Jokiko
Provus - Die Geschichte eines Pferdes
Die Ankunft
Es war Winter und ich wurde gerade transportiert. Ich klimperte mit meinen Hufen immer wieder in dem Transporter herum, schrille Geräuschte durchtonten den Raum. Ein Schnaufen, ein Wiehern, danach vollkommene Stille. Zu der Zeit hatte ich noch keinen Namen, ich war namenlos. Ich wurde überall herumtransportiert und hatte kein Vergnügen mit netten Besitzern, weil sie mich auspeitschten und von mir immer nur Bestes wollten. Da ich noch ganz jung war und das meiste gar nicht konnte, schickten sie mich von Stadt zu Stadt, an einen neuen Besitzer. "Wenn du nicht angenommen wirst, musst du zum Schlachter!", schrie mich mein vorheriger Besitzer immer an. Ich wurde ganz nervös wenn ich daran dachte. Ich war nicht das beste Springpferd, ach nicht das beste Rennpferd. Ich war nicht gut. Nicht gut genug für die Meisterschaften. Die meisten wollten nur Champions, die ein langes Leben haben und jung sind. Ältere Menschen wollten alte Pferde, das war verständlich. Sie wollten ruhige, nette Pferde die nicht ausschlugen und nicht zu viel Lärm machten, wie mein Vater. Er war ein starker Wallach, mit seinem glänzenden Fell könnte er für immer leben, allerdings ging der Traum aus. Er wurde verrückt und musste geschlachtet werden. Ich bin aufgebracht dadrüber. Leise schnaufte ich und schaute nach vorne, wo mein Besitzer saß. Er wandte sich zu mir. "Bald sind wir da, du Vieh!", meinte er. Er bremste knapp, ich flog zur Seite und stieß an die Wand, verletzte mich an einem Haken. Laut wieherte ich, das Blut floss aus der Wunde. Und wieder ein Bremsen, und wieder eine Wunde. Und wieder floss das Blut durch den Transporter. Ich hatte Glück, dass es nur kleine Verletzungen waren, sonst wäre ich noch gestorben. Ich hoffte immer wieder, es wird ein netter Besitzer, der mich nicht zu sehr auspeitscht, und mich gut behandelt. Ein kleines Bremsen, ich bekam noch eine Wunde, und der Motor war still. Wir waren angekommen. Wahrscheinlich. Ich hörte ein Knallen, die Tür des Transporters ging auf, mein Besitzer zog mich heftig am Halfter nach draußen. Er musterte mich mit einem bösen Blick, zog immer stärker. Ich hatte Angst, dass er mir den Hals aufschürft, aber sowas passierte anscheinend nicht. Es tat auch nicht zu sehr weh. "Da sind sie ja mit meinem Prachthengst!", rief eine junge Frau
zu meinem Besitzer. "Er sieht noch besser aus als im Internet!",lachte sie und gab meinem Besitzer die Hand. "Ja. So ein Champion muss täglich gepflegt werden, vergessen sie's nicht!", lachter dieser zurück. "Na sicher, er wird sich bei den anderen Pferden wohlfühlen. Ähm, ist das da Blut?" Die Frau zeigte auf meine Wunden. Ich schreckte zurück. "Ja,ähhh... Das muss wohl beim Transportieren passiert sein, nehmen sie ihm trotzdem?", wollte mein Besitzer stotternd wissen. Wow, ich wunderte mich warum er diesmal keine Ausrede gesucht hat. Er hat alles auf's Spiel gesetzt! "Na klar, ist ja nicht so schlimm, passiert bei mir öfters mal!", meinte diese. Sie nahm mich sanft ans Halfter. "Ich tu dir nichts, Ach übrigens - Ich bin Amy!", flüsterte die nette Frau mir zu. Amy, fand ich, war ein schöner Name. Sie war supernett. "Zuerst hole ich mal den Arzt!", meinte sie. Sie bedankte sich bei meinem vorherigen Besitzer und wir beide gingen in eine große Scheune.
Das Turnier
Als wir hereinkamen, roch alles herlich nach Heu und Pellets. Die anderen Pferde streckten neugierig ihre Köpfe über ihre Boxen und schauten mich nett an. Eines davon gab mir sogar ein Büschel Heu, als Willkommensgeschenk, glaube ich! Sie band mich an einem Haken an und gab mir erstmal frisches Wasser. Danach wusch sie mich ab, und bürstete mich. Sie ging so sanft mit mir um, dass ich die tiefen Wunden nicht spürte, wenn sie mit der Bürschte darüber strich. Bald sah ich wirklich aus wie ein Champion, mit gebundenen Zöpfchen in der Mähne und einer Decke. Die anderen Pferde waren begeistert, wie sehr ich mich verändert hatte. Eines davon gefiel mir richtig. Sie hieß Jane, war ein Lippizaner und wie ihre Eltern auch weiß. Schneeweiß! Eine Prachtstute, finde ich. Danach wurden alle Pferde auf die Weide gelassen. Früher hatte ich nie eine Wiede, ich wurde nie aus der Box gelassen! Das Gras war zur Hälfte noch mit Tau bedeckt, das ich mit Vergnügen wegpustete! Ich aß sehr viel, beim Transport habe ich nichts bekommen. Jane kam zu mir und begrüßte mich. "Du hattest es wohl schlecht beim Transport - Deiner Wunden nach zu urteilen!", meinte sie und lächelte mir zu. "Ich hatte es schon immer schlecht, nicht nur beim Transport! Mein Besitzer war gemein, wollte dass ich mein ein Champion bin und hat mich andauernd ausgepeitscht. Weil ich nicht gut für ihn war, wollte er mich schon zum Schlachter schicken, aber Amy hat sich auf den letzten Drücker gemeldet. Ich bin froh, dass sie mich will!", erzählte ich ihr. "Amy hat ein großes Herz!", erklärte Jane, "damals war ich auf einem vermüllten Hof, keiner kümmerte sich um mich, weil mein netter Besitzer mich zurückließ. Sie sah mich und nahm mich sofort mit! Jetzt bin ich wieder in Topform!" Ich lächelte. "Amy muss ja ganz schön toll sein, so wie sich das anhört!" "Ja, auf jeden Fall!" Jane schaute zu mir. "Ich freue mich, dass du hier bist! Kein Pferd hier ist so sympatisch!" Sie legte ihren Kopf um meinen Hals. Da durchgang mich ein Kribbeln. Ein großes Kribbeln! Soviel Liebe und Zuneigung habe ich noch nie empfangen, und schon gar nicht von einer Stute! Einer hübschen Stute! Ist ja kein Wunder, Amy hat mich auch richtig aufgepeppt... Jemand kam auf uns zu. Ich spürte wie eine kalte Hand mich tätschelte, jemand legte einen Sattel auf, machte sich zurecht und stieg auf. Amy! "Bist du bereit für das große Turnier, mein Schöner?", fragte sie mich. Ich schnaubte und tritt ein wenig zur Seite, als sie aufstieg. "Keine Aufregung, dein Herrchen hat mir schon gesagt, wie toll du Turniere reitest!", erklärte Amy mir. Jane schaute sie misstrauisch an. Sie hatte wohl Angst um mich. "Viel Glück!", flüsterte sie mir zu und galoppierte davon. Keiner hatte mir Infos über die Turniere in London gegeben, deswegen wusste ich nicht, was man da machen muss. Und außerdem bin ich grade mit frischen Wunden davongekommen! "Los!", meinte Amy und setzte sich bequem in den Sattel. Mein Herz klopfte laut. Ich wieherte leise, dann laut. Sie verstand wohl nicht, was ich hatte und wollte immer noch losreiten. Ich ritt. Anscheinend hatte ich gar keine andere Chance, als mit ihr zu kommen!
Ich musste bei diesem Turnier mitstreiten, ob ich wollte oder nicht!
FORTSETZUNG FOLGT....
Die Ankunft
Es war Winter und ich wurde gerade transportiert. Ich klimperte mit meinen Hufen immer wieder in dem Transporter herum, schrille Geräuschte durchtonten den Raum. Ein Schnaufen, ein Wiehern, danach vollkommene Stille. Zu der Zeit hatte ich noch keinen Namen, ich war namenlos. Ich wurde überall herumtransportiert und hatte kein Vergnügen mit netten Besitzern, weil sie mich auspeitschten und von mir immer nur Bestes wollten. Da ich noch ganz jung war und das meiste gar nicht konnte, schickten sie mich von Stadt zu Stadt, an einen neuen Besitzer. "Wenn du nicht angenommen wirst, musst du zum Schlachter!", schrie mich mein vorheriger Besitzer immer an. Ich wurde ganz nervös wenn ich daran dachte. Ich war nicht das beste Springpferd, ach nicht das beste Rennpferd. Ich war nicht gut. Nicht gut genug für die Meisterschaften. Die meisten wollten nur Champions, die ein langes Leben haben und jung sind. Ältere Menschen wollten alte Pferde, das war verständlich. Sie wollten ruhige, nette Pferde die nicht ausschlugen und nicht zu viel Lärm machten, wie mein Vater. Er war ein starker Wallach, mit seinem glänzenden Fell könnte er für immer leben, allerdings ging der Traum aus. Er wurde verrückt und musste geschlachtet werden. Ich bin aufgebracht dadrüber. Leise schnaufte ich und schaute nach vorne, wo mein Besitzer saß. Er wandte sich zu mir. "Bald sind wir da, du Vieh!", meinte er. Er bremste knapp, ich flog zur Seite und stieß an die Wand, verletzte mich an einem Haken. Laut wieherte ich, das Blut floss aus der Wunde. Und wieder ein Bremsen, und wieder eine Wunde. Und wieder floss das Blut durch den Transporter. Ich hatte Glück, dass es nur kleine Verletzungen waren, sonst wäre ich noch gestorben. Ich hoffte immer wieder, es wird ein netter Besitzer, der mich nicht zu sehr auspeitscht, und mich gut behandelt. Ein kleines Bremsen, ich bekam noch eine Wunde, und der Motor war still. Wir waren angekommen. Wahrscheinlich. Ich hörte ein Knallen, die Tür des Transporters ging auf, mein Besitzer zog mich heftig am Halfter nach draußen. Er musterte mich mit einem bösen Blick, zog immer stärker. Ich hatte Angst, dass er mir den Hals aufschürft, aber sowas passierte anscheinend nicht. Es tat auch nicht zu sehr weh. "Da sind sie ja mit meinem Prachthengst!", rief eine junge Frau
zu meinem Besitzer. "Er sieht noch besser aus als im Internet!",lachte sie und gab meinem Besitzer die Hand. "Ja. So ein Champion muss täglich gepflegt werden, vergessen sie's nicht!", lachter dieser zurück. "Na sicher, er wird sich bei den anderen Pferden wohlfühlen. Ähm, ist das da Blut?" Die Frau zeigte auf meine Wunden. Ich schreckte zurück. "Ja,ähhh... Das muss wohl beim Transportieren passiert sein, nehmen sie ihm trotzdem?", wollte mein Besitzer stotternd wissen. Wow, ich wunderte mich warum er diesmal keine Ausrede gesucht hat. Er hat alles auf's Spiel gesetzt! "Na klar, ist ja nicht so schlimm, passiert bei mir öfters mal!", meinte diese. Sie nahm mich sanft ans Halfter. "Ich tu dir nichts, Ach übrigens - Ich bin Amy!", flüsterte die nette Frau mir zu. Amy, fand ich, war ein schöner Name. Sie war supernett. "Zuerst hole ich mal den Arzt!", meinte sie. Sie bedankte sich bei meinem vorherigen Besitzer und wir beide gingen in eine große Scheune.
Das Turnier
Als wir hereinkamen, roch alles herlich nach Heu und Pellets. Die anderen Pferde streckten neugierig ihre Köpfe über ihre Boxen und schauten mich nett an. Eines davon gab mir sogar ein Büschel Heu, als Willkommensgeschenk, glaube ich! Sie band mich an einem Haken an und gab mir erstmal frisches Wasser. Danach wusch sie mich ab, und bürstete mich. Sie ging so sanft mit mir um, dass ich die tiefen Wunden nicht spürte, wenn sie mit der Bürschte darüber strich. Bald sah ich wirklich aus wie ein Champion, mit gebundenen Zöpfchen in der Mähne und einer Decke. Die anderen Pferde waren begeistert, wie sehr ich mich verändert hatte. Eines davon gefiel mir richtig. Sie hieß Jane, war ein Lippizaner und wie ihre Eltern auch weiß. Schneeweiß! Eine Prachtstute, finde ich. Danach wurden alle Pferde auf die Weide gelassen. Früher hatte ich nie eine Wiede, ich wurde nie aus der Box gelassen! Das Gras war zur Hälfte noch mit Tau bedeckt, das ich mit Vergnügen wegpustete! Ich aß sehr viel, beim Transport habe ich nichts bekommen. Jane kam zu mir und begrüßte mich. "Du hattest es wohl schlecht beim Transport - Deiner Wunden nach zu urteilen!", meinte sie und lächelte mir zu. "Ich hatte es schon immer schlecht, nicht nur beim Transport! Mein Besitzer war gemein, wollte dass ich mein ein Champion bin und hat mich andauernd ausgepeitscht. Weil ich nicht gut für ihn war, wollte er mich schon zum Schlachter schicken, aber Amy hat sich auf den letzten Drücker gemeldet. Ich bin froh, dass sie mich will!", erzählte ich ihr. "Amy hat ein großes Herz!", erklärte Jane, "damals war ich auf einem vermüllten Hof, keiner kümmerte sich um mich, weil mein netter Besitzer mich zurückließ. Sie sah mich und nahm mich sofort mit! Jetzt bin ich wieder in Topform!" Ich lächelte. "Amy muss ja ganz schön toll sein, so wie sich das anhört!" "Ja, auf jeden Fall!" Jane schaute zu mir. "Ich freue mich, dass du hier bist! Kein Pferd hier ist so sympatisch!" Sie legte ihren Kopf um meinen Hals. Da durchgang mich ein Kribbeln. Ein großes Kribbeln! Soviel Liebe und Zuneigung habe ich noch nie empfangen, und schon gar nicht von einer Stute! Einer hübschen Stute! Ist ja kein Wunder, Amy hat mich auch richtig aufgepeppt... Jemand kam auf uns zu. Ich spürte wie eine kalte Hand mich tätschelte, jemand legte einen Sattel auf, machte sich zurecht und stieg auf. Amy! "Bist du bereit für das große Turnier, mein Schöner?", fragte sie mich. Ich schnaubte und tritt ein wenig zur Seite, als sie aufstieg. "Keine Aufregung, dein Herrchen hat mir schon gesagt, wie toll du Turniere reitest!", erklärte Amy mir. Jane schaute sie misstrauisch an. Sie hatte wohl Angst um mich. "Viel Glück!", flüsterte sie mir zu und galoppierte davon. Keiner hatte mir Infos über die Turniere in London gegeben, deswegen wusste ich nicht, was man da machen muss. Und außerdem bin ich grade mit frischen Wunden davongekommen! "Los!", meinte Amy und setzte sich bequem in den Sattel. Mein Herz klopfte laut. Ich wieherte leise, dann laut. Sie verstand wohl nicht, was ich hatte und wollte immer noch losreiten. Ich ritt. Anscheinend hatte ich gar keine andere Chance, als mit ihr zu kommen!
Ich musste bei diesem Turnier mitstreiten, ob ich wollte oder nicht!
FORTSETZUNG FOLGT....