Vergangenheitsbewältigung

Luca
Mal eine Kurzgeschichte von mir. Vielleicht merkt man, dass mich zum Ende hin etwas die Lust verlassen hat, aber dennoch sind viele Symbole und Hinweise drin - also aufmerksam smile .

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Vergangenheitsbewältigung

Der Entschluss war schon lange gefasst worden. Irgendwo anders wollte ich hin, irgendwo – Hauptsache weg von hier. Ich konnte die Eintönigkeit und Hässlichkeit nicht mehr ertragen. Gleichförmig floss eine betonierte Straße in die nächste, reihte sich ein Haus an das andere und glitt ein Tag meines Lebens an mir vorüber wie die Tage zuvor und jene, welche noch folgen sollten. Es war an der Zeit, einen Bruch zu machen; endlich einmal etwas anderes sehen und tun zu können.
Am meisten waren mir auch die Leute zuwider. Mir schien, als gäbe es nicht einen freundlichen Menschen, nicht einen einzigen, der mein Leiden über die unerträgliche Einseitigkeit teilte. Alle marschierten sie in Eintracht zu ihren Arbeitsplätzen, erledigten ihre Pflichten wie Roboter um am Abend zu ihren biedermännischen Haushalten zurückzukehren und sich am Wochenende durch menschliche Nebensächlichkeiten zu unterhalten.
Die Sonne flutete ihre langen Strahlen über die marmorisierten Stufen hinauf in das Reisebüro der Zuggesellschaft. Meine Schritte hallten schwer in der langen, unbewohnten Eingangshalle, deren Wände mit fernen, sonnigen Urlaubszielen tapeziert waren und sich einige Meter hoch über meinem Kopf in der Decke verloren. Nur einer der vielen, in einer Reihe aufgebauten Schalter war besetzt und ein alter, müde anmutender Mann saß auf einem grauen Lehnenstuhl, den Ellenbogen schwer auf seinen Schreibtisch gestützt und mit der Hand sanft über den spärlich behaarten Hinterkopf streichend.
„Entschuldigung?“ Seine Augen hingen kurz in der leeren Distanz zwischen uns, bevor sie mich fanden und überrascht musterten. Er besaß einen großen, buschigen, weißen Schnauzer der ihm das groteske Antlitz eines Walrosses verlieh. Er antwortete nicht. „Ich würde gerne Urlaub machen.“
Ein Grunzen bestätigte, dass er mich gehört hatte, wobei er zweifelnd die Augenbrauen hob und sich schwerfällig aufrichtete. „Und wohin darf’s gehen, die Dame?“
Darüber hatte ich mir bisher keine Gedanken gemacht. Ich zuckte hilflos mit den Schultern und warf einen nervösen Blick auf die tellergroße Uhr an der Wand rechts neben mir. Zu meiner linken Seite hing genau das selbe Modell und die beiden Sekundenzeiger bewegten sich in der selben, synchronisierten Weise.
„Na? Darüber ham wir uns wohl noch keine Gedanken gemacht, wah?“
Entschuldigend lächelnd schaute ich in die himmelblauen Augen meines Gegenübers. „Ich weiß es wirklich nicht... vielleicht – sagen Sie, wie teuer wäre eine Fahrt nach Arras?“
„Arras? Wer will denn dahin?“
„Na ich zum Beispiel.“
„Aber da gibbet doch nix.“
Befremdet verzog ich mein Gesicht. „Auch keine Zugfahrt dorthin?“
„Nein, auch die nicht.“
„Antwerpen?“
„Ausgebucht.“
Der Mann fing an mir lästig zu werden. „Haben Sie überhaupt einmal nachgesehen?“
„Ja. Is’ n paar Tage her, aber ich bin mir sicher das’s immer noch der Fall is.“
„Würden Sie mir denn den Gefallen tun...?“ Von Knigge schien er wenig zu halten. Ich hingegen wartete geduldig, bis er, nicht ohne einige unbequeme Laute von sich gebend, die entsprechende Seite auf seinem PC geöffnet hatte und langsam die Daten über die Tastatur eingab.
Er wand sich wieder mir zu und schien einigermaßen erfreut. „Sie werden es nicht glauben!“ Sein bedeutungsschwangeres Zögern und schadenfrohes Lächeln verrieten mir die Antwort bereits.
„Ausgebucht?“
„Ausgebucht!“ Und bevor ich weiter nachhaken konnte fügte er hinzu: „Übrigens sind alle Züge zur oberen Mosel hin ebenso ausgebucht.“
„Ausgebucht?“ Abermals meine ungläubige Frage.
„Ausgebucht!“ Abermals die betrügerische Antwort.
Ich dachte fieberhaft nach, wann ich diesem Menschen einmal Unrecht getan haben könnte, dass er seine Langweile nun an mir ausblies. Man musste ihm zwar eine gewisse humorvolle Ader konstatiere, aber glücklich machte sie mich zumindest nicht.
Dann flogen meine Gedanken beinahe wie von selbst nach Schönefeld, meinem Geburtsort, den ich vor vielen Jahrzehnten hinter mich gelassen hatte um angeblich ein besseres Leben an einem besseren Ort zu beginnen. Wie mochte es dort jetzt wohl aussehen? Meine Erinnerungen, obwohl solange in den Winkeln meines Gedächtnisses vergraben, waren noch so klar und schimmernd, dass es mich automatisch danach dürstete, sie wieder aufzufrischen.
Die Uhr piepste leise, als sie die volle Stunde erreicht hatte.
„Dann“, begann ich und der Mann blickte mich neugierig an, fast mit einer höhnischen Offenheit, als könne er es nicht erwarten, neue Pläne von mir erfahren und ablehnen zu können. „möchte ich Sie einmal – freundlich – darum bitten, nachzusehen, ob wohl ein Zug nach Schönefeld noch Plätze frei hat.“
„Ist das nicht in der Nähe von Brest-Litowsk?“, fragte er mich gut gelaunt, während er plötzlich emsig auf der Tastatur tippte.
Irritiert hob ich eine Augenbraue. „Nein, es liegt eher in der Nähe von... Weimar.“ Ich zögerte einen Moment. „Sagen Sie, heißt es nicht jetzt nur noch „Brest“ anstelle von...?“
„Ja, Kindchen, da hamma noch massig Plätze frei!“
„In Brest oder in Schönefeld?“
Verwirrt zog er seine kahle Stirn in Falten. „Ich dachte Sie wollten jetz nach Schönefeld?“
„Ja, ja, richtig! Ich dachte bloß...“ Über sein Gesicht flackerte der Schatten des Misstrauens und ich wollte die mir gerade geöffnete Tür nicht schon wieder zustoßen. „Ach, vergessen Sie’s! Bitte reservieren Sie mir doch noch einen Sitzplatz!“

Dichte Nebelschwaden hingen noch schwer zwischen den abgestellten Güterzügen, als ich mich schwerfällig auf der schmalen, lehnenlosen Bank vor den Gleisen niederließ. Meinen kleinen Rollkoffer hatte ich dicht an meinen Beinen abgestellt und ich gähnte herzhaft, als ich erneut einen flüchtigen Blick auf meine Bahnkarte warf. Ich konnte es selbst kaum fassen, so dass ich mich immer wieder über ihre Richtigkeit vergewissern wollte.
Weniger als einen Tag hatte ich gehabt, um meine Sachen zu packen und mich dann noch vor Sonnenaufgang auf den Weg zum Bahnhof zu machen. Aber nun saß ich hier, die leuchtend rote Karte in den Händen haltend und interessiert ihren Inhalt musternd. In der oberen Mitte war die Silhouette eines Vogels zu erahnen und im unteren Rand, gleich unter dem Zielort, war ein runder Kreis eingezeichnet. Die Kreislinie war durchgehend, nur sechs Striche gingen von ihr ab und immer zwei von ihnen, paarweise, schienen einen Pfeil anzudeuten. Sie alle zeigten in die Uhrzeigerrichtung.
Meine Gedanken wurden jäh durch das leise Zischen der sich öffnenden Zugtüren unterbrochen. Die Einfahrt hatte ich gar nicht mitbekommen, beeilte mich aber dennoch schnell in den Gang hineinzuhuschen und mich auf die Suche nach meinem Sitzplatz zu begeben.
Der Zug war voll besetzt, es schien beinahe, als hätte niemand mehr ein anderes Ziel als dieser Fahrt beizuwohnen. Wenn es in den anderen Zügen ebenso voll war, dachte ich mir, dann mochte der alte Mann von dem Schalter Drei doch noch Recht gehabt haben.
Mein Sitzplatz fand sich in einen der wenigen Sechssitzer-Abteilen. Er war direkt am Fenster, so dass ich die mittlerweile vorbeifliegende Landschaft gut beobachten konnte. Die Geschwindigkeit, die von Sekunde zur Sekunde zunahm, war schwer einzuschätzen. Still fragte ich mich, wann er wohl die Konstante erreichen würde.
Neben und mir gegenüber saßen zwei ältere Frauen. Eine von ihnen hatte den Kopf schlaff vor der Brust baumeln und schien zu schlafen, während die andere mich unverholend interessiert musterte.
„Wohin soll’s denn gehen, mein Deern?“
„Schönefeld“, gab ich bereitwillig Auskunft. Menschen jenseits der sechzig waren schon immer sehr anteilnehmend an meinem Schicksal gewesen und ich vermute, mit dieser Erfahrung war ich nicht allein. „Das ist in der Nähe von Weimar.“
„Aah!“ Es schien nicht, als würde ihr eine der beiden Städte etwas sagen. „Ich fahre zurück nach Ludden. Meine Heimat. Fahr’ immer wieder dorthin zurück.“
„Ihre Verwandte freuen sich bestimmt über Ihren Besuch?“ Die ältere Dame wog ihren Kopf von einer Seite zur anderen, ganz so als sei sie sich dessen nicht sicher.
„Bin ja immer da.“
„Ich dachte Sie fahren zurück?“
„Ja sicher, komme gerade von einer Freundin. Hatte sie über’s Wochenende besucht.“ Vergnüglich lächelte sie mich an und deutete dann auf einen jungen Mann, der neben ihr an der Tür saß. „Der Herr fährt auch nach Weimar.“
Seine Haare waren säuberlich gescheitelt und zurück gekämmt, auf seiner schmalen, langen Nase thronte eine klotzige Hornbrille und er klammerte sich an einen schwarz gelederten Aktenkoffer, als hinge sein Leben davon ab.
„Fahren Sie doch, was?“
Ihm blieb nichts anderes übrig, als auf die fordernde Frage der Alten zu antworten: „Ja.“ Und dabei beließ er es. Seine dunklen Augen waren weiter auf einen Punkt ihm gegenüber fixiert, den einzigen leeren Sitz, als würde er dort jemanden sehen, den er vor langer Zeit verloren hatte.
„Und was gibt’s in Schönefeld?“ Die Alte schien noch nicht genug Informationen von mir gesammelt zu haben. Ich dachte einen Moment über Schönefeld nach, über die liebevoll gestalteten Hausfassaden, die breiten, lichtdurchfluteten Straßen und die Menschen, die auf der Straße stehen blieben um einander zu grüßen und sich aufmunternde Worte zuwarfen.
„Ich bin mir noch nicht ganz sicher“, antwortete ich schließlich. „Aber ich wollte einfach den Ort meiner Kindheit wieder besuchen.“
Die Frau hatte ihre knollenartige Nase gerümpft und die Falten um ihre Mundwinkel vertieften sich. „Schön, schön. Wie lange is’ es denn jetzt her?“
Ein leichtes Blubbern entfuhr meinen Lippen und ich zuckte ideenlos mit den Achseln. „Vielleicht... 25 Jahre? Eine halbe Ewigkeit!“
Ihr abfälliges, schrilles Auflachen erschrak mich leicht und ihre Hand streifte beinahe meine Wange, als sie versuchte, eine wegwerfende Bewegung nachzuahmen. „Das is’ doch nix, Kindchen! Ich wäre froh noch mal 25 Jahre zu haben... Aber wenn man mein Alter erreicht hat...“ Der Satz verlor sich in der Ewigkeit.
Das Abteil blieb ruhig und so hatte ich ein wenig Zeit, um den letzten der fünf Insassen zu inspizieren. Es war ein älterer Herr, vielleicht zwischen vierzig und fünfzig, dessen Blick auf das Buch in seinem Schoß konzentriert war und dessen Finger der linken Hand in regelmäßigen Rhythmen auf den Sitz neben sich trommelten. Den Buchtitel konnte ich unmöglich ausmachen, aber die Schrift war sehr klein und Worte wie Zeilen dicht aneinander gedrängt.
Nach einer Weile schwenkte ich den Kopf zum Fenster hin und genoss die vorbeiziehenden Wälder und Äcker, die sich mal auf einer rollenden Landschaft, dann wieder auf einer geraden Ebenen ansammelten. Ich fragte mich, wie lange es wohl dauern würde, bis ich die ersten Schritte in meine Vergangenheit wagen konnte, als sich die Geschwindigkeit des Zuges merklich verringerte, bis der Koloss sich nur noch mit zäher Gleichgültigkeit über die Gleise schob.
Der junge Mann an der Tür sprang, kaum hatte der Zug mit einem kleinen Ruck gehalten, von seinem Sitz auf, raffte die Jacke von der Garderobe an sich und rannte hinaus. Dabei waren seine Bewegungen so schnell und kontrolliert, dass ich seinen Abgang erst bemerkte, als seine Präsenz selbst schon fort war.
Schon kurz nach Wiederaufnahme der Fahrt öffnete sich die Abteiltür abermals und ein Mann in Schaffneruniform schritt hinein. Ein zeitgleiches Wühlen in den eigenen Taschen begann, bevor jeder nacheinander (ausgenommen der noch schlafenden Frau) seinen Fahrschein vorzeigte. Dabei ergriff eine Art Stolz meinen Körper, als ich meine alarmrote Karte vorzeigen konnte.
Meine Sitznachbarin hingegen schien etwas ganz anderes zu beschäftigen. „Sagen Sie, können wir nicht eventuell in Hofen halten? Wissen Sie, dann könnt ich wohl noch einer Freundin Guten Tach sagen.“
Sie fing an mir Angst zu machen. War sie denn noch nie Zug gefahren? Wusste sie nicht, dass der Fahrer nich einfach nach belieben der Gäste an unplanmäßigen Haltestellen pausierte?
Auch der Schaffner schien konfus und entgegnete nach einem flüchtigen Blick auf seine Armbanduhr: „Tut mir leid, aber wir hier im Zug machen ja die Pläne nicht! Leider können wir nicht nach Belieben oder Verlangen weitere Stationen einschieben.“
„Ja, aber wenn nicht Sie, wer dann?“
Ich lies einen hörbaren, demoralisierten Seufzer los, der von der Älteren anmutig überhört wurde.
„Unsere Fahrpläne werden von anderen Leuten gemacht, darauf haben wir, wie bereits erwähnt, keinen Einfluss. Und selbst die Planer richten sich ja auch nach den Bedürfnissen der Leute, von daher geht es schon mir rechten Dingen zu, keine Sorge!“ Er schien hastig das Abteil verlassen zu wollen und es gelang ihm auch, die Tür hinter sich zu zuschieben, bevor ein weiteres Wort folgen konnte. Gekränktes Schweigen klammerte sich an die Luft, welches abrupt von der Älteren wieder unterbrochen wurde:
„Ist es denn schön in Schönefeld?“
Doch bevor ich dieses Mal auf ihre belästigende Frage eingehen konnte, hatte der Mann ihr gegenüber den Kopf gehoben. „Natürlich ist es dort schön. Jedenfalls wird es Ihnen von der jungen Dame als schön beschrieben werden. Ihr letzter Besuch liegt 25 Jahre zurück, was erwarten Sie?“
Er hatte zwei perplexe Augenpaare auf sich gerichtet, lächelte nur freundlich und fügte an: „Wir kehren deswegen immer wieder zurück.“ Und damit hatte er sein letztes Wort in diesem Stück gesprochen.
Und auch sonst wurde keine Silbe mehr gewechselt; ich starrte betroffen auf die Umgebung, die allmählich immer grüner und lebendiger wurde. Wurde sie das? Und ich dachte über den Ort nach, den ich noch heute morgen so bereitwillig verlassen hatte, und erinnerte mich an die farbenfrohen Häuser und die wohlduftenden Brötchen von der Bäckerei an meiner Hausecke.
Die Uhr an dem Handgelenk des Mannes piepste, als der Zug sich wieder verlangsamte. Und als hätte meine Sitznachbarin ihre Worte in diesem Örtchen wiedergefunden, erhob sie sich und raunte: „Is’ mein Halt! Macht’s gut, Kinners, gute Reise!“ Und dann war ihre Gestalt auch schon im Gang verschwunden und an ihrer Stelle wechselten sich nun eine Person nach der anderen ab bei dem Versuch nach draußen zu gelangen.
Der nächste Halt sollte meiner werden. Und die Zeit, welche sich noch zuvor lähmend vor mir ausgebreitet hatte, eilte nun immer schneller an meinem Leben vorbei, während ich wiederholt versuchte mir die Bilder aus vergangenen Kindheitszeiten vor Augen zu rufen. Ehe ich meine Gedanken sortiert hatte, hielt der Zug an der dritten Haltestelle und dieses Mal sollte ich es sein, die sich aufrichtete, den Koffer von der oberen Halterung hob und zielstrebig Richtung Tür trabte.
Der Mann war noch immer in sein Buch vertieft, die Augen über die Seiten huschend; der Kopf der Frau rollte leblos auf ihre rechte Seite, den Mund leicht geöffnet.
Als meine Schuhsohlen auf den harten Fußboden des Schönefelder Bahnhofes stießen, verursachten sie ein quietschendes Geräusch, was sogleich von dem Zischen des anfahrenden Zuges abgelöst wurde.
Meine Perzeption richtete sich auf das große, graue Gebäude welches vor mir thronte und dessen gläsernen Eingangsflügel sich einladend mir entgegenstreckten. Mein Heimatort?
[Jule]
Ich finde das Ende irgendwie... es ist zu nichtssagend. Also würde jetzt noch was kommen, fänd ichs toll, aber es hört einfach auf, ohne mir was wirkliches zum Nachdenken dazulassen.
Ansonsten finde ich deinen Schreibstile toll, die Art und Weise, wie du dich ausdrückst, ist einfach super, es macht Spaß zu lesen. Allerdings gibts da etwas, was ich dir ankreiden würde... und zwar die vielen teilweise irgendwie lieblos wirkend aneinandergereihten adjektive. manchmal ist das einfach zu viel, da würde man sich über eine aussage ohne tausend drumherummalereien freuen. dann würde das alles auch ein bisschen flüssiger zu lesen sein, so finde ich, hält man sich irgendwie zu lange an einem satz auf, der eigentlich gar nicht so relevant ist.
ansonsten nochmal ein echt großes lob wegen deinem schreibstile + ausdrucksweise. wie lange schreibst du schon?

lg jule =D
Luca
Zitat:
Original von [Jule]
Ich finde das Ende irgendwie... es ist zu nichtssagend. Also würde jetzt noch was kommen, fänd ichs toll, aber es hört einfach auf, ohne mir was wirkliches zum Nachdenken dazulassen.


Das, was dich zum Nachdenken anregen soll, ist auch bereits in den meisten anderen Sätzen der Geschichte versteckt. Der letzte "Satz", bzw. Abschnitt, soll dich lediglich in deiner Annahme bestättigen. Daher ist die Aussage das entscheidene, was dich "nachdenken" lassen soll smile .

Die "Drumherummalereien" haben meistens (ich will nicht sagen immer, da du ja kein Beispiel nanntest) eine Bedeutungs-, bzw. Symbolfunktion. Manchmal könnte es auch überflüssig sein, wie ich schon sagte: Zum Ende hin wurde es spät.

Dankeschön aber auch für das Komplimente. Ich schreibe eigentlich, seit ich schreiben kann, allerdings habe ich letztens alte "Geschichten" von mir gefunden, die man kaum als solche bezeichnen konnte Augenzwinkern .
Hornisse
Eine schöne Geschichte über eine Zugfahrt. Sehr einladend und verständlich geschrieben, ein tieferer Sinn wird scheinbar immer wieder angedeutet, aber nie ausgesprochen.
Wie auch Jule, fehl mir irgendwas. Ich kann nicht sagen, was genau es ist. ABer bei mir hinterlässt die Geschichte nur ein "Aha, das wars nun also"- und kein "Wow"-Gefühl.
Vllt bin ich auch grad nicht aufnahmefähig und tiefgründig genug.
Kannst du vllt noch ein paar Zeilen zu deiner Schreibmotivation o.ä. sagen?

Es sind einige Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler drin. Nix Wildes, aber Sachen, die man nochmal korrigieren sollte.
Luca
Im Korrigieren bin ich immer nicht so gut.
In letzter Zeit lässt meine Rechtschreibung irgendwie immer mehr zu wünschen übrig, leider.

Vielleicht ist die Geschichte auch nur für einen Historiker so wirklich zu erschließen, bzw. die Andeutungen/Symbole nur für jenen verständlich. Ich hatte halt gedacht, dass es schon fast offensichtlich ist, aber ich weiss ja nun auch, was ich ausdrücken möchte. Vermutlich ist es mir nicht wirklich gelungen und ich "überfordere" meinen Leser irgendwie. Hm.

Meine Schreibmotivation war eigentlich mehr Frustration. Entstanden ist die Geschichte, nachdem ich mich mal wieder intensiv mit der mäanderen Historie auseinander setzen musste.
Wichtig beim Lesen ist aber vor allem die kritische Beurteilung des lyrischen Ichs insofern, als dass ihre "Denkweise" eine zentrale Aussage ist. Oder zumindestens sein sollte.
theroorback
Zitat:
Original von Luca
Vielleicht ist die Geschichte auch nur für einen Historiker so wirklich zu erschließen, bzw. die Andeutungen/Symbole nur für jenen verständlich.

Ja, die super-subtilen Andeutungen...

Zitat:
„Ist das nicht in der Nähe von Brest-Litowsk?“,

Da habe ich aufgehört zu lesen, weil es auch neben aarrrrrgh liegt.