Thea
Also wenn Dayna in der Ecke glotzt, und ich fass schon vorher die Zügel Meter kürzer, dann geht sie grad recht nich durch.
Einfach so reiten, als ob nichts wär. Schaut geradeaus, dann halt mim inneren Bein reintreiben und nach innen Stellen.
Und nächste Runde läuft das Pferd durchd ie Ecke
Silamara
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Original von Thea
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Original von Tíreth
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und irgendwann macht sies gar nicht mehr, weil sie verstanden hat, dass auf das Scheuen unweigerlich eine Korrektur von mir folgt. |
Oder weil sie keinen Grund mehr im Scheuen sieht, weil es ihr zu blöd ist oder sie keine Angst mehr hat weil sie ja jetzt schon 5mal an der Angstquelle vorbeigeritten ist.
So wie du es beschreibst, halte ich davon nicht besonders viel.
Wenn mein Pferd auf dem Turniere am Richtertisch nicht vorbei will, kann ich ihr das wohl kaum 10x durchgehen lassen und danach handeln.
Wenn mein Pferd das einmal macht, wird es nach innen gestellt und bekommt so gar nicht die Möglichkeit, nochmal zu Scheuen / Auszubrechen.
Ich komme schneller zu meinem Ziel, ohne das mein Pferd damit Probleme hat.
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Lass dein Pferd Fehler machen, damit du es korrigieren kannst... |
Besser: Lass dein Pferd erst gar keine Fehler machen. |
Stimm ich zu
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na ja, aber was mache ich bei einem jungen pferd? jedes Pferd macht 'fehler', weil eben keines perfekt ist, also von daher möchte ich einmal jemanden sehen, der so mit seinem pferd umgehen kann bzw ein pferd sehen, dass eben absolut unfehlbar ist ^^
².Maybe: ich meinte das mit dem LKW nur, weil ich der Meinung bin, dass dieses Prinzip zwar für mich praktisch ist, aber eben nicht überall und jederzeit in jeder situation anwendbar.
²smart angel: nun ja, das Pferd wird ja augenblicklich korrigiert und solange dies schnell genug passiert, damit das pferd den zuasmmenhang zwischen seiner Handlung und meiner Reaktion darauf erkennen kann denke ich, dass es schon funktioniert. Immerhin hat das Pferd dann ja keine Ruhe, sondern muss eben doch das machen.
Wobei es natürlich immer Pferde geben wird, für das ganze nicht passt und jedes Pferd das auch ein paar Mal auszunutzen versucht. Aber ich denke, solange man am Ball bleibt und das eben nicht durchgehen lässt, wird dein pferd das nicht ausnutzen (zumindest nicht immer

)
Unicorn
Dass dieses Prinzip funktioniert, habe ich in den letzten Wochen mit einem Schulpony lernen müssen.. er zog immer Theater ab vor einer Ecke am Anfang der Stunde, versuchte ich, ihn von Anfang an in die Ecke hineinzutreiben (=anspannen, mehr Zügelkontakt, schon mal vorbeugen und überzeugt, ihm das ja nicht durchgehen zu lassem) o.Ä wurde es nur noch schlimmer, liess ich ihn einfach machen und korrigierte falsches Benehmen mit einer Volte und gleich nochmal, war nach einer Runde nichts mehr, ich durfte nicht einfach schon deutlich für ihn vorzubeugen versuchen.
So gesehen macht es an sich durchaus Sinn - und wenn man jeglichen Reaktionen und Fehlern des Pferdes vorbeugen würde, bzw. sie sofort unterbindet, kommt man kaum mehr zum Reiten, denke ich.
Samy05
².Maybe
Könntest du vielleicht eine andere Situation nennen, wie das Scheuen in der Ecke? Damit es mir etwas verständlicher wird. So kann ich mir nichts drunter vorstellen.
Meiner Meinung nach ist ein Pferd nicht so intelligent, dass es aus Fehlern lernen kann. Ein Pferd lernt aufgrund von Reizen und Nachahmung. Ein Fohlen ahmt seine Mutter nach, ein erwachsenes Pferd seine Herdenkollegen oder (selten) den Menschen.
Gerade bei dem Scheuen in der Ecke denkt das Pferd ja nicht, "das Scheuen ist ein Fehler, deshalb darf ich es nicht mehr tun". Ein Pferd reagiert auf die Hilfen, die der Reiter ihm nach dem Scheuen gibt, um es davon abzuhalten, zu scheuen. Aber ich denke nicht, dass es damit das Scheuen als Fehler ansieht. Sonst würde es (quasi) nie wieder scheuen. Denn es hätte ja gelernt "Ich scheue - das ist falsch - ich werde es nie wieder tun". Passiert ja so nicht. Wenn ein Mensch erkennt, dass er einen Fehler gemacht hat, überlegt er ja auch weiter, wie er die Situation verändern kann. Ein Pferd würde, wenn der Reiter keine Hilfen geben würde, immer wieder scheuen.
Ein Kind fasst einmal auf die Herdplatte, lernt: Aua - Gefahr - Fehler - tu ich nicht wieder.
Bestätigst du dein Pferd dagegen positiv (positiver Reiz - Lob, Leckerlie, etc.) wird es sich diesen Zustand merken, und wieder positiv reagieren.
Innocent little Angel
Meinst du dann nicht, dass ein Pferd auch merkt - Herdplatte - Aua - "Fass" ich nicht wieder an?
Pferde wären ja doof, wenn sie das Scheuen komplett unterlassen würden, nur weil es in einer Situation nicht angebracht war - es könnte sie schließlich das Leben kosten. Oder würdest du dich nicht mehr erschrecken, nur weil du weißt: Eben ist ein Freund aus dem Gebüsch gesprungen, der hat mir nichts getan, also wird mir nie etwas passieren, wenn jemand aus dem Gebüsch springt.
Das wäre ja ein falscher Schluss, den wohl weder das Pferd noch der Mensch aus dieser Sache ziehen würde.
Ein PFerd lernt, zB beim scheuen, dass es nicht notwendig ist, sich in dieser Ecke zu fürchten, das heißt aber nicht, dass es niemals notwendig ist, oder?
Samy05
Zitat: |
Original von Innocent little Angel
Meinst du dann nicht, dass ein Pferd auch merkt - Herdplatte - Aua - "Fass" ich nicht wieder an?
Pferde wären ja doof, wenn sie das Scheuen komplett unterlassen würden, nur weil es in einer Situation nicht angebracht war - es könnte sie schließlich das Leben kosten. Oder würdest du dich nicht mehr erschrecken, nur weil du weißt: Eben ist ein Freund aus dem Gebüsch gesprungen, der hat mir nichts getan, also wird mir nie etwas passieren, wenn jemand aus dem Gebüsch springt.
Das wäre ja ein falscher Schluss, den wohl weder das Pferd noch der Mensch aus dieser Sache ziehen würde.
Ein PFerd lernt, zB beim scheuen, dass es nicht notwendig ist, sich in dieser Ecke zu fürchten, das heißt aber nicht, dass es niemals notwendig ist, oder? |
Das ist aber reiner Instinkt des Pferdes. Genau daran sieht man ja, das Pferde rein aus Instinkt handelt. Welchem domestizierten Pferd passiert denn heutzutage noch etwas? (Oder ist schonmal etwas passiert?) Es sollte eigentlich lernen, dass es nie wieder erschrecken müsste (So wie wir Menschen es gelernt haben, dass wir in der Natur keine wilden Tiere mehr zu fürchten haben). Aber ein Pferd ist eben ein instinktgetriebenes Tier.
Edit: Acha, nein ich glaube nicht, dass ein Pferd lernen würde, dass eine Herdplatte nicht anzufassen ist. Es würde immer wieder "hinfassen". Nur der Reiz (Aua) würde es immer wieder davor zurück schrecken lassen.
Innocent little Angel
Sicher sind Pferde zum Teil instinktgesteuert, ihr Fluchttrieb ist eben wirklich stark in ihnen verankert, allerdings bei den einen mehr, bei den anderen weniger. Und Pferde haben sich im laufe der Zeit auch in ihrem Verhalten geändert, sich angepasst.
Und warum sollte ein Pferd so dumm sein, immer wieder etwas zu berühren, was ihm Schmerzen bereitet? Auch Pferde sind intelligent und merken, wenn etwas nicht 'gut' für sie ist - oder meinst du, sie würden sich immer wieder von einem Wolf anfallen lassen & erst dann merken, dass er sie ja fressen will?
Ganz sicher nicht. Prügelst du ein Pferd mit einer Gerte, dann nimmt das Pferd an, dass du es auch das nächste Mal tust, wenn du mit einer Gerte in seine Nähe kommst - warum sonst sollten manche Tiere Panik vor eben dieser entwickeln? Weil sie den Schmerz nicht mit dem Gegenstand verbinden können?
.Maybe
Zitat: |
Original von Samy05
Edit: Acha, nein ich glaube nicht, dass ein Pferd lernen würde, dass eine Herdplatte nicht anzufassen ist. Es würde immer wieder "hinfassen". Nur der Reiz (Aua) würde es immer wieder davor zurück schrecken lassen. |
Bei einer Herdplatte ist das vielleicht nicht deutlich zu erkennen, aber schau doch mal auf einen Koppelzaun voll Strom, das Pferd rennt einmal dagegen und das wars, das zweite mal würde das bestimmt nur auserordentlich dummen Pferden oder tollpatischgen Pferden geschehen, freiwillig rennen sie da aber nicht nochmal rein,
Von daher - ich bin mir sicher das Pferde sowas lernen können.
Zitat: |
Könntest du vielleicht eine andere Situation nennen, wie das Scheuen in der Ecke? Damit es mir etwas verständlicher wird. So kann ich mir nichts drunter vorstellen. |
Du hast ein faules Pferd was gelernt hat, in der Mitte wird abgestiegen. Also läufst du im Schritt über X und dein Pferd bleibt dort aus gewohnheit immer wieder stehen. Anstatt es aber bewusst über x zu treiben, lässt du es anhalten / langsam werden um es dann erneut vorwärts zu treiben.
Würdest du es aber nicht machen und das Pferd würde lernen, immer wieder über X getrieben werden zu müssen, könntest du das wahrscheinlich ne halbe Ewigkeit so machen. Wenn du allerdings dem Pferd durch das Korrigieren danach sofort bewusst machst, das will ich nicht - dafür treibe ich dich wieder vorwärts, wird es das anhalten irgendwann bestimmt unterlassen (Okay, jetzt kommt mir nicht mit "Mein Pferd bestimmt nicht" - vll. nicht jedes Pferd aber in der Regel habe ich diese Erfahrung gemacht).
Samy05
Zitat: |
Original von Innocent little Angel
Sicher sind Pferde zum Teil instinktgesteuert, ihr Fluchttrieb ist eben wirklich stark in ihnen verankert, allerdings bei den einen mehr, bei den anderen weniger. Und Pferde haben sich im laufe der Zeit auch in ihrem Verhalten geändert, sich angepasst.
Und warum sollte ein Pferd so dumm sein, immer wieder etwas zu berühren, was ihm Schmerzen bereitet? Auch Pferde sind intelligent und merken, wenn etwas nicht 'gut' für sie ist - oder meinst du, sie würden sich immer wieder von einem Wolf anfallen lassen & erst dann merken, dass er sie ja fressen will?
Ganz sicher nicht. Prügelst du ein Pferd mit einer Gerte, dann nimmt das Pferd an, dass du es auch das nächste Mal tust, wenn du mit einer Gerte in seine Nähe kommst - warum sonst sollten manche Tiere Panik vor eben dieser entwickeln? Weil sie den Schmerz nicht mit dem Gegenstand verbinden können? |
Stimmt, du hast Recht. Ein Pferd kann negativen Reiz mit einem Gegenstand verbinden. Aber hat es erkannt, dass es einen Fehler gemacht hat, als es mit der Gerte verprügelt wurde? Es hat ja auch Angst vor der Gerte, wenn man nicht auf dem Pferd sitzt (wir würden denken, wir müssen uns nur vor der Gerte fürchten, wenn ein Menschlein auf uns sitzt - ein Pferd hat einfach permanent Angst davor) Es verbindet die Gerte mit einem negativen Gefühl, aber nicht mit dem Fehler, denn es damals gemacht hat.
(orry, dass ich mich so deppert ausdrücke... Kann nicht mehr klar denken, lerne zur Zeit einfach zu viel...)
Zitat: |
Du hast ein faules Pferd was gelernt hat, in der Mitte wird abgestiegen. Also läufst du im Schritt über X und dein Pferd bleibt dort aus gewohnheit immer wieder stehen. Anstatt es aber bewusst über x zu treiben, lässt du es anhalten / langsam werden um es dann erneut vorwärts zu treiben. Würdest du es aber nicht machen und das Pferd würde lernen, immer wieder über X getrieben werden zu müssen, könntest du das wahrscheinlich ne halbe Ewigkeit so machen. Wenn du allerdings dem Pferd durch das Korrigieren danach sofort bewusst machst, das will ich nicht - dafür treibe ich dich wieder vorwärts, wird es das anhalten irgendwann bestimmt unterlassen (Okay, jetzt kommt mir nicht mit "Mein Pferd bestimmt nicht" - vll. nicht jedes Pferd aber in der Regel habe ich diese Erfahrung gemacht). |
Aber das Pferd erkennt dadurch doch nicht, dass es einen Fehler gemacht hat. Menschen würden logisch weiter denken, und sich selbst sagen, "So, jetzt wird die auf mir eh wieder treiben, deshalb geh ich einfach weiter". Ein Pferd sieht das Anhalten nicht als Fehler an, sondern reagiert wieder nur auf den Reiz, denn du ihm gibts.
Ergo: Du könntest ihm den Reiz auch schon im Vornherein (bevor es langsamer wird) geben, da es keinen Unterschied macht -> das Pferd versucht ja bei jeder neuen Reiteinheit wieder anzuhalten --> Es hat nicht aus seinen Fehlern gelernt.
So, genau darauf wollte ich eigentlich hinaus.
Innocent little Angel
Ich bin bei dem Beispiel mit der Gerte nicht davon ausgegangen, dass das Pferd einen Fehler gemacht hat... Denn niemand, der wirklich klar im Kopf ist, verdrischt sein Pferd mit irgendetwas, nur, weil es einen Fehler gemacht hat.
Und wenn diese Gerte immer nur zum Schlagen benutzt wird, ist es dann nicht logisch, dass ein Pferd sich davor fürchtet, egal in welcher Situation? Es kann ja nicht wissen, dass es plötzlch nicht mehr damit verdroschen wird, woher auch? Das ihm erstmal mühsam wieder gezeigt werden.
Und ich glaube, dass es auch bei Menschen so ist. Werde ich zB gefangen genommen & komme zu irgendwelchen Menschen, die ich nicht verstehe & die mich jeden Tag mit dem Lederriemen schlagen, ohne ersichtlichen Grund, woher sollte ich dann wissen, dass sie es plötzlich nicht mehr tun? Schließlich verstehe ich sie nicht & gehe nicht davon aus, dass sie ihre Meinung plötzlich geändert haben. Auch ein Mensch würde nicht sofort denken: Oh, heute schlägt er mich nicht, nachdem er mich 100.000 mal damit geschlagen hat, dann wird er es nie wieder tun....
Ich muss dazu sagen, ich bin schon verschiedene Pferde geritten, die nicht alle sensibel, brav & arbeitswillig waren, aber mir ist noch nie ein PFerd untergekommen, was Schmerzen provoziert, ich glaube darüber freut sich so gut wieder niemand, weder Mensch noch Tier...
& Pferde lernen sicher aus ihren Fehlern, oder meinst du, die PFerde, die .Maybe reitet, unterlassen es, weil sie sich plötzlich anders besinnen?
-> Kennt einer von euch Mark Rashid, der arbeitet ähnlich...
.Maybe
Und was hat das alles jetzt mit dem eigentlichen Thema zu tun, was es alles für Pferde gibt oder für was Gerten benutzt werden sollen?!
Innocent little Angel
Ich wollte damit nur das Bild eines dummen Pferdes ein wenig korrigieren, was nur überleben kann, wenn ein Mensch es komplett führt - eben das Bild, welches 'deine' Methode nicht unterstützt.
Denn ich denke nicht, dass Menschen, die PFerde so sehen, mit einer Methode arbeiten würden, die Pferden ein wenig mehr Spielraum und Möglichkeit zum Mitdenken lässt.
Ich finde dieses Prinzip lässt sich durchaus anwenden & das auch mit Erfolg, wie man u.a. bei dir ja 'sehen' kann. Wieso sollte es nicht möglich sein, mit einem Pferd partnerschaftlich zu arbeiten, auch wenn der Mensch immer noch die Rolle des ranghöheren einnimmt, er soll dem Pferd ja nicht ständig erzählen, was es zu tun hat, sonst könnte man wohl auch ein maschinelles Pferd entwickeln - das würde auf Ähnliches hinauslaufen...
Samy05
Zitat: |
Original von Innocent little Angel
& Pferde lernen sicher aus ihren Fehlern, oder meinst du, die PFerde, die .Maybe reitet, unterlassen es, weil sie sich plötzlich anders besinnen?
-> Kennt einer von euch Mark Rashid, der arbeitet ähnlich... |
Ich denke, ein Pferd ist nicht so schlau, einen Fehler zu erkennen. Mark Rashid (habe mich nicht mit ihm befasst) arbeitet, denke ich mal, mit postivien Reizen, die das Pferd für sein Verhalten belohnen.
Was hier einfach zu oft beschrieben wird, sind negative Reize.
negativer Reiz = von außen kommend (Reiter)
Fehler = ich erkenne selbst, dass etwas falsch war, ohne das mit das jemand sagen muss (Bsp.: Ich beschimpfe jemand und habe danach ein schlechtes Gewissen, weil ich weiß, dass es falsch war, wie ich mich verhalten habe)
Ich würde sagen, Fehler treffen nur bei uns Menschen zu, da wir uns beispielsweise in andere Lebewesen hineinversetzen können und was am aller wichtigsten ist - ein Ich-Bewusstsein haben und uns über unser Denken und Handeln (inkluse der Fehler) bewusst sind. Ein Pferd nicht.
.Maybe
Ich denke die Hälfte ist übertrieben, schließlich reiten nicht alle so durchgeknallte Hengste wie du hier beschrieben hast. Das ist doch eigentlich die Ausnahme, ich hab in den letzten 4 Ställen ein Pferd das dich liebend gern gegen die Hallenwand pfeffert nämlich noch nicht erlebt.
Klar muss der Reiter das System erstmal verstehen und auch verwenden können und das Pferd darauf eingestellt werden, aber wenn das der Fall ist wieso sollte es nicht auf den Großteil der Pferde, die klar im Kopf sind, angewand werden können?
@Samy: Du nennst es negativen Reiz, wir nennen es Fehler, aber was gemeint ist erkennt man doch eigentlich am Satzzusammenhang?
Samy05
Zitat: |
Original von .Maybe
Ich denke die Hälfte ist übertrieben, schließlich reiten nicht alle so durchgeknallte Hengste wie du hier beschrieben hast. Das ist doch eigentlich die Ausnahme, ich hab in den letzten 4 Ställen ein Pferd das dich liebend gern gegen die Hallenwand pfeffert nämlich noch nicht erlebt.
Klar muss der Reiter das System erstmal verstehen und auch verwenden können und das Pferd darauf eingestellt werden, aber wenn das der Fall ist wieso sollte es nicht auf den Großteil der Pferde, die klar im Kopf sind, angewand werden können?
@Samy: Du nennst es negativen Reiz, wir nennen es Fehler, aber was gemeint ist erkennt man doch eigentlich am Satzzusammenhang? |
Okay, Maybe, aber dann trifft doch das hier wieder zu, oder nicht:
Ergo: Du könntest ihm den Reiz auch schon im Vornherein (bevor es langsamer wird) geben, da es keinen Unterschied macht -> Es hat nicht aus seinen Fehlern gelernt, es wird den "Fehler" immer wieder tun.
Deshalb werde ich jedesmal, wenn ich weiß, dass mein Pferd versuchen wird, sich aus der Ecke zu drängeln, im Vorfeld dagegen steuern. Meine RB tut das übrigends nur, wenn ihr das Reiten zu anstrengend wird; sie entzieht sich den Hilfen.
.Maybe
hmm irgendwie hab ich noch nicht so ganz verstanden was du meinst xD Naja, ich glaub ich sollte es wenn ich ausgeschlafen bin, nochmal versuchen zu checken xD
Was wir als Fehler sehen, sieht das Pferd natürlich nicht unbedingt auch so. Für mich ist ein Fehler, wenn auf die Hilfe eine falsche Reaktion kommt, wenn es ausfällt, sowas. Ob man Scheuen jetzt auch als Fehler bezeichnet oder nicht ist mir ziemlich egal, aber was ich meine ist:
Wenn du im Vorfeld dagegen steuerst (babysitting ^^) dann 'bestrafst' du dein Pferd ja schon für etwas, das es noch gar nicht gemacht hat. Du spannst dich selbst an und vermittelst deinem Pferd dadurch Gefahr oder versetzt es in Alarmbereitschaft. Logisch ist dann, dass es nicht brav an der Ecke vorbeiläuft sondern wieder scheut. Das ist so ne Art Teufelskreis. Wenn du allerdings erst was machst, wenn das Pferd schon gescheut hat, ist es für mich korrigieren und dadurch gerechtfertigt, da die von uns unerwünschte Handlung geschehen ist.
Samy05
Zitat: |
Original von .Maybe
hmm irgendwie hab ich noch nicht so ganz verstanden was du meinst xD Naja, ich glaub ich sollte es wenn ich ausgeschlafen bin, nochmal versuchen zu checken xD
Was wir als Fehler sehen, sieht das Pferd natürlich nicht unbedingt auch so. Für mich ist ein Fehler, wenn auf die Hilfe eine falsche Reaktion kommt, wenn es ausfällt, sowas. Ob man Scheuen jetzt auch als Fehler bezeichnet oder nicht ist mir ziemlich egal, aber was ich meine ist:
Wenn du im Vorfeld dagegen steuerst (babysitting ^^) dann 'bestrafst' du dein Pferd ja schon für etwas, das es noch gar nicht gemacht hat. Du spannst dich selbst an und vermittelst deinem Pferd dadurch Gefahr oder versetzt es in Alarmbereitschaft. Logisch ist dann, dass es nicht brav an der Ecke vorbeiläuft sondern wieder scheut. Das ist so ne Art Teufelskreis. Wenn du allerdings erst was machst, wenn das Pferd schon gescheut hat, ist es für mich korrigieren und dadurch gerechtfertigt, da die von uns unerwünschte Handlung geschehen ist. |
Hmm.. ich bestrafe das Pferd doch aber nicht, wenn ich den äußeren Zügel dranlasse und innen auch das Bein dranhabe. D.h. ja nicht, dass ich innen wie verrückt bollere und am Zügel zerre, bevor ich die Ecke erreiche. Ich verstärke natürlich die Hilfen
genau in dem Moment, wenn das Pferd nach innen drängelt. Ich unterbinde das Drängeln sozusagen. Ich bin quasi "auf der Hut"
Übrigends freut sich das Herdentier Pferd, wenn es merkt:" Huch, die da oben sagt, in der Ecke passiert mir nix, ich kann da durchgehen und muss nicht weghüpfen" Ich soll als Reiter dem Pferd ja Sicherheit geben. Wenn ich jetzt dein Pferd wäre

, Maybe, würde ich eher denken "Was, die da oben meint auch, die Ecke ist gefährlich? Dann bloss weg hier".
.Dori
Zitat: |
Original von Samy05
negativer Reiz = von außen kommend (Reiter)
Fehler = ich erkenne selbst, dass etwas falsch war, ohne das mit das jemand sagen muss (Bsp.: Ich beschimpfe jemand und habe danach ein schlechtes Gewissen, weil ich weiß, dass es falsch war, wie ich mich verhalten habe)
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Aber warum haben wir ein schlechtes Gewissen? Wohl nicht, weil es uns angeboren ist.
Der Mensch bekommt nur ein schlechtes Gewissen, weil er gelernt hat, dass das geschene Sanktioniert werden kann.
Und das geschieht durch konditionierung und Sozialisation.
Und warum sollen Pferde keine Fehler erkennen? Klar ist es logisch, dass sie einen Fehler, der seiner Natur nicht entspricht auch nicht vom Pferd erkannt werden kann. Doch schon schauen wir uns doch mal eine Herde an.
Dort lernen die Pferde ebenfalls durch sozialisation und Konditionierung, was sich im Umgang untereinander gehört und was nicht.
Nur ich bin nicht der Meinung, dass man dem Pferd den Fehler solange gewährt, bis es gelernt hat, dass danach immer eine Sanktion kommt.
Wenn ich weiß, dass es etwas nicht kann und häufig Fehler macht, dann versuche ich es soweit zu unterstüzen, dass es das irgendwann auch selber kann.
Ich möcht mein Pferd nicht 10 mal in ein Hinderniss raßen lassen und womöglich noch runter fliegen, nur weil es beim Absprung immer einen Fehler macht. Dann unterstütze ich es doch lieber, in dem ich ihm den richtigen Punkt zeige.
Unicorn
Ich kann mich Thinka nur anschliessen, finde ich hervorragend ausgedrückt mit gutem Beispiel. Ich habe lange Zeit versucht, jegliche negative Reaktionen von vorne her verhindern zu können - allerdings ist es bei den meisten Pferden massiv einfacher, sie es einmal versuchen zu lassen, zu zeigen, dass es nicht ok ist, anstatt dauernd auf der Hut zu sein, denn meistens versuchen sie es in solchen Fällen regelmässig wieder. So lange es sich nicht um gefährliches Verhalten handelt, finde ich die Methode gut - und es reitet sich viel entspannter, wenn man dem Pferd einen Vertrauensvorschuss geben kann und halt einfach ggf. korrigierend eingreift. (Beispiel Gelände: Wenn ich z.B an einer Scheiterbeige mit Plastik drüber vorbeireiten will, kann ich natürlich die Zügel annehmen, um im Ernstfall schneller reagieren zu können, das Pferd halbseitwärts daran vorbeireiten usw - nur hat es dann logischerweise das Gefühl, das Ding sei wirklich gefährlich, wenn ich schon so reagiere und wird es nie lernen. Dann lasse ich lieber die Dinge so wie sie sind und sitze halt ggf. einen Sprung zur Seite aus oder reite seitlich daran vorbei, aber ich habe dem Pferd wenigstens die Chance gegeben, keine Angst davor zu haben)
btw - mal so zur Definition von Fehler weiter oben - ich habe das Gefühl, einige definieren es schon fast Richtung Reue. Meiner Meinung nach ist ein Fehler eine nicht korrekte Reaktion auf eine Hilfe, die das Pferd eigentlich kennen und befolgen müsste oder ein Verhalten, das der Reiter nicht tolerieren will. Ein Pferd würde ohne Reiter auf seinem Rücken ja keinerlei Probleme darin sehen, Ecken abzukürzen oder vor Dingen zu scheuen, die ihm komisch vorkommen.
Sari
Ich glaub hier wird gerade was verdreht: Die leute die nicht nach diesem prinzip reiten und VORHER eingreifen, bevor das Pferd einen Fehler macht, handeln nicht so, wie du es geschildert hast mit dem Hund, Thinka.
Es wäre eher so: Hund spitzt die Ohren, Herrchen sagt "Bleib" oder lenkt ihn ab und holt ihn weg von der Tür, setzt sich zu ihm, was weiß ich wie man einen Hund ablenkt.
Beim reiten läuft das ganze über das bereits genannte "Schultervor/herein" vor der "Scheuecke". Mein Pferd scheut dort immer, ich reite drüber hinweg ohne es zu strafen - warum auch, es ist natürliches Verhalten eines Pferdes was nicht gestraft werden darf.
Dann lerne ICH aus MEINEM fehler, stelle mein Pferd schon vorher vermehrt nach innen und lenke es von der "fürchterlichen" Ecke ab.
Ich finde das logischer als mein Pferd tausendmal vorbeirennen zu lassen.
Beispiel: Springen
soll ihc mein pferd 20 mal verweigern lassen, bis es merkt, dass der knallrote sprung mit wassermatte nicht beißt?
lieber stelle ich ihn bei der ersten verweigerung davor, damit er sieht es passiert nichts und reite dann nochmal an, mit dem gedanken "DRÜBER!!". wenn ich ständig denke "er bleibt stehen, er bleibt stehen" oder "gleicht scheut er in der ecke" oder "na toll jetzt bellt der köter wieder"- dann wirds auch garantiert so geschehen.
einfach drüber hinweg sehen und beim nächsten mal reagieren, bevor der fehler überhaupt gemacht werden kann.
es gibt auch einen satz, den ich persönlich gut finde:
"Sei immer eine Zehntelsekunde schneller als dein Pferd"
das man das nicht immer sein kann ist klar, aber mit diesem satz im hinterkopf lassen sich viele fehler (des reiters!!, die sich auf das pferd übertragen) vermeiden.