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Zum Ende der Seite springen Krimi no name
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Sari Sari ist weiblich
danke wichtel!


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Dabei seit: 12.03.2005
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Krimi no name Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Wenn euch ein Titel einfallen sollte- nur her damit!!!

Alles begann im Juni 1983. Dieser Sommer sollte mein, nein, unser Leben verändern. Jerry und ich waren immer sehr glücklich miteinander. Er arbeitete in einem Computerfachladen, sein Vater hatte eine große Firma in Japan. Ich war als Journalistin für ein angesagtes Magazin tätig, wir beide verdienten wirklich sehr gut und waren auf der Höchstphase unserer Berufskarrieren. Zudem wohnten wir in einem großen Haus, zugegeben, eigentlich war es zu groß für uns alleine. Finanzielle Probleme hatten wir nie, wir spielten jedoch teilweise mit dem Gedanken, das Obergeschoss zu vermieten. Wir haben es aber nie gemacht, ich habe Dank meinem Beruf zu wenig Vertrauen in fremde Menschen. Wenn man mitkriegt, wie es hinter den Kulissen einer Zeitschrift zugeht, kann einem das Lachen schnell vergehen. Wie viele Lügen in der Welt verbreitet werden, wie schnell aus wahren Geschichten doch nur heiße Gerüchte werden und wie weit Menschen gehen, nur um etwas auf die Beine zu stellen, was hinterher doch niemanden interessiert, ist unglaublich.
Jeden Morgen um halb acht verließ Jerry das Haus. „Bis nachher, Schatz!“ rief er, während die Tür leise ins Schloss gezogen wurde. Ich musste erst später zur Arbeit, trotzdem hatte er mir immer schon das Frühstück vorbereitet, frischen Kaffee gekocht und Brötchen geholt. Den Vormittag verbrachte ich zu Hause, meistens an meinem Laptop. Erst am Nachmittag musste ich zu Terminen, Meetings und all den furchtbar wichtigen Sachen, die eine Journalistin eben erledigen muss. Jerry hatte Feierabend, wenn für mich die eigentliche Arbeit begann- wichtige Nachrichten zu suchen. Mordunfälle, Kindergärtenbrände, Bombenanschläge auf Seniorenheime. Ich bitte den Sarkasmus zu entschuldigen, doch dies ist das, was heut zu tage wirklich geschieht. Die meisten Menschen gehen blind durchs Leben, mit Scheuklappen rechts und links, bloß um nicht zu sehen, was um uns herum passiert. Mit welchen Menschen wir zusammen leben, mit welchen Gefahren wir uns tagtäglich auseinander setzen, bis wir selbst zu einer Gefahr werden.
Jerry und ich waren drei Jahre zusammen, als wir zusammen zogen. Wir kannten uns schon seit der Grundschule und ich war immer in ihn verliebt. Als wir in der neunten Klasse das erste mal zusammen waren, dachte ich, meine große Liebe gefunden zu haben. Doch als ich ihn ein Jahr später auf der Klassenfahrt mit einem typischen Klischee-Blondchen erwischte, fühlte ich mich, als ob mein Leben jeden Moment vorbei sein müsste. Ich glaube, die Phase macht jeder Teenager durch, wenn er das erste Mal verliebt ist. Nach unserem Abschluss trennten sich unsere Wege, wir hatten nur wenig miteinander geredet in den vergangenen Jahren. Erst, auf einem Konzert, es war 1976, trafen wir uns aus Zufall wieder. Wir steckten mitten im Studium, waren jung, unerfahren und seit diesem Tag wieder ein Paar.
„Kate, was willst du essen?“, rief seine tiefe Stimme aus der Küche. Ich tippte, wie jeden Samstagmittag, ein paar Zeilen auf meinem Laptop. „Mach was Leckeres!“, war meine Antwort und Jerry bezauberte mich wie immer mit seinen Kochkünsten.
Früher wollte er immer Koch werden, doch im ersten Jahr seiner Ausbildung hatte er genug gesehen und orientierte sich in einer ganz anderen Richtung, er begann eine Lehre als Automechaniker. Doch als auch das ihm nicht gut genug erschien, brach er diese nach einem halben Jahr ab, holte sein Abitur mit 19 Jahren nach und begann ein Studium. Trotzdem arbeitet er, wie sein Vater, für die Marktentwicklung in Japan. Er entwickelt Computerspiele, programmierte irgendwelche Dinge, von denen ich nie eine Ahnung haben werde, und reparierte alles, was brummt, einen Prozessor und eine Festplatte hat, und nach einem Rechner aussieht. Er war wirklich sehr talentiert und, meiner Meinung nach, hochbegabt und unterbezahlt.
„Jerry, du musst denen mal zeigen, was in dir steckt! Jeden Tag alte Frauen bedienen, immer nett und freundlich sein und lächeln, zu so etwas ist mein Löwe nicht bestimmt.“, sagte ich immer zu ihm. „Löwe? Ach, ich bin also dein Löwe.“, grinste er mich mit seinem Charmanten Schmunzeln an. „Soll ich dir mal zeigen was dein Löwe noch so alles kann?“ Dann sprang Jerry auf mich zu, jagte mich durchs gesamte Haus bis ins Schlafzimmer, wo er mich abkitzelte, ein paar Kissen flogen und das Gerangel in einem heftigen Techtelmechtel ausartete.
Gestritten hatte ich mich nie mit ihm, jedenfalls kann oder will ich mich gar nicht mehr daran erinnern. Ein Streit mit Jerry bedeutete für mich immer einen halben Weltuntergang. Er ist immer das gewesen, was ich mir gewünscht hatte. Ich habe ihn abgöttisch geliebt, und er mich. Das zeigte er mir jeden Tag aufs Neue, immer wieder anders, entweder befanden sich kleine Zettelnachrichten im Kühlschrank, auf meinem Laptop, oder der Fernbedienung mit der Aufschrift „Lenk dich nicht schon wieder ab, Kate, sondern arbeite lieber. Der Löwe ist bald wieder zu Hause. Ich liebe Dich!“. Oder er kaufte wochenlang doppelt so viel Schokolade, weil ich mich als übergewichtig bezeichnete, und er mir alles vor der Nase weg aß. „Bald bin ich auch so dick wie du.“, meinte er dann immer im Scherz.
Mit den Jahren, in denen wir zusammen waren, merkten wir, wie sehr wir uns vermissten, wenn wir nur ein paar Tage getrennt waren. Damit begann unser Schicksal, das mich noch bis heute nicht in Ruhe lässt. Die Tragödie, die sich in unserem Leben abspielte, quält mich bis in meine Träume.



Fortsetzung folgt fröhlich

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06.07.2006 22:00 Sari ist offline E-Mail an Sari senden Beiträge von Sari suchen Nehmen Sie Sari in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Sari in Ihre Kontaktliste ein
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