Es ist doch Liebe

theroorback
Der Hinterhof eines Hochhauses. Unser moderner Möchtegern-Romeo ist, eine Waffe in der Hand haltend, bereit sich im Tod wieder mit seiner Geliebten zu vereinen.

Ein Zauberer erscheint.


Zauberer: Halt ein!
Romeo: Tritt zurück, oder ich schieße! Wer bist du? Was willst du?
Zauberer: Ich bin der Zauberer Fischmehl. Ich will dich vor deiner eigenen Torheit bewahren!
Romeo: Keine Torheit, es ist die wahre liebe und nicht weniger. Ein Welt ohne SIE ist eine Welt ohne Wahrheit. Die Liebe ist für mich die Wahrheit.
Zauberer Fischmehl: Haha, du sollest schnulzige Geschichten in Pferde-Foren veröffentlichen, die würden dich vermutlich noch lobpreisen.
Er nimmt dem immernoch perplexen R. die Waffe aus der Hand
Romeo: Gib die her! Mein Schlüssel zu ihr...
Zauberer Fischmehl: Beruhige erstmal dein Gemüt, mein Jüngling.
Romeo: Sie ist tot! Wie denn? O...
Zauberer Fischmehl: Jungen Blutes Dranges kann nur auf eine Art Einhalt geboten werden: Wir stellen uns auf ein Bein und stellen uns vor, dass wir Windmühlen wären. Das ist die arktische Kälte gegen deine innerste Hitze...doch pass auf, Don Qui...
Romeo: Du drehst am Rad, du bist es Wahnsinns
Zauberer Fischmehl sich wieder auf zwei Beine stellend: Ja, lassen wir das. Hör mir nur endlich zu.
Romeo: Ich höre.
Zauberer Fischmehl: Du bist Opfer eines der größten Grundirrtümer unserer Kultur geworden.
Romeo überlegt sich, einen unlustigen Kommentar mit popkulturellem Bezug einzuwerfen, entschließt sich aber doch das Maul zu halten
Zauberer Fischmehl: Du hälst Gefühle für Wahrheit, du hälst sie für fest usw... Ich sage dir eins: Warum glaubst du, dass Menschen es geschafft haben sich trotz diesem unendlichen Facettenreichtum an Gefühlen über sie auszutauschen? Sie entwarfen Begriffe für sie. "Trauer", "Zorn", "Liebe" und wie sie alle heißen! Und um die mannigfaltigen Assoziationen, die von diesen schwammigen Dingen ausgelöst werden, etwas zu steuern, entwarfen sie Klischees. Und weil es einfacher und förderlicher ist, nahmen die Menschen diese Klischees an. Sahen sie als die wahren Gefühle an und wie z.B. im Falle der Liebe als erstrebenswert. Man verwehrte sich dagegen die falschen Arten und Schattierungen der Gefühle zu empfinden, die von un an als "egoistisch", "flach" oder sonstwie verpönt waren und die unbenannten starben aus.
Aber, ich sage dir, ich rufe dir zu, was ist schon unegoistisch an dem Rausch der sog "Liebe"? Und dazu erhöht man sich selber durch seine ach so reine Liebe!
Du bist nichts weiter als ein Opfer, ein Opfer des Gefühls und ein Opfer deiner literarischen Vorlage, mit der damals, in anderen gesellschaftlchen Umständen, ein Ideal gezeichnet wurde, dessen Essenz heute zum Klischee wurde. Und wie es gewütet und geschadet hat!
Romeo: Alles Erziehung? Alles Prägung? Nichts eine ...
Zauberer Fischmehl: Ja und lasse mich als letztes hinzufügen: Werde selber ein Schaffender, schaffe aus dir Begriffe, Ideale und Gefühle, bestimmte, was einmal Klischee sein wird!
Romeo: ...aber...warum Julia? Warum hast du ihr das nicht verraten? Warum ist sie für den Schein gestorben?
Zauberer F. betrachtet einen Schmetterling
Zauberer Fischmehl: Oha, ein Schmetterling!
Romeo: Antworte mir!
Zauberer Fischmehl: Den Gedanken einer unversellen Gerechtigkeit solltest du gleich mit ins vernichende und reinigende Feuer werfen, mit dessen Hilfe du dich auch vom Gedanken der Reinheit der Gefühle getrennt hast. Außerdem war sie eine Frau, Frauen wollen sich doch in der Liebe hingeben, das ist ihr Rausch und irgendwie sind sie zu nichts anderem auch gut. Beute sie aus, vögel sie durch, Mann!
Romeo: Du bist also nichts weiter als ein Macho-Arschloch und hast mich zugeredet, mit dem Hintergedanken...und warte, ha, du bist auch kein Zauberer!
Fischmehl: Genau. Ich bin Batman.
Fischmehl rennt weg.
Romeo: Krass Puffer hat der Junge. Ich gehe Nietzsche lesen und ihr, meine Lieben Leserinnen und Leser, solltet meinem Beispiel folgen.
Romeo ab.
No LiMiT
und wieder mal hat niemand die einzige geschichte mit einer aussage auf dieser erbärmlichen seite gerafft.
Hornisse
denn hat der autor wohl versagt und sollte sich bemühen, diese geschichte in einer der breiten, durschnittlichen masse verständlichen sprache niederzuschreiben. dass ihr was besseres seid, wissen wir ja schon lange, aber ihr ja scheinbar auch, also solltet ihr auch wissen, dass war alle zu dumm sind, euch so zu folgen. wir sehen den wink mit dem zaunpfahl nicht, ihr müsst uns den zaun schon um die ohren schlagen.

ich könnte jetzt die vorhandenen rechtschreibfehler korrigieren und mich darüber auslassen, aber das ist sicher nicht erwünscht.

ich habe die aussage der geschichte verstanden. jedenfalls maße ich mir das an. ist ein interessanter ansatz. aber ich bin einfach zu sehr dummer mensch, um weiter darüber nachdenken zu wollen.
theroorback
OK, beim nächsten mal noch einfacher, aber dann bleibt irgendwann nicht mehr viel von der Aussage übrig.
Ich könnte Handlung und Aussage auch mehr verknüpfen, aber das würde auch niemand herausarbeiten.

Die meisten, die merken, dass sie etwas nicht verstanden haben, setzen sich schließlich nicht hin und probieren es durch mehrmaliges Lesen nachzuvollziehen. smile

Zitat:
Original von Hornisse
ich könnte jetzt die vorhandenen rechtschreibfehler korrigieren und mich darüber auslassen, aber das ist sicher nicht erwünscht.

Ist mir eigentlich egal, weil's für diese mal eben so dahergeschriebene Geschichte mehr oder weniger unerheblich ist, außer es wäre etwas Tragisches.
Hornisse
mal ne frage: kommt die idee dieses denkansatzes

Warum glaubst du, dass Menschen es geschafft haben sich trotz diesem unendlichen Facettenreichtum an Gefühlen über sie auszutauschen? Sie entwarfen Begriffe für sie. "Trauer", "Zorn", "Liebe" ... (etc, die ganze 'rede' des zauberers)

von dir? falls ja, muss ich tatsächlich sagen: hut ab.
man könnte sagen: ja, endlich mal jemand, der sich gedanken macht. der 'dahinter' blickt.
gefällt mir tatsächlich gut.

vielleicht solltest du so sachen wie
Zitat:
Haha, du sollest schnulzige Geschichten in Pferde-Foren veröffentlichen

und
Zitat:
Beute sie aus, vögel sie durch, Mann!

weglassen oder gekonnter und lyrischer umschreiben, das wüde dir vllt mehr anhänger einbringen.
theroorback
Zitat:
Original von Hornisse
mal ne frage: kommt die idee dieses denkansatzes

Warum glaubst du, dass Menschen es geschafft haben sich trotz diesem unendlichen Facettenreichtum an Gefühlen über sie auszutauschen? Sie entwarfen Begriffe für sie. "Trauer", "Zorn", "Liebe" ... (etc, die ganze 'rede' des zauberers)

von dir? falls ja, muss ich tatsächlich sagen: hut ab.
man könnte sagen: ja, endlich mal jemand, der sich gedanken macht. der 'dahinter' blickt.
gefällt mir tatsächlich gut.

Der Gedanke ist stark angeregt durch Sprachphilosophie und Nietzsche, aber vorallem regt es mich auf, wie anmaßend Menschen auf Grund ihrer Gefühle sind...