|Alex|
Hey,
ich habe mich mal an einer Geschichte versucht. Ich habe auch noch kein Kapitel fertig oder ähnliches, ich wollte einfach mal den ersten Teil reinstellen und ich würde mich über Kommentare sehr freuen.
South East
Mit Tränenüberströmten Wangen saß sie, wie ein weißer Engel auf der Klippe, das Gesicht Richtung Meer, Richtung Sonnenuntergang. Die dünnen, braunen Haare wehten um ihr Gesicht und die Tränen tropften von ihrer Wange auf ihre Arme.
Sie vergrub das Gesicht in den Händen und schluchzte erbarmungslos.
Als sie wieder aufschaute war die Sonne schon fast gänzlich im Meer versunken und das Wasser glitzerte blau und weiß und es ließ ihr erneut Tränen über die Wangen laufen. Wie oft war sie schon hier gewesen und hatte das Meer beobachtet. Langsam richtete sie sich auf und wischte sich die Tränen aus dem hübschen Gesicht.
Zwei Jahre zuvor.
„Jessica! Mein Liebes, kommst du bitte?“, die Stimme ihrer Mutter riss Jess aus ihren Träumen. „Ja Mutter, einen Augenblick noch.“ Sie blickte erneut hinaus zum Fenster, betrachtete die Blätter, die sich langsam in der kühlen Sommerbrise hin und her bewegten und dachte dabei nur an die Schönheit des Moments, des hier und jetzt. Mit einem Seufzer erhob sie sich von ihrem Bett und verließ ihr Zimmer im oberen Stock des Hauses. Dieses Haus. Oft hatte Jess darüber nachgedacht, was dieses große und alte Haus wohl für eine Geschichte haben könnte. Vielleicht hatte früher in dieser Villa einmal eine Adelsfamilie gelebt mit einer hübschen Frau, die am Tag durch die hellen Räume gewandert war, mit Kindern die auf dem riesigen Rasen fangen gespielt hatten. Ihre Vorstellungen vermischten sich mit ihren Träumen und Erinnerungen und mit jedem Atemzug den sie tat, sog sie die Wärme und die Sicherheit dieses Hauses mehr in sich auf.
„Jessica, jetzt komm endlich runter! Dein Vater ist zu hause!“ Ihr Vater! Der gnädige Herr, den sie jahrelang nur selten zu Gesicht bekam! Der berühmte und viel beschäftigte Börsenmakler, der auf der ganzen Welt umherreiste aber kaum 2 Tage bei seiner Familie gewesen war!
Jess lief, bemüht weiterzulaufen, die Treppe hinunter und betrat das große und ausladende Wohnzimmer. Ihr Vater saß auf einem schwarzen Ledersessel vor dem erloschenen Kamin und studierte den Wirtschaftteil aus der New York Times. Er blickte nur kurz auf, musterte sie, brachte ein kurzes „Hallo meine Kleine.“, zustande und wendete sich wieder seiner Zeitung zu. Genervt verdrehte das Mädchen die Augen und ging hinüber in die kleine, gemütliche Essecke des Hauses. Die New York Times, hier in Nashville, prima. Was tat er überhaupt noch hier? Es würde ihn niemand vermissen, also konnte er auch nach New York oder L.A. oder sogar in ein anderes Land verschwinden. Sie würde ihn nicht vermissen. Wütend knallte sie die Kühlschranktür zu, aus dem sie sich eine Flasche Wasser geholt hatte. Da kam auch schon wieder ihre Mutter auf ihren übertrieben hohen Pumps den Flur entlanggelaufen und zu ihr in die Küche. Ihre Mutter, ja das war ebenfalls ein Fall für sich. Sie hatte zwar ein weitaus besseres Verhältnis zu ihrer Mutter als zu ihrem Vater und trotzdem waren sie zu verschieden um jemals wirklich gut miteinander auskommen zu können. Jess hasste ihre Mutter nicht, sie konnte nur nicht verstehen wie sie auf dieses Leben gekommen war, wie sie sich so sehr an die feine Art hielt und wie sie sich derart in gesellschaftliche Rollen und Ereignisse hineinsteigern konnte. Aber so war es wohl, wenn man reich war. Wenn man sich alles leisten konnte und die einzigen Freundschaften auf Neid, Macht und gespielter Fröhlichkeit basierten. Und so musste sich die ganze Familie verhalten. Nicht nur ihre Mutter, die diese Rolle schon gänzlich angenommen hatte, sondern auch ihr Vater, der zu selten da war, als dass man wirklich von ihm sprach, ihr jüngerer Bruder und auch sie selbst und genau hier unterschied sie sich von ihrer Mutter.
lg jenni
ich habe mich mal an einer Geschichte versucht. Ich habe auch noch kein Kapitel fertig oder ähnliches, ich wollte einfach mal den ersten Teil reinstellen und ich würde mich über Kommentare sehr freuen.
South East
Mit Tränenüberströmten Wangen saß sie, wie ein weißer Engel auf der Klippe, das Gesicht Richtung Meer, Richtung Sonnenuntergang. Die dünnen, braunen Haare wehten um ihr Gesicht und die Tränen tropften von ihrer Wange auf ihre Arme.
Sie vergrub das Gesicht in den Händen und schluchzte erbarmungslos.
Als sie wieder aufschaute war die Sonne schon fast gänzlich im Meer versunken und das Wasser glitzerte blau und weiß und es ließ ihr erneut Tränen über die Wangen laufen. Wie oft war sie schon hier gewesen und hatte das Meer beobachtet. Langsam richtete sie sich auf und wischte sich die Tränen aus dem hübschen Gesicht.
Zwei Jahre zuvor.
„Jessica! Mein Liebes, kommst du bitte?“, die Stimme ihrer Mutter riss Jess aus ihren Träumen. „Ja Mutter, einen Augenblick noch.“ Sie blickte erneut hinaus zum Fenster, betrachtete die Blätter, die sich langsam in der kühlen Sommerbrise hin und her bewegten und dachte dabei nur an die Schönheit des Moments, des hier und jetzt. Mit einem Seufzer erhob sie sich von ihrem Bett und verließ ihr Zimmer im oberen Stock des Hauses. Dieses Haus. Oft hatte Jess darüber nachgedacht, was dieses große und alte Haus wohl für eine Geschichte haben könnte. Vielleicht hatte früher in dieser Villa einmal eine Adelsfamilie gelebt mit einer hübschen Frau, die am Tag durch die hellen Räume gewandert war, mit Kindern die auf dem riesigen Rasen fangen gespielt hatten. Ihre Vorstellungen vermischten sich mit ihren Träumen und Erinnerungen und mit jedem Atemzug den sie tat, sog sie die Wärme und die Sicherheit dieses Hauses mehr in sich auf.
„Jessica, jetzt komm endlich runter! Dein Vater ist zu hause!“ Ihr Vater! Der gnädige Herr, den sie jahrelang nur selten zu Gesicht bekam! Der berühmte und viel beschäftigte Börsenmakler, der auf der ganzen Welt umherreiste aber kaum 2 Tage bei seiner Familie gewesen war!
Jess lief, bemüht weiterzulaufen, die Treppe hinunter und betrat das große und ausladende Wohnzimmer. Ihr Vater saß auf einem schwarzen Ledersessel vor dem erloschenen Kamin und studierte den Wirtschaftteil aus der New York Times. Er blickte nur kurz auf, musterte sie, brachte ein kurzes „Hallo meine Kleine.“, zustande und wendete sich wieder seiner Zeitung zu. Genervt verdrehte das Mädchen die Augen und ging hinüber in die kleine, gemütliche Essecke des Hauses. Die New York Times, hier in Nashville, prima. Was tat er überhaupt noch hier? Es würde ihn niemand vermissen, also konnte er auch nach New York oder L.A. oder sogar in ein anderes Land verschwinden. Sie würde ihn nicht vermissen. Wütend knallte sie die Kühlschranktür zu, aus dem sie sich eine Flasche Wasser geholt hatte. Da kam auch schon wieder ihre Mutter auf ihren übertrieben hohen Pumps den Flur entlanggelaufen und zu ihr in die Küche. Ihre Mutter, ja das war ebenfalls ein Fall für sich. Sie hatte zwar ein weitaus besseres Verhältnis zu ihrer Mutter als zu ihrem Vater und trotzdem waren sie zu verschieden um jemals wirklich gut miteinander auskommen zu können. Jess hasste ihre Mutter nicht, sie konnte nur nicht verstehen wie sie auf dieses Leben gekommen war, wie sie sich so sehr an die feine Art hielt und wie sie sich derart in gesellschaftliche Rollen und Ereignisse hineinsteigern konnte. Aber so war es wohl, wenn man reich war. Wenn man sich alles leisten konnte und die einzigen Freundschaften auf Neid, Macht und gespielter Fröhlichkeit basierten. Und so musste sich die ganze Familie verhalten. Nicht nur ihre Mutter, die diese Rolle schon gänzlich angenommen hatte, sondern auch ihr Vater, der zu selten da war, als dass man wirklich von ihm sprach, ihr jüngerer Bruder und auch sie selbst und genau hier unterschied sie sich von ihrer Mutter.
lg jenni