Ich halte nicht mehr viel von Philippe Karl. Man hat das Gefühl, er verrennt sich in seine eigene Methode.
Hat er früher noch gelehrt, die Hand nur zu Korrekturzwecken einzusetzen (Grabauer Zeit) , so lehrt er heute auch in Lehrgängen eine permanent hohe Hand.
Dazu kommt, dass man auf seinen Videos teils schrecklich unzufriedene Pferde mit überdimensionalen Unterhälsen und weggedrücktem Rücken sieht, ebenso bei Korrekturpferden.
Dazu lehrte er früher nie, den Hals per Hand aufzurichten (was er in Seminaren heut immer wieder betont!).
Natürlich sind die Bücher sprachlich gut, aber- wie schon weiter oben erwähnt, es gibt viele hervorragende klassische Ausbilder, die finden, dass einem Mann von PKs Format etwas wie die Irrwege nicht hätte passieren dürfen.
Außerdem ist das, was Philippe Karl da heute betreibt, schon nicht mehr "klassisch", sondern schon zu einer eigenen Reitweise mutiert, die Begriffe 'demi arrêt' etc. sind in aller Munde.
Da heißt es dann: "Ich reit ja auch so'n bisschen Philippe Karl, und das funktioniert gaaanz toll".
Ist natürlich nicht bei allen so, aber ich für meinen Teil habe nur extrem wenige zufriedene, gut ausgebildete Pferde nach Philippe Karl gesehen (nach seinen heutigen Lehren).
Grundsätzlich finde ich seine Einstellung gegenüber der FN auch sehr positiv, Kritik ist da allemal angebracht.
Aber er hat dort einen noch deutlich schlechteren Ruf als Dr. Heuschmann, und ich denke nicht, dass eine Aktion etwas bringen wird.
Wie gesagt, ich halte nicht mehr viel von ihm und seiner Art und Weise Pferde auszubilden. Es heißt doch immer wieder, Pferde werden durch gute Ausbildung nur schöner.
Bei solchen Unterhälsen, wie man sie aber dort z.T. findet, werden die Pferde definitiv nicht schöner.
Keine Frage, der Mann hat durchaus seine Kompetenzen, aber ich bin der Meinung, da verrent sich jemand ganz gehörig in seine eigene Methode, und wird dadurch betriebsblind.
Zitat: |
Philippe Karl muss man nicht nur gelesen bzw. gesehen haben, man muss ihn Verstehen um auch die Genialität dahinter zu erkennen. Er ist wirklich ein Meister seines Fachs, und noch dazu reich an pädagogischen Einfühlungsvermögen und Verständnis, da kann meiner Meinung nach nur Bent Branderup entsprechend mithalten.
Was seinen Ausbildungsweg so besonders macht ist die Tatsache dass es ein in sich geschlossenes System ist. Einfach gesagt, es gibt keinen wirklichen Anfang und kein wirkliches Ende. Der Weg ist das Ziel, und alles hängt miteinander zusammen. Die Leichtigkeit darf dabei nie aus den Augen verloren werden.
Es ist wirklich bemerkenswert wie sich manche Pferde entwickeln wenn sie so gearbeitet werden. Exterieurdefizite werden ausgeglichen und sogar verbessert.
Von allen Ausbildungswegen würde ich sagen ist der von Philippe Karl einer der besten. Natürlich ist er auch nicht perfekt, es gibt da auch mal ab und zu Sachen die ich anders machen würde (was allerdings nicht all zu oft vorkommt), aber dieser Mann versteht einfach was von seinem Fach. |
Das würde ich für meinen Teil absolut nicht so sehen.
Und ich habe mich intensiv mit dem Thema befasst, und ein generelles Genie lässt sich für mich in den Irrwegen zumindest nicht erkennen.
Man sieht den Unterschied seiner Lehren zwischen der "ReitKunst" und den "Irrwegen".
Und von seinem Ausbildungsweg bin ich auch absolut wenig überzeugt, ebenso sehe ich nicht, wo Exterieurschwächen ausgeglichen werden.
Er ist ein Meister SEINES Fachs, seiner eigenen Reitweise, zu der sie nun geworden ist, aber für mich ist er kein Meister Klassischer Dressur.
Natürlich ist die grundsätzliche Aufstellung der Dinge, die sich ändern müssen, in diesem Brief gut, und ich sehe das auch so, dass Pass statt Schritt etc. deutlich strenger geahndet werden müsste, und dass das ganze System reformiert gehören würde, aber a) wird das zumindest von einem Philippe Karl niemals auch nur annähernd durchzusetzen sein, und b) hätte er es um auch nur im mindesten Erfolg zu haben, deutlich anders formulieren müssen.
Und natürlich ist seine Meinung zur heutigen Ausrüstung ( Sperrhalfter etc.) richtig, aber mir hapert es an seinem eigenen Engagement.
Er moniert dies immer, aber alleine ein durchhängendes, englisches Reithalfter (wie bei mir auch) macht noch kein gutes reiten, wie man sieht (oder ich sehe das zumindest so).
Und wer mal in der ReitKunst nachliest, wird sehen, dass PK dort auch noch die korrekte Nutzung von Hilfszügeln beschreibt, gegen die er nun mit voller Kraft wettert.
Entsprechend wenig halte ich nur noch von dem Menschen, der in meinen Augen mal ein deutlich besserer Ausbilder+ Reiter war, als er heute ist.
Meine Meinung zu dem Thema.