Flying Dream
Ich bekomm den hals nicht voll von Ideen. Habe wieder einen Fantasyroman angefangen. Vielelicht findet ja jemand Gefallen daran.
K a p i t e l 1
Die Sonne schien verführerisch und scheinbar unaufhaltsam. So weit entfernt, und doch ungewöhnlich nah. Ungewöhnlich, gewöhnlich. Hell, dunkel. So viele Gegensätze. So viele Gegensätze, die man nicht verstand. Man brachte sie nicht miteinander in Verbindung, dabei war jeder Gegensatz auch eine Gemeinsamkeit. Die Sonne und der Mond. Sie wurden nie als etwas Gleiches beschrieben. Doch beide waren Lichtquellen. Beide sorgten für Licht. Für Hoffnung. Leben und Tod. Man konnte nicht leben, wenn man den Feind nicht tötete.
Lyssa setzte sich auf. Nachdenklich steckte sie sich einen Strohhalm in den Mund. Was hatte der alte Magier gesagt? Leben, das ist, als wäre man Gott. Man kann bestimmen, was passiert, mit seiner Handlung. Sterben ist besser. Man hat keine Schmerzen mehr, wenn man verletzt wird. Warum das Gleiche?, fragte sie sich. War es nicht besser, zu leben und eingreifen zu können?
Lyssa setzte sich auf. Die Strohhalme kratzen an ihren Händen, durchbohrten ihre Kleidung. Sie schmiss ihr braunes, langes Haar nach hinten. Eine kräftige, doch nicht hässliche Hand griff nach einer an der Wand lehnenden Schaufel, packte schließlich zu und zog das Gerät an sich heran. Hitze lag in der Luft. Lyssa schloss ihre Augen, ließ die Wärme durch ihre geschlossenen Lider fluten. Sie liebte solche Tage, an denen Mensch und Vieh träge war. Aber sie lebte auf, sie holte sich Kraft aus der Energie der Sonnenstrahlen.
Rasch begann sie mit ihrer Arbeit. Im Stall tanzte Staub durch die Luft. Ungeduldig scharrten die Rinder und Schafe mit ihren Hufen auf dem Boden herum. Mit einer fließenden Bewegung füllte das Mädchen ihre Troge, gab Heu in die Raufen und holte Wasser, das sie schließlich in die großen Eimer goss. Leicht geschwitzt begann sie nun, den Stall auszumisten. Es war eine schweißtreibende Arbeit von einer Stunde, und oft verpasste sie dadurch das Frühstück, das ihr ihr Herr gab. Aber sie brauchte es nicht, sie besorgte sich selbst ihr Essen. Sie hatte gelernt, zu jagen und stibitzte sich oft etwas Getreide von den Ackern und molk unerlaubt die Kühe.
Sie kam gut voran, ihre Arbeit beanspruchte nicht die üblichen zwei Stunden, sondern erledigte sich in der Hälfte der normalen Zeit. Heute war Lyssa nicht auf sich selbst beansprucht. Ihr Herr rief gerade zum Mahl herein. Flüchtig kämmte Lyssa sich ihr Haar, wusch sich ihre schmutzigen Hände und trat aus der Scheune. Keiner legte Wert auf Sauberkeit oder ein gepflegtes Aussehen. Lyssa vernachlässigte es auch, aber nicht so wie die anderen. Barbaren, schoss es ihr durch den Kopf. Sie freute sich, ein solches Wort wenigstens ungeschoren denken zu können. Sie hasste ihren Herrn, sie hasste sein Gesindel und auch sein Vieh. Aber sie brauchte ein Obdach, und in dem Dorf ließ sich so manches Brot und so manches Stück Fleisch ungesehen nehmen. Außerdem war es nahe am Gebirge. Dort waren die Überfälle der Dregas nicht so häufig.
K a p i t e l 1
Die Sonne schien verführerisch und scheinbar unaufhaltsam. So weit entfernt, und doch ungewöhnlich nah. Ungewöhnlich, gewöhnlich. Hell, dunkel. So viele Gegensätze. So viele Gegensätze, die man nicht verstand. Man brachte sie nicht miteinander in Verbindung, dabei war jeder Gegensatz auch eine Gemeinsamkeit. Die Sonne und der Mond. Sie wurden nie als etwas Gleiches beschrieben. Doch beide waren Lichtquellen. Beide sorgten für Licht. Für Hoffnung. Leben und Tod. Man konnte nicht leben, wenn man den Feind nicht tötete.
Lyssa setzte sich auf. Nachdenklich steckte sie sich einen Strohhalm in den Mund. Was hatte der alte Magier gesagt? Leben, das ist, als wäre man Gott. Man kann bestimmen, was passiert, mit seiner Handlung. Sterben ist besser. Man hat keine Schmerzen mehr, wenn man verletzt wird. Warum das Gleiche?, fragte sie sich. War es nicht besser, zu leben und eingreifen zu können?
Lyssa setzte sich auf. Die Strohhalme kratzen an ihren Händen, durchbohrten ihre Kleidung. Sie schmiss ihr braunes, langes Haar nach hinten. Eine kräftige, doch nicht hässliche Hand griff nach einer an der Wand lehnenden Schaufel, packte schließlich zu und zog das Gerät an sich heran. Hitze lag in der Luft. Lyssa schloss ihre Augen, ließ die Wärme durch ihre geschlossenen Lider fluten. Sie liebte solche Tage, an denen Mensch und Vieh träge war. Aber sie lebte auf, sie holte sich Kraft aus der Energie der Sonnenstrahlen.
Rasch begann sie mit ihrer Arbeit. Im Stall tanzte Staub durch die Luft. Ungeduldig scharrten die Rinder und Schafe mit ihren Hufen auf dem Boden herum. Mit einer fließenden Bewegung füllte das Mädchen ihre Troge, gab Heu in die Raufen und holte Wasser, das sie schließlich in die großen Eimer goss. Leicht geschwitzt begann sie nun, den Stall auszumisten. Es war eine schweißtreibende Arbeit von einer Stunde, und oft verpasste sie dadurch das Frühstück, das ihr ihr Herr gab. Aber sie brauchte es nicht, sie besorgte sich selbst ihr Essen. Sie hatte gelernt, zu jagen und stibitzte sich oft etwas Getreide von den Ackern und molk unerlaubt die Kühe.
Sie kam gut voran, ihre Arbeit beanspruchte nicht die üblichen zwei Stunden, sondern erledigte sich in der Hälfte der normalen Zeit. Heute war Lyssa nicht auf sich selbst beansprucht. Ihr Herr rief gerade zum Mahl herein. Flüchtig kämmte Lyssa sich ihr Haar, wusch sich ihre schmutzigen Hände und trat aus der Scheune. Keiner legte Wert auf Sauberkeit oder ein gepflegtes Aussehen. Lyssa vernachlässigte es auch, aber nicht so wie die anderen. Barbaren, schoss es ihr durch den Kopf. Sie freute sich, ein solches Wort wenigstens ungeschoren denken zu können. Sie hasste ihren Herrn, sie hasste sein Gesindel und auch sein Vieh. Aber sie brauchte ein Obdach, und in dem Dorf ließ sich so manches Brot und so manches Stück Fleisch ungesehen nehmen. Außerdem war es nahe am Gebirge. Dort waren die Überfälle der Dregas nicht so häufig.