Not Like The Other Girls

Ein schon etwas älterer Prolog, den ich nun doch gerne auseinandergenommen hätte ^^


SHE'S NOT LIKE THE OTHER GIRLS

Jen.
Manchmal geschehen Dinge, die gar nicht geschehen sollten. Manchmal gibt es Momente, die alles zerstören, was man sich aufgebaut hat. Sie untergraben die Schutzmauern, die man sich in wochenlanger Arbeit um die Seele herum errichtet hat, in wenigen Sekunden. Und in diesen Momenten sind dann alle Versuche, sie wieder herzustellen einfach nutzlos.
Jen.
Es tut mir so Leid und ich wünschte, ich müsste dies nicht tun. Aber ich kann nicht anders.
Ich werde weggehen.
Ich kann dir nicht sagen wohin, denn niemand, nicht einmal du, darf es wissen. Aber ich werde weggehen. Auch wenn ich nicht weg will, nicht weg von dir, es muss sein.
Jen.
Ich möchte dir danken dafür, dass du mir deine Welt gezeigt hast, dein Leben. Ich möchte dir danken, dass du als Freundin zu mir gehalten hast, auch wenn andere dies nicht taten. Ich möchte dir danken, dass du immer für mich da gewesen bist, und wenn ich mich noch so abscheulich benommen habe.
Danke.
Jen.
Wir hatten viel zu wenig Zeit. Ich weiss, dass so viele Fragen, die du mir noch stellen wolltest, nie beantwortet worden sind. Und es tut mir Leid, dass du diese Antworten nun nie erhalten wirst.
Jen.
Es gibt noch so viel, worüber ich schreiben könnte, noch so viel, was ich dir erzählen will.
Aber die Zeit läuft, Jen, nein, sie rennt mir davon.
Wir hatten eine wunderschöne Zeit zusammen und du warst das Beste, das mir passieren konnte, als ich damals euren Klassenraum betrat.
Ich werde dich nie vergessen. Und dieses Versprechen werde ich halten.
Du schaffst das alleine, Jen. Du brauchst mich nicht.
Ich werde fliegen.
Alles Liebe
Faith

Ich hab auch noch mehr davon
Freue mich über Kritik.
lg

Bei mir kam grad das Lied von The Rasmus, indem auch 'n Satz heißt: She's not like the other girls.

Mir gefällt der Prolog. Ich finde, dass die Gefühle ausreichend und schön vertreten sind.
Die Wortwahl gefällt mir auch & den Schreibstil mag ich auch
Auseinandersetzen kann ich da eigentlich gar nichts.^^

Tränen in den Augen...
Ist wirklich total schön geschrieben, gefällt mir ausgesprochen gut. Die Gefühle kommen sehr gut rüber.
Jetzt will ich aber unbedingt mehr lesen.

Dankeschön <3 Das Lied von The Rasmus hat mich "inspiriert", pcdfan
Einen neuen Teil gibts auch.

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Gerade las ich diesen Brief zum ungefähr hundertsten Mal. Ein Brief an mich. An Jen. Von Faith.
Nichts würde mehr sein, wie es einmal gewesen war. Nun war sie weg. Und ich sass hier, an den Klippen, von denen aus man so weit über das Meer hinweg blicken konnte, weiter als der Horizont.
Dies war Faith’ Lieblingsplatz gewesen, und meiner. So oft hatten wir hier gesessen und auf das Wasser geblickt, uns vorgestellt, dass am Ende dieses Wassers auch das Ende der Welt sei. Hier hatten wir stundenlang sitzen können, ohne auch nur ein Wort zu sprechen und einfach nur die weite See zu beobachten. Und einmal, einmal, da hatten wir uns vorgenommen, über dieses Meer, über diese riesige Fläche von Wasser, wegzufliegen, zu fliegen bis ans Ende der Welt und weiter. Denn das war unsere einzige Gemeinsamkeit gewesen. Der Traum vom Fliegen.
Und nun war sie weg. So plötzlich, so überraschend, dass ich den ganzen Tag nicht dazu gekommen war, darüber nachzudenken. Am Morgen, in der Schule – es war ein ganz normaler Donnerstag – hatten sie mich zum Direktor gerufen. Etwas erschrocken hatte ich noch darüber nachgedacht, ob mein Mathematiklehrer wohl herausgefunden hätte, dass ich bei der letzten Prüfung mindestens die Hälfte bei Benni, dem Klassenstreber, abgeschrieben hatte, doch dann erblickte ich das Gesicht des Direktors und ich wusste, dass diese Angelegenheit um einiges ernster war. Ich hatte diesen Blick genau gekannt. Schon einmal hatte ich ihn gesehen, vor gut zwei Jahren. An dem Tag, als ich Faith kennen gelernt hatte.
Faith.
Ich hatte keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken, was mit mir besprochen werden sollte. Ich war kaum zur Tür hineingetreten, da wurde schon auf den Stuhl vor dem grossen Schreibtisch unseres Schulvorstehers gewiesen. Ich hatte mich noch nicht einmal richtig gesetzt, als der Direktor begonnen hatte, zu sprechen.
Faith sei weg, hatte er gesagt. Er wisse nicht, wieso. Er hätte in der Nacht zuvor erfahren, dass sie die Schule nicht weiter besuchen würde. Das sei alles. Und ob ich davon gewusst hätte, dass Faith die Stadt verlassen würde. Nein, hatte ich nicht. Für Faith war es ganz normal, ab und zu einen Tag nicht zur Schule zu kommen, ohne sich bei irgendjemandem abzumelden. Ich hatte gedacht, es sei einer dieser Tage, an denen sie mal wieder den Duft der Freiheit riechen wollte. An denen sie ohne Ziel in einen Zug stieg und weit weg fuhr. Nur für einen Tag. Als Ersatz. Als Ersatz zum Fliegen.

Zitat:

Hier hatten wir stundenlang sitzen können, ohne auch nur ein Wort zu sprechen und einfach nur die weite See zu beobachten.

Irgendwie klingt es komisch mit dem zu. Ich würde das zu weglassen oder aber vor dem einfach ein um setzen. Da es so irgendwie holpert beim Lesen. Oder aber du stellst den ganzen Satz um.
z.B.: Hier hatten wir, ohne ein Wort zu sprechen, stundenlang dasitzen können, um die weite See zu beobachten.
Also mich stört diese Stelle extrem... aber irgendwie finde ich jetzt auch nichts passendes... 'Tschuldigung.

Zitat:

Und einmal, einmal, da hatten wir uns vorgenommen, über dieses Meer, über diese riesige Fläche von Wasser, wegzufliegen, zu fliegen bis ans Ende der Welt und weiter.

Ich behaupte mal, dort kommt kein Komma hin.


Ansonsten finde ich auch diesen Teil recht schön, auch wenn es schöner wäre, wenn du uns die Erinnerung eher zeigen, als erzählen würdest, da man dann auch viel eher mit der Ich-Person mitfühlen könnte. So ist es halt einfach nur eine Erzählung, was passiert war, als sie herausfand, dass Faith weg war... Das finde ich schade. Ich hoffe du weisst, was ich meine. Kann im Moment nicht so gut erklären. xD

Liebe Grüsse.

Sehr schön.