Hornisse
Nach Lia - Aus dem Leben einer Hure möchte ich euch nun meine neue Geschichte vorstellen.
Ich hoffe, dass sie euch gefällt und über nur annährend so viele Kommentare wie bei Lia würde ich mich wahnsinnig freuen. Diese Geschichte geht in eine andere Richtung und auch vom Stil her versuche ich so ein bisschen was Neues, mal sehen, vllt gehts ja auch komplett nach hinten los
Urteilt selbst!
Kapitel 1 - Samantha
Es ist nicht wie im Film, da stirbt der Held zum Schluss, damit man nicht zulange ohne ihn auskommen muss. Es ist nicht wie im Film, man kann nicht einfach gehn, man kann auch nicht zurückspulen, um das Ende nicht zu sehen.
(Farin Urlaub)
Sie hatten es ‚Das Anwesen’ genannt, jetzt war es für sie nur noch eine Art Gefängnis. Dieses riesige Haus mit seinen alten Gemäuern, welches so romantisch am Flussufer lag, eingebettet in friedliche Natur.
Sie versteckte sich hier, kapselte sich ab, schon seit Monaten. Nur durchs Fenster sah sie, dass die Kirschbäume wieder blühten, das aufgedrehte Gezwitscher der Vögel vernahm sie nur durch die dicken Mauern. Hinaus ging sie nicht mehr.
Elena, ihre Haushälterin, war für sie der wichtigste Mensch geworden. Jetzt wo er nicht mehr da war. Sie kümmerte sich gut um sie, kochte, wusch, putzte, redete. Sie arbeitete zu viel, aber wenn es ihr wieder besser ging, würde sie sie schon dafür entlohnen.
Wenn es ihr wieder besser ging.
Schon fast sechs Monate waren vergangen seit jenem Tag, an dem er abends nicht nach Hause gekommen war. Jener Tag, an dem Paul Louis starb.
Sie konnte einfach nicht damit klarkommen. Es war nicht nur ihr Mann, der gestorben war, es war ihre Hoffnung, ihre Liebe, ihr Leben. Samantha Louis wollte nicht mehr.
Wie so oft lag sie auf dem riesigen schwarzen Ledersofa im Kaminzimmer und blätterte durch alte Fotoalben. Seit seinem Tod stapelten sich drei große Kartons neben dem Sofa. Kartons voller Fotos, Erinnerungen, Liebe. Sie konnte nicht genug davon bekommen, sah sie immer wieder durch.
Längst kannte sie sie auswendig. Paul und Samantha auf Hawaii. Paul und Samantha Weihnachten `98. Pauls Beförderung `06. Pauls 32. Geburtstag.
Es war sein Letzter.
Samantha Louis war eine ehrgeizige junge Frau gewesen. Schon früh hatte sie sich für die Karriere entschieden, hatte Tag und Nacht gearbeitet. Sie war zielstrebig – und erfolgreich. Bereits mit Ende zwanzig übernahm sie eine leitende Position in einem großen Telekommunikationskonzern. Es war nicht immer einfach, ganz besonders, weil Freunde und Familie völlig auf der Strecke blieben, aber es war eben ihr Leben, ihre Leidenschaft, ihr Weg. Und sie hatte ja Paul. Jenen fröhlichen jungen Mann mit den blauen Augen, den sie während ihres Management-Studiums kennen gelernt hatte.
Von Anfang an war ein ganz besonderes Band zwischen ihnen gewesen. Auch Paul war ein Karrieremensch gewesen. Jemand, der sie verstand, auch wenn sie nicht viel Zeit hatten, große Worte zu wechseln. Jemand, der immer da war, auch wenn er den ganzen Tag arbeitete. Jemand auf gleicher Wellelänge.
Zum ersten Mal hatte sie sich angenommen gefühlt. Geliebt. Es gab keine Streitereien, keine Vorwürfe über zu viel Arbeit. Es gab sicher nicht so viel gemeinsame Zeit wie in anderen Beziehungen. Aber die Zeit wurde dafür ganz anders gelebt, ganz anders genutzt.
Ja, sie waren glücklich. Sie hatten alles. Hätten alles haben können.
Bis er sie alleine ließ.
Ich hoffe, dass sie euch gefällt und über nur annährend so viele Kommentare wie bei Lia würde ich mich wahnsinnig freuen. Diese Geschichte geht in eine andere Richtung und auch vom Stil her versuche ich so ein bisschen was Neues, mal sehen, vllt gehts ja auch komplett nach hinten los

Urteilt selbst!
Jemand, der mich hält
Kapitel 1 - Samantha
Es ist nicht wie im Film, da stirbt der Held zum Schluss, damit man nicht zulange ohne ihn auskommen muss. Es ist nicht wie im Film, man kann nicht einfach gehn, man kann auch nicht zurückspulen, um das Ende nicht zu sehen.
(Farin Urlaub)
-
Sie hatten es ‚Das Anwesen’ genannt, jetzt war es für sie nur noch eine Art Gefängnis. Dieses riesige Haus mit seinen alten Gemäuern, welches so romantisch am Flussufer lag, eingebettet in friedliche Natur.
Sie versteckte sich hier, kapselte sich ab, schon seit Monaten. Nur durchs Fenster sah sie, dass die Kirschbäume wieder blühten, das aufgedrehte Gezwitscher der Vögel vernahm sie nur durch die dicken Mauern. Hinaus ging sie nicht mehr.
Elena, ihre Haushälterin, war für sie der wichtigste Mensch geworden. Jetzt wo er nicht mehr da war. Sie kümmerte sich gut um sie, kochte, wusch, putzte, redete. Sie arbeitete zu viel, aber wenn es ihr wieder besser ging, würde sie sie schon dafür entlohnen.
Wenn es ihr wieder besser ging.
Schon fast sechs Monate waren vergangen seit jenem Tag, an dem er abends nicht nach Hause gekommen war. Jener Tag, an dem Paul Louis starb.
Sie konnte einfach nicht damit klarkommen. Es war nicht nur ihr Mann, der gestorben war, es war ihre Hoffnung, ihre Liebe, ihr Leben. Samantha Louis wollte nicht mehr.
Wie so oft lag sie auf dem riesigen schwarzen Ledersofa im Kaminzimmer und blätterte durch alte Fotoalben. Seit seinem Tod stapelten sich drei große Kartons neben dem Sofa. Kartons voller Fotos, Erinnerungen, Liebe. Sie konnte nicht genug davon bekommen, sah sie immer wieder durch.
Längst kannte sie sie auswendig. Paul und Samantha auf Hawaii. Paul und Samantha Weihnachten `98. Pauls Beförderung `06. Pauls 32. Geburtstag.
Es war sein Letzter.
Samantha Louis war eine ehrgeizige junge Frau gewesen. Schon früh hatte sie sich für die Karriere entschieden, hatte Tag und Nacht gearbeitet. Sie war zielstrebig – und erfolgreich. Bereits mit Ende zwanzig übernahm sie eine leitende Position in einem großen Telekommunikationskonzern. Es war nicht immer einfach, ganz besonders, weil Freunde und Familie völlig auf der Strecke blieben, aber es war eben ihr Leben, ihre Leidenschaft, ihr Weg. Und sie hatte ja Paul. Jenen fröhlichen jungen Mann mit den blauen Augen, den sie während ihres Management-Studiums kennen gelernt hatte.
Von Anfang an war ein ganz besonderes Band zwischen ihnen gewesen. Auch Paul war ein Karrieremensch gewesen. Jemand, der sie verstand, auch wenn sie nicht viel Zeit hatten, große Worte zu wechseln. Jemand, der immer da war, auch wenn er den ganzen Tag arbeitete. Jemand auf gleicher Wellelänge.
Zum ersten Mal hatte sie sich angenommen gefühlt. Geliebt. Es gab keine Streitereien, keine Vorwürfe über zu viel Arbeit. Es gab sicher nicht so viel gemeinsame Zeit wie in anderen Beziehungen. Aber die Zeit wurde dafür ganz anders gelebt, ganz anders genutzt.
Ja, sie waren glücklich. Sie hatten alles. Hätten alles haben können.
Bis er sie alleine ließ.