Vanessa-Anne
"Nimm' deine Füße da weg.", zusammengekauert hockte ich auf unserem Sofa, meine Füße angwinkelt zur Seite gestreckt. Es war ein normaler Abend. Der Tag war schön gewesen und es gab- oh wie selten- keine Probleme. Doch jetzt, wo ich mit meiner Familie hier auf dem Sofa sitze und fernsehe, beginnt das tägliche Drama abermals. Alleine schon aus Trotz nahm ich meine Füße nicht vom Sofa, damit sich die Frau, die sich meine Mutter nannte, dort hinsetzen konnte. Immer wieder sagt sie das Selbe und ermahnt mich heufig. Sie redete schon nicht mehr, sie schrie. "Warum? Du sitzt doch da!", erwiederte ich mit leicht zickigem Unterton und deutete auf den Platz, wo sie bereits saß. Wieso meinten Mütter eigentlich immer, dass sie sich alles erlauben könnten? Ein Platz reichte doch voll und ganz! Jetzt keifte auch meine Mutter wieder zurück, sie merkte, dass ich sowieso stur blieb- wie immer. "Geh' hoch.", sagte sie und als ihr ihr in die Augen sah, sah ich nur diese Kälte, diesen Hass- war es Hass?-, ihre Wut. "Ich möchte dass du hoch gehst!"
"Nein!"
"Lena!? Du gehst sofort in dein Zimmer!", ich antwortete nicht, sah nur starr auf den Bildschirm des Fernsehers und blendete meine Mutter aus. "Kannst du mal auf deine Mutter hören?", jetzt schaltete sich natürlich auch noch mein Vater ein, wie konnte es auch anders sein. Wenn es um das schwarze Schaf der Familie ging, hielten sie doch alle zusammen. Jetzt reichte es mir wirklich. Ich stand auf und lief nach oben, um zu zeigen wie wütend ich war, trampelte ich die Treppenstufen hoch. Ist mir doch egal, ob es die Nachbarn störte oder nicht. Nun ging alles ziehmlich schnell. Mein Gehirn war wie vernebelt und in meinem Kopf spukte nur dieser eine Gedanke: Weg hier! Ich schnappte mir mein kleines Kissen und die dünne Wolldecke und rannte wieder nach unten. Die Tasche die an einem Haken in der Küche hing riss ich an mich und stopfte etwas zu Essen und eine Flasche Selter hinein. Als ich meine Schuhe und meine Jacke angezogen hatte öffnete ich unsere Haustür. "Ich zieh' aus!", schrie ich. Ohne auf irgendeine Reaktion oder Antwort zu warten knallte ich die Tür hinter mir zu. Meine Sachen stopfte ich den Korb meines Fahrrads und strampelte anschließend los. Ich hatte keine Ahnung wohin, nur weg! Ich bog aus unserer Straße und fuhr zu der Hauptstraße, die ich dann weiter verfolgte, ohne eine Idee wo ich hinfahren könnte. Unsere Stadt war nicht groß, sodass ich gleich nach drei Minuten schon das Ortsschild erreichte. Ich achtete gar nicht drauf und raste einfach weiter. Die Zeit war mir egal, die Geschwindigkeit und die Kälte, alles war mir egal. Ich strampelte einfach so schnell ich konnte, achtete nicht einmal darauf, ob mir warm wurde oder ob meine Beine vor Anstrengung schmerzten. Es war halb 9 gewesen, als ich das Haus verließ, dass merkte man auch jetzt- es begann zu dämmern. Aber als ob ich das nicht bemerken würde, fuhr ich einfach weiter. Als ich die zwei Nachbarsstädgte durchfuhr und schließlich weiterhin geradeaus fuhr, merkte ich, dass ich mich hier überhaupt nicht auskannte. Orte wie 'Langhirsch' oder 'Bilsen' lagen vor mir, doch auch diese ungewisse Umgebung konnte mich nicht davon abhalten, meinen Weg weiterhin zu verfolgen.
Rechts und links der Straße suchte ich auf den vielen Weiden und Wälder nach einem kleinen Schuppen, worin ich diese Nacht schlafen könnte. Ich wollte, dass sich meine Eltern mal um mich sorgten, überhaupt merkten, dass es ich auch noch gab. "Ach was. Wahrscheinlich hocken die immernoch breit auf dem Sofa und gucken in die Glotze.", redete ich zu mir selber und bei dem Gedanken wurden meine Augen glasig und ohne es zu wollen rollte mir eine kleine Träne über die Wange. Es war einfach so traurig, wenn man sich so wertlos fühlte. Als ob man gar nicht zur Familie gehörte und die Mutter die Schwestern sowieso viel mehr mochte, als einen selber.
Fortsetzung folgt...!
Freue mich über Lob, Kritik & Verbesserungsvorschläge.
LG
"Nein!"
"Lena!? Du gehst sofort in dein Zimmer!", ich antwortete nicht, sah nur starr auf den Bildschirm des Fernsehers und blendete meine Mutter aus. "Kannst du mal auf deine Mutter hören?", jetzt schaltete sich natürlich auch noch mein Vater ein, wie konnte es auch anders sein. Wenn es um das schwarze Schaf der Familie ging, hielten sie doch alle zusammen. Jetzt reichte es mir wirklich. Ich stand auf und lief nach oben, um zu zeigen wie wütend ich war, trampelte ich die Treppenstufen hoch. Ist mir doch egal, ob es die Nachbarn störte oder nicht. Nun ging alles ziehmlich schnell. Mein Gehirn war wie vernebelt und in meinem Kopf spukte nur dieser eine Gedanke: Weg hier! Ich schnappte mir mein kleines Kissen und die dünne Wolldecke und rannte wieder nach unten. Die Tasche die an einem Haken in der Küche hing riss ich an mich und stopfte etwas zu Essen und eine Flasche Selter hinein. Als ich meine Schuhe und meine Jacke angezogen hatte öffnete ich unsere Haustür. "Ich zieh' aus!", schrie ich. Ohne auf irgendeine Reaktion oder Antwort zu warten knallte ich die Tür hinter mir zu. Meine Sachen stopfte ich den Korb meines Fahrrads und strampelte anschließend los. Ich hatte keine Ahnung wohin, nur weg! Ich bog aus unserer Straße und fuhr zu der Hauptstraße, die ich dann weiter verfolgte, ohne eine Idee wo ich hinfahren könnte. Unsere Stadt war nicht groß, sodass ich gleich nach drei Minuten schon das Ortsschild erreichte. Ich achtete gar nicht drauf und raste einfach weiter. Die Zeit war mir egal, die Geschwindigkeit und die Kälte, alles war mir egal. Ich strampelte einfach so schnell ich konnte, achtete nicht einmal darauf, ob mir warm wurde oder ob meine Beine vor Anstrengung schmerzten. Es war halb 9 gewesen, als ich das Haus verließ, dass merkte man auch jetzt- es begann zu dämmern. Aber als ob ich das nicht bemerken würde, fuhr ich einfach weiter. Als ich die zwei Nachbarsstädgte durchfuhr und schließlich weiterhin geradeaus fuhr, merkte ich, dass ich mich hier überhaupt nicht auskannte. Orte wie 'Langhirsch' oder 'Bilsen' lagen vor mir, doch auch diese ungewisse Umgebung konnte mich nicht davon abhalten, meinen Weg weiterhin zu verfolgen.
Rechts und links der Straße suchte ich auf den vielen Weiden und Wälder nach einem kleinen Schuppen, worin ich diese Nacht schlafen könnte. Ich wollte, dass sich meine Eltern mal um mich sorgten, überhaupt merkten, dass es ich auch noch gab. "Ach was. Wahrscheinlich hocken die immernoch breit auf dem Sofa und gucken in die Glotze.", redete ich zu mir selber und bei dem Gedanken wurden meine Augen glasig und ohne es zu wollen rollte mir eine kleine Träne über die Wange. Es war einfach so traurig, wenn man sich so wertlos fühlte. Als ob man gar nicht zur Familie gehörte und die Mutter die Schwestern sowieso viel mehr mochte, als einen selber.
Fortsetzung folgt...!
Freue mich über Lob, Kritik & Verbesserungsvorschläge.
LG
