HI!!!
Thx nomal für euere Komplimente
... hatte heute in der Schule absolut koin Bock auf Franz, also hab ich die Doppelstunde dafür genutzt, weiterzuschreiben
... sooooo, und hier kommt jetz glei mal der nächste Teil für euch!!!
Auch hier viel spaß beim lesen
und ich freu mich schon auf eurer Kommentare
!!!
Meine Beine, auch wenn sie aufrecht standen, waren nicht in der Lage, zu laufen. Verzweifelt starrte ich an mir herunter. Mein ganzer Körper zitterte, meine Beine klebten wie zwei Säulen auf dem Boden, unfähig, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
„Jetzt bewegt euch!“, würgte ich hervor. Meine Stimme klang fremd, wie von einem anderen Menschen. Mein kurzer Fransenpony klebte im kalten Angstschweiß auf meiner Stirn. Wütend schlug ich gegen meinen Oberschenkel, doch meine zitternden Hände verfehlten ihr Ziel. Ein Klappern drang aus einer Seitengasse. Ich erstarrte mitten in der Bewegung. Meine Augen starrten geweitet in die Gasse, versuchten verzweifelt, dass dunkel zu durchdringen. Endlich, endlich waren auch meine Beine wieder in der Lage, sich zu bewegen. Ich stolperte ein Stück auf die Straße, hielt mich dann aber zurück. Nein, hier war ich nicht sicher! Leise schlich ich zurück, drückte mich wieder gegen den dunklen Zaun. Hier würde ich weiterschleichen, immer den Zaun im Rücken.
Der kalte Stahl in meinen Händen hatte eine beruhigende Wirkung. So hatte ich die Sicherheit, das niemand von hinten kommen konnte. Langsam schlich ich weiter, immer einen Fuß neben den anderen. Verzweifelt wünschte ich mir, es würde endlich Tag werden. Doch meinen Bitten wurden nicht erhört. Nur der unheimlich blasse Mond verschwand hinter einer Wolke. Ich zog tief Luft ein und lief weiter. Meine Bewegungen waren alle leise, vorsichtig. Ich konnte jeden Stein unter meinen Schuhen knackten hören. Jedes Mal hielt ich kurz inne, um zu lauschen. War irgend etwas zu hören? War Jörg mir auf den Fersen? Mein Kopf war stets in die Richtung gewandt, aus der ich gekommen war.
Die Stille lag wie eine dünne Haut über mir. Dünn und zerreißbar. Nur meine schweren Atemzüge tönten über sie. Gerade hatte ich wieder inne gehalten, einen Moment gelauscht. Langsam setzte ich einen Fuß zur Seite, zog meinen Körper nach. Doch dieses Mal tauchte ich nicht wieder in die nächtliche Luft ein. Ich prallte gegen etwas warmes, weiches. Zwei Schreie zerrissen die dünne Stille und eine Hand schloss sich um meinen Oberarm. Ich war wieder wie versteinert. Jetzt hatte er mich!
„Meine Güte, musst du mich so erschrecken?“, hörte ich eine bekannte Stimme neben mir. Ich horchte auf. Das war nicht Jörg!
„Steffen?“, fragte ich vorsichtig nach. Mein Körper entspannte sich und ich ließ mich gegen ihn sacken. Noch nie in meinem Leben war ich so froh gewesen Jennys Bruder zu sehen.
„Ja!“, hauchte er zärtlich. Normalerweise ging es mir auf die Nerven, dass er keine Chance ausließ, an mich ran zu kommen, doch in diesem Moment war es mir völlig egal. Ich drückte meinen Kopf gegen seine starken Schultern und schluchzte leise.
„Was machst du eigentlich hier draußen?“, fragte ich nach einer Weile beinahe tonlos und sah ihn mit meinen roten, verquollenen Augen an.
„Na ja, eigentlich bin ich nur kurz aus dem Haus gegangen, um eine zu rauchen und dann hab ich die wunderschöne Nacht noch etwas genossen, bevor du mich beinahe umgebracht hättest.“, er lachte leise und drückte mich an sich. Ich löste mich sofort wieder etwas von ihm. Bei seinem vorletzten Wort war mir übel geworden.
„Warum bist du eigentlich hier so durch die Gegend geschlichen, mitten in der tiefsten Nacht?“, fragte er misstrauisch, nachdem er mich eine Zeit lang angesehen hatte. Ich versuchte einen erneuten Weinanfall zu verhindern. Dann fing ich langsam an, ihm alles zu erzählen.
„Und jetzt ist er hinter mir her, irgendwo dahinten!“, beendete ich meine Erzählung. „Ach Steffen, ich habe so schreckliche Angst!“. Einen langen Moment herrschte Stille zwischen uns, dann hörte ich seinen tiefen Seufzer.
Gerade wollte ich noch einige Worte zu ihm sagen, als uns plötzlich ein lautes Klappern aus der Ruhe riss.
Ich schrie leise auf. Steffen legte seinen Arm um mich und zog mich näher. Ich krallte mich in seiner Jacke fest. Langsam rollte ein Mülleimerdeckel über die Straße auf uns zu und fiel um. Atemlos beobachteten wir ihn dabei, wie er sich in Zeitlupe zu Boden schraubte und unter schepperndem Lärm zum liegen kam.
Am anderen Ende der Straße tauchte eine Gestallt auf. Sie schien erfreut, uns zu sehen und lief torkelnd auf uns zu.
„Jörg!“, keuchte ich. Steffen drückte mich noch enger an sich.
„Oh, Hi ihr zwei Süßen!“, lallte Jörg. Dann wand er sich an mich. „Hab ich dich endlich! Hab dir doch gesagt, dass du mir nicht entwischen kannst.“ Ich starrte ihn, ließ meine Blicke über ihn wandern. Er stand breitbeinig da, die Arme hingen herunter. Seine eine Hand klammerte sich an eine Wodkaflasche. Sie war beinahe leer. Jörg bemerkte meinen Blick.
„Na, willste auch einen Schluck?“, fragte er lachend und schleuderte mir die Flasche direkt vor die Füße. Ich schrie erschrocken auf und wich zurück. Die Flasche zerbrach mit einem lauten Krach. Jörg fing an zu kichern.
„War wohn nicht so s wahre für dich, hm?“, fragte er grinsend und versuchte, mir über die Wange zu streicheln. Steffen riss mich zurück. Er ließ mich los und stellte sich zwischen uns.
„Lassen den Scheiß!“, knurrte er. Jörg schien überrascht zu sein.
„Ey, was mischt du dich da ein, Alder?“, fragte er und versuchte Steffen zur Seite zu schieben. Dieser wich keinen Millimeter.
„Verpiss dich!“, schrie er ihn an und schubste ihn energisch zurück.
„Ey was willst du eigentlich? Alder, Kumpel! Ey komm, halt dich einfach raus, man! Ich will nicht...“, weiter kam er nicht.
„Wir sind keine Kumpels und mir ist egal was du willst! Hau einfach ab von hier!“, brülle Steffen.
Einen Moment lang sah die Welt aus, als würde sie stillstehen. Steffen war, groß wie ein Schrank, vor mir aufgebaut, während Jörg auf dem Boden kauerte. Sein Gesicht war Steffen zugewandt und in seinen Augen war etwas, dass mir nicht gefiel. Um uns herum war alles totenstill. Plötzlich, völlig unerwartet, sprang Jörg auf Steffen zu. Ich wollte einen Schrei ausstoßen, doch meine Stimme versagte, war nicht fähig, Steffen zu warnen. In Jörgs Hand blitzte die silberne Klinge eines Messers!