Stimmt. Ich arbeite ziemlich genauso wie Jenni, und ihre Erläuterungen sind sehr einleuchtend.
Was Jenni meinte, ist das Übertreten lassen, z.B. an der offenen Zirkelseite mit leichter Biegung.
Dabei wird das innere Hinterbein veranlasst, vermehrt unter den Schwerpunkt zu treten, und somit vermehrt Last aufzunehmen. Außerdem wird dadurch natürlich wieder eine Dehnung erreicht. Diesbezüglich hat Jenni ja schon alles gesagt.
Nebenbei: nur weil das Hinterbein knapp in die Spur der Vorderhufe tritt, heißt das noch nicht, dass das Pferd auch vermehrt ruhig unter den Schwerpunkt tritt. Man muss dabei immer die anatomische Grundlage des Pferdes beachten, und vor allem muss die Hinterhand bei gleichbleibendem Tempo unter den Schwerpunkt treten, und nicht durch sinnloses Gerenne dazu gebracht werden, in die Spur der Vorderhufe zu treten.
Daraus entwickelt sich dann irgendwann mit fortschreitendem Stadium in Ausbildung und Muskelaufbau eine gewisse Tragkraft.
Und gerade eine aktive und möglichst gut unter den Schwerpunkt tretende Hinterhand (die ja u.A. durch die Seitengänge erreicht werden soll, dabei muss der muskuläre Zustand natürlich berücksichtigt werden) ist für eine korrekte Dehnungshaltung sehr wichtig, der Grund dürfte wohl allen klar sein.
Der Zeitfaktor spielt dabei natürlich auch eine Rolle, die meisten Pferde ermüden dabei anfangs bereits nach sehr kurzer Zeit, daher muss man sich immer nach dem Pferd richten.
Zu Anfang kann es also auch mal passieren, dass man nur 10 Minuten reitet.
Und um das nochmal zu deiner Äußerung zu sagen, blue orange, das Übertreten im Schritt kommt nicht durch vermehrtes "gegen die Hand treiben".
Mal davon abgesehen, dass meiner Meinung nach die Verbindung zum Maul immer so leicht sein sollte dass man gar nicht von einem direkten "
gegen die Hand treiben" reden kann, darf gerade im Schritt die Anlehnung unter keinen Umständen in irgendeinster Weise starr oder fest sein sein, sonst geht der Viertakt schneller verloren als man glaubt (dazu kommt dann oft noch ein Verwerfen im Genick, gerade wenn wir von Seitengängen reden). Und den Viertakt dann zu wiederherzustellen ist sehr schwer.
Das sieht man häufig im FN-Dressursport (leider). Die klassische Grundlage einer Anlehnung so fein wie möglich geht dabei leider verloren.
Aber besser als Jenni es gesagt hat, kann man es eigentlich nicht ausdrücken, ich arbeite genauso, und es ist sehr beachtlich, was für Erfolge sich u.A. -oder vor allem- im Muskelaufbau zeigen, nur durch Schritt- und Trabarbeit.
Alles eine Folge logischer und überlegter Gymnastizierung, aufbauend auf der anatomischen Grundlage, die eigentlich jeder kennen sollte (was einige wohl nicht tun), zusammen mit einigem an Theoretischem und praktischem Wissen, sowie gutem Reitunterricht.
Oder anders gesagt:
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Das ist für mich logische Gymnastizierung und Kräftigung der Muskeln.
Dahinter steckt eine Überlegung, mein Pferd würde niemals von alleine irgendwie anfangen sich rund zu machen und zu dehnen, dafür muss ich etwas tun. Ich muss sie auf meine Reiterhilfen sensibilisieren um ihr mit diesem Mittel zu zeigen, wa sich will und sie entsprechend aufbauen, so dass sie dazu auch muskulär in der Lage ist. Und du verstehst mich nicht, denn das Pferd muss die Dehnung sehr wohl erst lernen wenn ein Reiter (!) drauf sitzt. Es ging lediglich darum, dass man dem Pferd nicht den Weg zeigen muss mit irgendwelchen Hilfszügeln, weil es ja schon weis, dass es seinen Hals senken kann^^
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Und so wie Jenni es gezeigt und beschrieben hat, sollte es aussehen. Silene ist das beste Beispiel dafür.