst gar nicht.
Ich berühre noch einmal dein kaltes, helles Gesicht. Keine Regung. Nichts.
Ein Arzt zieht mich sanft von dir weg, bittet mich, das Zimmer zu verlassen.
Warum? Warum soll ich gehen? Ich schreie den Arzt an, will mich wehren, will wieder zu dir, doch er lässt mich nicht, schiebt mich sanft vor die Tür.
Ich sehe, dass der andere Arzt an deinen Maschinen herumfuchtelt. Ich will wissen, was sie tun, schreie den Arzt vor mich noch mal an, trommle mit meine Fäusten auf seine Brust. Ich will zu dir. Ich will, dass du bei mir bleibst. Sie können dich jetzt nicht sterben lassen. Sie können deine Maschinen jetzt nicht ausschalten. Sie können den Kämpfer in dir nicht wegschicken, ihn umbringen. Sie können das nicht tun. Sie dürfen es nicht.
Der andere Arzt verlässt dein Zimmer und murmelt leise Worte. Doch es ist so, als würde er sie mir ins Ohr schreien.
Todeszeitpunkt: 23:04 Uhr.
Ich halte die Luft an. Es ist vorbei. Du bist weg. Der Kämpfer ist tot. Wir haben alles verloren.
.. Und ich bin daran Schuld.

Die Story ist mir vorhin spontan eingefallen, wähernd ich ein Lied angehört hab.

Musste ich natürlich alles aufschreiben & habe dabei geweint.

Ich weiß nicht, wieso. Aber ich habe geweint. & zwar richtig.
Es ist nicht lang..

Liedtipp: http://www.youtube.com/watch?v=2yaKBxWCyO0
Hier hab ihr's:
Kritik & Weiteres erwünscht <3
Wach auf. Bitte. Wach auf.
Tu es für mich. Bitte!
Ich streiche vorsichtig mit meiner Hand über deine Stirn. Sie ist kalt. Eiskalt. Doch du schwitzt. Kalter Schweiß.
Bitte wach auf! WACH ENDLICH AUF!
Ich gebe dir leichte Ohrzeigen, reiße dir die Decke vom Leib und schüttle dich. Du reagierst nicht, liegst wie leblos in meinen Armen.
Leise Tränen laufen meine Wangen herab. Du sollst aufwachen! Du hast mir versprochen, mich nicht allein zu lassen. Mich nicht zurück zu lassen, wenn du weggehst. Du stehst davor, dein Versprechen zu brechen.
Die Geräte piepen, immer wieder ist ein Rattern zu hören, was du jedoch nicht einmal wahrzunehmen scheinst. Reglos liegst du da, deine Brust hebt und senkt sich unregelmäßig. Als hättest du einen Albtraum. Ja, du hast einen Albtraum.
Ich streiche über deine Wange. Aber du träumst ihn nicht. Du lebst mittendrin und hast mich dazu gezogen.
Ich sitze an deinem Bett, halte deine Hand und weine. Du kannst doch nicht gehen.
Du hast dein ganzes Leben immer und immer nur gekämpft. Und jetzt soll das alles vorbei sein? Ist der Kämpfer in dir gestorben?
Du hast so viel geschafft.
Du hast dein Abitur mit einem Durchschnitt von 1,5 geschafft. Dafür hast du gekämpft. Du hast nichts anderes mehr gemacht, als gelernt. Und es hat sich doch gelohnt. Du hast dein Leben dafür umgekrempelt, alles in der Vergangenheit nahezu in Gedanken verbrannt, um dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.
Du hast deine Mutter vor deinem Vater geschützt. Du hast dich immer vor sie gestellt, wenn er sie im alkoholisierten Zustand zusammenschlagen wollte. Du hast ihn angeschrien, wofür du täglich blau geschlagen wurdest. Doch du hast nicht aufgegeben. Du dachtest dir immer, es sei besser, wenn er dich schlägt. Hauptsache nicht deine Mutter. Du hast die Sachen deiner Mutter und deine gepackt, hast sie geschnappt und bist abgehauen. Dann hast du ihn angezeigt. Darum hast du dich gegen deine Mutter gestellt, die das einfach nicht wollte. Doch dann wurde alles besser. Ihr konntet wieder in euer Haus ziehen, musstet keine Angst mehr haben.
Du hast die Sucht besiegt. Die Sucht nach Extasy in der 12ten Klasse. Du hast dich selbst einweisen lassen, hast einen kalten Entzug verlangt. Du wolltest keine Medikamente. Du warst der Meinung, du seiest selbst Schuld daran, dass es soweit kommen musste. Irgendwann hast du es geschafft. Du warst fertig, sahst nahezu erbärmlich aus. Doch du warst glücklich. Glücklich, dass du es geschafft hast.
Ich lasse deine Hand los und verdecke mir mit meinen Händen die Augen.
Bei alledem habe ich dir beigestanden. Ich habe mit dir gelernt, als du mich darum gebeten hattest. Ich hatte nie wirklich Ahnung, worum es in deinem Biokurs ging, da ich das dämliche Fach nie belegt hatte. Doch du hast gemeint, ich sei die Einzige, die ihr helfen könnte, also habe ich es getan.
Ich habe dir zeitweise Unterkunft gegeben, wenn dein Vater dich gepackt und rausgeworfen hat. Du warst dann bei mir und ich habe mit dir über alles gesprochen. Ich habe dich weinen lassen, was du zu Hause nicht mache durftest. Ich habe dich schreien lassen, dich kreischen lassen, dich Sachen zerstören lassen. Deine Wut war kaum zu bändigen, doch ich ließ dich gewähren. Weil ich wollte, dass es dir besser geht.
Ich war während deinem Entzug da. Habe mit dir gesprochen und besucht, so oft ich durfte. Es war nicht häufig, vielleicht 5x während der ganzen Prozedur. Doch ich war immer die Einzige, die da war. Du hast mir erzählt, wie dich der Entzug von innen auffrisst. Hast mir deine Wahnvorstellungen, deine Halluzinationen beschrieben. Ich war da, als du entlassen wurdest. Ich habe dich in meine Arme geschlossen und gesagt, dass ich stolz auf dich bin. Du hast mich umarmt, deinen Kopf an meine Schulter gelehnt und gemeint, dass du froh seiest, mich zu haben.
Die Ärzte kommen herein, der eine beäugt dich misstrauisch, schreibt etwas auf einen Zettel und geht wieder raus. Der Andere sagt zu mir, ich solle bald gehen, verschwindet dann aber auch wieder.
Du musst aufwachen. Versprich es mir. Lass mich nicht allein.
Du darfst mich nicht verlassen. Ich könnte nicht damit leben, dass ich dich verloren habe. Ich könnte nicht damit leben, dass ich Schuld bin.
Er war es nicht wert. Warum habe ich so reagiert? Warum habe ich das getan? Ich habe doch gewusst, was du durchgemacht hast. Ich war doch immer Hautnah dabei gewesen. Warum habe ich mein Gehirn in dem Moment ausgeschaltet? Warum habe ich nicht bedacht, was ich dir damit antue.
Nur weil du mit ihm geschlafen hast. Weil er mich mit dir betrogen hat.
Als ich euch zusammen gesehen habe, hat sich in meinem Kopf alles ausgeschaltet. Ich habe euch angeschrien, euch herausgeschmissen. Deine Sachen gepackt und aus dem Fenster geworfen. Geschrien, du sollest dir eine neue Bleibe suchen, dass du ja bei ihm bleiben könnest.
Du hast mich angerufen, wolltest dich entschuldigen. Du standest vor meiner Tür, wolltest mir alles erklären. Doch ich habe dich aufgelegt. Dir die Tür vor der Nase zugeschlagen.
Dann rief deine Mutter an. Du lagst im Krankenhaus.
Ich bin hingefahren und seitdem sitze ich hier. Zu viele Drogen. Alkoholüberschuss. Komatöser Zustand. Allein die piependen und ratternden Maschinen halten dich am Leben.
Und ich bin daran Schuld.
Ich halte wieder deine Hand, bitte dich wieder, endlich aufzuwachen. Mich anzulächeln. Ich hätte niemals so sauer auf dich sein dürfen. Ich wusste, dass so etwas passieren könnte. Und er ist Schuld. Er war das hier alles nicht wert.
Vorhin ist er da gewesen, ich habe ihn angeschrien und gesagt, er solle sich verziehen. Dass er Schuld sei. Dann ist er gegangen. Ohne ein weiteres Wort.
Ich höre Stimmen hinter mir, drehe mich um und sehe deine Mutter mit den Ärzten reden. Sie weint, krallt sich im Kittel eines Arztes fest.
Ich weiß, was das bedeutet. Ich will es nicht wahr haben.
Wach auf!
Ich schüttle dich erneut, schreie dich an. Ich will, dass du aufwachst! Sofort! Dass du aufspringst und sagst, dass das alles nur ein Scherz ist. Dass wir aus diesem Traum aufwachen. Ich drehe mich noch mal zu deiner Mutter um, sehe, wie sie einem Arzt ein Klemmbrett in die Hand drückt.
Kurz darauf geht sie. Ich weiß nicht wohin.
Weinend schließe ich dich in meine Arme. Dein Krankenhemd wird durchnässt, doch das macht dir nichts. Du reagierst gar nicht.
Ich berühre noch einmal dein kaltes, helles Gesicht. Keine Regung. Nichts.
Ein Arzt zieht mich sanft von dir weg, bittet mich, das Zimmer zu verlassen.
Warum? Warum soll ich gehen? Ich schreie den Arzt an, will mich wehren, will wieder zu dir, doch er lässt mich nicht, schiebt mich sanft vor die Tür.
Ich sehe, dass der andere Arzt an deinen Maschinen herumfuchtelt. Ich will wissen, was sie tun, schreie den Arzt vor mich noch mal an, trommle mit meine Fäusten auf seine Brust. Ich will zu dir. Ich will, dass du bei mir bleibst. Sie können dich jetzt nicht sterben lassen. Sie können deine Maschinen jetzt nicht ausschalten. Sie können den Kämpfer in dir nicht wegschicken, ihn umbringen. Sie können das nicht tun. Sie dürfen es nicht.
Der andere Arzt verlässt dein Zimmer und murmelt leise Worte. Doch es ist so, als würde er sie mir ins Ohr schreien.
Todeszeitpunkt: 23:04 Uhr.
Ich halte die Luft an. Es ist vorbei. Du bist weg. Der Kämpfer ist tot. Wir haben alles verloren.
.. Und ich bin daran Schuld.