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Maurynna Maurynna ist weiblich
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Text ~Seelendiebe~ Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Dies ist meine Geschichte...Es ist meine erste Geschichte, welche in Mittelerde ihre Handlung trägt..Über Reviews,Lob,Kritik,Anregungen freue ich mich immer!

Prolog:
Das Rascheln der grünen Blätter um ihn herum machte Galadhion, den Wächter des Hauptpfades nach Düsterwald, schläfrig. Die Sonne glitzerte noch ein letztes mal über dem Bergrand, bevor sie sich schließlich ganz verabschiedete. Galadhion genoss das letzte Lächeln der Sonne auf seinen Wangen und seufzte.
Noch 4 Stunden Dienst. Luthion, sein Bester Freund und auch Wache, war heute krank und Galadhion hatte sich bereit erklärt seine Schicht zu übernehmen. Mittlerweile bereute er seine Entscheidung. Auch er fühlte sich ziemlich schlapp und spürte, wie sein Hals anfing zu kratzen. Gerade wollte er sich umdrehen um nach seinem Wasserbeutel zu greifen, da sah er zwei Gestalten durch das Gestrüpp huschen.
Die Tatsache, dass die beiden nicht den Pfad benutzten, kam ihm merkwürdig vor, und statt dem Wasserbeutel griff er den Bogen gleich daneben, zog einen Pfeil aus seinem Köcher und beobachtete. Die zwei Gestalten eilten voran, trittsicher und geschickt strichen sie die Zweige aus dem Weg. Galadhion war für beide unsichtbar, da der Wachturm taktisch günstig auf einem großen Mallornbaum gebaut worden war, um ungebetenen Besuchern eine Überraschung zu bieten.
Sie trugen dunkle Mäntel, die sie hervorragend tarnten, und die untergehende Sonne und somit die sich über den Düsterwald legende Dunkelheit kamen den beiden Gestalten zu Gute. Galadhion musste sich anstrengen um zu sehen, wohin die beiden Gestalten liefen. Sie wollten in den Düsterwald hinein, soviel war sicher. Dazu aber mussten sie früher oder später an seinem Posten vorbei, denn der Düsterwald war von einer Hecke umgeben, die wie eine Mauer wirkte. Niemand kam hinein und auch nicht hinaus, es sei denn, er benutzte den Hauptpfad.
Die beiden Gestalten hielten nun inne und schauten sich hektisch nach allen Seiten um. Sie flüsterten etwas, das Galadhion trotz seiner Elbenohren nicht verstand und liefen dann weiter. Sie hatten die Richtung geändert und hasteten nun in Richtung Pfad. Sie liefen keine drei Meter vor der Hecke entlang, anscheinend waren sie sich darüber im Klaren dass sie nur durch den Hauptfad in den Düsterwald gelangen würden. Galadhion legte den Pfeil auf die Sehne und spannte sie. Er hatte nicht vor zu schießen bevor er nicht wusste, wer diese beiden Fremden waren. Es konnten zwei Elben sein, die sich nicht jedem zu erkennen geben wollten..Aber genauso gut konnten es dunkle Gestalten sein mit Bösem im Sinn sein, die nun in seine Zielweite kam. Gerade als er den Mund aufmachte um ihnen den Befehl zuzurufen sich zu erkennen zu geben, sirrte ein Pfeil durch die Luft. Verwirrt schaute Galadhion sich um. Sein Pfeil lag noch auf der gespannten Sehne, und heute Abend gab es nur eine Wache, ihn. Also kam der Pfeil nicht aus dem Düsterwald.
Er musste von außerhalb kommen. Ihm konnte er nicht gegolten haben, denn ihn konnte niemand sehen. Die Antwort bekam er, als er nach unten schaute. Es war nicht ein Pfeil gewesen, sondern zwei Pfeile. Und sie ragten beide mit grausamer Präzision aus den Herzen der beiden Gestalten, die zusammengesackt auf dem Boden lagen und sich nie wieder rühren würden. "Wer ist da?" rief Galadhion mit Furcht in der Stimme. Trotz seiner ungewöhnlich scharfen Augen konnte er niemanden zwischen den Bäumen ausmachen der geschossen hatte. Nervös leckte er sch über die Lippen. Was sollte er nun tun?

Doch seine Frage wurde beantwortet als er das Geräusch zweier herangalopierender Pferde hinter sich vernahm.
Iluvatar Sei Dank, Elben aus Düsterwald. Schnell kletterte er vom Mallorn herunter und stellte sich den Kommenden in den Weg. Es waren zwei Wachen, welche sein Rufen vernommen hatten und nun nach dem Rechten sehen wollten.
Er erklärte den beiden eilig was geschehen war, und Galadhion und die jüngere Wache schauten sich die beiden Fremden an. Ein Schock überkam sie, als sie die Kapuzen hinunterzogen.
Es waren Elben.... Elben aus Lothlorien. Galadhion schaute sich zuerst den Pfeil an, welcher pechschwarz war, am Schaft 3 Spitzen hatte und unten eine rote Kerbe. Das sagte ihm nichts, also drehte er den Kopf des toten Elben herum und erstarrte. Galadhion hatte schon viele Tote gesehen, doch dieser hier übertraf alle Grausamkeit die er je gesehen hatte..Er sollte diesen Anblick über Jahre nicht vergessen.

Die Augen der elbischen Boten waren tiefschwarz, nichts weißes war mehr zu sehen. Die Iris, die Pupille, alles war weg. Nur diese abgrundtiefe Schwärze. Als hätte der Pfeil ihm die Seele ausgesogen....
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Kapitel 1: Vorzeichen
Prinz Legolas stand am Balkon seines Gemaches und genoss den Sonnenuntergang, den man hier im Westflügel des Schlosses König Thranduils nur zu gut beobachten konnte. Als die Sonne sich endgültig vom Tag verabschiedet hatte und der ganze Himmel in Lila -und Blautönen erstrahlte, klopfte es an seiner Tür. "Herein" rief er, drehte sich um trat neugierig in sein Zimmer zurück. Um diese Zeit störte ihn normalerweise niemand, da jeder wusste, dass Legolas die Zeit nach dem Sonnenuntergang für gewöhnlich damit verbrachte sich in Büchern zu vergraben. Die Tür ging mit einem leisen Knarren auf und sein persönlicher Diener, Harnon, trat ein.

Harnon war schon sehr alt für einen Menschen. Die Frage warum Prinz Legolas einen Menschen als persönlichen Diener gewählt hatte war einfach zu beantworten. Legolas hatte sich auf seiner Reise mit den Gefährten einfach an eine gewisse Fröhlichkeit in seinem Alltag und seiner Umgebung gewöhnt, welche er, wieder zu Hause angekommen, nicht vermissen wollte. Elbische Diener waren ihm einfach zu kühl und distanziert, doch mit Harnon scherzte er gerne, und er genoss dessen Gesellschaft, auch wenn er dadurch so manchen schiefen Blick von anderen Elben die das Schloss bewohnten in Kauf nehmen musste.

Harnon blinzelte für einen kurzen Augenblick gegen das Licht der Kerze, dann sah er Legolas, verbeugte sich leicht und schloss die Tür hinter sich. "Mein Prinz, es tut mir Leid für die Störung," sagte er, und seine Augen suchten nach einem Zeichen der Verärgerung in dem Gesicht des Elbenprinzen. Dieser jedoch antwortete lächelnd: "Das macht doch nichts Harnon, aber in Anbetracht der Uhrzeit muss es wichtig sein. Was gibt es denn?" Harnon atmete auf und erwiderte: "Euer Vater schickt nach euch, er war sehr zornig. Habt ihr etwas angestellt?" fragte er und der Schalk lachte aus seinen blauen Augen. Natürlich hatte Legolas nichts angestellt, das hatte er seit Jahren nicht mehr, aber Harnon zog ihn gerne liebevoll damit auf dass Legolas der jüngste Elb der Familie war. Die Tatsache dass Legolas immer noch 2 Jahrtausende älter war als er selbst wischte er mit einer Handbewegung beiseite, als Legolas es lächelnd erwiderte.

"König Thranduil wirkte wirklich besorgt, Ihr solltet Euch eilen," sagte Harnon zu ihm, machte noch eine kleine Verbeugung, ging respektvoll 3 Schritte rückwärts und verließ den Raum wieder. Ein Seufzer verließ Legolas´ Kehle. Er hatte sich so auf die "Chronik der tapfersten Elben des Nordens" gefreut, doch er konnte sich der Audienz nicht entziehen. Schnell zog er sich ein anderes Hemd an, da dieses schon einen Fleck bekommen hatte.. Wahrscheinlich vom Kerzenwachs. Dann sah er noch einmal in den Spiegel, befand sein Antlitz für ausreichend und betrat wenige Minuten später den Thronsaal.

°°°°°°°°°

"Wann und wo fand man sie?" dröhnte die mächtige Bassstimme Thranduils durch den Thonsaal. Die Diener die vor der Tür standen und lauschten erzitterten und liefen schnell wieder an die Arbeit. "Am Eingang des Hauptfades nach Düsterwald. Die Umgebung wurde abgesucht, doch niemand gefangen genommen.
Wer auch immer diese beiden Elben erschossen hat, er hat wahrlich ein schnelles Pferd," antworte Fornion, Befehlshaber der Wachtposten des Düsterwalds, dem König. "Niemand gefunden? Wie ist das möglich? Wer hatte Wache? Warum wurde der Mörder nicht gesichtet? Und warum zum Teufel erfahre ich das alles jetzt erst?" Fornion fühlte sich sehends unwohler in seiner Haut. "Nun ja Majestät, auch ein Elb kann einen Geist nicht sehen, denn ein Geist muss es gewesen sein, da keiner unserer Elben etwas fand. Galadhion Monodron hatte Wachdienst, doch auch er sah nichts. Er erzählte mir, die beiden Elben, die er aus der Entfernung nicht als solche ausmachen konnte da sie diese Umhänge trugen,"-er deutete auf die beiden schwarzen Kapuzenmäntel die auf dem Boden lagen- "hätten nicht den Pfad benutzt, sondern sich durchs Gestrüpp gekämpft. Sie mussten Angst vor jemandem gehabt haben, scheinbar wollten sie versteckt zum Tor gelangen, außerdem hatten sie dort bessere Deckung. Galadhion erzählte auch, dass die beiden den Düsterwald gekannt haben mussten, da sie nicht erst, vergeblich wie wir wissen, einen Weg durch die Hecke suchten sondern zum Tor liefen um hineinzukommen. In dem Augenblick hörte Galadhion wohl Pfeile zischen und kurz darauf waren beide tot."
Fornion verstummte. Er war es leid diese Geschichte zu erzählen. Er wollte endlich die beiden toten Elben untersuchen, was ihm nicht gestattet worden war bevor der König nicht die Erlaubnis gegeben hatte. Thranduil öffnete den Mund um etwas zu erwidern, doch in dem Moment öffneten sich die beiden große Flügeltüren am Westende der Halle und Legolas trat ein. Verwirrtt schaute er sich um als er die beiden Männer erblickte, sein Vater ganz rot vor Wut und Fornion, welchen er auch kannte. Dann sah er die beiden Mäntel auf dem Boden liegen und schaute erst Fornion und dann seinen Vater fragend an. "Legolas, endlich, was treibst du nur immer so lange?" blaffte sein Thranduil seinen Sohn an. Legolas´ Augen verengten sich. Wenn sein Vater so außer sich war, dann musste wirklich etwas Außergewöhnliches geschehen sein.
"Ich bin beschäftigt um diese Zeit Vater, erwarte nicht von mir dass ich sofort springe wenn du rufst. Ich habe mich beeilt. Und nun sag, worum geht es?" "Fornion,erzähle du," sagte Thranduil mit einer ungeduldigen Handbewegung. Fornion unterdrückte ein Stöhnen und erzählte Legolas noch einmal die Geschehnisse am Eingang Düsterwalds. Als Fornion geendet hatte, verstand Legolas warum sein Vater so wütend war. Seit den Ringkriegen waren Tod und Leiden so weit wie möglich verringert worden, und die Waldelben waren dem Ganzen als gutes Beispiel vorausgegangen.
Dass nun gerade dort etwas so etwas passierte, warf Rätsel auf. Legolas hatte eine ganze Menge Fragen, mit denen er auch gleich herausplatzte. Auch ihm missfiel es, dass der wohlverdiente Frieden Düsterwalds eventuell auf dem Spiel stand, denn durch Mord war dort schon lange niemand mehr gestorben. "Weiß man wer die beiden waren? Und was sie hier wollten? Hat man die Pfeile schon untersucht? War vielleicht Gift an ihnen? Und haben die beiden Toten besondere Merkmale?""Das wollte ich schon lange untersuchen und die Antworten könnte ich euch auch geben wenn ich die Zeit und die Erlaubnis hätte sie zu untersuchen..." antwortete ihm Fornion. Jetzt blickten beide den König an.
Er schien ihre Unterhaltung gar nicht mit angehört zu haben, denn in seinen Augen lag ein abwesender Gesichtsausdruck während er mit seinen Fingern an seinem Bart herumzupfte. "Vater?" fragte Legolas. "Was ist denn?"

"Seid ihr immer noch da? Ich sagte doch bereits ihr sollt die Leichen untersuchen und mir so schnell wie möglich Bericht erstatten!" bellte Thranduil. Sein Vater musste wirklich aus dem Häuschen sein, dachte Legolas, denn das hatte er bestimmt noch nicht gesagt. Legolas´ Neugier wuchs. Er war sich ganz sicher dass er bei der Untersuchung der Leichen etwas herausfinden würde.
Nur was? Mit einem Blick auf Fornion war er sicher dass auch dieser vor Neugier brannte und wie auf ein stilles Kommando drehten sich beide um und verließen den Thronsaal. Doch König Thranduil bemerkte dies gar nicht, er war mit den Gedanken schon wieder weit abseits.


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Kapitel 2: Die Botschaft
Die Fackeln auf dem Innenhof unterstützten das schwache Sternenlicht welches nicht ausreichte, um die Räume des Hauses der Heiler zu erleuchten. In dem Haus selbst brannte keinerlei Licht, da die Gefahr eines Feuers zu groß war. Den Mond sah man an dieser Stelle nicht, er wurde von dem großen Mallorn verdeckt, der seine Zweige wie ein Trauernder bis zum Boden hängen ließ. Legolas und Fornion eilten mit großen Schritten durch den Innenhof an den verwunderten Wachen vorbei.

Fornion öffnete die Holztür mit den aufwendigen braunen und grünen Schnitzereien darin um gleich weiter zum Raum der Stille zu gehen. Legolas folgte ihm. Dies war der Raum in dem die kürzlich Verstorbenen aufbewahrt wurden. Es war der einzige Raum, in dem zumindest ein Elb durchgängig Totenwache hielt und darauf aufpasste, dass niemand die Seelen der Verstorbenen daran hinderte in den Himmel aufzusteigen. Auch um diese Zeit wachte hier ein Legolas unbekannter Elb, doch Fornion schien ihn zu kennen, denn der Totenwächter nickte ihm zu ohne ein Wort zu sagten. Sie durften eintreten.

Legolas fröstelte als er den Raum betrat, eine unheimliche Kälte legte sich um sein Herz. Mühsam atmete er tief durch. Er schaute zu den Fenstern, doch alle waren geschlossen. Abgesehen davon war die Nacht windstill. Der Wächter hatte Legolas´ Gesichtsausdruck bemerkt und nickte ihm zu. "So geht es jedem der hier hineinkommt. Seid Ihr gekommen um die Toten zu untersuchen?" "So ist es. Hat schon jemand etwas an ihnen verändert?" fragte Fornion. "Nein, es wurde angeordert ihnen saubere, ehrenvollere Kleidung anzuziehen, doch niemand traut sich an sie heran. Es ist als laste ein Fluch auf den beiden." Legolas nickte. Genauso fühlte es sich an. Er schauderte bei dem Gedanken einen der beiden anfassen zu müssen. Dann gab er sich einen Ruck. Das war lächerlich. Sie waren tot. Was konnten sie noch tun? Er sah über die Schulter zu Fornion. "Dann wollen wir mal," sagte dieser und trat zu der ersten Liege.

Legolas ging an Fornion vorbei zu der hinteren Liege. Fornion hatte das weiße Tuch, welches das Gesicht des toten Elben bedeckt hatte schon heruntergenommen. Er versuchte, die Augen des Elben zu schließen, doch es wollte ihm nicht gelingen. Diese grauenvollen schwarzen Augen. Legolas tat sein Bestes um sie zu ignorieren als auch er das Tuch abgenommen hatte. Er schluckte. "Also gut. Fangen wir an. Zuerst die Arme." Legolas zwang sich die Decke noch weiter herunterzuziehen bis die beiden bleichen, eiskalten Arme frei von jeder Bedeckung waren. Auf den äußeren Armflächen war nichts zu sehen, doch ein paar Zentimeter unter der Handfläche waren drei rote punkte zu einem Dreieck angeordnet zu sehen. Eine Tätowierung!

"Fornion, schau mal auf der Innenseite des rechten Unterarms," wies Legolas ihn an. Fornion gehorchte und zuckte zusammen. "Kennst du diese Zeichen?" fragte Legolas tonlos. "Jeder Elb in Mittelerde kennt diese Zeichen," flüsterte Fornion mit aufgerissenen Augen. Legolas drehte sich zu der Wache um, die immer noch wie angewurzelt auf der gleichen Stelle stand aber neugierig den Hals streckte. Legolas schaute ihn an. "Geh und sage meinem Vater, wir bitten um eine weitere Audienz. Sag ihm, Galadriels persönliche Botschafter wurden umgebracht. Sagt ihm, es geht um das letzte Bündnis."

Die Wache schaute fragend, war aber klug genug die Gedanken nicht laut auszusprechen. Ohne ein Wort drehte er sich um und ging schnellen Schrittes zum Schloss hinauf. "Hat es das zu bedeuten was ich denke, mein Prinz?" flüsterte Fornion Legolas zu. "Hoffen wir, das es das es das nicht tut" gab Legolas heiser zurück, während er immer noch in die toten, endlos schwarzen Augen des ermordeten Sindar schaute.

°°°°°°°

Der Weg zurück in die Hallen Thranduils war ein Weiter, doch Legolas und Fornion eilten die Treppen hoch als wäre Sauron persönlich hinter ihnen her. Sie stürzten in die Halle, in der König Thranduil sie schon erwartete. Doch er war nicht allein. Sein persönlicher Berater, Indunen, ein hochgewachsener und schon fast schüchtern wirkender Elb, der sich jedoch in seinem Leben als klug und weise erwiesen hatte, stand neben ihm. Beide blickten ernst auf die beiden Ankömmlinge.

"Nun, mein Sohn, sage schnell, was hast du herausgefunden? Die Wache muss sich irren, denn sie sprach von dem letzten Bündnis. Niemand würde jemand so Wichtigen umbringen, der Preis wäre zu hoch. Erzählt!" Legolas holte tief Luft und erzählte dann in aller Eile von den Zeichen, die er am Unterarm des Toten entdeckt hatte. Während der Elbenprinz seine Entdeckung in allen Einzelheiten schilderte wurden Thranduils Augen immer größer. Auch Indunen, der für gewöhnlich keinerlei Gefühlsregungen zeigte wurde immer kleiner und sein Mund öffnete sich langsam. In welche politischen Themen er auch eben verworren gewesen war, er schien alles vergessen zu haben um gebannt dem Erzählten zu lauschen. Legolas erkannte, dass Indunen verstanden hatte was er vermutete. Doch sein Vater schien nicht ganz mitgekommen zu sein, denn außer der Bestürzung über den Tod Galadriels persönlicher Botschafter war ihm nichts anzusehen.

"Wie sagen wir ihr denn nun was geschehen ist? Sie wird nicht zufrieden sein mit der Erklärung, ein Unbekannter hätte sie ermordet..." Murmelte Thranduil mit gerunzelter Stirn. Legolas schüttelte den Kopf. "Vater, du verstehst nicht ganz. Diese Botschafter wollten uns anscheinend eine Botschaft überbringen." Thranduil schaute ihn an. "Ja, mein Sohn, das ist es was Botschafter meistens tun" erklärte er freundlich. Legolas wollte schreien. Stattdessen ballte er die Hände zu Fäusten zusammen und redete weiter. "Was glaubst du, warum sie umgebracht worden sind, Vater? Jemand wollte, dass diese Botschaft uns nicht erreicht. Also muss sie sehr wichtig gewesen sein. Und die beiden Botschafter wussten dass sie verfolgt wurden, sonst wären sie nicht durchs Unterholz gekrochen....Verstehst du? Wir müssen unbedingt wissen was diese Botschaft beinhaltete. Einen Mord zu begehen um jemanden davon abzuhalten etwas zu erfahren...Es muss etwas sehr Wichtiges gewesen sein!

König Thranduil schien zu verstehen, denn er warf seinem Berater einen Blick zu. Der Blick dessen aber galt Legolas. "Und Ihr habt nichts in der Kleidung gefunden? Kein Pergament, keine Notizen..?" Fornion schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. "Verdammt, daran habe ich gar nicht gedacht. Ihr,Legolas?" Legolas schüttelte den Kopf. Nein, auch er hatte die Gewänder nicht durchsucht. Es war schrecklich genug gewesen, die Körperteile der Leiche zu untersuchen, außerdem hatte ihn das Zeichen auf dem Unterarm völlig durcheinandergebracht. "Nun, dann schlage ich vor, ihr geht noch einmal nachgucken..." hörte er die tiefe Stimme Indunens.

Ohne ein weiteres Wort verließ Legolas den Thronsaal nun schon zum zweiten mal an diesem Tag. Und wieder ging er ohne Umweg auf das Heilerhaus zu. Diesmal allerdings ohne Fornion, denn dieser hatte noch etwas zu erledigen gehabt, worauf ihn König Thranduil hingewiesen hatte. Was dieser mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck quittierte. Legolas zog die Tür auf, schritt direkt in den Raum der Stille und ging gleich zu "seinem" Elb. Er untersuchte die Taschen der Gewänder, fand aber nichts. Auch in dem Kapuzenumhang war kein Pergament. Also durchsuchte er auch den anderen Elben. In dem Umhang waren zwei Pakete Lembas, doch nichts was einer Nachricht auch nur im Entferntesten glich. Enttäuscht wollte er sich gerade wieder umdrehen und gehen, da sah er auf der Rückseite des Mallornblattes welches das Lembas umwickelte ein Stück Pergament ragen. Sofort hob er das Elbenbrot auf und zog das Pergament heraus. Mit zittrigen Fingern entfaltete er das vergilbte Blatt und begann zu lesen....
20.01.2007 15:40 Maurynna ist offline E-Mail an Maurynna senden Homepage von Maurynna Beiträge von Maurynna suchen Nehmen Sie Maurynna in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Maurynna in Ihre Kontaktliste ein
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