Von Hamstern und Dämonen | 19.Juni 09 | Kapitel 2, 2/8

TerraTX
Heyho,
ich hoffe euch geht es allen gut. Mir auf jeden Fall Freude Seitdem ich in letzter Zeit ein wenig auf englisch geschrieben habe und mich nie traue, das jemandem zu zeigen, habe ich beschlossen, ein wenig auf deutsch zu schreiben. Hoffentlich finden einige Gefallen an der Geschichte, auch wenn ich mir von meiner Mutter anhören musste, dass es toll anfängt, aber meine Planung für später total schwachsinnig ist.
Nun gut, ich hoffe, einige von euch lieben Schwachsinn genauso wie ich, denn davon wird es mit Sicherheit eine Menge geben - egal, ob ich will oder nicht. Und eigentlich will ich nicht. Und für manche mag wahrscheinlich sogar bereits der Anfang kompletter Schwachsinn sein.

Btw.: Wem die Parts zu lang sind, bitte nicht davor zurückschrecken. Ich bin schon dankbar dafür, wenn nur ein Bisschen gelesen wird. Und vielleicht gelingt es mir ja, Interesse zu wecken ^_^

Anmerkungen
+ Fantasy
+ Homosexualität
+ noch kein Titel [Threadtitel = Ich muss dort irgendetwas hinschreiben]

So viel zum Inhalt
Nach einigen Unstimmigkeiten in den eigenen vier Wänden landen die Geschwister Nikolas [17] und Lilly [9] in einer Welt voller Fabelwesen, die so einiges hergibt, mit dem vor allem Nikolas lieber nichts zu tun hätte.

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1.Kapitel
Part 1


Ich kann nicht schlafen.
In einer solchen Situationen schalte ich normalerweise meine teure Anlage an, stelle die Musik auf flüsternde Lautstärke und konzentriere mich ganz auf die Melodie, bis sie mich schließlich in den Schlaf trägt. Doch für die nahe Zukunft wird mir dieser Ausweg mit Sicherheit verwehrt bleiben, musste meine kleine Schwester in einem Ausbruch blinder Wut schließlich meine geliebte Zuki XL D2000 zerstören. Ja, dieses verzogene Balg hat meine Liebe mit Füßen getreten, durchs Zimmer geworfen und anschließend darauf herumgekaut, als wäre sie ein ausgelutschter Kaugummi. Mit Sicherheit habe ich dadurch ernsthafte psychische Schäden erlitten und werde mich nie wieder so innig binden können.
Natürlich hatte sie auch einen Grund für ihr Verhalten, den ich sogar bis zu einem gewissen Grad verstehen kann; ich habe mich auf ihren Hamster gesetzt. Yuu, es hatte sogar einen Namen!, hatte seit einigen Wochen in einem putzigen Käfig mit ganz vielen Röhrchen und unter der Aufsicht meiner Schwester gelebt, bis er unter meinem Hintern vergraben wurde. Nicht, dass ich einen fetten Arsch hätte oder sowas - und es tut mir ja auch sehr leid, doch das wollen mir weder meine Mutter noch meine Schwester abkaufen.
Und genau dort liegt das Problem: Dieser Giftzwerg hat mir den ganzen Abend vorgehalten, ich hätte es mit Absicht gemacht, weil ich Yuu eh noch nie hätte leiden können und ihn aus dem Weg räumen wollte. Wieso ich einen Hamster aus dem Weg räumen wollen sollte, weiß ich auch nicht, doch nun gut. Auf jeden Fall war Yuu für sie etwas ganz Besonderes und sollte das auch nicht nur für sie sondern im Verhältnis zu allen anderen Haustieren auf der gesamten Welt gewesen sein, weshalb ich angeblich nur eifersüchtig gewesen war, nicht auserwählt worden zu sein.
Klar, ich bin auch so scharf darauf, von einem Hamster auserwählt zu werden... Was ein Quatsch!, denke ich sarkastisch und rolle mich von der einen Seite zur anderen, mein Gesicht nun nicht mehr ins Zimmer gerichtet sondern gegen die Wand. Vorsichtig lehne ich meine Stirn vorwärts, darauf bedacht, sie nicht gegen den harten Widerstand zu knallen, sondern ihn nur sanft zu berühren, um mich etwas zu kühlen. Der Sommer ist heiß und abgesehen davon entwickel ich soetwas wie ein schlechtes Gewissen, das mich dazu bringt, unruhig zu schwitzen. Ich weiß, ich bin nicht gerade eine der Personen, die dafür berühmt sind, besonders rücksichtsvoll mit anderen umzugehen und sich über fremde Gemütszustände Sorgen zu machen, doch hierbei geht es um meine Schwester.
Dazu kommt noch erschwerend, dass ich ihr Geheul selbst drei Zimmer entfernt noch hören kann und mein Bedürfnis zu schlafen inzwischen so groß ist, dass mein Körper den Not-Lern-Zustand einberufen hat, um sich zu merken, sich nie wieder auf ihren Hamster zu setzen. Ein Klacken sowie die leichte Farbveränderung meiner Wand von dunklem zu hellem grau verrät mir, das im Flur das Licht angeschaltet wurde. Schritte kommen näher, meine Wand wird nun weiß und ich stöhne genervt. Mama.
"Nick, deine Schwester hört einfach nicht auf zu weinen. Willst du nicht mal mir ihr reden? Ihr beide kommt doch normalerweise so gut miteinander aus", bitte sie mich leise. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie sie mit besorgtem Blick meinen Rücken hinaufgleitet und darauf wartet, dass ich mich umdrehe, dass ich noch nicht eingeschlafen bin. "Nick, ich weiß, dass du noch nicht schläfst. Sie mag dich vielleicht nerven, aber trotzdem bedeutet sie dir doch was. Lilly ist schließlich deine Schwester, Nick. Bitte, red mit ihr."
"Falls du es vergessen hast", murre ich in mich und die Wand hinein, "ich war es, der ihr Hamstervieh gekillt hat. Mit meinem Arsch, um genau zu sein. Glaubst du etwa, dass sie mich jetzt sehen will?"
Jetzt klinge ich schon verbittert - beinahe so, als würde es mir wirklich etwas anhaben, dass sie die ganze weint. Wegen mir weint. Nick, sei stark, für euch beide. Die Kleine kommt schon wieder drüber hinweg, rede ich mir ein und versuche ein möglichst entspanntes, unbeteiligtes Gesicht aufzusetzen, als meine Mutter mich vorsichtig an der Schulter greift und auf den Rücken dreht.
"Nick..."
"Mama, es ist alles okay", versicher ich ihr mit einem schiefen Lächeln, während ich ihr noch einmal bestätigend zunicke. "Lilly wird schon drüber hinweg kommen. Mach dir einfach keine Sorgen, ja?", versuche ich sie weiterhin mit ruhiger Stimme zu beschwichtigen. Ich liebe meine Mutter und würde alles in der Welt tun, damit sie nicht traurig ist. Nun gut, fast alles - und auch nur, wenn ich es nicht vergesse. Doch das ändert nichts daran, dass ich sie liebe, auch wenn sie mir meine Faulheit in Sachen Haushalt oft sehr übel nimmt.
"Ich mache mir aber Sorgen, sehr sogar", seufzt sie und sieht aus meinem Fenster in den Sternenhimmel, wobei sie sich eine Strähne aus dem Gesicht streicht. Sie ist schön für eine Frau ihren Alters, doch in letzter Zeit wirkt sie immer älter. Es hat wahrscheinlich mit dem Tod meines Vater begonnen - dem Ereignis, dank dem ich für meine Schwester auch zu einer Art "Idol" geworden bin. Sie versucht immer, mir alles recht zu machen, alles mit mir zusammen zu machen und hängt ständig an mir wie eine Klette. Wer jüngere Geschwister hat weiß, wie unglaublich peinlich das sein kann.
"Nick, ich will nicht, dass meine Kinder sich wegen soetwas auseinander leben. Und auf mich will sie einfach nicht hören. Du weißt ja, wie dickköpfig sie sein kann", erzählt Mama etwas veträumt mit liebevollem Ausdruck auf dem Gesicht. Ihre Lippen ziert ein Lächeln - das Lächeln, das sie mir von klein auf immer gezeigt hat. Es ist ein ruhiges, gutmütiges Lächeln, das sich über niemanden lustig macht und für mich vollkommene Güte verkörpert.
"Na gut", gebe ich nach und atme noch einmal tief durch, bevor ich mich aufsetze. Mama nickt mir aufmunternd zu, während sie meine Hand nimmt und sie fest drückt. Sie braucht nichts zu sagen; ich weiß, dass sie mir dankbar ist. Ich bin für Lilly sowohl großer Bruder als auch Vaterersatz - und für manche Angelegenheiten bin ich eben geeignet als sie; vor allem, wenn es Lilly betrifft.
Gähnend erhebe ich mich vom Bett, lasse das wohlig-warme Laken hinter mir und bewege mich zum Zimmer meiner Schwester. Meine Füße wollen sich einfach nicht ordentlich vom Boden heben, wodurch sie schlurfende Geräusche auf dem Laminat verursachen. Vom Flur grenzen insgesamt fünf Räume ab; mein Zimmer, das Bad, ein Wohnzimmer mit Einbauküche, das Zimmer meiner Mutter und schließlich das meiner Schwester. Es führt noch eine steile Treppe in den Keller, wo sich zwei Lagerräume befinden, wobei der eine ebenfalls als Hobby- oder Partyraum fungiert. Je nach dem, wie wir ihn gerade herrichten. Die Tür zum Zimmer meiner Schwester ist angelehnt; Licht fällt in den schwach belichteten Flur.
"Lilly?", frage ich leise, während ich anklopfe. Es folgt keine Antwort, weshalb ich noch einmal frage. Das Spiel wiederholt sich einige Male, bis ich schließlich genervt seuze und einfach eintrete. Dieser kleine Dickkopf wird mich nicht noch länger wachhalten; abgesehen davon weiß ich, dass sie nicht plötzlich eingeschlafen ist. Das leise Schluchzen hat sie verraten. "Lilly, es tut-"
"Nein, tut es nicht!", werde ich durch ihr wildes Gequängel und ein Kissen im Gesicht unterbrochen. Schnell schnappe ich mir ihr Geschoss und halte es schützend vor mich, wobei ich vorsichtig darüber luke, um weiteren Angriffen zuvor kommen zu können.
"Du kleines Mistvieh, jetzt will ich mich bei dir entschul-"
"Nein! Dir tut es doch gar nicht leid!", unterbricht mich ihre schrilles Geheul erneut, während sie nach ihrer Nachttischlampe greift.
"Lilly, lass die Lampe stehen", versuche ich sie mit ernster Stimme davon abzuhalten, das Haus noch weiter zu demolieren. Wir sind nun wirklich nicht arm, da meine Mutter es gut schafft, den Haushalt zu organisieren. Dennoch ist es pure Verschwendung, aufgrund des Todes eines Drei-Euro-Hamsters unsere gesamte Einrichtung zu ruinieren und einen Schaden in Höhe von was-weiß-ich wie viel Geld zu verursachen.
Doch habe ich wirklich gedacht, sie würde auf mich hören? Ja, vielleicht ein Bisschen. Auf jeden Fall werde ich eines Besseren belehrt, als das Licht der Lampe mit einem "Zimm!" verstummt und nur noch die Deckenbeleuchtung übrig lässt, um uns vor der Dunkelheit zu bewahren. Das Biest blitzt mich aus vor Wut flammenden Augen an, bevor es ausholt und sein Wurfgeschoss in Richtung meines Kopfes befördert.
"Lilly!", rufe ich nun entgültig die Fassung verlierend, während ich mich ducke und das Kissen schützend vor meinen Kopf halte. Die Nachtischlampe mit dem schönen Sternenhimmel darauf prallt an meinem Schild ab - und fällt mit einem lauten Knall zu Boden. Hoffentlich ist nichts kaputt gegangen...

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Danke fürs Lesen cool
TerraTX
Okay, zu dem Teil gibt es nichts zu sagen? Dann hoffe ich einfach, dass der nächste euch dazu anregen wird, etwas zu schreiben großes Grinsen

Wenn die einzelnen Teile zum Bewerten zu lang sind, sagt das ruhig, dann kürze ich sie noch weiter.

[Notiz: Kapitel 1 ist fertig, natürlich noch nicht vollständig online]

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1.Kapitel
Part 2


"Lilly, bitte, ich-", versuche ich es, das Kissen in einer Geste des Friedensangebotes senkend. Fehler. Großer Fehler. Ich kann gar nicht so schnell gucken, wie der Teddybär auf mich zugeflogen kommt. Sie muss ihn geworfen haben, bevor ich mich überhaupt nach ihr hatte umdrehen können. Mit den Händen wuchteln wehre ich das Kuscheltier und die darauf folgenden anderen ab, nur um letzten Endes in einem Haufen Plüsch einer schmollenden, die Arme verschrenkenden Ausgeburt der Hölle gegenüber zu sehen. Das Mistvieh sucht schon nach neuen Geschossen, denke ich die Augen verdrehend, während sie mir die Zunge herausstreckt.
"Na gut, wie du willst", grinse ich, mir einer guten Taktik bewusst. Mein Vater hatte mir einmal eine Geschichte erzählt - von der Zeit, als ich noch klein war. Damals waren wir einkaufen gewesen und ich hatte schreiend auf dem Boden gesessen und geweint, weil ich es etwas haben wollte, das ich nicht bekommen konnte. Er hatte sich angeblich einfach neben mich gesetzt und mit geschrien, was mich so überrascht hatte, dass ich augenblicklich aufgehört hatte, zu weinen. Eigentlich kann ich es kaum glauben, mich mal so peinlich verhalten zu haben, doch vielleicht würde diese alte Strategie der Überraschung nun helfen.
Langsam gehe ich in die Knie, die Hände zwischen die Kuscheltiere senkend, während ich sie genau beobachte. Ihr Gesicht zeigt nun eine ganz neue Emotion: Eine Form von Neugierde. Als mein Grinsen sich nun deutlich auf meinen Lippen ausbreitet, verzieht sie ihre sofort wieder mit einer fürchterlichen Grimasse.
"Na warte!", rufe ich meinen Angriffschrei und springe ruckartig auf, die Plüschies auf sie abfeuernd, was sie kreischend in die Ecke ihres Bettes flüchten lässt. Schnell lade ich nach und bin mit zwei schnellen Schritten an ihrem Bett. Ich hole aus, lasse die Kissen allerdings nur mit halber Kraft auf sie treffen, um ihr zumindest nicht ernsthaft weh zu tun.
"Na, wie gefällt die das, du kleines Biest?", frage ich das unter der Bettdecke kauernde Ding und schmeiße mich auf es. Hastig taste ich die Form ab, rücke ein Stück von ihrem Kopf weg, ehe ein Batallion Finger auf ihre Seiten niedersaust. "Kitzelattacke!"
Es braucht nur wenige Sekunden, bis sich eine kichernde Lilly unter der Decke hervorwagt und um Vergebung fleht - natürlich gebe ich nicht nach, bis ich Lachtränen ihre Wangen hinunter laufen sehe. Ich ziehe sie an mich und drücke sie ganz fest, woraufhin ein weiterer Protest ausbricht.
"Lass mich los! Blöder Bruder! Lass mich los!", jammert sie, sich mit all ihrer Kraft gegen mich stämmend. Ihre Anstrengungen sind gegen mich jedoch völlig nutzlos, bin ich mit meinen siebzehn Jahren schließlich viel stärker als so ein neunjähriges, verzogenes Balg.
"Jetzt beruhig dich erstmal, dann lass ich dich auch los", gebe ich lachend zur Antwort und bin erstaunt, als der Druck an meinen Armen plötzlich nachlässt. Sanft hebe ich sie von meinem Schoß, ehe ich sie mir gegenüber absetze. Sie hat wieder einen Schmollmund gezogen, während sie mich aus großen, blauen Kulleraugen anstarrt. Ihre Augen sind die von Dad; tiefblau wie das Meer bei Nacht. Meine Augenfarbe entspricht eher der meiner Mutter; grasgrün, wie eine Wiese. Viele verschiedene Farbelemente und Punkte. Das einzige, was Lilly und ich gemeinsam haben, sind unsere Eltern und die blonden Haare - unsere Gesichter sind komplett unterschiedlich, werden es wahrscheinlich auch immer bleiben. Es kam sogar schon vor, dass manche Leute dachten, wir wären aus verschiedenen Familien.
Der Gedanke lässt meine Mundwinkel ein Stück sinken und ich schüttel meinen Kopf, um ihn zu vetreiben. Es ist unsinnig, mich davon traurig machen zu lassen, dass irgendwer irgendwann mal gedacht hat, wir seien keine Geschwister. Erstens sind wir es und zweitens sollte ich froh sein, wenn dieses Grauen hier nicht mit mir verwandt wäre.
"Nicky?", sie guckt zu mir hoch, den Spitznamen benutzend, der allein für sie reserviert ist. Jeder meiner Freunde hätte dafür so einige Minuspunkte und Fausthiebe kassiert, wenn er mich so genannt hätte; doch bei ihr ist es okay. Wahrscheinlich aus dem Grund, dass sie als Kleinkind einfach nicht Nick sagen konnte und ich Nicky besser fand als Necke, [/i]Nicke[/i] oder sogar Nackey. Erste Sprachversuche enden immer in Namensvergewaltigungen; so viel ist sicher.
"Ja, Kleine, was ist?", frage ich etwas außer Atem nach, während ich zärtlich ihre Haare aus dem Gesicht streiche. Egal, wie wenig ich sie leiden kann; wir sind Geschwister und werden es auch immer bleiben. Außerdem habe ich es Mama versprochen.
"War es wirklich ein Versehen?", will sie wissen, während ihr Blick zwar skeptisch, doch zu grüßten Teilen hoffnungsvoll aussieht. Scheinbar möchte sie sich nun doch versöhnen.
"Natürlich", lächle ich, während ich bestätigend nicke. "Schätzchen, ich wollte mich wirklich nicht auf den Hamster... auf Yuu setzen. Ich weiß doch, dass er dir wichtig war. Und es tut mir wirklich, wirklich und ganz ganz ehrlich leid."
"Indianerehrenwort?"
"Großen Indianerehrenworte", muss ich lachen und wuschel ihr durchs Haar. "Versprochen."
"Okay!", grinst sie über beide Wangen und springt mir in den Arm, ihr nasses Gesicht in meinem nackten Oberkörper vergrabend. Ich kann spüren, dass sie viel geweint hat; das ganze salzige Tränenzeug klebt jetzt auch an mir dran. Genervt seufzend schiebe ich sie ein Stück von mir weg, da ich es mir nicht leisten kann sentimental zu werden und es deshalb wichtiger ist, mich möglichst sauber zu halten.

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Lg,
Terra großes Grinsen
Bourrin
SCHWACHSINN!!!! Ich liebe es ^.^ Du hast zwar einige Wiederholungen und Fehler drinnen (siehe z.B. grüßten statt größten), aber es lässt sich sehr gut lesen und ist wirklich amüsant. Ich glaube zwar nicht, dass es ein Weltbestseller wird, aber für hier ist es genau richtig...eine absolut sinnlose, dabei aber sehr gefühlvolle und in jeder Hinsicht bunte Geschichte.
TerraTX
Muss auch kein Bestseller werden und danke für sowohl Lob als auch Kritik ^_^ Abgesehen davon kommt auch erst später wirklich "Story" rein - das erste Kapitel ist quasi nur der Auftakt, um alles ins Rollen zu bringen.

Kannst du mir sagen, wo es sich auffällig wiederholt? Dann überarbeite ich die Stellen nochmal.

Rechtschreibfehler sind leider vorprogrammiert, da ich kein Rechtschreibprogramm besitze und mich somit beim Schreiben keiner auf Fehler aufmerksam macht.
SammyLG
Geil großes Grinsen

Musste oft grinsen, mir gefällts. Direkte Kritik hab ich nicht, lässt sich flüssig lesen.
Weiter so großes Grinsen
TerraTX
Danke, danke <3

großes Grinsen [ganz ganz happy]
Julia&Ranko
Ich schließ mich den anderen auch mal an! Ist wiklich schön flüssig zu lesen, lässt einen immer wieder schmunzeln und ich will auf jeden Fall meeeehr zu lesen bekommen!!! smile
TerraTX
Vielen, vielen Dank auch an dich fröhlich
Na dann, lassen wir den Geschwisterstreit mal weitergehen und fangen wir mit der "Storyline" an:

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1.Kapitel
Part 3

"Willst du dann nicht langsam schlafen gehen?", versuche ich sie zu dem zu bewegen, was ich schon seit Stunden tun möchte. "Du möchtest doch morgen früh munter sein, damit du deine Lieblingssendungen nicht verpasst, oder?", probiere ich es weiter, woraufhin ich allerdings nur ein energisches Kopfschütteln ernte. "Warum denn nicht?"
"Ich", beginnt sie, ehe sie eine lange Pause eingeht. Es wirkt sogar, als würde ihr kleines Hirn nachdenken; richtig über etwas grübeln. Dabei habe ich sie noch nie für das Denkgenie gehalten. "Ich muss dir etwas sagen!", gesteht sie schließlich mit entschlossenem Blick und packt meine Hände mit ihren wesentlich kleineren. Ich sehe sie aufmunternd an, beinahe gespannt, was jetzt denn noch kommt, während ich eigentlich nur ins Bett möchte. "Etwas ganz Wichtiges über Yuu! Sein richtiger Name war nämlich gar nicht Yuu! Er hieß Yuan!"
Es dauert eine Weile, bis mein Gehirn festgestellt hat, dass es dieser Information nicht die Wichtigkeit zusprechen kann, die Lilly ihr zuzusprechen scheint, weshalb ich vorsichtig frage: "Und was hat das zu bedeuten?"
"Das... das weiß ich auch nicht! Aber er hat mir gesagt, er heißt Yuan!", gibt sie verzweifelt von sich, als sie merkt, dass ich ihr nicht ganz folgen kann. "Er hat es mir selbst gesagt! Er hat gesagt, ich soll ihn aber nicht Yuan nennen, und deshalb habe ich ihn Yuu genannt!"
"Lilly", seufzte ich meine Schläfe reibend, "du hast das bestimmt nur geträumt. Du weißt doch, Tiere können nicht sprechen." - Natürlich ist es für jedes Kind schwer, soetwas zu erfahren, aber eigentlich ist sie über diese Phase bereits hinweg. Der letzte Schock in ihrem Leben ist ein paar Monate her, als einer meiner Kumpels sich einen Witz daraus gemacht hatte, ihr zu erzählen, der Weihnachtsmann existiere nicht. Er existiert ja auch nicht - aber bring das mal einem kleinen, heulenden Kind bei, dessen unschuldige Illusionen soeben von einem nachpubertierenden Vollidioten zerstört wurden.
"Doch!", erwidert sie trotzig, nun wieder die Arme verschrenkend und die Unterlippe hervorschiebend. Dieser Umschwung in den Gefühlen und Gesichtsausdrücken eines Kindes ist immer wieder beeindrucken, mehr jedoch anstrengend, weshalb ich sie am liebsten einfach unter die Decke stecken und mit einem Beruhigungsmittel, einem sehr starken Beruhigungsmittel, ins Land der Träume schicken würde.
"Lilly, bitte", beschwichtige ich sie und fasse sie sanft an der Schulter an. Doch dann passiert etwas, das vorher noch nie geschehen ist. Sie schlägt meine Finger weg, rutscht ein paar Zentimeter zurück. "Pf, wenn du willst", erwider ich eingeschnapp und springe von ihrem Hochbett herunter. Hochbett für sie, für mich nicht wirklich.
Wütend stampfe ich in mein Zimmer, die Hände zu Fäusten geballt und an den Seiten halten, ehe ich feststelle, dass meine Mutter noch immer an meinem Bett sitzt und mich besorgt ansieht. Nein, dass kann ich nicht auf noch ertragen. Ächzend und zähneknirschen mache ich auf dem Absatz kehrt. Ich höre wie sie meinen Namen flüstert, etwas lauter wird, ihn mir schließlich verzweifelt nachruft. Es hält mich nicht auf. Wenn ich nun auch noch ihr Leid ertragen müsste, würde ich platzen.
"Drecksbalg", knurre ich, während ich die Badezimmertür hinter mir zuschlage. Warum zum Teufel nochmal stört es mich so? Verdammt! Sie ist nur meine Schwester, mehr nicht. Eine lästige Klette, die einfach nur weggeworfen gehört. Sie gehört hier nicht hin, sie macht immer alles kaputt. Meine Gedanken drehen sich in einem Kreis, hin und her gerissen zwischen meinem Verstand, der einem endlosen Egoismus entspricht, und einem tiefen Gefühl der Vertrautheit, das ich einfach nicht abschütteln kann. In einem Versuch, mich zu beruhigen, hole ich tief Luft und lege die Hände in den Nacken, ehe ich zusätzlich die Augen schließe.
"Sie bedeutet mir nichts. Nichts ernstes zumindest. Nick, es ist vollkomen in Ordnung, wenn man bei der eigenen Familie etwas empfindlich ist. Das liegt daran, dass es Familie ist", rede ich mir ein. Es kann nicht sein, dass mir ein solches Biest wirklich ans Herz gewachsen ist. Einfach einatmen, ausatmen. Einatmen, ausatmen, wiederhole ich in Gedanken. Als ich es endlich geschafft habe, mich etwas zu beruhigen, gehe ich zum Waschbecken, um mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Die kühlen Tropfen schaffen es, die angespannte Hitze endgültig aus meinem Körper zu vertreiben. Dennoch taumel ich einen Schritt rückwärts und lehne mich an die eisigen Fliesen des Bads, gleite an ihnen hinab.
"Wenigstens ist sie jetzt still", seufze ich mir an die Stirn fassend, während ich fühle, wie das schlechte Gewissen wieder in mir hochkriecht, sobald ich an das Minnimonster denke. Ruckartig springe ich auf und gehe wieder in mein Zimmer, wobei ich an dem meiner Mutter vorbeikomme; ihr Bett ist leer, wahrscheinlich sagt sie gerade Lilly "Gute Nacht". In meinem Zimmer angekommen schließe ich die Tür sanft hinter mir, drücke sogar die Türklinke herunter, obwohl ich das normalerweise nie tue und deshalb einige Male Ärger bekommen habe. Während mein Blick den Raum durchschweift, stolperte ich zu meinem Bett herüber. Die nun kühlen Laken wirken immer noch einladend; sogar wesentlich mehr als vorhin. Es ist mir ein Mysterium, doch die eigenen vier Wände haben eine seltsam beruhigende Wirkung.
Der Schleier aus Müdigkeit senkt sich über meine von Dunkelheit eingehüllte Gestalt.
Verschwommen bemerke ich die zerstreuten Überreste meiner Anlage, kann jedoch keine Wut empfinden. Bloße Leere hat von mir Besitz ergriffen und lässt mich teilnahmslos auf die Matratze sinken. Mir fehlt jegliche Kraft, mich zuzudecken oder auch nur eine bequeme Lage zu suchen, obwohl ich der Meister des Im-Bett-Herumrollens bin. Schwere Augenlider verwandeln aus meiner Umgebung einen See aus Schwärze, der mich langsam verschlingt. Schlafen, ist alles, woran ich denken kann, obwohl mein Bein sich in einer so seltsamen Position befindet, dass es sogar schmerzt.
"Argh...", stöhne ich im Halbschlaf, während mich das verwirrende Gefühl beschleicht, ausgelacht zu werden. Ein sehr, sehr dunkles Lachen, erfüllt von purem Hohn und einer Schadenfreude, der ich noch nie in meinem Leben begegnet bin. Mein geistiges Auge projiziert seltsame Bilder von misformten, grünen Kreaturen, die in einem Kreis um mich herum stehen und mit dem Finger auf mich zeigen - doch ich bin schon zu tief im Schlafzustand, um mich den Traumbildern zu widersetzen. Der eine hebt seinen Fuß und sie trampeln auf mich ein; doch alles, was ich spüre, ist ein einziger Schmerz in der Magengrube, der bloße Sekunden anhält.

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Part 4 wird entweder etwas länger oder ich unterteile ihn in noch einmal, das werd ich dann sehen.

Lg,
Terra
TerraTX
Will keiner weiterlesen? Oder zumindest irgendetwas zu den anderen Parts sagen?

Kommt schon, ich habe schon Kapitel 3 fertig xD

Lg
Julia&Ranko
Na dann her damit!!!! großes Grinsen ich will leeeeseeeen Augenzwinkern
TerraTX
Hm, na gut, einen Menschen glücklich zu machen ist schonmal besser als keinen, nicht whar? xD

1.Kapitel
Part 4 [last part]


Ich kann schon wieder nicht schlafen; schon wieder aufgrund eines fernen Schluchzen, das jedoch etwas anders klingt als am Vorabend. Murrend verscheuche ich die Bilder meiner letzten Träume aus meinen Gedanken, auch wenn ich sie wohl besser ignoriert hätte. Denn diese bewusste Handlung ruft erst die genauen Ereignisse hevor, die mir in der Nacht begegnet sind: Mein Schlaf hatte mich auf mich eintretenden Trollen begonnen, weshalb es eigentlich nicht viel schlimmer hätte kommen können. Ich weiß nicht, ob sich die Träume gesteigert hatten, schließlich erinner ich mich nun nur noch ganz deutlich an den ersten und den letzten Traum - doch endete der letzte damit, dass mich ein Hamster unter seinem Hintern vergrub.
Stöhnend raffe ich mich auch, während ich krampfhaft versuche, den Drang, meinen Kopf gegen eine Wand zu hämmern, zu unterdrücken. Dieser verdammte Hamster wird mir noch mein ganzes Leben ruinieren, murre ich innerlich, ehe ich mich auf das Schluchzen konzentriere, das mich geweckt hat.
Es klingt ebenso elend wie das meiner Schwester, doch etwas ist anders. Die Tränen scheinen weniger blinder Wut und Dickköpfigkeit als tiefer Trauer entsprungen zu sein - und auch die Stimme hinter dem Wimmern ist eine ganz andere. Als ich aus meinem Zimmer Richtung Küche stürme, bin ich hellwach. Bevor meine Mutter weint, muss schon die ganze Welt zusammenbrechen, weshalb es meinen sofort auf Hochspannung stehenden Sinnen keine Schwierigkeit war, binnen Sekunden herauszufinden, wo genau sie gerade weinte.
"Mama, alles okay?", stieß ich keuchend hervor. Wäre es anstrengend gewesen, den Weg zu rennen, hätte es mir weniger ausgemacht, zu keuchen; doch in diesem Augenblick war es Ausdruck tiefster Unruhe und Nervosität. "Was ist passiert?"
Sie blickt zu mir auf, sieht mich aus verquollenen Augen an. Trauriges Grün gebettet in rot getünchtem Weiß. Als sie den Mund öffnet, scheint es, als wolle sie etwas sagen, doch heraus kommt nur ein verschlucktes Schluchzen, bevor sie sich auf die Lippen beißt und den Kopf schüttelt. Fragend mustere ich sie, suche nach der Kleinigkeit, die sie so aufgebracht hat. Lilly?, schießt es mir durch den Kopf und ich drehe mich um, auf dem Weg ins Zimmer meiner Schwester.
"Nick!", höre ich meine Mutter hervorbringen. Die Verzweiflung in ihrer Stimme zeigt mit, dass ich bei ihr bleiben sollte; und noch viel schlimmer, dass irgendetwas mit Lilly passiert ist. Dieses Kind macht nichts als Schwierigkeiten! Schleichend gehe ich zurück in die Küche, mich Halt suchend an der Wand abstützend. Im Türrahmen bleibe ich stehen und sehe wieder aufmerksam auf Mama. Ihre Hand liegt auf einem Stück Papier; Warum ist mir das erst jetzt aufgefallen?
Ich will keine Angst haben, die Worte zu lesen - dennoch zittern meine Finger, als ich den Brief hebe und ihn mit den Augen überfiege. Verzweifelt versuche ich mich zu beruhigen, kralle mich an der Tischdecke fest und fixiere die Lücken zwischen den Zeilen, weshalb der Inhalt erst nach und nach zur mir durchsickert.
Hallo, bitte machen Sie sich keine Sorgen, ich passe gut auf Lilly auf. Sie ist bei mir in besten Händen. Yuan, hat jemand lieblos auf das weiße Material gekritzelt, während mir bloß in den Kopf schießt: der Hamster. Lilly hatte gestern erzählt, er habe mit ihr gerdet und heiße in Wahrheit Yuan.
"Mama, ich-", beginne ich nach den richtigen Worten suchen, "i-ich... Lilly... du weißt? I-ihr... Ha- hams-", stotter ich verwirrt vor mich hin, mir darüber bewusst, wie dänlich ich klingen muss. Es hilft nicht gerade, mir Selbstbewusstsein einzuflößen. Stattdessen verkriecht es sich in die hinterste Ecke meines Körpers, um mich stammelnd und mit geröteten Wangen zurückzulassen. Du willst deiner Mutter nicht ernsthaft erzählen, dass deine Schwester von einem Hamster entführt wurde, oder? Und dass dieser Hamster eigentlich im Wald unter der Erde vergraben liegt, weil du ihn ersessen hast?, denke ich sarkastisch, allerdings auch leicht panisch.
"Mama, ich muss weg", sage ich bestimmt, während ich schon gehe, um mir die Schuhe anzuziehen. Hastig schlüpfe ich in die Chucks, ohne mir die Mühe zu machen, sie noch zu schnüren. Morgens ist es trotz des Sommers noch sehr kühl; vor allem so früh morgens, doch auf die Jacke verzichte ich. Als ich die Türklinke herunterdrücke, hält meine Mutter mich am Arm fest.
"Nick, wo willst du hin? Was ist mir Lilly passiert? Weißt du was?", fleht sie nach Antworten, wobei ich schweigend zu Boden sehe. Ihr Griff lockert sich und ich trete in den Hausflur. "Bitte, Nick! Was ist gestern passiert? Ihr habt euch doch gestritten! Sie war danach so seltsam!"
"Verdammt, halt doch endlich mal die Klappe!", schnauze ich sie an, keuche ob der Aufregung. Oh Gott! Es ist nie meine Absicht gewesen, meine Mutter anzuschreien. Egal, in welcher Situation ich mich befundet hatte. Egal, wie sehr sie mich angeschrien hat. Ich hatte nie die Stimme gehoben, um sie so traurig zu machen. Doch in diesem Augenblick war es einfach aus mir herausgerutscht. "Mama", versuche ich es nun leiser und voller Reue, doch sie schüttelt bloß den Kopf. In ihren Augen liegt Trauer; ihr Gesicht zeigt Verbitterung, als sie die Tür schließt.
"Scheiße!", fluche ich und stürme durch den Eingang nach draußen. Ich muss diesen Hamster finden, auch wenn es eigentlich vollkommen idiotisch ist. Schließlich glaube ich nicht ernsthaft daran, dass sie von einem sprechenden, toten Hamster entführt wurde. Oder?
Schnell vertreibe ich den Gedanken und stapfe die Straße entlang, an deren Ende sich der Wald befindet. Noch immer ist der Boden von Herbstlaub bedeckt, das über den Winter aufgeweicht wurde und nun von grünen Ranken bedeckt, an genügen Stellen allerdings noch sichtbar ist. Irgendwo hier haben wir das Mitsvieh vergraben, erinner ich mich, als ich tiefer in den Wald hinein gehe. An einer dicken Eiche biege ich vom Weg ab, um mich durch das Geäst zu kämpfen. Nicht weit entdecke ich ein notdürftig und äußerst schlecht mit Fäden zusammengehaltenes Holzkreuz, das Lilly ihrem Yuu gebastelt hatte, damit auch er eine Art Grabmal erhielt. Vorsichtig gehe ich davor auf die Knie.
"Okay, dann mal ran an den Speck!", ermuntere ich mich, ehe ich beginne, mit den Fingern in der feuchten Erde zu graben. Langsam aber sicher beschleicht mich das Gefühl, beobachtet zu werden, weshalb ich immer wieder einen Blick nach rechts oder links werde; doch natürlich entdecke ich niemanden. Einige Vögel hüpfen durch das Unterholz auf der Suche nach Würmern, andere zwitschern von den Bäumen herab. - Und irgendwo in diesem gottverdammten Wald wird auch ein Mensch herumlaufen, bemerke ich sarkastisch aufgrund meines aufkommenden Verfolgungswahns. Ich fühle mich wie ein Grabschänder, der die letzte Ruhestätte eines ehrenhaften Menschen ausrauben will.
Endlich stoßen meine Finger auf etwas Hartes und ich wische die Erde darüber mit groben Zügen weg. Darunter kommt eine hellblaue Pappschachtel zum Vorschein, die ich so schnell wie möglich komplett ausgrabe. Mein Herz schlägt mir jedem Fleck, den ich sehen kann, einen Schritt schneller, während ich mir nervös die Lippen lecke. Sie sind plötzlich so trocken. Ich sehe mich noch einmal prüfend um, ehe ich die Schachtel hochhebe und langsam den Deckel öffne.
"Bitte sei drinne, bitte sei drinnen", wiederhole ich meinen tiefsten Wunsch wie ein Mantra. Es wäre nicht nötig, würde ich wirklich daran glauben - auch wenn mein Verstand mir sagt, dass ich nicht anders kann, als es fest als Wahrheit anzusehen. Wäre dort nicht dieser kleine Fleck in meinem Herzen, der sich vor Unsicherheit und Angst nach Fremden umsieht und jedem Geräusch eine Gefahr wittert, die Größte Gefahr sogar in dieser unbedeutenden Schachtel sieht, die ich den Händen halte. Mein Herzschlag hält einen Moment inne, ehe ich die Augen schließe und den Deckel komplett öffne.
Sei kein Angsthase, guck rein!, ermutige ich mich selbst und öffne die Augen einen Spalt.
Lunalinchen
edit.
TerraTX
Freut mich, dass es dir so viel Spaß gemacht hat!

Ja, mit dem Präsenz ist es manchmal etwas schwer. Nach Rückblicken oder langen, wörtlichen Reden verfalle ich oft für einige Sätze ins Präteritum - aber es fällt mir immer wieder auf und dann korrigiere ich die Fehler schnell.
Desweiteren lese ich sie mir mehrmals durch und verbesser jeden Fehler sofort.

Lg
Julia&Ranko
Jaaaa, da freu ich mich doch sehr großes Grinsen !

Zitat:
Original von TerraTX
Hm, na gut, einen Menschen glücklich zu machen ist schonmal besser als keinen, nicht whar? xD

1.Kapitel
Part 4 [last part]


Ich kann schon wieder nicht schlafen; schon wieder aufgrund eines fernen Schluchzen, das jedoch etwas anders klingt als am Vorabend. Murrend verscheuche ich die Bilder meiner letzten Träume aus meinen Gedanken, auch wenn ich sie wohl besser ignoriert hätte. Denn diese bewusste Handlung ruft erst die genauen Ereignisse hevor, die mir in der Nacht begegnet sind: Mein Schlaf hatte mich auf mich eintretenden Trollen begonnen, weshalb es eigentlich nicht viel schlimmer hätte kommen können. Ich weiß nicht, ob sich die Träume gesteigert hatten, schließlich erinner ich mich nun nur noch ganz deutlich an den ersten und den letzten Traum - doch endete der letzte damit, dass mich ein Hamster unter seinem Hintern vergrub.
Stöhnend raffe ich mich auch auf, oder?!, während ich krampfhaft versuche, den Drang, meinen Kopf gegen eine Wand zu hämmern, zu unterdrücken. Dieser verdammte Hamster wird mir noch mein ganzes Leben ruinieren, murre ich innerlich, ehe ich mich auf das Schluchzen konzentriere, das mich geweckt hat.
Es klingt ebenso elend wie das meiner Schwester, doch etwas ist anders. Die Tränen scheinen weniger blinder Wut und Dickköpfigkeit als tiefer Trauer entsprungen zu sein - und auch die Stimme hinter dem Wimmern ist eine ganz andere. Als ich aus meinem Zimmer Richtung Küche stürme, bin ich hellwach. Bevor meine Mutter weint, muss schon die ganze Welt zusammenbrechen, weshalb es meinen sofort auf Hochspannung stehenden Sinnen keine Schwierigkeit war, binnen Sekunden herauszufinden, wo genau sie gerade weinte.
"Mama, alles okay?", stieß ich keuchend hervor. Wäre es anstrengend gewesen, den Weg zu rennen, hätte es mir weniger ausgemacht, zu keuchen; doch in diesem Augenblick war es Ausdruck tiefster Unruhe und Nervosität. "Was ist passiert?"
Sie blickt zu mir auf, sieht mich aus verquollenen Augen an. Trauriges Grün gebettet in rot getünchtem Weiß. Als sie den Mund öffnet, scheint es, als wolle sie etwas sagen, doch heraus kommt nur ein verschlucktes Schluchzen, bevor sie sich auf die Lippen beißt und den Kopf schüttelt. Fragend mustere ich sie, suche nach der Kleinigkeit, die sie so aufgebracht hat. Lilly?, schießt es mir durch den Kopf und ich drehe mich um, auf dem Weg ins Zimmer meiner Schwester.
"Nick!", höre ich meine Mutter hervorbringen. Die Verzweiflung in ihrer Stimme zeigt mit, dass ich bei ihr bleiben sollte; und noch viel schlimmer, dass irgendetwas mit Lilly passiert ist. Dieses Kind macht nichts als Schwierigkeiten! Schleichend gehe ich zurück in die Küche, mich Halt suchend an der Wand abstützend. Im Türrahmen bleibe ich stehen und sehe wieder aufmerksam auf Mama. Ihre Hand liegt auf einem Stück Papier; Warum ist mir das erst jetzt aufgefallen?
Ich will keine Angst haben, die Worte zu lesen - dennoch zittern meine Finger, als ich den Brief hebe und ihn mit den Augen überfiege. Verzweifelt versuche ich mich zu beruhigen, kralle mich an der Tischdecke fest und fixiere die Lücken zwischen den Zeilen, weshalb der Inhalt erst nach und nach zur mir durchsickert.
Hallo, bitte machen Sie sich keine Sorgen, ich passe gut auf Lilly auf. Sie ist bei mir in besten Händen. Yuan, hat jemand lieblos auf das weiße Material gekritzelt, während mir bloß in den Kopf schießt: der Hamster. Lilly hatte gestern erzählt, er habe mit ihr gerdet und heiße in Wahrheit Yuan.
"Mama, ich-", beginne ich nach den richtigen Worten suchen, "i-ich... Lilly... du weißt? I-ihr... Ha- hams-", stotter ich verwirrt vor mich hin, mir darüber bewusst, wie dänmlich ich klingen muss. Es hilft nicht gerade, mir Selbstbewusstsein einzuflößen. Stattdessen verkriecht es sich in die hinterste Ecke meines Körpers, um mich stammelnd und mit geröteten Wangen zurückzulassen. Du willst deiner Mutter nicht ernsthaft erzählen, dass deine Schwester von einem Hamster entführt wurde, oder? Und dass dieser Hamster eigentlich im Wald unter der Erde vergraben liegt, weil du ihn ersessen hast?, denke ich sarkastisch, allerdings auch leicht panisch.
"Mama, ich muss weg", sage ich bestimmt, während ich schon gehe, um mir die Schuhe anzuziehen. Hastig schlüpfe ich in die Chucks, ohne mir die Mühe zu machen, sie noch zu schnüren. Morgens ist es trotz des Sommers noch sehr kühl; vor allem so früh morgens, doch auf die Jacke verzichte ich. Als ich die Türklinke herunterdrücke, hält meine Mutter mich am Arm fest.
"Nick, wo willst du hin? Was ist mit Lilly passiert? Weißt du was?", fleht sie nach Antworten, wobei ich schweigend zu Boden sehe. Ihr Griff lockert sich und ich trete in den Hausflur. "Bitte, Nick! Was ist gestern passiert? Ihr habt euch doch gestritten! Sie war danach so seltsam!"
"Verdammt, halt doch endlich mal die Klappe!", schnauze ich sie an, keuche ob der Aufregung. Oh Gott! Es ist nie meine Absicht gewesen, meine Mutter anzuschreien. Egal, in welcher Situation ich mich befundet hatte. Egal, wie sehr sie mich angeschrien hat. Ich hatte nie die Stimme erhoben?gehoben, um sie so traurig zu machen. Doch in diesem Augenblick war es einfach aus mir herausgerutscht. "Mama", versuche ich es nun leiser und voller Reue, doch sie schüttelt bloß den Kopf. In ihren Augen liegt Trauer; ihr Gesicht zeigt Verbitterung, als sie die Tür schließt.
"Scheiße!", fluche ich und stürme durch den Eingang nach draußen. Ich muss diesen Hamster finden, auch wenn es eigentlich vollkommen idiotisch ist. Schließlich glaube ich nicht ernsthaft daran, dass sie von einem sprechenden, toten Hamster entführt wurde. Oder?
Schnell vertreibe ich den Gedanken und stapfe die Straße entlang, an deren Ende sich der Wald befindet. Noch immer ist der Boden von Herbstlaub bedeckt, das über den Winter aufgeweicht wurde und nun von grünen Ranken bedeckt, an genügend Stellen allerdings noch sichtbar ist.Also irgendwie finde ich liest sich der Satz komisch, ich weiß jetzt auch nicht warum. Vllt welches vom Winter aufgeweicht wurde und nun von...? Irgendwo hier haben wir das Mitsvieh vergraben, erinnere ich mich, als ich tiefer in den Wald hinein gehe. An einer dicken Eiche biege ich vom Weg ab, um mich durch das Geäst zu kämpfen. Nicht weit entdecke ich ein notdürftig und äußerst schlecht mit Fäden zusammengehaltenes Holzkreuz, das Lilly ihrem Yuu gebastelt hatte, damit auch er eine Art Grabmal erhielt. Vorsichtig gehe ich davor auf die Knie.
"Okay, dann mal ran an den Speck!", ermuntere ich mich, ehe ich beginne, mit den Fingern in der feuchten Erde zu graben. Langsam aber sicher beschleicht mich das Gefühl, beobachtet zu werden, weshalb ich immer wieder einen Blick nach rechts oder links wende; doch natürlich entdecke ich niemanden. Einige Vögel hüpfen durch das Unterholz auf der Suche nach Würmern, andere zwitschern von den Bäumen herab. - Und irgendwo in diesem gottverdammten Wald wird auch ein Mensch herumlaufen, bemerke ich sarkastisch aufgrund meines aufkommenden Verfolgungswahns. Ich fühle mich wie ein Grabschänder, der die letzte Ruhestätte eines ehrenhaften Menschen ausrauben will.
Endlich stoßen meine Finger auf etwas Hartes und ich wische die Erde darüber mit groben Zügen weg. Darunter kommt eine hellblaue Pappschachtel zum Vorschein, die ich so schnell wie möglich komplett ausgrabe. Mein Herz schlägt mit jedem Fleck, den ich sehen kann, einen Schritt schneller, während ich mir nervös die Lippen lecke. Sie sind plötzlich so trocken. Ich sehe mich noch einmal prüfend um, ehe ich die Schachtel hochhebe und langsam den Deckel öffne.
"Bitte sei drinne, bitte sei drinnen", wiederhole ich meinen tiefsten Wunsch wie ein Mantra. Es wäre nicht nötig, würde ich wirklich daran glauben - auch wenn mein Verstand mir sagt, dass ich nicht anders kann, als es fest als Wahrheit anzusehen. Wäre dort nicht dieser kleine Fleck in meinem Herzen, der sich vor Unsicherheit und Angst nach Fremden umsieht und jedem Geräusch eine Gefahr wittert, die Größte Gefahr sogar in dieser unbedeutenden Schachtel sieht, die ich den Händen halte. Mein Herzschlag hält einen Moment inne, ehe ich die Augen schließe und den Deckel komplett öffne.
Sei kein Angsthase, guck rein!, ermutige ich mich selbst und öffne die Augen einen Spalt.


Also ich hab jetzt paar Rechtschreibfehler korrigiert (mein erstes Mal großes Grinsen ) und einmal einen Kommentar, so wie ich es gedacht habe ^^
Hoffe das hat dir jetzt ein wenig geholfen...

Auf jeden Fall wieder ganz toll und spann uns ja nicht auf die Folter!!! Augenzwinkern

LG Julia
TerraTX
Alles verbessert, danke!

Ich stelle mal kleinere Teile online - vielleicht ringt sich dann noch wer durch, es zu lesen großes Grinsen [daher auch diesmal 4 statt 8 Teile]

Kapitel 2
Part 1/8


Leer, schießt es mir in den Kopf. Doch da hat mein Gehirn das Bild noch nicht verarbeitet, das meine Augen ihm soeben geschickt haben. In dem Kästchen ist keinesfalls nichts, liegt in ihm schließlich ein flauschiger, grüner Lappen, aus dessen Öffnung ein Hamsterkopf lugt. Mit einem tiefen Seufzen entweicht all die Luft meiner Lunge, die ich bis eben noch unbewusst dort festgehalten habe. Er ist noch dort.
Und nun?, frage ich mich zurecht. Ich sitze in einem Wald mit der eben ausgegrabenen Leiche des Hamsters meiner verschwundenen Schwesters in den Händen - und es bringt mir nichts. Es hätte mir nicht einmal etwas gebracht, wäre der Hamster verschwunden gewesen, realisiere ich, während mich die Erkenntnis wie ein Schlag trifft. Mehr sogar gleicht sie einer Faust Gottes, die mich mit all ihrer Erbarmunglosigkeit auf den Boden der Tatsachen zurückholt; ich bin vollkommen machtlos.
"Scheiße! Fuck!", fluche ich, den Pappkarton zwischen den Fingern zerdrücken. "Ich..." Ich? Ja was ich? Ich beiße mir bloß auf die Unterlippe und stehe mit hängenden Schultern auf, während Resignation jeden meiner Gesichtszüge übernimmt, um es sich gemütlich zu machen. Sie lässt sich nicht mehr vertreiben; nicht aus meinen brennenden Augen wischen - nicht mit den Händen, die soeben noch im Dreck gebuddelt haben.
Der Weg nach Hause dauert Ewigkeiten, wobei ich die gesamte Zeit über in den Karton starre. Der grüne Lappen war Lillys Lieblingslappen gewesen, mit dem ich sie immer hatte waschen müssen, weil es ihr doch so gut gefiel, wenn ich das tat. Nun werde ich es vielleicht nie wieder tun - denn, selbst wenn der Hamster verschwunden gewesen wäre, hätte es nur bewiesen, dass ihre Hirngespinste von einem sprechenden Hamster vielleicht wahr gewesen wären. Vielleicht wäre er wieder auferstanden und hätte sie mitgenommen; als Dank dafür, dass sie sich um ihn gekümmert hat. Und um mich zu bestrafen, hat er mich zurückgelassen. Schließlich habe ich ihn plattgesessen. Keiner Wunder, dass er mich nicht mag.
Angewidert schnaube ich, als ich die Haustür öffne und anschließend die zu unserer Wohnung. Ich kann nicht glauben, dass ich über diese Kindergeschichten denke, als wären sie Wirklichkeit. Die einzige Wirklichkeit, die mir noch bleibt, sitzt über den Verlust ihrer Tochter weinend in der Küche, weshalb ich so schnell wie möglich zu ihr gehe, um sie zu trösten - doch nicht, ohne vorher die Hamsterleiche in meinem Zimmer zu verstauen.
TerraTX
Hm, vielleicht ließt es ja noch jemand ^^"

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Kapitel 2
2/8


"Mama?", spreche ich sie leise an, während ich sanft ihre Schulter fasse. "Es tut mir leid, Mama. Ich wollte dich nicht anschreien. Es tut mir leid", entschuldige ich mich bei ihr, weshalb sie aus kleinen, tränenden Augen zu mir hochsieht. Vorsichtig streckt sie eine zitternde Hand nach meinem Gesicht aus.
"Es ist nicht deine Schuld, mein Junge", haucht sie, als sie vorsichtig meine Wange berührt. Plötzlich spüre ich dort etwas Nasses, das mir vorher noch nicht aufgefallen ist. Hat sie in ihre Hand geweint?, überlege ich, bis mir auffält, dass es meine eigenen Tränen sind, die sich ihren Weg bahnen. "Du warst ihr ein guter Bruder und ein guter Vater zugleich. Du hast dir nichts vorzuwerfen. Wenn, dann ist es meine Schuld; ich hätte besser auf sie aufpassen müssen."
"Nein!", widerspreche ich ihr sofort etwas lauter, bemerke allerdings ihren verschreckten Gesichtsausdruck. "Es ist weder dein Fehler, noch meiner. Dumme Sachen passieren einfach. Hast du die Polizei angerufen?", frage ich sie in meiner Vaterrolle - in der Rolle, die zugleich auch der ihres Mannes entsprechen würde, weshalb ich ihr zärtlich durchs Haar streiche. Sie ist noch immer eine schöne Frau, wenn auch sehr verbraucht.
"Ja", nickt sie. "Aber sie sagen, sie können nichts tun - kannst du dir das vorstellen?" Verzweifelt zu mir aufblickend schüttelt sie den Kopf. "Nein, sie haben doch ernsthaft gesagt, sie seien knapp an Personal. Da verlaufen die Ermittlungen nicht so schnell." Schon wieder schüttelt sie den Kopf, schluchzt.
Wenn ich sie doch bloß wieder glücklich machen könnte, verzage ich, als ich mich auf den Stuhl neben ihr sinken lasse und meine Hand auf ihre lege. Gerade will ich etwas sagen, als ein lautes Poltern aus dem Nebenzimmer zu hören ist.
"Wa- was ist das?", fragt sie im selbem Moment verängstigt, in dem ich es denke und schon wieder vom Stuhl aufspringe. Egal ob liebender Vater oder tapferer Sohn; es war an mir, zu sehen, was los war. Yuan?, kommt es mir plötzlich in den Sinn, ehe ich mich korrigiere: Ich meine... der Hamster? Aber, das ist Unsinn!
"Ich gehe nachsehen", antworte ich ihr und schleiche aus der Küche hinaus in den Flur, taste mich an der Wand entlang zu meinem Zimmer. Die Tür steht einen Spalt offen, weshalb ich das leise Fluchen nur zu gut hören kann, das von dort kommt.
"Was für ein mistiger Job", beklagt sich eine genervte Männerstimmer, ehe eine Schublade aufgerissen wird. "Schon wieder nichts." Nächste Schublade. "Auch nichts." Letzte Schublade. "Verdammt! Wo ist das Ding bloß?"
Julia&Ranko
Ja großes Grinsen ich lese es immer noch und finde es toll!!! smile

Und ich werde auch weiter lesen! Augenzwinkern