Soso
Huhu Leute,
ich hab mich mal wieder ans Schreiben gemacht. Bzw. ich hatte heute Morgen eine Idee, die mich wahnsinnig gereizt hab, habe die Charaktere und die Handlung angerissen und daraus jetzt mal einen Anfang gebastelt.
Mich würde interessieren, was ihr davon haltet
glg, Soso
ich hab mich mal wieder ans Schreiben gemacht. Bzw. ich hatte heute Morgen eine Idee, die mich wahnsinnig gereizt hab, habe die Charaktere und die Handlung angerissen und daraus jetzt mal einen Anfang gebastelt.
Mich würde interessieren, was ihr davon haltet

glg, Soso
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Vollgas (vorübergehender Titel)
I
& she says she doesn't care
but the look in her eyes
tell a completely different story
& she says she doesn't care
but the look in her eyes
tell a completely different story
"Er geht mit Andrea dahin". Minas Hand krampfte sich in den Schulterriemen ihrer Tasche. "Andrew, hör zu, es ist mir egal, was Timo wo wie und warum mit wem macht", presste sie durch ihre Zähne hindurch, sodass ihre Stimme einen gereizten Tonfall annahm. Hektisch riss sie den Schlüssel aus der Innentasche und stocherte mit ihm im goldenen Schloss ihres Schließfaches herum, um ebendies zu öffnen.
"Es ist dir nicht egal", stellte Andrew ruhig fest. Mina atmete einmal tief ein und aus. "Es ist... es ist mir egal.... Mensch!", ihre Augen verengten sich so zu Schlitzen, dass man als Außenstehender nicht anzunehmen wagte, dass sie gerade mit ihrem besten Freund sprach. Mina riss die Tür ihres Schließfaches auf und stopfte hektisch zwei Bücher hinein, um ein anderes herauszuziehen.
Beschwichtigend hob Andrew die Hände. "Hey, lass mich leben", ein süffisantes Grinsen flog über sein Gesicht, ehe es wieder ernst wurde.
"Ich werde überhaupt niemanden mehr leben lassen", wütend knallte Mina die kleine Tür zu und verschloss sie wieder.
"Ich dachte es sei dir egal", Andrews Stimme klang besorgt.
"Das ist es auch, meine Güte!", hektisch strich sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Nein, das ist es nicht", Andrew verzog schmerzlich den Mund, drehte sich dann aber um, "Bis nachher, ich muss jetzt zu Bio".
Mina schmiss ihren Schlüssel in die Tasche und stieß ein verärgertes Grunzen aus. Natürlich war es ihr nicht egal! Wie sollte ihr denn egal sein, wenn ihr Ex-Freund mit einer anderen zu seinem Abiball ging?! ("Er ist dein Ex-Freund, Mädchen, das heißt, dass er dir eigentlich egal ist, weil du mit ihm Schluss gemacht hast", meine Meta-Mina, wie sie ihr besseres Ich manchmal nannte dazu nur genervt, doch die echte, die wahre Mina, sperrte Meta-Mina in eine ganz kleine Kammer in ihrem Kopf, wo sie weitermaulen konnte). Mina schüttelte den Kopf, um diese wirren Gedanken abzuschütteln.
Sie konnte das nicht zugeben. Der Blöße, sich wie ein kreischender Teenie zu fühlen, der seinen großen Star anbetet, konnte sie sich nicht geben. Sie würde doch niemandem hinterher rennen. Nicht sie, Mina Blum, Chefredakteurin der Schülerzeitung, freie Mitarbeiterin der "Rhein-Main Lokalen" und Moderatorin von TV Markstadt. Die Mina Blum, die eh schon alle als Journalistin sahen und nicht als die, die erst wirklich dorthin wollte, die selbstbewusste, fröhliche und zielstrebige Mina Blum, die in der Schule und ihrem Nebenjob erfolgreich war. Sie hatte einen gewissen Ruf, verdammt!
Wutschnaubend stampfte Mina in den zweiten Stock, wo sie jetzt Geschichte hatte. Ohja, Herr Werner war genau der, den sie jetzt brauchte.
"Ahja, Frau Blum beehrt uns heute auch", ein widerliches Grinsen zierte das Gesicht ihres Lehrers, als sie, wieder mal zu spät, im Geschichtsunterricht ankam. Der Großteil ihres Kurses war schon da. Mina gab ein mindestens genauso widerliches Grinsen zurück, stürmte energisch zu ihrem Platz, ließ sich auf ihren Stuhl fallen, holte ihre Unterlagen hervor und schmiss sie auf den Tisch, sodass einige ihrer Klassenkameraden sie perplex beäugten. Doch das war ihr jetzt auch egal.
Andrea! Ausgerechnet Andrea! Diese..... mit Make-up nur zu zugeklatschte, eingebildete, münzmallorcagebräunte, männerfressende, immer-eine-riesen-Parfümwolke-hinter-sich-herziehende, selbstverliebte Ziege! Wie konnte er nur?!
Minas Freundin Alexandra warf ihr einen fragenden Blick zu. Doch zu mehr als ihre Hände zu Fäusten zusammenzuballen und damit theatralisch in die Luft zu boxen war sie nicht fähig.
Was wagte Andrew überhaupt sich da einzumischen? Timo Stelter war gottverdammte Geschichte für sie! ("Sollte gottverdammte Geschichte für dich sein!", zeterte Meta-Mina in ihrer Kammer).
Wie konnte er es wagen...
"Mina, können Sie etwas dazu sagen?", wurde sie unsanft aus ihren aggressiven Träumen gerissen. Schlagartig setzte Mina wieder ihr falsches Lächeln auf: "Herr Werner, tut mir Leid, aber ich habe Daniel hier hinten akustisch ganz schlecht verstanden". Es war doch Daniel, der eben irgendetwas gesagt hatte, oder?! Als der Lehrer sich umdrehte, warf sie ihm einen hilfesuchenden Blick zu. Daniel nickte beruhigend. Mina atmete hörbar aus.
Zähneknirschend ließ Theophil Werner seinen Schüler die Aussage wiederholen. Mina spitze die Ohren und versuchte aus der Aussage ihres Mitschülers herauszuhören. um was es im Unterricht gerade ging. Nazis, Hitler, Judenverfolgung, KZs... ja, daraus ließ sich etwas basteln.
Das gute am Geschichtsunterricht war ja, das man nicht seine eigene Meinung sagen musste. Man konnte ja aus der Aussage eines anderen Schülers sich schnell eine Antwort ableiten in der es sich anhörte, als hätte man dem Unterricht gefolgt, ohne dies wirklich getan zu haben.