Chrissie D.
Ich muss das jetzt einfach mal loswerden
Die Eltern von einer Freundin von mir haben eine Landwirtschaft, und haben zur Zeit vier Pferde zu Hause stehen, ein Shetty (um das ich mich nebenbei kümmere), einen Kaltblut-Mix, eine Pinto-Quarter Stute und, seit neuestem, eine 3jährige Araberin.
Sie und ihre jüngere Schwester sind nicht wirklich die Geduldigsten, wenn es um Pferde geht. Wenn das Pferd beim Aufsteigen nicht stehen bleibt, wird ordentlich im Maul herumgerissen und das Pferd nur am Gebiss rückwärts gezogen, und das wirklich heftig. Sagen lassen sie sich nicht wirklich was, die Jüngere ab und zu, aber die Ältere gar nicht, weil sie reitet ja schließlich schon sooo lange und kennt sich sooo gut aus. (Wir hatten übrigens vor Kurzem eine Diskussion, ob eine doppelt- oder eine einfach gebrochene Wassertrense weicher ist.)
Als sie dann die Pinto-Quarter-Stute gekauft haben (eigentlich für die Jüngere), die Western geritten ist, hieß es erstmal, wie toll die ist, etc. Und dann bin ich draufgekommen, dass sie der Stute einfach die Englischausrüstung draufgemacht hat und sie dann "Englisch" geritten ist. Einmal "durfte" ich mir das ansehen, und das war ein einziges Gebocke und Gesteige. Tollerweise ist sie auch noch mit Gerte und Sporen geritten. Und die ganze Zeit im Maul herumgerissen, und dann will sie sich noch aufregen, weil der Gaul nicht das macht, was sie will! Ich hab dann gemeint, dass das wahrscheinlich so ist, weil sie die Kommandos nicht kennt. Und sie so:" Ach, das versteht doch jedes Pferd!" >.>
Irgendwann hat sie's dann aufgegeben, und nur mehr die Jüngere hat die Stute geritten, Western. Siehe da: Das "bösartige" Pferd war plötzlich wieder ganz lieb. Naja.
Dann wollte sie sich ein Turnierpferd kaufen. Ich war bei ein paar Pferden dabei, die sich angesehen haben, und was die sich da angesehen haben...puh^^
Die meisten waren 3-jährige oder 4-jährige, die sie dann in Beritt geben wollten. Und zu viel sollte das Pferd natürlich nicht kosten.
Dann hat sie ein wirklich gutes Angebot bekommen: Ein 11-jähriger Hanno-Wallach, bildschönes Pferd, mit Papieren, liebes Wesen, geländesicher und gut ausgebildet. Und das echt zum Spottpreis, weil der Besitzer ausgewandert ist und das Pferd "loswerden" musste. Meine Freundin total begeistert, und ich hab mir auch gedacht, dass das eigentlich ein tolles Pferd für sie wäre, weil sie von dem lernen kann, er im Charakter schon gefestigt ist, etc.
Na gut, dann war's so gut wie sicher, dass sie den kauft, und als ich sie dann wieder mal besuchen war, was seh' ich da im Auslauf stehen? Einen Araber! Sie hat mir dann erzählt, dass er 2 1/2 wäre, und sie ihn vor ein paar Tagen haben legen lassen. Und dass sie ihn jetzt alleine ausbilden will.
Lange Rede, kurzer Sinn: Obwohl er natürlich noch nicht angeritten war (und er war auch total dünn, überhaupt keine Muskeln, sogar für ein Jungpferd wirklich schmächtig), hat sie ihm des Öfteren den Sattel auf den Rücken gelegt (der übrigens nicht gepasst hat) und sich sogar draufgesetzt, sich aufgeregt, wenn er sich nicht hat aufzäumen lassen. Na, wie denn auch, wenn er das nicht kennt?
Und sie ist wohl recht grob mit ihm umgesprungen, er hat dann angefangen, richtig schreckhaft und kopfscheu zu werden. Schlussendlich sind sie dann aber draufgekommen, dass er Hautkrebs hat, und eine Fehlstellung der Zähne und des Kiefers, das heißt, das Gebiss hat ihm jedes Mal richtig wehgetan. Aber da sie natürlich keine AKU haben machen lassen, wussten sie das nicht. Also musste das Pferd wieder weg, weil er nie reitbar sein würde.
Eine Woche später war Ersatz da: Eine knapp 3-jährige Shagya-Araberstute, gerade angeritten. Ziemlich schreckhaft. Die ist mittlerweile auch kopfscheu. Und da sie sie so gut wie nie bewegt, vielleicht 1x pro Woche, hat sie mittlerweile angefangen zu koppen (steht aber mit drei anderen Pferden im Offenstall mit genügend Auslauf!) Und das Beste war ja, wie wir einmal gemeinsam ausreiten gegangen sind: Die Stute hat sich erschrocken, und meine Freundin reißt am Zügel an und hält sie einige Zeit lang total kurz, so dass sie ihren Kopf oben haben musste. Ich hab dann gefragt, warum sie das macht, weil die Araberin dadurch ja noch nervöser und angespannter wird. Sie so:" Sie soll merken, dass ich böse auf sie bin!" Ehrlich, ich hätte fast gelacht wenn's nicht so unangenehm für die Stute wäre.

Und wenn die Kleine einmal am Platz ein wenig schneller wird, wird der Zügel sofort total kurz genommen und sie ausgebremst. Sie hat richtig Angst vor der Stute, weil die auch schonmal ausgetreten und ihre Mutter am Oberschenkel getroffen hat - will sich da aber nbicht helfen lassen oder gar RU mit der Stute nehmen. Nein, weil sie kann das ja.
Und wirklich alle Pferde dort zucken richtig erschreckt zusammen, wenn man sie am Kopf berühren will, oder gehen halb durch, wenn man eine Gerte in der Hand hält. Naja.
Und falls sich wer fragt, warum die noch meine Freundin ist: Sonst ist sie ganz okay^^ Nur mit Tieren geht sie leider nicht gut um.