nostalgia
W E C H S E L S P I E L
Das ist wahrscheinlich der Name eines etwas anderen Rollenspiels, dessen Grundidee mir schon eine ganze Zeit durch den Kopf schwebt. Das Konzept dahinter ist leider anfangs nicht ganz unkompliziert und braucht recht viel Erklärung, trotzdem, lasst euch bitte nicht durch den vielen Text abschrecken!
Aber lasst mich zu aller erst das MiD-Prinzip erklären.
- DAS „MORD IM DUNKELN“-PRINZIP
Unter den Mitspielern werden Zettel verteilt, auf denen bestimmte Rollen stehen. Dabei gibt es einen Mörder, einen Detektiv und mehrere neutrale Personen; bei uns werden die Tänzer genannt – jeder, bis auf den Detektiv, behält seine Rolle für sich. Der Detektiv verlässt dann den Raum, der abgedunkelt wird und der Mörder sucht sich sein Opfer aus, piekst es, woraufhin der „Ermordete“ kurz aufschreit um zu verstehen zu geben, dass der Mord geschehen ist. Dann kommt der Detektiv wieder in den Raum, verschafft sich einen Überblick über das Geschehen und befragt nacheinander einzeln die Zeugen und natürlich auch den Mörder. Dabei können sie entweder die Wahrheit erzählen, jemanden wahllos beschuldigen, insgeheim einen Pakt mit jemanden abschließen usw., sodass es für den Detektiv natürlich immer schwerer wird, den Mörder zu finden. Nachdem alle befragt wurden, spricht der Detektiv seinen Verdacht aus – liegt er richtig, hat er gewonnen, wenn nicht, dann bekommt der Mörder einen Punkt. So setzt sich das Spiel dann immer weiter fort.
Und was hat das jetzt mit einem Rollenspiel zu tun? Eigentlich ist das ganz einfach – das MiD-Prinzip lässt sich sehr leicht übertragen. Ich erklär’s mal an einem Beispiel.
Wir denken uns jetzt mal 5 Mitspieler, die sich im Vornherein für dieses Spiel angemeldet haben. Es gab mehrere Genrevorschläge und grobumrissene Handlungsstränge, so wie einen ungefähren Zeitraum, wie lange dieses Spiel dauern soll, damit man abschätzen kann, ob man auch Lust und Zeit hat. Hier mal zwei Beispiele, wie es aussehen könnte:
- 1. Genre: Reallife/Intrige
Ein erfolgreicher Geschäftsmann stirbt auf fragliche Weise.
Spieldauer: Den gesamten März, auf Nachfrage auch länger/kürzer.
2. Genre: Fantasy/Vampir vs. Werwolf
Es entbrennt ein erbitterter Kampf zwischen Vampiren und Werwölfen, als ein toter Blutsauger mit eindeutigen Wolfbisswunden gefunden wird.
Spieldauer: Den gesamten März, auf Nachfrage auch länger/kürzer.
Nun bekommt jeder Mitspieler von einem Spielleiter seine Rolle per PN zugeschickt, diese Informationen werden nachfolgend als Rollenkarte (kurz: RK) bezeichnet. Auf dieser Rollenkarte findet man die Grundlage für den eigenen Charakter. Ich benutze mal eben den zweiten Vorschlag von oben, um zu zeigen, wie so eine RK aussehen könnte.
- Name: Yem
Alter: 24 Jahre
Rasse: Werwolf
Charakter: Stürmisch, hat kaum Selbstkontrolle, setzt sich sehr für seine Freunde ein, denkt selten über sein Handeln nach, ist stolz ein Werwolf zu sein – hasst Vampire über alles.
Beziehungen zu anderen Charakteren: Das gesamte Rudel zählt zu seinem engsten Freundeskreis, wobei Thompson sein bester Freund ist. Bei den Vampiren macht er keinen Unterschied, sondern sieht sie viel mehr als eine tote, mordende Masse.
Wissen über das Geschehene: Saß mit den anderen am Lagerfeuer, als Thompson vollkommen außer sich zu ihnen stieß und von dem Aufruhr unter den Vampiren erzählte, denen er nur knapp entkommen sei, weil einer ihrer untoten Blutsaugerfreunde scheinbar von einem Werwolf getötet worden war. Hat für den mutmaßlichen Zeitraum der Tat ein wasserdichtes Alibi. Hat kein Detailwissen über die Tat.
Das Spiel beginnt dann an einem festgesetzten Datum und die Handlung kann sich in alle möglichen Richtungen entwickeln, wobei die Charakterzüge von RKs natürlich eingehalten werden sollten. Ich bin mir noch nicht ganz sich, aber vielleicht werde ich dann am Ende auch so etwas wie eine kleine Abstimmung machen, bei der alle RKs ohne Namen veröffentlicht werden und dann geraten werden muss, wer welcher Charakter war – um zu sehen, wie eindeutig man seine Rolle gespielt hat.
Ein weiteres Ziel ist es auch, den Mörder zu entlarven – das ist vor allem bei dem ersten Genrevorschlag oben sehr deutlich. Derjenige mit der Mörder-RK bekommt dann das Passwort zu einem bestimmten Account, über den er ab und zu quasi anonym posten kann. So ist es nicht gleich all zu offensichtlich, wer nun der Mörder ist und es wird verhindert, dass plötzlich alle wissen, dass zum Beispiel der durch geknallte Koch den Geschäftsmann vergiftet hat. So kann der Mörder indirekt Tipps geben, wenn er möchte, oder Spuren beseitigen, die die anderen Mitspieler eventuell gefunden haben (natürlich über die Spielleiter oder Hinweise in der RK

Dieses Prinzip lässt sich natürlich auch ohne den Mörder anwenden. Wie wär’s zum Beispiel mit einer Familientragödie, einem Drama am Hofe eines mittelalterlichen Königs oder einem banalen Reallife-RPG? Das spannende daran wäre eben, dass man sich nie auf einen Charakter festlegen muss, oder besser gesagt, dass man sich mit Charakteren auseinander setzen muss, die man selbst vielleicht noch nie in dieser Art gespielt hat. Wäre eben eine kleine Herausforderung. (:
- Und jetzt brauche ich eure Hilfe.
Würde euch so eine Art von Rollenspiel überhaupt interessieren? Wo seht ihr Schwächen in der Planung?
Ich hätte dann auch noch ein paar Detailfragen, bei denen ich mir noch nicht ganz sicher bin. Soll ich zum Beispiel auch Avatarpersonen vorgeben? Soll es für jeden User einen Ultimativen-Account geben, oder jedesmal ein neuer Account erstellt werden, wenn eine neuer Charakter gespielt wird?
Ihr würdet mir wirklich unglaublich helfen
