Zimtziege
Tiffany, der kleine Engel
Ein kleines Kind, kaum 5 Jahre alt und doch gescheit, ein jüngliches Gesicht, geschmückt
mit goldblondem Haar und smaragdgrünen Äuglein. Ein rötlicher Schimmer bedeckt ihre Wangen,
wenn sie lächelt sieht es so aus, als sei sie ein Engel. Der Name war nicht bekannt. Doch
hatte der kleine Engel auch keine Mutter, so schien es. Sie streift durch den Park, schlendert
jeden Weg entlang, scheint den ganzen Park auswendig zu können. Doch mit Mutter wurde sie nie
gesehen. Immer fein heraus geputzt mit hellem Kleidchen und hübschen Lackschuhen.
Es war Sommer, als es passierte. Es gab einen Tag, da lief das kleine Mädchen nicht durch den
Park. Durchschweift der Blick durch den Park, kann man erblicken, dass sie dennoch da war. Sie
saß auf der gelben Bank, der Lack schon abgeblättert, vom Wetter verrottet, sie die Beine fröh-
lich herunter baumelnd. Neben ihr saß ein Mann. Er sah heruntergekommen aus, verschrumpelte Haut
und viele Falten zierten sein Gesicht und seine Hände. Seine Haare zeichneten mattes Weiß aus,
auch einen Schnurrbart trug der Alte. Neben ihm lehnte ein Gehstock an der Bank. Er trug ein grü-
nes Jackett, die Hose war zerrissen und alt. Man konnte dennoch noch erkennen, dass es einst eine
Jeans war. Seine Gesichtszüge wirkten alt und sehr traurig. Auch las man in seinen Augen, dass
für ihn jede Hoffnung gestorben sei.
Jeder der an dieser Bank vorbei lief, schüttelte den Kopf. Jede Mutter hätte womöglich ihr
Kind von dieser Bank gerissen, doch keiner tat etwas.
Die Vögel zwitscherten wild, allerdings fröhlich um die Wette. Mal flog ein Sperling oder ein
Zaunkönig an die beiden vorbei. Der Wind regte sich leicht, wehte das goldblonde Haar des klei-
nen Engels leicht umher. Irgendwann begann die Kleine zu sprechen.
„Warum bist du so traurig, alter Herr?“, erklang eine feine und sanfte Mädchenstimme, wie sie
nie jemand zu denken wagte. Der Mann wandte seinen Blick hinab auf das Mädchen. „Weißt du mein
Kleines, Ich habe Sehnsucht.“, ertönte eine leicht rauchige krächzende und tief dunkle Stimme.
Man merkte, dass der Herr seine Stimmbänder schon lange nicht mehr genutzt hatte. Scheinbar war
nicht nur er in Rente. Etwas verdutzt schaute das Mädchen mit dem, diesmal hellblauem Kleid,
und fragte abermals:„Du suchst eine Sehne?“ Der Alte konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen
und gluckste kurz. „Nein Mädel. Sehnsucht ist eine Sucht. Wie Alkoholsucht oder Nikotinsucht.“,
lächelt er das Mädchen freundlich an. Diese jedoch verstand nicht und bittet den Herren, es ihr
näher zu erklären. „Sehnsucht hat man, wenn jemand, den du sehr gern hast, lange nicht mehr bei
dir war. Jemanden den du von ganzem Herzen liebst, weißt du?“ Der Alte blickt kurz auf, hinauf
in den Himmel und seufzte schwer. Das Mädchen ließ die Beine nicht mehr baumeln, spürte das etwas
nicht in Ordnung war. Kurz darauf wandte sich der alte Mann mit dem grünen Jackett wieder an den
kleinen Engel. „Ich glaube, dann bin ich auch süchtig.“, sagte die Kleine plötzlich. Leicht ver-
dutzt blickte der alte Mann hinab zu der Kleinen, fragte sie zaghaft, welch ein Grund es hat.
Kurz darauf bricht die Kleine in Tränen zusammen und weint bitterlich. Nach vielerlei Schluchzen
kam hervor, dass ihre Mutter sie verstoßen hätte, sie nicht wollte und doch liebte. Sie hätte
keine andere Wahl, sagte die Kleine. Der Vater würde sie nicht lieben und würde sie umbringen.
Es sei nur zu ihrer Sicherheit. „Und dann schickte sie mich hinaus. Für immer!“, schloss sie
ihre Geschichte.
So kam es, dass erst jetzt viele verstanden, was Sehnsucht ist. Zuvor verstand es nur ein Herr,
der seine Tochter verloren hatte. Seine Tochter, die nun durch Zufall zu ihm zurückgekehrt war.
Bald umringte sich eine kleine Menschenmenge um die gelbe, zerblätterte Bank, verstand nicht,
warum ein kleines Kind von 5 Jahren einen alten, ihnen Fremden Mann umarmte. Sie schüttelten
alle die Köpfe. Wäre es ihre Tochter, dachten die Mütter, würde ich sie ihm wegnehmen. Tiffany,
der kleine Engel.
© by J. Schlicht (=Zimtziege)
http://www.lothdriel.de/halloween/
Würd mich über Kommi's freuen
Ein kleines Kind, kaum 5 Jahre alt und doch gescheit, ein jüngliches Gesicht, geschmückt
mit goldblondem Haar und smaragdgrünen Äuglein. Ein rötlicher Schimmer bedeckt ihre Wangen,
wenn sie lächelt sieht es so aus, als sei sie ein Engel. Der Name war nicht bekannt. Doch
hatte der kleine Engel auch keine Mutter, so schien es. Sie streift durch den Park, schlendert
jeden Weg entlang, scheint den ganzen Park auswendig zu können. Doch mit Mutter wurde sie nie
gesehen. Immer fein heraus geputzt mit hellem Kleidchen und hübschen Lackschuhen.
Es war Sommer, als es passierte. Es gab einen Tag, da lief das kleine Mädchen nicht durch den
Park. Durchschweift der Blick durch den Park, kann man erblicken, dass sie dennoch da war. Sie
saß auf der gelben Bank, der Lack schon abgeblättert, vom Wetter verrottet, sie die Beine fröh-
lich herunter baumelnd. Neben ihr saß ein Mann. Er sah heruntergekommen aus, verschrumpelte Haut
und viele Falten zierten sein Gesicht und seine Hände. Seine Haare zeichneten mattes Weiß aus,
auch einen Schnurrbart trug der Alte. Neben ihm lehnte ein Gehstock an der Bank. Er trug ein grü-
nes Jackett, die Hose war zerrissen und alt. Man konnte dennoch noch erkennen, dass es einst eine
Jeans war. Seine Gesichtszüge wirkten alt und sehr traurig. Auch las man in seinen Augen, dass
für ihn jede Hoffnung gestorben sei.
Jeder der an dieser Bank vorbei lief, schüttelte den Kopf. Jede Mutter hätte womöglich ihr
Kind von dieser Bank gerissen, doch keiner tat etwas.
Die Vögel zwitscherten wild, allerdings fröhlich um die Wette. Mal flog ein Sperling oder ein
Zaunkönig an die beiden vorbei. Der Wind regte sich leicht, wehte das goldblonde Haar des klei-
nen Engels leicht umher. Irgendwann begann die Kleine zu sprechen.
„Warum bist du so traurig, alter Herr?“, erklang eine feine und sanfte Mädchenstimme, wie sie
nie jemand zu denken wagte. Der Mann wandte seinen Blick hinab auf das Mädchen. „Weißt du mein
Kleines, Ich habe Sehnsucht.“, ertönte eine leicht rauchige krächzende und tief dunkle Stimme.
Man merkte, dass der Herr seine Stimmbänder schon lange nicht mehr genutzt hatte. Scheinbar war
nicht nur er in Rente. Etwas verdutzt schaute das Mädchen mit dem, diesmal hellblauem Kleid,
und fragte abermals:„Du suchst eine Sehne?“ Der Alte konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen
und gluckste kurz. „Nein Mädel. Sehnsucht ist eine Sucht. Wie Alkoholsucht oder Nikotinsucht.“,
lächelt er das Mädchen freundlich an. Diese jedoch verstand nicht und bittet den Herren, es ihr
näher zu erklären. „Sehnsucht hat man, wenn jemand, den du sehr gern hast, lange nicht mehr bei
dir war. Jemanden den du von ganzem Herzen liebst, weißt du?“ Der Alte blickt kurz auf, hinauf
in den Himmel und seufzte schwer. Das Mädchen ließ die Beine nicht mehr baumeln, spürte das etwas
nicht in Ordnung war. Kurz darauf wandte sich der alte Mann mit dem grünen Jackett wieder an den
kleinen Engel. „Ich glaube, dann bin ich auch süchtig.“, sagte die Kleine plötzlich. Leicht ver-
dutzt blickte der alte Mann hinab zu der Kleinen, fragte sie zaghaft, welch ein Grund es hat.
Kurz darauf bricht die Kleine in Tränen zusammen und weint bitterlich. Nach vielerlei Schluchzen
kam hervor, dass ihre Mutter sie verstoßen hätte, sie nicht wollte und doch liebte. Sie hätte
keine andere Wahl, sagte die Kleine. Der Vater würde sie nicht lieben und würde sie umbringen.
Es sei nur zu ihrer Sicherheit. „Und dann schickte sie mich hinaus. Für immer!“, schloss sie
ihre Geschichte.
So kam es, dass erst jetzt viele verstanden, was Sehnsucht ist. Zuvor verstand es nur ein Herr,
der seine Tochter verloren hatte. Seine Tochter, die nun durch Zufall zu ihm zurückgekehrt war.
Bald umringte sich eine kleine Menschenmenge um die gelbe, zerblätterte Bank, verstand nicht,
warum ein kleines Kind von 5 Jahren einen alten, ihnen Fremden Mann umarmte. Sie schüttelten
alle die Köpfe. Wäre es ihre Tochter, dachten die Mütter, würde ich sie ihm wegnehmen. Tiffany,
der kleine Engel.
© by J. Schlicht (=Zimtziege)
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Würd mich über Kommi's freuen
