Luthien
Bin mal wieder ein wenig an meinem Computer und dachte mir, ich könnte ja mal wieder was geben, damit ihr euch rächen könnt, wenn ich unfreundlich war. viel spass damit.
Der Kreisel
Eine Stadt – es könnte jede sein.
Vier Strassen – egal wie ihre Namen sind – die aufeinanderprallen und zwar gerade dort, wo man vom Zentrum der Stadt sprechen würde.
Autos – wen kümmert Form und Farbe – fahren auf jeder, rasen ihrem Ziel entgegen.
Zeit? Wer hat das heutzutage schon? Jedenfalls keines der Autos auf einer der vier Strassen, die da mitten in der Stadt, deren Name kein Belangen hat, aufeinanderprallen.
Ich spreche von ‚aufeinanderprallen’ als gäbe es einen Massencrash zu beschreiben. Um aber richtig zu stellen: Ein Kreisel ist es, der die geschäftigen Autos vor der Miesere bewahrt. Und eben dieser Kreisel ist es, von dem ich erzählen will.
Ein Kreisel? Von einem langweiligen Strassenregler soll die Rede sein?
Ich könnte darauf erwidern, dass dieses spezielle Exemplar alles andere als langweilig sei. – Und ja, das tu ich auch!
Ich könnte weiter behaupten, er sähe enorm interessant aus, wäre riesengross. Ich könnte euch von dem blühenden Rosengarten erzählen, der den Teich mit der kleinen Insel in der Mitte umgibt, euch die drei Spuren, die den Kreisel umgeben, schildern. Und wenn ich schon dabei wäre, erzählte ich von den Bikinischönheiten, die sich darauf sonnten und frisches Bier an die Autofahrer verteilten. Darauf folgte ein ausführlicher Bericht über die muskulösen Jünglinge, die in Badehosen Blumen an die Frauen verschenkten. Das alles könnte ich behaupten, wäre ich ein Lügner, der den ganzen Tag nichts Besseres zu tun hat, als sich Märchen von Superkreiseln auszudenken.
Der Kreisel, von dem meine Erzählung nun wirklich handeln soll, ist jener an dem Punkt, wo die vier Strassen sich treffen und der nichts anderes ist, als ein Verkehrsregler. Mit Kieselsteinen bedeckt und einigen kahlen Sträuchern besetzt, ist er einer unter Tausenden. Und wenn man nun eines dieser geschäftigen Autos ist, so muss es schon ein grosser Zufall sein, wenn man entdeckt, von was ich im Folgenden erzählen will.
Einen Vorwurf mache ich niemandem, der es nicht bemerkt, denn wen interessiert schon ein Kreisel? Und für all diese, die an dem Kreisel vorbeigefahren sind und es nicht bemerkt haben oder für jene, die diesen speziellen Kreisel nicht kennen und mich, seit sie das zweite Mal „Kreisel“ gelesen haben, für verrückt erklärt haben und trotzdem bis hierhin weitergelesen haben – für all jene will ich das Geheimnis nun doch lüften.
Es ist nämlich so, dass in der Mitte dieses Kreisels – und damit meine ich nicht auf der ausgedachten Insel in dem imaginären Teich der von einem Rosengarten umgeben ist, sondern irgendwo auf dem Kies neben einem der verdorrten Büsche – etwas sitzt.
Etwas? – und ihr fragt zu Recht, was um Himmels Willen ich mit ‚etwas’ ausdrücken will.
Ein ‚etwas’ kann im Grunde nämlich alles sein. Ein Stein, vielleicht ein Gegenstand. Ich könnte damit ein Tier, ein Fabelwesen, einen Geruch oder jeglich anderes meinen, dass mir gerade so spontan einfällt, denn ‚etwas’ hat im Grunde keine Einschränkungen, was es darstellt. Wir Menschen gebrauchen dieses Wörtchen täglich und ständig. Es ist praktisch, Dinge nicht genau benennen zu müssen, denn um genau zu sein, braucht es Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit braucht Zeit und ist schlussendlich auch mit Genauigkeit verbunden, wofür wir nun mal grundsätzlich zu faul sind.
Wie dem auch sei, ich will euch hier nicht weiss machen, dass da auf diesem Kreisel eine Idee oder ein Gedanke sässe, was nämlich durchaus auch als ‚etwas’ bezeichnet werden könnte, selbst wenn es merkwürdig klingen mag. Wie gesagt, kein Gedanke, keine Idee – schlicht nichts, was nicht greifbar wäre, auch wenn ihr das vielleicht erwartet hättet. Aber eine Idee auf einem Kreisel in einer Stadt wäre etwas abstrakt, wie ich finde – ich bin auch nur ein Mensch und somit faul, besonders heute. Also werde ich mir die Denkarbeit ersparen und euch etwas handfestes, weniger übertriebenes liefern. Auf diesem Kreisel mitten in der Stadt da sitzt ein Mensch.
Ah, jetzt wird es präziser!
Aber halt! Wieso einen Menschen als ‚etwas’ bezeichnen, selbst wenn’s einer ist, der auf dem Kreisel sitzt?
‚Etwas’ ist, wie bereits erwähnt, etwas, dass man nicht genau erkennt, nicht sofort benennen kann. Vielleicht ist es undeutlich oder der Moment in dem wir es gesehen haben, war zu kurz, um es richtig wahrzunehmen. Wir tappen also im Dunkeln, um was es sich genau handelt. Aber es macht keinen Spass, nicht sagen zu können, von was wir reden. Dinge brauchen einen Namen, damit die Menschen sich dabei wohl fühlen. Wieso es also nicht ‚etwas’ nennen? Und mein ‚Etwas’ oder besser gesagt das ‚Kreiseletwas’ ist ein solches Ding.
Man würde es für einen Schatten halten, eine Einbildung und nur bei genauerer Betrachtung wird klar, dass es tatsächlich ein Mensch ist, der auf dem Kreisel sitzt.
Ein Mensch auf einem Kreisel der vier Strassen voller schneller Autos kontrolliert. Mitten in einer Stadt. – Was tut dieser Mensch da?
Nun, wer kann das schon wissen? Ein ewiges Geheimnis, was sich dieser Mensch dabei gedacht hat, als er sich dort hingehockt hat, denn weder hat eines der geschäftigen Autos je angehalten, um nachzufragen, noch eines die Zeit gefunden, mich über die Strasse zu lassen, um mit diesem speziellen ‚Etwas’ auf dem Kreisel zu sprechen.
Der Kreisel
Eine Stadt – es könnte jede sein.
Vier Strassen – egal wie ihre Namen sind – die aufeinanderprallen und zwar gerade dort, wo man vom Zentrum der Stadt sprechen würde.
Autos – wen kümmert Form und Farbe – fahren auf jeder, rasen ihrem Ziel entgegen.
Zeit? Wer hat das heutzutage schon? Jedenfalls keines der Autos auf einer der vier Strassen, die da mitten in der Stadt, deren Name kein Belangen hat, aufeinanderprallen.
Ich spreche von ‚aufeinanderprallen’ als gäbe es einen Massencrash zu beschreiben. Um aber richtig zu stellen: Ein Kreisel ist es, der die geschäftigen Autos vor der Miesere bewahrt. Und eben dieser Kreisel ist es, von dem ich erzählen will.
Ein Kreisel? Von einem langweiligen Strassenregler soll die Rede sein?
Ich könnte darauf erwidern, dass dieses spezielle Exemplar alles andere als langweilig sei. – Und ja, das tu ich auch!
Ich könnte weiter behaupten, er sähe enorm interessant aus, wäre riesengross. Ich könnte euch von dem blühenden Rosengarten erzählen, der den Teich mit der kleinen Insel in der Mitte umgibt, euch die drei Spuren, die den Kreisel umgeben, schildern. Und wenn ich schon dabei wäre, erzählte ich von den Bikinischönheiten, die sich darauf sonnten und frisches Bier an die Autofahrer verteilten. Darauf folgte ein ausführlicher Bericht über die muskulösen Jünglinge, die in Badehosen Blumen an die Frauen verschenkten. Das alles könnte ich behaupten, wäre ich ein Lügner, der den ganzen Tag nichts Besseres zu tun hat, als sich Märchen von Superkreiseln auszudenken.
Der Kreisel, von dem meine Erzählung nun wirklich handeln soll, ist jener an dem Punkt, wo die vier Strassen sich treffen und der nichts anderes ist, als ein Verkehrsregler. Mit Kieselsteinen bedeckt und einigen kahlen Sträuchern besetzt, ist er einer unter Tausenden. Und wenn man nun eines dieser geschäftigen Autos ist, so muss es schon ein grosser Zufall sein, wenn man entdeckt, von was ich im Folgenden erzählen will.
Einen Vorwurf mache ich niemandem, der es nicht bemerkt, denn wen interessiert schon ein Kreisel? Und für all diese, die an dem Kreisel vorbeigefahren sind und es nicht bemerkt haben oder für jene, die diesen speziellen Kreisel nicht kennen und mich, seit sie das zweite Mal „Kreisel“ gelesen haben, für verrückt erklärt haben und trotzdem bis hierhin weitergelesen haben – für all jene will ich das Geheimnis nun doch lüften.
Es ist nämlich so, dass in der Mitte dieses Kreisels – und damit meine ich nicht auf der ausgedachten Insel in dem imaginären Teich der von einem Rosengarten umgeben ist, sondern irgendwo auf dem Kies neben einem der verdorrten Büsche – etwas sitzt.
Etwas? – und ihr fragt zu Recht, was um Himmels Willen ich mit ‚etwas’ ausdrücken will.
Ein ‚etwas’ kann im Grunde nämlich alles sein. Ein Stein, vielleicht ein Gegenstand. Ich könnte damit ein Tier, ein Fabelwesen, einen Geruch oder jeglich anderes meinen, dass mir gerade so spontan einfällt, denn ‚etwas’ hat im Grunde keine Einschränkungen, was es darstellt. Wir Menschen gebrauchen dieses Wörtchen täglich und ständig. Es ist praktisch, Dinge nicht genau benennen zu müssen, denn um genau zu sein, braucht es Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit braucht Zeit und ist schlussendlich auch mit Genauigkeit verbunden, wofür wir nun mal grundsätzlich zu faul sind.
Wie dem auch sei, ich will euch hier nicht weiss machen, dass da auf diesem Kreisel eine Idee oder ein Gedanke sässe, was nämlich durchaus auch als ‚etwas’ bezeichnet werden könnte, selbst wenn es merkwürdig klingen mag. Wie gesagt, kein Gedanke, keine Idee – schlicht nichts, was nicht greifbar wäre, auch wenn ihr das vielleicht erwartet hättet. Aber eine Idee auf einem Kreisel in einer Stadt wäre etwas abstrakt, wie ich finde – ich bin auch nur ein Mensch und somit faul, besonders heute. Also werde ich mir die Denkarbeit ersparen und euch etwas handfestes, weniger übertriebenes liefern. Auf diesem Kreisel mitten in der Stadt da sitzt ein Mensch.
Ah, jetzt wird es präziser!
Aber halt! Wieso einen Menschen als ‚etwas’ bezeichnen, selbst wenn’s einer ist, der auf dem Kreisel sitzt?
‚Etwas’ ist, wie bereits erwähnt, etwas, dass man nicht genau erkennt, nicht sofort benennen kann. Vielleicht ist es undeutlich oder der Moment in dem wir es gesehen haben, war zu kurz, um es richtig wahrzunehmen. Wir tappen also im Dunkeln, um was es sich genau handelt. Aber es macht keinen Spass, nicht sagen zu können, von was wir reden. Dinge brauchen einen Namen, damit die Menschen sich dabei wohl fühlen. Wieso es also nicht ‚etwas’ nennen? Und mein ‚Etwas’ oder besser gesagt das ‚Kreiseletwas’ ist ein solches Ding.
Man würde es für einen Schatten halten, eine Einbildung und nur bei genauerer Betrachtung wird klar, dass es tatsächlich ein Mensch ist, der auf dem Kreisel sitzt.
Ein Mensch auf einem Kreisel der vier Strassen voller schneller Autos kontrolliert. Mitten in einer Stadt. – Was tut dieser Mensch da?
Nun, wer kann das schon wissen? Ein ewiges Geheimnis, was sich dieser Mensch dabei gedacht hat, als er sich dort hingehockt hat, denn weder hat eines der geschäftigen Autos je angehalten, um nachzufragen, noch eines die Zeit gefunden, mich über die Strasse zu lassen, um mit diesem speziellen ‚Etwas’ auf dem Kreisel zu sprechen.