lale lela
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Weltner – Ein Star verschwindet 28. März 2006 Westdeutsche Zeitung Weltner – Ein Star verschwunden! Jeder kennt ihn, jeder liebt ihn. Den Hengst der fast über Nacht zum Star wurde und der seither in aller Munde ist. In der Nacht vom 27. auf dem 28. verschwand Weltner aus seinem Stall bei München und ist seither spurlos verschwunden. Die Polizei geht von Pferdedieben aus und seit der Bekanntgabe von Weltners verschwinden, spekuliert die ganze Welt über das was geschehen sein könnte. Nur Bernd und Mareike Linder, die Besitzer Weltners, scheinen die Sache ruhig anzugehen und scheinen nicht wirklich betroffen. „Es handelt sich sicher nur um irgendwelche Pferdediebe, die bald geschnappt werden“, lautete ihre Stellungsnahme zu dem Fall, doch wie können sie diese Meinung vertreten, wo es sich um ein Pferd wie Weltner handelt? Jena Linder, die Tochter des Hauses, scheint die Situation jedenfalls ganz anders zu sehen, so sagte sie heute Morgen in einem Interwie. „Die Welt, verlor einen Star, doch ich verlor einen Freund.“ Diese ergreifenden Worte, spiegeln die innige Beziehung der 20-jährigen, zu dem Ausnahme Hengst Weltner wider, welcher auf dem Hof der Familie geboren wurde und gemeinsam mit Jena aufwuchs. Die beiden waren bekanntlich schon immer unzertrennlich und jeder weiß, wie sehr es sie schmerzte, wenn sie sehen musste wie Franke Germann, ‚ihr’ Pferd zum Sieg ritt, wo sie es doch war, die ihn zu dem machte was er ist und am liebsten selbst in seinem Sattel säße, wie sie schon des Öfteren betonte. Am Ende des Interwies, betonte sie ausdrücklich, das jeder Hinweis auf Weltners verbleiben wichtig wäre, für den Verlauf der weiteren Ermittlungen und deshalb möchten auch wir Sie bitten, jeden noch so kleinen Hinweis, an die Polizei weiter zugeben. |
Die Augen, der 20-jährigen, überfliegen immer wider den Zeitungsartikel, der vor wenigen Tagen, kurz nach dem verschwinden Weltners veröffentlicht wurde. In ihren Augen, sammelten sich Tränen, doch versuchte sie diese krampfhaft zu unterdrücken.
Hör auf zu heulen Jena, davon kommt Weltner auch nicht zurück!
Immer wider ermahnte sich die junge Frau so, sich auf jede Keinlichkeit zu konzentrieren, die in den Tagen vor und nach Weltners verschwinden geschehen waren.
„Jena, wo bleibst du, du musst zum Training“, hallte plötzlich die durchdringende Stimme ihrer Mutter durch das Haus.
Jena zuckte zusammen und blickte auf die Uhr, die neben ihrem Bett stand.
„Mist“, fluchte sie leise vor sich hin und beeilte sich nach unten zu kommen, wo ihre Mutter bereits wartete.
Wortlos, gingen die beiden Frauen aus dem Haus und in Richtung des Pferdetransporters, der auf dem Hof stand.
„Wir haben Leroy schon aufgeladen, also steig ein“, sagte ihre Mutter und man hörte, das sie ziemlich wütend auf Jena war. Jena nickt nur und blickte kurz zum Ende des Transporters, wo grade die Laderampe geschlossen wurde.
Sonst stand Weltner immer in diesem Transporter…, schoss es der jungen Frau durch den Kopf, doch sie schob eiligst den Gedanken beiseite und setzte sich auf den Beifahrersitz. Kurz darauf stieg auch Mareike ein und meinte nur knapp „Hör auf die den Kopf über Weltner zu zerbrechen, du weißt selbst das die Hoffnung schwindet“
„Die Hoffnung, die Ihr nie hattet“, gab Jena zornig zurück und starte dann aus dem Seitenfenster.
Nein Hoffnung, darauf, den Hengst je wider zu sehen, hatten Mareike und Bernd Linder wohl nie wirklich gehabt. Sie hatten sich einfach damit abgefunden, dass der Hengst verschwunden war. Etwas, was Jena nicht verstand, schließlich verdankten sie es diesem Hengst, das ihr Hof und ihre Zucht einen solchen Aufschwung erlebt hatte, doch das interessierte sie scheinbar gar nicht. sie interessierte einfach nur das Geld und der Erfolg, dass sie die Pferde ihrer Stalles wirklich geliebt hatten, war schon lange her, nur Jena hing wirklich noch an jedem einzelnen von ihnen, doch am meisten hing ihr Herz an Weltner, dem Hengst, bei dessen Geburt sie vor 10 Jahren dabei gewesen war und welchen sie von grundauf trainiert hatte, wenn auch stellenweise mit Hilfe ihrer Trainerin, war sie damals doch noch recht jung. Ein Grund, weshalb Jena, als sie, letztes Jahr, erfuhr, das Franke Germann, eine junge und erfolgreiche Dressurreiterin aus der Gegend, Weltner als Ersatzpferd mit zum Deutschen Dressurderby nehmen würde, nicht nur glücklich, sondern auch zu gleich wütend war. Den auch wenn sie sich freute, das ‚ihr’ Pferd die Chance bekam groß raus zukommen, war sie dennoch wütend, das man ihn ihr wegnahm, das nicht sie es war, die ihn bei großen Turnieren reiten würde.
Als Geronimo, das eigentliche Pferd von Franke, damals ausfiel, ging sie mit dem bisher eigentlich unbekannten Weltner an den Start und schaffte es auf den ersten Platz, was Weltner zum Gesprächsthema Nummer eins machte. Seither, war er noch oft bei großen Turnieren an den Start gegangen und das immer mit Erfolg, etwa was ihm schließlich den Titel Wunderpferd verlieh.
Bei den Gedanken an al das, liefen der 20-jährigen schließlich doch vereinzelt Tränen über die Wangen, welche sie schnell wegwischte, wollte sie doch nicht, dass ihre Mutter sie sah.
Schließlich, hielt der Transporte vor einem großen Stalltrackt und Jena öffnete eiligst die Türe des Wagens und ging zum Transporter um Leroy auszuladen, welcher ihr bereits mit gespitzten Ohren ansah. „Na mein Junge“, sagte sie zärtlich, nachdem sie die Laderampe heruntergelassen hatte und in den Transporter gegangen war. Während sie den jungen Hengst die Rampe runter führte, hörte sie, wie Marina, ihre Trainerin, ihre Mutter nach dem stand der Ermittlungen im Falle Weltner fragte und die kalte und knappe Antwort ihrer Mutter „Es scheint nicht weiterzugehen“
Jena wusste, dass dies der Wahrheit entsprach, doch die Art und Weise wie ihre Mutter es sagte, bestürzten sie zutiefst.
Jedoch schwieg sie und machte sich stattdessen daran Leroy überzuputzen und zu Satteln. Als sie schließlich fertig war, ging sich mit Leroy zu Marina und ihrer Mutter und wechselte kurz wenige belanglose Worte mit ihnen, ehe sie den jungen Hengst in die Halle führte.
Schon wenige Minuten nachdem Jena aufgestiegen war, hallte die freundliche und doch autoritäre Stimme Marinas durch die Halle „Jena, wo bist du den mit deinen Gedanken?“
Jena zuckte leicht zusammen, merkte dann selbst das ihr Sitz alles andere als gut war und bemühte sich diesen schnell zu korrigieren, doch gelang es ihr nicht so recht und auch spürte sie, das Leroy, der sonst unter ihr ganz entspannt lief, jeden seines Muskeln anspannte, weil er merkte das seine Reiterin nicht mit den Gedanken bei ihm war.
„Ich glaub das hat so keinen Sinn zu trainieren“, meinte Marina schließlich wenige Minuten später, als Leroy in einen stockenden und nicht annähernd fließenden Trab fiel, woraufhin Jena ihn wider durchparierte. „Ich glaub es ist besser, wenn du mit Leroy ein wenig ins Gelände gehst um auf andere Gedanken zu kommen“, sagte sie schließlich und Jena hörte wie ihre Mutter aufstöhnte „Reg dich nicht auf Mareike, Jena hat im Moment einfach keinen Gedanken frei für das Training und ich kann es verstehen. sie braucht Zeit um über den Verlust Weltners hinweg zu kommen. Fahr doch schon mal nach Hause, ich denke Jena kommt auch im Sattel gut nach Hause“, sagte Marina an Jenas Mutter gewandt und als Jena kurz zu den beiden sah, bemerkte sie wie ihre Mutter kurz nickte, ehe sie die Halle verließ.
Jena wusste, das Marina fand, das sie mit Weltner abschließen musste, doch ließ sie ihr Zeit und das war es, wofür Jena Marina dankbar war. Denn auch wenn sie nicht vorhatte mit Weltner abzuschließen, so würde ihr etwas Ruhe wohl wirklich gut tun.
Sie lenkte den jungen Hengst zum Hallentor und noch bevor sie überhaupt den Ansatz machen konnte abzusteigen, öffnete ihr Marina wortlos das Tor und ließ sie hindurch.
„Danke“, murmelte die junge Frau und ritt dann mit Leroy in Richtung Wald.
fortsetzung folgt