kleine-Araberstute
Hallo
Ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen. Ich habe letztens bei Hierschreibenwir.de einen Text einer 11jährigen gelesen, der hieß "Das 1.Mal" und es war ... grausam. Ein Kinderporno von wegen "Ich blies ihm einen, es war echt geil" und blah.
Und das hat mich dazu veranlasst, diesen kurzen Text zu schreiben
Ich freue mich, wie immer, über Kritik!
Kerstin
_________________________
Mein erstes Mal
Lange starrte ich ihn an. Ich wollte es endlich tun. Ich wollte endlich wissen, wie es ist. Mich vor meinen Freundinnen behaupten können. Sagen „Hey, ich hab’s getan!“ Ich wollte, dass die ganze Welt sehen konnte, wie mutig ich war.
Noch ahnte er nicht, was ich vorhatte. Geschäftig beugte er sich über seine Kunden, während ich in meinem Sessel saß und auf ihn wartete. Wie oft ich hier meine Nachmittage verbrachte und ihm zuschaute. Mittlerweile kannten wir uns so gut.
Scheiße. Ich war aufgeregt. Wie sollte ich das Thema anbringen? Wie sollte ich ihm sagen, dass ich’s endlich tun wollte? Wie würde er reagieren?
Allein schon bei dem Gedanken daran wurde mir schlecht. Ich schüttelte den Kopf, versuchte, alle meine Gedanken so irgendwie in Ordnung zu bringen.
Sie taten mir nicht den Gefallen.
Mit einem Lächeln drehte er sich zu mir um. Kam mit drei langen Schritten auf mich zu.
«Hallo Carolin», grüßte er mich, sanfte Stimme.
«Hi», krächzte ich, raue Stimme.
Ich kann das nicht! Ich kann es ihm nicht sagen!
Aber ich will auch nicht wieder gehen, noch immer ein kleines Kind. Ich will es, verdammt, ich will es tun! Ich will, dass er der Erste ist. Irgendwie hat er das verdient.
«Was machen wir denn heute bei dir?», fragte er mich und fuhr mir dabei durch meine Haare. Seine Finger fühlten sich so gut auf meiner Haut an, dass ich beinahe die Augen schloss. Ich beherrschte mich.
«Ich … ich hab lange nachgedacht.»
Geduldig schaute er mich an, während ich mir die Worte zurechtlegte.
«Ich denke, ich will es endlich tun.»
Er lächelte mich an und nickte wohlwollend. Er kam mir dabei so erwachsen vor, dass ich mich noch schlechter fühlte.
«Na dann», sagte er schließlich und beugte sich ein bisschen vor. Ich hatte das Gefühl, dass sich sein Blick in meine Augen brannte.
Als er es tat, schmerzte es. Ich sagte nichts. Ich hielt still, die Augen fest zusammengekniffen. Aber es war doch nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war erträglich. Und wenn das der Preis war, um erwachsen zu werden, so war ich bereit, ihn zu zahlen.
Als er fertig war, stöhnte er leise auf.
«So, das hätten wir geschafft.» Musste seine Stimme so sachlich klingen? «Das macht dann elf Euro.“ Er drehte sich um.
Ich starrte ihn an. Er war der Erste! Das war das erste Mal für mich! Wie konnte er dann so sachlich klingen?
Langsam wandte ich meinen Blick von ihm ab, starrte mich selbst im Spiegel an.
Und war überrascht, wie stark der Unterschied zu sehen war. Bin ich das?
Zwei perfekt gezupfte Augenbrauen lächelten mich an.

Ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen. Ich habe letztens bei Hierschreibenwir.de einen Text einer 11jährigen gelesen, der hieß "Das 1.Mal" und es war ... grausam. Ein Kinderporno von wegen "Ich blies ihm einen, es war echt geil" und blah.
Und das hat mich dazu veranlasst, diesen kurzen Text zu schreiben

Ich freue mich, wie immer, über Kritik!
Kerstin
_________________________
Mein erstes Mal
Lange starrte ich ihn an. Ich wollte es endlich tun. Ich wollte endlich wissen, wie es ist. Mich vor meinen Freundinnen behaupten können. Sagen „Hey, ich hab’s getan!“ Ich wollte, dass die ganze Welt sehen konnte, wie mutig ich war.
Noch ahnte er nicht, was ich vorhatte. Geschäftig beugte er sich über seine Kunden, während ich in meinem Sessel saß und auf ihn wartete. Wie oft ich hier meine Nachmittage verbrachte und ihm zuschaute. Mittlerweile kannten wir uns so gut.
Scheiße. Ich war aufgeregt. Wie sollte ich das Thema anbringen? Wie sollte ich ihm sagen, dass ich’s endlich tun wollte? Wie würde er reagieren?
Allein schon bei dem Gedanken daran wurde mir schlecht. Ich schüttelte den Kopf, versuchte, alle meine Gedanken so irgendwie in Ordnung zu bringen.
Sie taten mir nicht den Gefallen.
Mit einem Lächeln drehte er sich zu mir um. Kam mit drei langen Schritten auf mich zu.
«Hallo Carolin», grüßte er mich, sanfte Stimme.
«Hi», krächzte ich, raue Stimme.
Ich kann das nicht! Ich kann es ihm nicht sagen!
Aber ich will auch nicht wieder gehen, noch immer ein kleines Kind. Ich will es, verdammt, ich will es tun! Ich will, dass er der Erste ist. Irgendwie hat er das verdient.
«Was machen wir denn heute bei dir?», fragte er mich und fuhr mir dabei durch meine Haare. Seine Finger fühlten sich so gut auf meiner Haut an, dass ich beinahe die Augen schloss. Ich beherrschte mich.
«Ich … ich hab lange nachgedacht.»
Geduldig schaute er mich an, während ich mir die Worte zurechtlegte.
«Ich denke, ich will es endlich tun.»
Er lächelte mich an und nickte wohlwollend. Er kam mir dabei so erwachsen vor, dass ich mich noch schlechter fühlte.
«Na dann», sagte er schließlich und beugte sich ein bisschen vor. Ich hatte das Gefühl, dass sich sein Blick in meine Augen brannte.
Als er es tat, schmerzte es. Ich sagte nichts. Ich hielt still, die Augen fest zusammengekniffen. Aber es war doch nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war erträglich. Und wenn das der Preis war, um erwachsen zu werden, so war ich bereit, ihn zu zahlen.
Als er fertig war, stöhnte er leise auf.
«So, das hätten wir geschafft.» Musste seine Stimme so sachlich klingen? «Das macht dann elf Euro.“ Er drehte sich um.
Ich starrte ihn an. Er war der Erste! Das war das erste Mal für mich! Wie konnte er dann so sachlich klingen?
Langsam wandte ich meinen Blick von ihm ab, starrte mich selbst im Spiegel an.
Und war überrascht, wie stark der Unterschied zu sehen war. Bin ich das?
Zwei perfekt gezupfte Augenbrauen lächelten mich an.