Ayana
Liebes Tagebuch,
es ist wie verhext. Ich denke viel zu viel nach, mein Leben besteht einzig und alleine aus einem großen Fragezeichen. Wer hat die Frage „Warum?“ erfunden? Ich hasse ihn dafür. Wegen dieser Person, deren Namen ich nicht einmal kenne, stelle ich mir diese Frage mindestens ein Dutzend Mal am Tag. Warum hatte ich das Pech in genau diesem – meinem – Körper geboren zu sein? Warum kann ich nicht einfach normal sein, so wie alle anderen in meiner Klasse auch? Warum kann ich nicht einfach Freunde haben, so wie alle Mädchen in meinem Alter?
Es gibt sowieso zu viele Fragen. Und alle sind nur dazu da, um mich zum Nachdenken zu bringen, mich traurig zu machen und mich zu veranlassen, mich noch weiter zurückzuziehen. Jede Frage bringt mich ein weiteres Stück abseits, jede Frage holt mich ein weiteres Stück zurück in mein Inneres, bis ich irgendwann in mir selbst versinke. Ich stehe inmitten der Menge, weiß aber genau, dass ich eigentlich meilenweit entfernt bin. Mein Leben zieht an mir vorbei, ich bin nur die Zweitbesetzung für die Hauptrolle in meinem Leben. Ich betrachte mich als fremde Person. Wem soll ich vertrauen, wenn ich nicht einmal mir selbst vertrauen kann?
Vielleicht seh’ ich mein Leben aber auch einfach nur zu kritisch? Meine Banknachbarin in der Schule meinte letztens zu mir, ich sei kein Außenseiter, obwohl ich mich selbst immer als einer gesehen habe. Gehöre ich eigentlich doch dazu? Oder ist es nur die Erstbesetzung, die damit gemeint war. Es gibt Momente, in denen ich mich selbst sehe, so fern, als wäre es nicht ich. Aber wiederum existieren Zeiten, in denen ich wirklich lebe, in denen ich wirklich ich bin.
Wie kann es denn sein, dass ich so unentschlossen, so hin- und hergerissen bin? Wie kann das alles so laufen, wie es läuft, wenn ich doch eigentlich einen klaren Weg habe? Wenn ich genau weiß, was ich will und das auch durchziehe? Wieso kann mir keiner erklären, wer mein Leben lenkt, wer das Zepter in der Hand hält. Habe ich zwei Seelen, bin ich zweigespalten oder eine multiple Persönlichkeit? Vielleicht wäre der Weg zu einem Psychiater der richtige für mich, doch ich weiß nicht, ob ich mich einem fremden Menschen anvertrauen, wenn ich nicht einmal meinen Eltern erzählen kann, was wirklich mit mir los ist.
Wer hat mein Leben zerstört? Wer hat meine Seele gespalten? Wer hat mich zu dem gemacht, was ich bin? Bin gar ich selbst mein eigener Mörder? Habe ich mich selbst in dieses Unheil gestürzt und glaube nur die kalten Hände eines anderen auf meinen Schultern zu spüren, die mich kraftvoll und eisern in die Tiefe drücken, deren Griff nicht nachlässt? Bin ich das wirklich selbst? Kann man sein eigenes Ich in die Verdammnis befördern, ohne es bewusst zu wollen oder überhaupt zu bemerken?
Verdammt, ich weiß, wieso ich dir zuvor nie etwas anvertraut habe. Es ist noch zermürbender, wenn man sich endlich traut, einem anderen seine Gedanken preiszugeben und dann merkt, dass man keine Hilfe zu erwarten hat. Du bist nicht anders, als die, die sich meine Freunde nennen. Hören dir nicht zu, verstehen es nicht, sehen es nicht. Es – es, das mich umbringt…
es ist wie verhext. Ich denke viel zu viel nach, mein Leben besteht einzig und alleine aus einem großen Fragezeichen. Wer hat die Frage „Warum?“ erfunden? Ich hasse ihn dafür. Wegen dieser Person, deren Namen ich nicht einmal kenne, stelle ich mir diese Frage mindestens ein Dutzend Mal am Tag. Warum hatte ich das Pech in genau diesem – meinem – Körper geboren zu sein? Warum kann ich nicht einfach normal sein, so wie alle anderen in meiner Klasse auch? Warum kann ich nicht einfach Freunde haben, so wie alle Mädchen in meinem Alter?
Es gibt sowieso zu viele Fragen. Und alle sind nur dazu da, um mich zum Nachdenken zu bringen, mich traurig zu machen und mich zu veranlassen, mich noch weiter zurückzuziehen. Jede Frage bringt mich ein weiteres Stück abseits, jede Frage holt mich ein weiteres Stück zurück in mein Inneres, bis ich irgendwann in mir selbst versinke. Ich stehe inmitten der Menge, weiß aber genau, dass ich eigentlich meilenweit entfernt bin. Mein Leben zieht an mir vorbei, ich bin nur die Zweitbesetzung für die Hauptrolle in meinem Leben. Ich betrachte mich als fremde Person. Wem soll ich vertrauen, wenn ich nicht einmal mir selbst vertrauen kann?
Vielleicht seh’ ich mein Leben aber auch einfach nur zu kritisch? Meine Banknachbarin in der Schule meinte letztens zu mir, ich sei kein Außenseiter, obwohl ich mich selbst immer als einer gesehen habe. Gehöre ich eigentlich doch dazu? Oder ist es nur die Erstbesetzung, die damit gemeint war. Es gibt Momente, in denen ich mich selbst sehe, so fern, als wäre es nicht ich. Aber wiederum existieren Zeiten, in denen ich wirklich lebe, in denen ich wirklich ich bin.
Wie kann es denn sein, dass ich so unentschlossen, so hin- und hergerissen bin? Wie kann das alles so laufen, wie es läuft, wenn ich doch eigentlich einen klaren Weg habe? Wenn ich genau weiß, was ich will und das auch durchziehe? Wieso kann mir keiner erklären, wer mein Leben lenkt, wer das Zepter in der Hand hält. Habe ich zwei Seelen, bin ich zweigespalten oder eine multiple Persönlichkeit? Vielleicht wäre der Weg zu einem Psychiater der richtige für mich, doch ich weiß nicht, ob ich mich einem fremden Menschen anvertrauen, wenn ich nicht einmal meinen Eltern erzählen kann, was wirklich mit mir los ist.
Wer hat mein Leben zerstört? Wer hat meine Seele gespalten? Wer hat mich zu dem gemacht, was ich bin? Bin gar ich selbst mein eigener Mörder? Habe ich mich selbst in dieses Unheil gestürzt und glaube nur die kalten Hände eines anderen auf meinen Schultern zu spüren, die mich kraftvoll und eisern in die Tiefe drücken, deren Griff nicht nachlässt? Bin ich das wirklich selbst? Kann man sein eigenes Ich in die Verdammnis befördern, ohne es bewusst zu wollen oder überhaupt zu bemerken?
Verdammt, ich weiß, wieso ich dir zuvor nie etwas anvertraut habe. Es ist noch zermürbender, wenn man sich endlich traut, einem anderen seine Gedanken preiszugeben und dann merkt, dass man keine Hilfe zu erwarten hat. Du bist nicht anders, als die, die sich meine Freunde nennen. Hören dir nicht zu, verstehen es nicht, sehen es nicht. Es – es, das mich umbringt…
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Ich würde mich über sachliche und konstruktive Kritik freuen. Dieser Text ist vollständig, eine Fortsetzung ist nicht vorgesehen. Vielen Dank für eure Kommentare.