zwergenhaini
joa, wenn euch das gefällt kann ich noch mehr posten
Weißer Nebel füllte die Schluchten und Täler des Grauen Gebriges.
Die Gipfel der Großen Klinge, der Drachenzunge und
der anderen Berge erhoben sich trotzig aus dem Dunst und reckten
sich der Abendsonne entgegen.
Zögernd, als fürchte es sich vor den schroffen Felsen, stieg das
Gestirn herab und erhellte den Nordpass mit seinem dunkelroten,
schwächer werdenden Licht.
Glandallin aus dem Clan der Hammerschlags lehnte sich schnaufend
an die grob behauene Wand des Wachturmes und legte die
Rechte über die buschigen schwarzen Brauen, um seine Augen vor
der ungewohnten Helligkeit zu schützen. Der Zwer war durch den
Aufstieg außer Atem geraten und das Gewicht des dicht geflochtenen
Kettenhemdes, der beiden Äxte und des Schildes drückte
schwer auf seine betagten Beine.
Doch Jüngere als ihn gab es nicht mehr.
Die Schlacht, welche die neun Clans des Fünften stammes vor
wenigen Tagen gemeinsam in den Stollen geschlagen hatten, hatte
zahlreiche Leben gekostet. Der Tod hatte sich vor allem die Jungen,
Unerfahrenen gegriffen. Doch ihr Opfer war nicht vergebens: Der
unbekannte Feind war vernichtet.
Dennoch starben seine Freunde weiter, weil eine tückische Krankheit
umging, von der keiner wusste, woher sie kam. Sie schwächte die
Zwerge, lies sie fiebern und raubte ihnen die Kraft, den klaren Blick
und die sichere Hand. Und so hatte er als einer der Älteren die Pflicht
übernommen, in dieser Nacht über den Steinernen Torweg zu wachen.
Von dem hoch gelegenen Aussichtspunkt aus führte der Pfad durch
das Graue Gebirge und weiter in das Geborgene Land, wo Menschen,
Elben und Zauberer in ihren Reichen lebten. Sein Stamm war es, der
dem Land im Norden den Frieden sicherte.
Zwei gigantische Portale aus härtestem Granit verweigerten jedem
Scheusal ein Durchkommen. Vraccas, der Gott der Zwerge und
ihr Schöpfer, hatte einst die gewaltigen steinflügel geformt und sie
mit fünf Riegeln gesichert, die allein mithilfe geheimer Worte
bewegt werden konnten. Nur die Hüter des Pfades kannten die Losung
und ohne die rechte Formel blieb die Pforte fest versperrt.
Vor den mächtigen Toren lagen die ausgeblichenen Knochen und
zertrümmerten Rüstungen derer, die sich von dem Hindernis nicht
hatten abschrecken lassen. Orks, Oger und andere Scheusale hatten
Niederlage um Niederlage erlitten und auf blutige Weise erlebt, dass
die Äxte der Zwerge auch nach tausend Sonnenzyklen noch
scharf waren.
Der einsame Wächter nahm den Lederschlauch von Gürtel und
trank von dem kühlen Wasser, um die trockene Kehle zu befeuchten.
Einige Tropfen rannen aus seinen Mundwinkeln und sickerten
in den schwarzen Bart. Es hatte Stunden gedauert, das Gesichtshaar
zu solch kunstvollen Zöpfen zu flechten, die nun wie dünne Seile
auf der Brust baumelten.
Glandallin setzte den Trinkschlauch ab und zog die Waffen aus
dem Gürtel, um sie auf die Brüstung des aus dem Berg gemeißeltn
Turmes zu legen. Die beiden eisernen Axtköpfe klirrten melodisch,
als sie den Fels berührten.
Ein orangeroter Sonnenstrahl strich über die polierten Verzierungen
und beleuchtete die Runen und Symbole, die dem Träger
Schutz, Treffsicherheit und Ausdauer verleihen sollten.
Der Zwergenmeisterschmied und Begründer des Stammes der
Ersten, Borengar Weißesse, hatte die Klingen selbst geschmiedet
und sie ihm, der aus unzähligen Schlachten am Steinernen Torweg
als Sieger hervorgegangen war, zum Geschenk gemacht. Kein Orkschwert,
keine Trollkeule, kein Ogerspieß vermochte es, seinen
327 Sonnenzyklen langen Lebensfaden zu durchtrennen - auch
wenn es schon genügend finstere Kreaturen versucht hatten, wie
die Narben an seinem gedrungenem Körper bezeugten. Aber auch
die Macht der Inschriften und seine rüstung hatten ihn stets treu
beigestanden.
So weit der Zwerg blickte, stemmte sich das Bergmassiv als bleifarbener
Brocken aus dem hügeligem Land Gauragar empor, das von
Menschen besiedelt wurde. Gleich einem rückrat wuchs es in die
Hähe und schreckte den Wanderer mit Steilhängen, unsicheren
Wegen und wechselhaftem Wetter, und so geschah es trotz der Reichtümer
des Grauen Gebirges selten, dass sich ein Bewohner Gauragars
in diese Gegend begab.
Allein sein Volk lebte in den Schatten dieser zerklüfteten Gipfel.
Die Zwerge vom Stamm des Fünften, Giselbart Eisenauge, errichteten
ihr unterirdisches Rech im harten Fleisch des nördlichen Hochlandes.
Sie gruben Schächte, erbauten kunstvolle Hallen, schufen
die heißesten Feuer und trieben Säle aus dem Fels, um fernab von
Sonne und Witterung ihr Leben dem Schürfen von Schätzen und
dem Schmieden zu widmen.
Glandallin betrachtete die unüberwindbaren Gipfel, die in weiter
Entfernung zu einem breiten, dunklen Band schrumpften. Das war
seine geliebte Heimat - ein Ort voller unterirdischer Schönheit, den
er gegen keinen anderen eintauschen würde.
Vraccas, der göttliche Schmied, hatte das gesammte Geborgene
Land mit dem schützenden Gürtel aus Bergen umgeben, um seine
Bewohner vor den Ungeheuern des Gottes Tion zu bewahren. So
oblag es allein den Elben, Menschen, Zwergen und anderen Kreaturen,
in Frieden miteinander zu leben.
Weißer Nebel füllte die Schluchten und Täler des Grauen Gebriges.
Die Gipfel der Großen Klinge, der Drachenzunge und
der anderen Berge erhoben sich trotzig aus dem Dunst und reckten
sich der Abendsonne entgegen.
Zögernd, als fürchte es sich vor den schroffen Felsen, stieg das
Gestirn herab und erhellte den Nordpass mit seinem dunkelroten,
schwächer werdenden Licht.
Glandallin aus dem Clan der Hammerschlags lehnte sich schnaufend
an die grob behauene Wand des Wachturmes und legte die
Rechte über die buschigen schwarzen Brauen, um seine Augen vor
der ungewohnten Helligkeit zu schützen. Der Zwer war durch den
Aufstieg außer Atem geraten und das Gewicht des dicht geflochtenen
Kettenhemdes, der beiden Äxte und des Schildes drückte
schwer auf seine betagten Beine.
Doch Jüngere als ihn gab es nicht mehr.
Die Schlacht, welche die neun Clans des Fünften stammes vor
wenigen Tagen gemeinsam in den Stollen geschlagen hatten, hatte
zahlreiche Leben gekostet. Der Tod hatte sich vor allem die Jungen,
Unerfahrenen gegriffen. Doch ihr Opfer war nicht vergebens: Der
unbekannte Feind war vernichtet.
Dennoch starben seine Freunde weiter, weil eine tückische Krankheit
umging, von der keiner wusste, woher sie kam. Sie schwächte die
Zwerge, lies sie fiebern und raubte ihnen die Kraft, den klaren Blick
und die sichere Hand. Und so hatte er als einer der Älteren die Pflicht
übernommen, in dieser Nacht über den Steinernen Torweg zu wachen.
Von dem hoch gelegenen Aussichtspunkt aus führte der Pfad durch
das Graue Gebirge und weiter in das Geborgene Land, wo Menschen,
Elben und Zauberer in ihren Reichen lebten. Sein Stamm war es, der
dem Land im Norden den Frieden sicherte.
Zwei gigantische Portale aus härtestem Granit verweigerten jedem
Scheusal ein Durchkommen. Vraccas, der Gott der Zwerge und
ihr Schöpfer, hatte einst die gewaltigen steinflügel geformt und sie
mit fünf Riegeln gesichert, die allein mithilfe geheimer Worte
bewegt werden konnten. Nur die Hüter des Pfades kannten die Losung
und ohne die rechte Formel blieb die Pforte fest versperrt.
Vor den mächtigen Toren lagen die ausgeblichenen Knochen und
zertrümmerten Rüstungen derer, die sich von dem Hindernis nicht
hatten abschrecken lassen. Orks, Oger und andere Scheusale hatten
Niederlage um Niederlage erlitten und auf blutige Weise erlebt, dass
die Äxte der Zwerge auch nach tausend Sonnenzyklen noch
scharf waren.
Der einsame Wächter nahm den Lederschlauch von Gürtel und
trank von dem kühlen Wasser, um die trockene Kehle zu befeuchten.
Einige Tropfen rannen aus seinen Mundwinkeln und sickerten
in den schwarzen Bart. Es hatte Stunden gedauert, das Gesichtshaar
zu solch kunstvollen Zöpfen zu flechten, die nun wie dünne Seile
auf der Brust baumelten.
Glandallin setzte den Trinkschlauch ab und zog die Waffen aus
dem Gürtel, um sie auf die Brüstung des aus dem Berg gemeißeltn
Turmes zu legen. Die beiden eisernen Axtköpfe klirrten melodisch,
als sie den Fels berührten.
Ein orangeroter Sonnenstrahl strich über die polierten Verzierungen
und beleuchtete die Runen und Symbole, die dem Träger
Schutz, Treffsicherheit und Ausdauer verleihen sollten.
Der Zwergenmeisterschmied und Begründer des Stammes der
Ersten, Borengar Weißesse, hatte die Klingen selbst geschmiedet
und sie ihm, der aus unzähligen Schlachten am Steinernen Torweg
als Sieger hervorgegangen war, zum Geschenk gemacht. Kein Orkschwert,
keine Trollkeule, kein Ogerspieß vermochte es, seinen
327 Sonnenzyklen langen Lebensfaden zu durchtrennen - auch
wenn es schon genügend finstere Kreaturen versucht hatten, wie
die Narben an seinem gedrungenem Körper bezeugten. Aber auch
die Macht der Inschriften und seine rüstung hatten ihn stets treu
beigestanden.
So weit der Zwerg blickte, stemmte sich das Bergmassiv als bleifarbener
Brocken aus dem hügeligem Land Gauragar empor, das von
Menschen besiedelt wurde. Gleich einem rückrat wuchs es in die
Hähe und schreckte den Wanderer mit Steilhängen, unsicheren
Wegen und wechselhaftem Wetter, und so geschah es trotz der Reichtümer
des Grauen Gebirges selten, dass sich ein Bewohner Gauragars
in diese Gegend begab.
Allein sein Volk lebte in den Schatten dieser zerklüfteten Gipfel.
Die Zwerge vom Stamm des Fünften, Giselbart Eisenauge, errichteten
ihr unterirdisches Rech im harten Fleisch des nördlichen Hochlandes.
Sie gruben Schächte, erbauten kunstvolle Hallen, schufen
die heißesten Feuer und trieben Säle aus dem Fels, um fernab von
Sonne und Witterung ihr Leben dem Schürfen von Schätzen und
dem Schmieden zu widmen.
Glandallin betrachtete die unüberwindbaren Gipfel, die in weiter
Entfernung zu einem breiten, dunklen Band schrumpften. Das war
seine geliebte Heimat - ein Ort voller unterirdischer Schönheit, den
er gegen keinen anderen eintauschen würde.
Vraccas, der göttliche Schmied, hatte das gesammte Geborgene
Land mit dem schützenden Gürtel aus Bergen umgeben, um seine
Bewohner vor den Ungeheuern des Gottes Tion zu bewahren. So
oblag es allein den Elben, Menschen, Zwergen und anderen Kreaturen,
in Frieden miteinander zu leben.