Hey guys,
also, mir war grad langsweilig, deswegen habe ich weiterabgetippt. Und da mir immer noch langweilig ist, könnt ihr damit rechnen, dass ich alles, was ich bis jetzt geschrieben habe, noch heute abtippen werde und on stelle (wenn keiner antwortet editiere ich es rein)
Liebe Grüße
Kerstin
22.o1.o8, Dienstag
Oh mein Gott!!! Er ist… zwei Meter höchstens von mir entfernt! Und er trägt keine Jacke, dafür aber einen schwarz-weißen Pullover. Einen Fanpullover. Von Linkin Park (ich bin gut). Er hat mich sogar kurz angegrinst, als er mich an der Bushaltestelle gesehen hat. Ja, verdammt, ich bin knallrot geworden. Würde mich nicht wundern, wenn meine Gesichtsfarbe meinen Haaren Konkurrenz gemacht hätte.
Warum er wohl heute statt Roller den Bus nimmt? Benzinkosten?
Er sitzt mit dem Rücken zu mir. Alles, was ich sehen kann, sind seine Haare. Ich glaube, er liest. Und er hört Musik, natürlich hat er richtige Kopfhörer und keine Ohrstöpsel.
Ob er wohl weiß, wie ich heiße? Eher unwahrscheinlich, oder? Scheiß Hoffnung.
Vielleicht fährt er ja jetzt öfter im Bus. Und vielleicht ergibt sich ja irgendwann einmal die Chance, dass ich mit ihm rede.
Oh. Er steht auf? Ah, er hat also die Deutschhausaufgaben ge
AH!! Ich sitze gerade im Biounterricht. Ihr
glaubt nicht, was mir gerade passiert ist! Er. Hat. Doch. Tatsächlich. Mit. Mir. Gesprochen.! Ich habe natürlich dieses Heftchen sofort zugeklappt – wie peinlich wäre das denn geworden?! Stellt euch doch mal vor, er hätte das hier alles gelesen. Wie peinlich. Lieber nicht vorstellen.
Mh, was? Natürlich erinnere ich mich noch an seine Worte, was denkt ihr denn?
„Chiara, oder?“ Er hat gelächelt, aber nicht selbstsicher, sondern irgendwie schüchtern.
Sofort hab ich das heft zugeklappt und ihn angestarrt.
„So heißt du doch?“ Er klang sehr unsicher und hat sich hinter seinen Haaren versteckt.
„Äh… nenn mich Kiki“, habe ich gestammelt. Hochrot, natürlich.
Und dann hat er sich doch tatsächlich gegenüber von mir hingesetzt und mich angelächelt. Wie verdammt hübsch er ist!
„Ich hab voll vergessen, dass wir in Deutsch diese Tabelle machen sollen und hab’s jetzt im Bus gemacht.“
Sein Grinsen!
„Aber ich weiß nicht, wo ich das Bild einordnen soll…“
Gönnerisch habe ich es mir angeschaut. „Propaganda, würde ich sagen.“ Zum Glück hatte er mich nicht nach den Mathehausaufgaben gefragt, die kann ich nämlich gar nicht. Aber in Deutsch bin ich gut, Klassenbeste.
Danach hat er fleißig in sein Heft gekritzelt und ich ihn unauffällig beobachtet.
Als wir vom Bus in die Bahn umgestiegen sind, haben wir beide geschrieben. Aber in der Bahn hab ich mich dann dazu gezwungen, ihn zu fragen, wie ihm die Schule gefalle und woher er komme.
„Schule eben“, hat er gegrinst. Jedenfalls bin ich jetzt die Erste in der Klasse, die weiß, dass er früher in ’nem kleinen Kaff gewohnt hat.
Ihr glaubt gar nicht, wie dumm alle geschaut haben, als wir nebeneinander aufs Schulgelände gekommen sind! Und erst diese Schlampe Sabrina! Der sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen!
Janni nach zu urteilen haben meine Augen gestrahlt (und tun es immer noch). Ob er auch mit mir nach der Schule fährt?