Vanessa-Anne
Warum sagt mir niemand, wann ich falle?!
Da sitzt sie. Zusammengekauert auf ihrem Bett, die Arme um ihre angewinkelten Beine geschlungen. Hin und her wippend starrt sie sie mich an. Am liebsten würde ich gleich wieder kehrt machen und einfach nach Hause laufen. Das geht aber nicht. Ich habe es meinem Dad versprochen. Ich habe es mir gesagt. Ich war es ihr schuldig. Meiner Mutter!
"Mom? Ich bin's.", kam es fast hauchend über meine trockenen Lippen. Meine Beine trugen mich zögernd, fast schleppend zu diesem Bett, auf dem die Frau saß, die sich meine Mutter nannte. Ihr Blick schien sich in mich hinein zu bohren, jedenfalls fühlte ich mich so. So wie sie dort saß, machte sie mir Angst. Keine richtige Angst, es war Angst wie Sorge. Ich sorgte mich sehr um meine Mutter. Wie lange war sie schon hier? In diesem Irrenhaus? Und ich sah immernoch keine Besserung seit ihres Nervenzusammenbruchs vor einem halben Jahr. Ich erinnere mich jetzt noch, wie mein Vater mir immer und immer wieder beipflegte, dass es Mom gut gehe, dass sie bald wiederkomme. Heuchlerei! Alles reine Heuchlerei, mein Vater war ein Heuchler. Aber er meinte es nur gut. Hätte auch noch gefehlt. Eine irre Mutter und einen verrückten Vater. Wozu würde man sonst leben?
"Melissa?", fragte meine Mutter, es hörte sich eher wie ein hysterischer Ausruf an, als wie eine Frage. Ich zuckte leicht zusammen. Melissa...den Namen hatte ich schon so lange nicht mehr gehört. Von den meisten wurde sie liebevoll Liss oder sogar Melli genannt, aber Melissa? Irgendwie spürte ich schon, dass das nichts Gutes heißen konnte. Mir wurde heiß und meine Unsicherheit würde man sicherlich von 3 Kilometern noch erkennen können. Ich stand nun vor ihr, immernoch wippte sie vor und zurück. Sie sah zu mir, als ob sie durch mich hindurch schauen würde...wie sie es schon immer getan hat.
"Ja, Mom?", antwortete ich mit zittriger Stimme. Ich legte meine Hand vorsichtig auf ihre, eigentlich berührten sie sich kaum. Ich wusste nicht warum ich das tat, ich wollte nur irgendwie für sie da sein, ihr das Gefühl geben, dass sie nicht alleine war. Aber das war wohl zu viel. Plötzlich spürte ich etwas hartes an meiner Brust. Kurz japste ich nach Luft. So etwas hatte sie noch nie getan. Noch nie hatte meine Mutter mich so deutlich von sich weggestoßen. Sollte das etwas heißen? Sollte das heißen, dass ich ihr absolut nicht genug bin? Ohne es wirklich zu wollen wurden meine Augen feucht. Ich wusste nicht genau, ob die Tränen durch den Schmerz oder die Abstoßung aufkamen, ich wusste nur, dass es so war. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie mich mit ihren Händen auf den Boden geschubst hatte. Ich sah schon von hier, dass sie bereits nicht mehr auf ihrem Bett wippte. Als ich langsam aufstand entdeckte ich sie in der hintersten Ecke- so weit es ging von mir weg. Gleich überkam mich wieder dieses Gefühl, dass sie mir jedes mal gab, wenn mein Bruder bei uns Zuhause zu Besuch war. Wenn Jim Zuhause war, gab es mich gar nicht mehr. Das war allerdings schon immer so, ich wusste gar nicht, wie Mom anders zu mir sein hätte können. Wie sie so schnell dorthin gekommen war, hatte ich nicht mitbekommen. Was ich jetzt vernahm, waren Schreie, schrille, qualvolle Schreie....von meiner Mutter. Sie hämmerte mit ihren geballten Fäusten gegen die steinerne, weiße Wand, als ob sie auf sie einprügelte. Dazu schlug sie ihren Kopf wild hin und her. Bei diesem Anblick überkam mich ein leichter Schauer. Eine Decke von Gänsehaut und Angst zog sich über meinen Rücken und ich starrte nur unbeholfen zu der Verrückten.
"Liss, geh' schnell raus, ich regel das schon.", hörte ich die nette, rau klingende Stimme von Kyra, der Pflegerin meiner Mutter. Ohne mich eines Blickes zu würdigen rannte sie auf meine Mutter zu. Als ich die Schwarze sah, war ich kein wenig erleichtert, ich war geschockt darüber, wie schlecht es meiner Mutter ging. So hatte ich sie noch nie erlebt. Ich sah Kyra nicht weiter zu, was sie mit meiner Mutter machte oder wie sie sie versuchte zu beruhigen. Ich handelte schneller, als ich denken konnte. Mit einer Geschwindigkeit, die ich selber nicht von mir erwartet hätte, verließ ich das Zimmer und verschwand durch die Tür, die ich hinter mir zuknallte. Es war keine Wut, die mich dazutrieb diese Tür so zu knallen, dass mich alle anderen Leute hier auf dem Flur der Psychatrie ansahen. Es galt eher dem Gefühl, dass ich bekomme, wenn ich Angst habe, wenn ich enttäuscht bin, wenn ich unzufrieden bin und einfach nicht weiter weiß- ich bin nicht mehr ich.
...
Habe mich mal an einer Geschichte versucht.
Hoffe es sind nicht allzu viele Fehler drin, habe ohne Rechtschreibprogi geschrieben ;D
LG
Da sitzt sie. Zusammengekauert auf ihrem Bett, die Arme um ihre angewinkelten Beine geschlungen. Hin und her wippend starrt sie sie mich an. Am liebsten würde ich gleich wieder kehrt machen und einfach nach Hause laufen. Das geht aber nicht. Ich habe es meinem Dad versprochen. Ich habe es mir gesagt. Ich war es ihr schuldig. Meiner Mutter!
"Mom? Ich bin's.", kam es fast hauchend über meine trockenen Lippen. Meine Beine trugen mich zögernd, fast schleppend zu diesem Bett, auf dem die Frau saß, die sich meine Mutter nannte. Ihr Blick schien sich in mich hinein zu bohren, jedenfalls fühlte ich mich so. So wie sie dort saß, machte sie mir Angst. Keine richtige Angst, es war Angst wie Sorge. Ich sorgte mich sehr um meine Mutter. Wie lange war sie schon hier? In diesem Irrenhaus? Und ich sah immernoch keine Besserung seit ihres Nervenzusammenbruchs vor einem halben Jahr. Ich erinnere mich jetzt noch, wie mein Vater mir immer und immer wieder beipflegte, dass es Mom gut gehe, dass sie bald wiederkomme. Heuchlerei! Alles reine Heuchlerei, mein Vater war ein Heuchler. Aber er meinte es nur gut. Hätte auch noch gefehlt. Eine irre Mutter und einen verrückten Vater. Wozu würde man sonst leben?
"Melissa?", fragte meine Mutter, es hörte sich eher wie ein hysterischer Ausruf an, als wie eine Frage. Ich zuckte leicht zusammen. Melissa...den Namen hatte ich schon so lange nicht mehr gehört. Von den meisten wurde sie liebevoll Liss oder sogar Melli genannt, aber Melissa? Irgendwie spürte ich schon, dass das nichts Gutes heißen konnte. Mir wurde heiß und meine Unsicherheit würde man sicherlich von 3 Kilometern noch erkennen können. Ich stand nun vor ihr, immernoch wippte sie vor und zurück. Sie sah zu mir, als ob sie durch mich hindurch schauen würde...wie sie es schon immer getan hat.
"Ja, Mom?", antwortete ich mit zittriger Stimme. Ich legte meine Hand vorsichtig auf ihre, eigentlich berührten sie sich kaum. Ich wusste nicht warum ich das tat, ich wollte nur irgendwie für sie da sein, ihr das Gefühl geben, dass sie nicht alleine war. Aber das war wohl zu viel. Plötzlich spürte ich etwas hartes an meiner Brust. Kurz japste ich nach Luft. So etwas hatte sie noch nie getan. Noch nie hatte meine Mutter mich so deutlich von sich weggestoßen. Sollte das etwas heißen? Sollte das heißen, dass ich ihr absolut nicht genug bin? Ohne es wirklich zu wollen wurden meine Augen feucht. Ich wusste nicht genau, ob die Tränen durch den Schmerz oder die Abstoßung aufkamen, ich wusste nur, dass es so war. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie mich mit ihren Händen auf den Boden geschubst hatte. Ich sah schon von hier, dass sie bereits nicht mehr auf ihrem Bett wippte. Als ich langsam aufstand entdeckte ich sie in der hintersten Ecke- so weit es ging von mir weg. Gleich überkam mich wieder dieses Gefühl, dass sie mir jedes mal gab, wenn mein Bruder bei uns Zuhause zu Besuch war. Wenn Jim Zuhause war, gab es mich gar nicht mehr. Das war allerdings schon immer so, ich wusste gar nicht, wie Mom anders zu mir sein hätte können. Wie sie so schnell dorthin gekommen war, hatte ich nicht mitbekommen. Was ich jetzt vernahm, waren Schreie, schrille, qualvolle Schreie....von meiner Mutter. Sie hämmerte mit ihren geballten Fäusten gegen die steinerne, weiße Wand, als ob sie auf sie einprügelte. Dazu schlug sie ihren Kopf wild hin und her. Bei diesem Anblick überkam mich ein leichter Schauer. Eine Decke von Gänsehaut und Angst zog sich über meinen Rücken und ich starrte nur unbeholfen zu der Verrückten.
"Liss, geh' schnell raus, ich regel das schon.", hörte ich die nette, rau klingende Stimme von Kyra, der Pflegerin meiner Mutter. Ohne mich eines Blickes zu würdigen rannte sie auf meine Mutter zu. Als ich die Schwarze sah, war ich kein wenig erleichtert, ich war geschockt darüber, wie schlecht es meiner Mutter ging. So hatte ich sie noch nie erlebt. Ich sah Kyra nicht weiter zu, was sie mit meiner Mutter machte oder wie sie sie versuchte zu beruhigen. Ich handelte schneller, als ich denken konnte. Mit einer Geschwindigkeit, die ich selber nicht von mir erwartet hätte, verließ ich das Zimmer und verschwand durch die Tür, die ich hinter mir zuknallte. Es war keine Wut, die mich dazutrieb diese Tür so zu knallen, dass mich alle anderen Leute hier auf dem Flur der Psychatrie ansahen. Es galt eher dem Gefühl, dass ich bekomme, wenn ich Angst habe, wenn ich enttäuscht bin, wenn ich unzufrieden bin und einfach nicht weiter weiß- ich bin nicht mehr ich.
...
Habe mich mal an einer Geschichte versucht.
Hoffe es sind nicht allzu viele Fehler drin, habe ohne Rechtschreibprogi geschrieben ;D
LG