@BlackKatrin
"Mediendesign" hat nicht zwangsläufig etwas mit HTML und PHP zu tun, auch nicht mit JavaScript, Java, XML oder Corba. Und auch nicht mit Computern und Betriebssystemen. Insbesondere letztere sind nur Mittel zum Zweck, Programme sind nur eine von mehreren Darstellungsformen, um ein Design auf einem Monitor darzustellen. Vor 15 Jahren hätte auf so einem Kolleg noch kaum jemand von PHP oder HTML gesprochen, wohl nicht mal gewußt, was das ist...
Wer die Anfänge des Internet kennt, weiß, daß "Design" kein Thema war. HTML war eine reine Auszeichnungssprache, die Darstellung (meist reiner Text) war auf jedem Rechner anders, und das war auch so gewollt. Sieht man von der Apple-Gemeinde mal ab, waren unsere "normalen" Bürorechner kaum grafikfähig... Programme wie WordStar oder Word liefen i.a. im reinen Textmodus, und das Ergebnis des "Designs" konnte erst beim Ausdrucken beurteilt werden...
In dieser Zeit kamen sog. "DTP"-Programme auf (DeskTop Publishing), die rudimentäre Grafikfunktionen für Bildschirmseiten mitbrachten und sündteuer waren. Von angehenden "Designern" wurde nicht erwartet, daß sie mit PCs oder Apples umgehen konnten.
Heute kann man natürlich davon ausgehen, daß junge Leute mit PCs umgehen können; jedoch nicht unbedingt als "Codierer".
Überhaupt trennte man früher den Designer klar vom Programmierer, und diesen wiederum vom "Codierer". Während der Programmierer die Logik des Programms und die Datenbank entwarf (zunächst auf Papier; Flußdiagramme oder Struktogramme), setzten die Codierer (meist viele) die Logik in eine Programmiersprache um. Sie waren Spezialisten für z.B. Cobol, DB2, IMS o.ä.
Die Designer oder Programmierer tummelten sich aber auf einem anderen Level; sie mußten nicht in die "Tiefen der Programmiersprachen" hinabsteigen und konnten das vielfach auch nicht.
Auch heute ist das in vielen Firmen noch strikt getrennt: Die Anwendungsdesigner sind keine Codierer. Umgekehrt ist ein PHP-Freak noch lange kein guter Designer; im Gegenteil!
Teamwork ist das Zauberwort; die einzelnen Spezialisten müssen ihre Fähigkeiten zusammenbringen, damit das Gesamtwerk optimal wird.
Sicher kann es nicht schaden, wenn auch ein Designer mal eine Seite in HTML codiert hat; er wird dann nämlich ein besseres Verständnis für die Schwierigkeiten des Codierers aufbringen.
Dennoch muß ein Mediendesigner kein "Fachidiot" für PHP und HTML und sonstige Programmiersprachen sein. Es reicht, wenn er ein gewisses Grundverständnis für moderne Medien mit- und aufbringt.