Da muss ich jetzt doch auch was dazu sagen...*zwinker*
Seit rund einem Jahr betreue ich gemeinsam mit noch 3 anderen Mädels die Schulpferde unseres Vereins und ich kann wirklich behaupten dass es ihnen seit wir das in die Hand genommen haben wirklich besser geht!
Vorher war es eine Seltenheit das die Schulpferde auf der Koppel zu finden waren O-Ton: 'Für was brauchen die noch Koppel die sind doch mit den Reitstunden vollkommen ausgelastet!'
Wir sorgen jetzt dafür das die 4 jeden Tag nach draußen kommen entweder Paddock, Koppel oder wenn die Verhältnisse draußen wirklich zu schlecht sind wenigstens Kontaktmöglichkeit in der Halle.
Ich finde es echt schrecklich was den Pferden teilweise zugemutet wird... früher als ich noch Privatpferdereiterin war hab ich das nicht so mitbekommen aber heute bekomme ich halt aus erster Reihe mit was mit den Pferde so abgeht.
Was dazu kommt ist das eigentlich keines der 4 Schulpferde eine wirklich gute und sichere Grundausbildung hat. Lasst mich einmal aufzählen:
Lea
Quasi ein Koppelunfall, war zu ihrer Zeit sehr billig zu haben und daher wurde sofort an den Reitverein gedacht. Sie wurde 5 oder 6- jährig gekauft und in den Schulbetrieb gesteckt! Was konnte das Pferd da schon groß? Nichts. Inzwischen ist sie 10.
Poldi
Ein toller Springer, doch bevor er gekauft wurde stand er jahrelang auf der Koppel. Seit wir ihn hier haben hatte er zigmal etwas an den Beinen und fiel des Öfteren für einige Monate aus. Seien Beine sind kaputt, das wurde vom Tierarzt festgestellt... springen ist jetzt nicht mehr. In der Dressur macht er nicht besonders mit und die Schulpferdereiter haben es nicht leicht mit ihm! Anlehnung kennt der nicht und dazu hat er noch Ansätze vom Headshaker.
Dunja
Unser Schatz. Sie ist das einzige Pferd das eventuell ein gutes Schulpferd sein könnte, wenn auch einmal jemand drauf sitzt der schon Reiterfahrung hat. Aber Dunja hat das Problem das sie einfach nur lieb ist und daher als Anfängerpferd abgestempelt wurde.
Wenn sie zurzeit keine Lust hat bleibt sie stehen, reißt den Kopf nach unten usw.
Ihr würde es einfach gut tun auch wieder öfter von erfahrenen Reitern geritten zu werden, aber sie wird ja für die Kinder gebraucht…
Emmy
Ja mein Pferdchen! Vielleicht haben einige schon meinen Thread gelesen aber wenn nicht dann in Kurzfassung: Emmy ist 5 ab diesem Jahr 6 und kam in den Schulbetrieb weil ihre Besitzer keinen Lust, keine Zeit haben und mit ihr nicht klar kommen. Emmy bräuchte im Grunde eine feste Bezugsperson dann wäre sie ein super Pony. Aber jetzt ist sie auch im Schulbetrieb und schreck der Kinder und Reitlehrerin. Ab und zu ist sie völlig brav und dann kommen wieder Sachen die bei einem 6-jährigen Pferd normal sind... sie ist grade in ihrer Probierphase, aber die Kinder kommen da damit nicht klar.
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Ja unsere Schulpferde und es wird eigentlich überhaupt nichts für deren Ausbildung getan. Aber wie sollen diese Pferde dann hauptsächlich Kindern das reiten beibringen? Wenn sie nicht auf die richtigen Hilfen reagieren?
Meine Freundinnen und ich reitet und relativ lang und haben uns sehr mit den 4ren beschäftigt und versuchen die auch mal Korrektur zu reiten. Aber was bringt das dann schon wenn wir gerade mal 3 Mal in der Woche auf ihnen reiten und sie sonst unzählige Male machen dürfen was sie wollen. Und wir wollen den Pferden ja auch einmal etwas anderes bieten außer ständig in der Halle Dressur zu gehen.
Das musste ich jetzt einfach loswerden, denn ich finde es wirklich schrecklich wie man teilweise mit ‚Schulpferden’ umspringt. Meiner Meinung sind wirkliche Schulpferde Tier wie schon Jenni beschrieben hat: gut ausgebildete, vielleicht schon ältere erprobte Turnierpferde die bis in höhere Klassen ausgebildet sind und die auf Hilfen reagieren.
Nicht so wie bei meinem Fall: Hauptsache billig schnell ein Pferd für den Schulbetrieb gekauft!
Soviel erst mal dazu.
Lg
Kiri