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Hallu. <:
Nach meinem langen Kreatief habe ich mich vor wenigen Stunden wieder an eine Geschichte gewagt. Den ersten Abschnitt habe ich bereits vor Wochen geschrieben, dann jedoch ist der Text in den unendlichen Weiten meines Computers untergegangen. Vorhin habe ich ihn wieder herausgekramt und mit ihm die Idee für diese Geschichte.
Worum genau es geht, das wird noch nicht verraten. Nur, dass das Geschehen in Schottland spielt und sich der Text größtenteils um Kat - die Erzählerin - dreht.
Ich erhoffe mir vielerlei Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge.
Liebe Grüße;
Fröschii.
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Harvest Moon
Nach meinem langen Kreatief habe ich mich vor wenigen Stunden wieder an eine Geschichte gewagt. Den ersten Abschnitt habe ich bereits vor Wochen geschrieben, dann jedoch ist der Text in den unendlichen Weiten meines Computers untergegangen. Vorhin habe ich ihn wieder herausgekramt und mit ihm die Idee für diese Geschichte.
Worum genau es geht, das wird noch nicht verraten. Nur, dass das Geschehen in Schottland spielt und sich der Text größtenteils um Kat - die Erzählerin - dreht.
Ich erhoffe mir vielerlei Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge.

Liebe Grüße;
Fröschii.
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Harvest Moon
- »Harvest Moon. Das bedeutet Herbstmond. Das ist mein Name. Herbstmond. Das bin ich.«
Damals habe ich es geahnt. Nun weiß ich es. Ich weiß, dass ich anders bin.
Mein vergangenes Leben war nie zuvor sonderlich aufregend. Nein, es war das Durchschittsleben eines durchschnittlichen, 17-jährigen Mädchens. Ich war nichts Besonderes, ich wollte nichts Besonderes sein.
Meine Mutter hatte sich vor ca. zwei Jahren das Leben genommen und die meiste Zeit verbrachte ich auf dem Friedhof, an ihrem Grab. So auch an diesem einen Tag, an dem mein Leben begann, sich zu verändern ...
Wie gewöhnlich saß ich im Schneidersitz auf dem gepflasterten Weg, der zwischen den einzelnen Gräbern hindurchführte, während mein Blick starr auf den Grabstein meiner Mutter gerichtet war. Ich schluckte den stetig wachsenden Kloß in meinem Hals mühevoll hinunter, als meine Augen wie so oft den eingemeiselten Namen meiner Mutter fixierten. Ich war fünfzehn Jahre alt gewesen, als es passiert ist. Als sie meinen Vater, meine kleine Schwester und mich im Stich gelassen hatte, weil sie einfach nicht mehr konnte. Seit diesem Tag an, war ich fast täglich mit ihm hier gewesen, doch im Laufe der Jahre hatten sich seine Besuche immer mehr verringert. Seit einem dreiviertel Jahr hatte er diesen Friedhof nicht mehr betreten. Er hatte bereits Ersatz für sie gefunden, das weiß ich. Auch, wenn er noch nie direkt darüber gesprochen hat. Das fremde Parfüm, die SMS und eMails von dieser Mel ... Ich weiß, es steht mir nicht zu, mich in sein Leben einzumischen, darum halte ich mich aus diesen Dingen auch heraus. Doch er weiß, dass ich keine andere Frau an seiner Seite tolerieren werde. Darum trifft er sich mit Mel auch immer nur in irgendeinem dieser teuren Restaurants und nicht bei uns Zuhause.
Es dämmerte bereits. Ich seufzte und ließ meinen Blick über die vereinzelten Maiglöckchen schweifen, die ihre Köpfe aus der feuchten Erde streckten. Der Frühling stand vor der Tür und der gesamte Schnee war schon getaut.
»Du hast den Frühling geliebt, Mum. Und ich liebe ihn für dich.«
Als ich mich erhob, hatte ich erneut Mühe, diesen unerklärlich großen Kloß in meinem Hals hinunterzuwürgen, doch es gelang mir. Noch während ich meine Hände in den Hosentaschen vergrub, wandte ich mich um und verließ gemächlichen Schrittes den Friedhof.
Der sieben Minuten lange Fußmarsch zur nächsten Bushaltestelle wirkte auf mich wie eine halbe Ewigkeit, doch ich legte ihn zurück, ohne einen einzigen Gedanken in meinem Kopf. Ich wollte nicht nach Hause. Nicht zu diesem Mann, der sich derart leichtfertig eine neue Freundin geangelt hatte. Zu diesem Mann, der sich mein Vater nannte, meiner Mutter jedoch nicht einmal mehr Blumen ans Grab brachte.
Der Bus kam. Ich stieg ein, bezahlte und setzte mich auf einen freien Fensterplatz. Doch meine Gedanken waren nicht bei mir. Nein, sie waren immer noch auf dem Friedhof, am Grab meiner Mutter.
»Hey, Katzenauge!«
Ich musste wohl zusammengezuckt sein, denn Connor knuffte mich freundschaftlich in die Seite und sagte: »Sehr schreckhaft heute, wie?« Er lachte. Doch es war kein höhnisches Gelächter, viel mehr wollte er mir damit zeigen, dass er zu mir stand. Und zu dem, was ich tat.
Connor ist ein halbes Jahr älter als ich und wir gehen gemeinsam in die elfte Klasse der Rover's High. Neben meiner Mutter und meiner kleinen Schwester gehört er zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben.
Ich sah ihn an, fixierte seine haselnussbraunen Augen und die vereinzelten, dunkelbraunen Haarsträhnen, die ihm frech in die Stirn fielen. Seine Haut war tief gebräunt, da Connors Mutter aus Afrika stammte. Doch ich mochte diese Farbe. Sie hatte etwas beruhigendes auf mich.
Seine Bemerkung ignorierte ich gekonnt, stattdessen fragte ich: »Wie geht es deinem Vater?« Connors Vater war vor wenigen Tagen von der Leiter gestürzt, als er dem Apfelbaum im Garten die Äste stutzen wollte. Nun hütete er mit einem gebrochenen Bein und einer geprellten Hüfte das Bett.
»Bestens. Der Arzt meinte, wenn er sich weiterhin so wenig wie möglich bewegt, kann er in ein oder zwei Wochen schon wieder problemlos laufen.« Er machte eine kurze Pause, riss dann jedoch die Augen auf, als sei ihm gerade etwas sehr Wichtiges in den Sinn gekommen. »Aber weißt du schon das Neuste?« Connor wartete meine Antwort nicht ab, sondern sprudelte sofort weiter: »Meine Schwester erwartet ein Kind. Ich werde also Onkel!«
Ich kicherte. »Onkel Connor?« Er murmelte etwas Unverständliches, das sich nicht sonderlich begeistert anhörte, schmunzelte jedoch ebenfalls. Auch wenn ich selbst nicht die Familie habe, die ich mir gewünscht habe, meinen Freunden gönne ich dieses seltene Glück.