Original von snowwhite×blackjacket.
Vielen, vielen Dank euch allen!
8. Teil
Es läutete und um Lilly herum begann das alltägliche Stühle rücken. Wangen wurden aneinander gedrückt, um Küsschen auszutauschen, Umarmungen verbanden ihre Klassenkameraden für kurze Augenblicke, es wurde gelacht, sich unterhalten. Man war gut drauf, schließlich war ein weiterer Tag Unterricht beendet.
Lilly saß an ihrem Platz und rührte sich nicht. Es war, als müsse sie sich noch einmal sammeln, als müsse sie ihren ganzen Mut zusammenkratzen für das, was sie gleich tun wollte.oh oh.. Mut zusammenkratzen?? zusammennehmen.. oder aufbringen... Sie wusste, wie empfindlich Nina war und wie schnell sie überreagierte. Und mit einem Blick auf sie und Steffen, der sie lachend im Arm hielt, war ihr auch klar, dass es nicht Tom war, der ihre beste Freundin im Moment am meisten interessierte. Ein Stich, der sie mitten ins Herz traf, ließ Lilly zusammenzucken.Sie spürte einen Stich, der sie mitten ins Herz traf.... sagt das gleiche aus find ich aber schöner Wenn du nicht bald etwas unternimmst, steht nicht nur Tom ohne Partner da, sondern auch du!, hörte sie eine leise, aber deutliche Stimme in ihrem Kopf sagen.
Lilly richtete sich auf, packte ihr Federmäppchen und warf es unwirsch in die geöffnete Handtasche neben ihrem Stuhl. Ohne sich die Mühe zu machen, sie zuzuknipsen, warf sie sie sich über die Schulter,warf sie sich die tasche über die schulter ... wenn du einmal durch sie bezug auf die tasche genommen hast kannst du sie das nächste mal wieder erwähnen... griff nach dem Ordner auf ihrem Pult und folgte Steffen und Nina, die gerade Seite an Seite den Klassenraum verließen.
"He, wartet mal auf mich!", rief Lilly vernehmlich, als die beiden in Richtung Ausgang die Treppe nach unten nahmen und sie sie aus den Augen verlor. Steffen drehte sich um, lächelte und blieb stehen, während Nina die ersten zwei Stufen übersprang, dann doch Inne hielt und sich erwartungsvoll zu den beiden umdrehte. Wobei Lilly, mit einem erneuten Anflug von Eifersucht, feststellen musste, dass ihr Augenmerk eher auf Steffen, als auf ihr, lag.
Mit zögernden Schritten ging Lilly auf ihren Freund zu, der sie an sich zog und seinen Kopf auf dem ihren bettete. Sie lehnte sich gegen seine Brust und seufzte leise.
"Tut mir Leid, dass ich heute gar nicht für dich da war", murmelte sie, sodass nur er verstand, was sie sagte.
Zärtlich strich er ihr die Haare glatt und es mochte Lilly beinahe zerreissen als sie ihm in die azurblauen, unschuldigen, unwissenden Augen blickte und sich bewusst wurde, dass sie hier nicht nur ihn, sondern vor allem auch sich selbst, belog. Beinahe überhörte sie das "Macht doch nichts.", das er noch verlauten ließ, bevor er die ihren mit seinen Lippen umschloss und ihre Zunge zum Erwachen brachte. Sie ließ es geschehen.
Als Steffen sich von ihr löste und ihr mit dem Zeigefinger behutsam über die Wange strich, die darauf mit einer Gänsehaut reagierte, beobachtete Lilly aus den Augenwinkeln, wie Nina, die immernoch auf der Treppe stand, mit den Augen rollte. "Kommt ihr jetzt endlich?", drängelte sie und ihr Fuß bewegte sich ungeduldig auf und ab. Steffen zwinkerte und wollte sich gerade bei seiner Freundin unterhaken, als Lilly seinen Arm mit sanfter Gewalt wegdrückte.
"Ich muss noch mit Nina reden, ganz kurz nur. Wartest du hier?"
Sie wusste, er würde ihr keinen Wunsch abschlagen können und wie sie erwartet hatte, nickte er nur, zog ironisch die Augenbrauen hoch und konnte sein Grinsen doch nicht verbergen. Lilly wusste genau, dass er soetwas wie Frauen! dachte und gab ihm einen spielerischen Klaps auf den Arm, bevor sie Nina mit einem Kopfnicken zu sich winkte.
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