Ich habe damals 10 Jahre bei meiner RL verbracht und bin, da der Stall bei mir ums Eck war, jeden Tag dort gewesen, hab (freiwillig) im Stall geholfen und bei den Reitstunden zugeguckt, wenn ich an dem Tag selbst keine hatte.
Meine RL hatte 3 oder 4 Ponys und 4 Großpferde. Mo, Di und Mi waren die Fortgeschrittenen Gruppen dran. Pro Tag dann 2 Stunden mit maximal 5 oder 6 Leuten, das heißt nicht jedes Pferd ist jeden Tag 2x gegangen. Vorm Unterricht standen die Pferde auf der Weide und danach auch wieder bis zum späten Abend, je nach Jahreszeit.
Donnerstags war Anfängerstunde, da sind 2 von den Großen jeweils 1 1/2 Stunden an der Longe gegangen wo jeder ein mal 15-20 min. Unterricht bekam und die Ponys gingen außen rum im Schritt.
Freitag war Stehtag.
Am Wochenende hat die RL die großen Korrektur geritten und für manche kleinen gab es Reitbeteiligungen die ein bisschen was mit ihnen gemacht haben.
Im Sommer kams dann auch mal vor, dass die Pferde statt 2x in der Bahn, 2x ins Gelände gekommen sind.
Die kleinsten haben auch immer auf den kleinsten Ponys gesessen, und insbesondere die, die noch nicht ganz so gut klar gekommen sind und sich nicht durchsetzen konnten.
Natürlich entwickeln Schulpferde ne dicke Haut. Die kleinen Ponys wussten genau, wenn sie ihre kleinen Reiter verschaukeln konnten, manche sind dann einfach hinter der Abteilung hergetripselt und haben dann irgendwann aufgeschlossen. Eine RL kann zu einem Kind auch nicht mehr sagen, als was es tun soll, es das Kind aber nicht schafft diese Dinge umzusetzen. Wenn man dann die ganz Kleinen in der Anfängerstunde gesehen hat, die schon Probleme hatten die Ponys im Schritt zu halten, und dass sie nicht anhalten und anfangen die Grashälme am Reitplatzrand zu futtern, hat man auch deutlich gesehen, dass sie auch mit ihrem Beine Klopfen (wo die Beine teilweise nicht mal über das Sattelblatt reichte, wie solln die denn dem Pferd bitte schön mehr weh tun, als nen Dressurreiter der seine dämlichen Sporen benutzt?, auch wenns nur zum "hilfeverfeinern" ist aber komischerweise sieht man bei fast allen die sporen ständig in die haut gebohrt) dem Pferd weder Schmerzen zugefügt haben, noch sich irgendwie dadurch bemerkbar gemacht haben. Denn komischer Weise bei Leuten die diese Kraft hatten, war das alles kein Problem und die Ponys haben sehr feinfühlig reagiert.
Diese Ponys waren nur von Grund auf Faul, verwöhnt und verfressen. Haben doch auch ein laues Leben, wenn 4x die Woche Anfänger draufsitzen die kaum schneller reiten können als Schritt und nur 2x einer kommt, der etwas mehr verlangt als das.
Und das eine Reitlehrerin mit Gerte hinterher rennt ist auch nicht Sinn der Sache und ich finde es ist auch okay das Kind lieber mit den Schenkeln klopfen zu lassen, als dem Kind direkt "beizubringen" dass die Gerte doch nen Antriebsmittel ist.

Und eine Gerte bringt bei einem faulen Pony nun ein mal nix. Geb sie einem Kind, es "haut" einmal drauf, das Pony läuft 5 meter und bleibt dann wieder an der nächsten Grasecke stehen. Sinn?
Mein Gott, Pferde sind auch nicht aus zarter Seide gemacht. Und mir ist ein klopfender Kinderschenkel 1000 mal lieber als zu scharfe Gebisse, Schlaufzügel, Zerrende Hände und ins Fleisch gebohrte Sporen, die man bei Privatpferden ja leider immer häufiger antrifft. Und von schlechter Haltung und nicht artgerechter Haltung kann man heut zu Tage fast eher von Sportpferden sprechen, als von den Reitlehrbetrieben. Das Problem ist nur, "ist der ruf erst ruiniert..." u.s.w....
Irgendwo muss man ja reiten lernen, oder solln sich jetzt alle blutigen Anfänger direkt nen eigenes Pferd kaufen? Oder wie stellt ihr euch das vor?