Mindfuck4Valentine
Ich wollte hier mal etwas (für mich) vollkommen neues ausprobieren;
und zwar soll dies eine Geschichte werden, bei der ihr entscheiden könnt,
wie die Hauptcharaktere am Ende jeden Abschnittes reagieren sollen.
Ich mache überhaupt keine Vorgaben und wenn ihr sagt „Dorian soll zu alle meine Entchen strippen und Hula Hoop spielen“,
dann strippt Dorian eben zu alle meine Entchen und spielt Hula Hoop… -
natürlich nur insofern das Vorhandensein eines Hula Hoop Reifens auch authentisch ist.*zwinker*
+++
und zwar soll dies eine Geschichte werden, bei der ihr entscheiden könnt,
wie die Hauptcharaktere am Ende jeden Abschnittes reagieren sollen.
Ich mache überhaupt keine Vorgaben und wenn ihr sagt „Dorian soll zu alle meine Entchen strippen und Hula Hoop spielen“,
dann strippt Dorian eben zu alle meine Entchen und spielt Hula Hoop… -
natürlich nur insofern das Vorhandensein eines Hula Hoop Reifens auch authentisch ist.*zwinker*
+++
Liste der derzeitigen Hauptcharaktere:
Alven ist siebzehn Jahre alt und geht momentan noch zur Schule. Seine Eltern ließen sich scheiden als er drei Jahre alt war und seitdem lebt er alleine bei seiner Mutter. Von seinem Vater hat ihn seine Mutter immer ferngehalten, sodass er bis vor kurzem nicht einmal wusste wie dieser überhaupt aussieht. Eines Tages sprach ihn auf dem örtlichen Spielplatz ein fremder Mann an, der behauptete sein Vater zu sein und schenkte Alven einen Umschlag, in dem sich Fotos von dem Mann zusammen mit seiner Mutter und ein Zettel fanden, auf welchem nichts weiter eine Adresse verzeichnet war. Zusammen mit seinem besten Dorian beschloss Alven aus einem Scherz heraus, bei Alvens Vater einzubrechen und sich für die gesamte Zeit zu rächen, die dieser nicht für seinen Sohn da gewesen war (Alven weiß nichts davon, dass seine Mutter jeglichen Kontakt verhindert hat). Leicht angetrunken brachen sie also tatsächlich in dem Haus des Vaters ein und stießen dabei auf ein schreckliches Geheimnis, aus der Vergangenheit von Alvens Eltern…
Dorian ist neunzehn Jahre alt und seit langer Zeit Alvens bester Freund. Er arbeitet als Barkeeper in dem angesagten Szeneclub Dyed Noir und hat immer entweder ein Stück Draht oder ein Feuerzeug in der Hand. Während Alven der eindeutig Schüchterne der beiden ist, strotzt Dorian oftmals nur so vor Selbstbewusstsein und Egozentrik, sodass ihn nicht wenige Leute für ziemlich arrogant halten. Das ist er jedoch nicht immer, sondern er hat auch eine wirklich liebevolle, fürsorgliche Seite. Er ist nicht ganz Unschuld an der Misere, denn es war seine Idee, bei Alvens Vater einzubrechen, statt konventionell den Weg über die Türglocke zu wählen…
Sheila ist Alvens immer mal wieder Freundin. Die hübsche Brünette ist sechzehn Jahre alt und geht auf dieselbe Schule wie Alven. Sie lächelt sich jedoch immer wieder gerne neue Typen an und hat auch schon das ein oder andere Mal mit Dorian geflirtet. Allerdings musste sie feststellen, dass sie beide nicht unbedingt dieselben Interessen teilen und so gab sie ihren ersten Annäherungsversuch schnell auf. Dennoch hegt sie heimlich Interesse für ihn, weil er bislang der einzige Typ ist, den sie nicht haben kann. Alvens Gefühle sind ihr dabei recht gleichgültig und oft findet sie seine Emotionalität übertrieben und peinlich. Dennoch kommt das ungleiche Paar immer wieder zusammen und Sheila wird auch nicht müde sich immer und überall einzumischen…
+++
„Fuck fuck fuck, der will mich umbringen man!“ „Niemand bringt hier irgendwen um… so was würde dein Vater niemals machen, komm mal wieder runter Alven!“ Der schwarzhaarige Junge ging in dem eng bemessenen Hinterraum des Dyed Noir hysterisch auf und ab, während sein Blick abwechselnd den dunklen, fleckigen Betonboden und dann wieder Dorian streifte, welcher regungslos auf einem der vielen braunen Kartons in der Ecke hockte und ein Stück kupfernen Draht Stirn runzelnd zwischen den schmalen Fingern drehte. Dorian versuchte angestrengt seine Gedanken zu sortieren und das soeben Geschehene irgendwie zu begreifen. Die äußerliche Ruhe rührte allein aus einer innerlichen Unruhe her. Immer wieder sah er das Bild von Alvens Vater vor Augen, wie dessen hochrotes, aufgedunsenes Gesicht sich gefährlich über ihn beugte und ihm der Gestank von Alkohol vermengt mit Tropfen feuchter Spucke um die Ohren fegte. Dorian konnte sich nicht einmal mehr an die von roher Stimme geschrienen Worte erinnern. In seinem Kopf war alles auf Stummfilm geschaltet und jeglicher Versuch logisch und analytisch an die Sache heranzugehen endete bereits bei dem Gedanken daran.
„Ich kann nicht mehr nach Hause, ich kann nicht mehr nach Hause…“, begann Alven wieder von neuem und seine Stimme klang dabei beinahe als habe er gerade eine im wahrsten Sinne des Wortes umwerfende Erkenntnis gewonnen. Dabei war sie vielmehr niederschmetternd. An nur einem einzigen Tag war Alvens kleines, siebzehnjähriges Leben vollkommen aus der Bahn geworfen worden und nichts würde je wieder so sein können wie früher. Noch hatte er das gesamte Ausmaß dieses Abends nicht vollends realisiert, doch das hinderte ihn nicht daran weiter Panik zu schieben und mit schnellen, Schritten monoton auf und ab zu gehen.
„Hör auf damit, das macht mich ganz irre!“, drang es gereizt aus Dorians Ecke und der Neunzehnjährige schmiss das Drahtstück in einem Anflug seichter Verärgerung vor die Füße des Jüngeren, der sich aufgrund des plötzlich fauchenden Tonfalles überrascht umgedreht hatte. „Tschuldigung…“, murmelte Alven mit eingezogenen Schultern und vergrub seine Hände noch tiefer in den Taschen der zerschlissenen Jeanshose. Der Ausdruck in dem Gesicht seines Freundes wurde augenblicklich sanfter und die blassblauen Augen schienen fast entschuldigend zu dem Siebzehnjährigen aufzusehen. „Komm her!“ Trotz der allgegenwärtigen Spannung welche in der Luft lag, hatte ein warmes Grinsen auf Dorians schmale Lippen gefunden und er nickte mit dem Kopf auf einen Karton neben seinem eigenen, um Alven zu deuten, dass er sich setzen sollte. Alven reagierte jedoch erst nach etwa fünf Minuten und schüttelte sein schwarzes Haar, ganz so als jage er gerade einen absurden oder ungewünschten Gedanken davon. Nachdem Alven sich gesetzt hatte, rutschte er auf seinem Karton noch ein Stückchen näher zu Dorian heran und die dunklen Haarsträhnen hingen ihm wirr im Gesicht, sodass seine tränenseligen, braunen Augen fast vollkommen verdeckt waren. „Hast du schon mal daran gedacht dich umzubringen?...“, fragte er mit leise flüsternder Stimme. Er sah Dorian nicht an, vielleicht hatte er die Augen auch geschlossen, das ließ sich nur schwer sagen. Dorian blinzelte in das trübe, gelblich orange Dimmlicht der Glühbirne, welche lose an einem Kabel in der Decke hing und die einzige Lichtquelle im gesamten Raum darstellte, ehe er seinen Blick nicht fest aber doch bestimmt auf Alven legte. „Ja.“ Das war alles was er sagte. Nur ein Wort - und doch füllte es die Stille aus, als wäre es unendlich.
Plötzlich klopfte es wummernd an der niedrigen, schwarz lackierten Metalltüre und die beiden Jungen wechselten erschrockene Blicke ehe ihre Augen langsam zu der Türe wanderten… Der Schlüssel steckte noch, doch die Tür war offen… Es bedurfte keiner Worte um auszusprechen, was sie beide fürchteten… - auch wenn sie beide wussten, wie absurd ihre Angst von außen betrachtet wirken musste...
+++
Danach geschah alles Schlag auf Schlag. Alven hatte sich ein erschrockenes Aufquietschen gerade noch so unterdrücken können – oder besser gesagt das unsichtbare Band, welches sich vor heller Panik um seinen Hals gelegt hatte, verhinderte, dass auch nur der leiseste Laut aus seinen geöffneten Lippen drang. Seine Gedanken ließen sich in die einfache Wortabfolge: „Ich bin tot, ich bin tot, ich bin tot,..“, zusammen fassen… - und dann hatte sich da wohl noch so ein „…und wenn ich jetzt schon sterben muss, dann kann ich ja –“ Gedanke mit eingeschlichen, denn ehe vor allem Dorian es sich versehen konnte, hatte er auch schon einen die Augen fest zusammenkneifenden Alven auf dem Schoß sitzen. Von Alvens Klammergriff, der jedem Babyaffen Konkurrenz gemacht hätte, gab es kein Entkommen und ohnehin war Dorian dafür im Moment viel zu perplex, als dass er sich um ein paar Arme und Beine hätte kümmern können, die da irgendwie neben, über und um ihn herum waren. Gerade in dem Moment als er seine Hände auf Alvens Schultern gelegt hatte, um ihn nicht energisch aber doch bestimmt von sich zu schieben, wurde die Tür krachen aufgestoßen und – Sheila stand in einem superkurzen Minirock auf der Schwelle, die Augen wieder mal bewundernd auf ihren französischen Nägeln liegend. Als sie schließlich aufsah und ihr Blick die Situation in dem niedrigen Hinterraum erfasste – sprich der eigene Freund saß eng umschlungen auf dem Typen den man haben wollte – war sie wohl drauf und dran gewesen die Tür gleich wieder zu zuschmettern und zu verschwinden. Doch Sheila wäre nicht Sheila gewesen, wenn sie nun einfach klein bei gegeben hätte. Betont ruhig und so gelangweilt wie möglich hob sie zuerst ihr hübsches Kinn und zog dann kritisch die linke Augenbraue in die Höhe, wobei sie die beiden Jungen abwechselnd scharf musterte und schließlich mit ihrem Blick auf Dorian hängen blieb, der wohl einfach irgendwie präsenter zu sein schien als Alven.
„Was zum Teufel treibt ihr hier Jungs?!“
„Er“, Dorian deutete unverzüglich mit dem Zeigefinger auf Alven und schob sogleich alle Schuld von sich.
„Bring mich bitte nicht um, ich werd’s auch niemandem sagen, wir können doch alle so weiter machen als wäre das hier nie passiert…“, begann Alven aus heiterem Himmel zu wimmern und schien wohl irgendwie nicht so recht mitbekommen zu haben, wer nun durch die Tür gekommen war… - wie auch wenn man das Gesicht in der Schulter eines anderen vergräbt und die Augen zusammenkneift.
„Oh mein Lieber, du solltest wohl eher aufpassen dass ICH nichts sage!“, stellte Sheila sogleich ihre Position klar und schien nun doch ein wenig irritiert, von was ihr Freund da eigentlich redete, auch wenn sie noch immer versuchte vollkommene Kontrolle über die Situation auszustrahlen. Immerhin war sie Sheila Evans und eine Evans stand über solchen Dingen.
„Was er damit sagen will…“, meldete sich Dorian nun wieder zu Wort und schien sich in seiner Rolle als Vermittler zwischen den Fronten sichtlich wohl zu fühlen… um nicht zu sagen, dass er sich geradezu toll fühlte. Immerhin hatte er das Verständnis, was den beiden anderen unabstreitbar fehlte… Mensch war er schlau!
„… ist dass er einsieht einen großen Fehler begangen zu haben und dass es ihm unglaublich Leid tut!“
„Wie Leid?! Das war doch alles deine Idee!!!“, fuhr Alven plötzlich hoch und schürzte beleidigt die Unterlippe, während er Dorian vorwurfsvoll aus seinen großen, braunen Augen anschaute.
„Seine Idee?!“ Nun war Sheila die Überraschung und Ungläubigkeit doch anzuhören. Sie hatte noch immer nicht begriffen worum es hier eigentlich ging.
„Meine Idee?!“, folgte sogleich Dorian und zog dabei eine Miene als wisse er überhaupt nicht wovon Alven eigentlich sprach. Dieser schaute daraufhin übrigens noch beleidigter drein, bis Dorian schließlich die Augen verdrehend gestand: „Okay, meine Idee. – Aber mal was ganz anderes: Was machst DU eigentlich hier und wie bist du überhaupt hier rein gekommen?!“ Damit hatte Dorian die Sitzplätze vertauscht und auf einmal fand sich Sharon nun auf der Bank der Angeklagten wieder. „Ich habe Alven gesucht. Ich wollte ihm sagen, dass ich mit Rick Schluss gemacht habe und dass ich jetzt wieder Zeit für ihn hätte… aber er hat ja offensichtlich einen zweitklassigen Ersatz gefunden, in dem Fall möchte ich nur meinen strawberry Nagellack zurück.“
Sheila war offensichtlich in ihrem Element. Blöd anmachen ließ sie sich von niemandem und rechtfertigen musste sie sich auch nicht.
„Ich lackiere meine Nägel überhaupt nicht!“ Alven funkelte Sheila über seine Schulter hinweg zornig an und sagte dann gar nichts mehr. Irgendwie wurde ihm das alles im Moment leicht zuviel und er hatte auch gar keine Lust auf Sheilas Sticheleien weiter einzugehen… - er zog ja doch immer den Kürzeren. Dorian hingegen ließ sich umso lieber auf Sheilas Zickereien ein, schließlich hatte sie soeben sein Ego angegriffen, indem sie ihn als nicht nur als zweitklassig, sondern auch noch als Ersatz bezeichnet hatte und damit war sie eindeutig zu weit gegangen!
„Sheila Hunnie, hast du überhaupt eine Ahnung wie schlecht eine Frau im Bett sein muss, wenn sie ihren Partner so sehr zur Verzweiflung bringt, dass er das Ufer wechselt?.. Oder liegt es vielleicht einfach nur daran, dass Alven oberflächlich ist…?“
„Ich bin nicht –“
„Pshhht!“
„Und ich bin auch nicht –“
„Psht!!!“
Sheila zog statt einer Entgegnung die Nase kraus und warf schwungvoll ihre lockige Haarpracht zurück.
„Wenn ihr mir nicht sagt was los ist, dann gehe ich jetzt durch diese Tür und zwischen uns ist es für immer aus Alven!“
„Nein, warte, nicht gehen!“ Alven sprang unverzüglich auf und rannte beinahe zu Sheila, obwohl diese sich keinen Zentimeter aus der Tür bewegt hatte. Dorian wusste im Moment nicht, ob er aufgrund von soviel Blindheit wie Alven sie an den Tag legte, wann immer es um Sheila ging, lieber die Hand vor die Stirn schlagen oder aber einem nahenden Lachanfall nachgeben sollte. Letzten Endes wurde es weder das Eine, noch das Andere, sondern vielmehr ein leises Seufzen und ein dezent amüsiertes Schmunzeln.
„Na dann rede endlich, du weißt doch dass du mir alles anvertrauen kannst!“
Sheila hatte ihre Hände auf Alvens Hüften gelegt und die letzte Distanz zwischen ihnen überbrückt, indem sie ihn einfach zu sich herangezogen hatte. Sie wusste wie sie bekam was sie wollte und Alven lag ihr ohnehin so sehr zu Füßen, dass er nicht lange würde widerstehen können.
Alvens Herz pochte aufgeregt in seiner Brust. Noch kämpfte er dagegen an, Sheila die Wahrheit zu sagen. Erstens ging es sie wirklich nichts an und zweitens wollte er sie nicht belasten oder am Ende auch noch in diese ganze Geschichte mit hineinziehen. Apropos ziehen. Noch während er nachdachte hatte sich eine kühle Hand in seinen Nacken gelegt und er war ihrem sanften Druck nach unten gefolgt. Kurz darauf spürte er Sheilas unglaublich zarte Lippen auf seinen eigenen und sein Kopf fühlte sich so leer an als habe man ihm mit einer Schrotflinte das Gehirn weggepustet. Alven schloss seine Augen und für ihn gab es in diesem Moment nur noch ihre sanften, unschuldigen Berührungen, während der Raum um ihn herum verschwamm, bis er in seinem Bewusstsein praktisch gar nicht mehr vorhanden war… - Ob Sheila wohl ebenso empfand? Das Mädchen fixierte die ganze Zeit über Dorian mit gehässigem Blick, der noch immer auf seinem Karton in der Ecke saß und diesem lächerlichen Schauspiel angewidert zusah…