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nini-w-
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Huhu Leutz!

Hab ma ne Zeit lang Geschichten geschrieben...bin wieder bisschen raus und hab ma geguckt was noch so an Geschichten hab..bisschen umgeschriebeb und jetzt wollt ich ma wissen ob sich die Geschichte sich von euer Sicht aus, lohnt weiter zu schreiben.

1. Leseprobe

Angst

Im Jahr 1878 war Amherst ein hübsches , sauberes Dorf , in dem das Leben ruhig und gleichmäßig dahinfloß. Aber plötzlich wurde der ländliche Friede durch ein unheimliches Ereignis gestört, das die betroffenen Menschen ein Jahr lang in Angst und Schrecken hielt und großes Aufsehen erregte.
Die Geschichte beginnt im Hochsommer 1878 und spielt in einem zweistöckigen Haus, das an der Ecke Princess Street und Church Street lag. Es war ein kleines , gelb gestrichenes Gebäude , an dessen Fenstern leuchtendrote Geranien blühten. Hier wohnte eine Gruppe von Leuten, von denen jeder, wie die Schauspieler in einem Drama, eine Rolle in dieser Geschichte hatte:
Daniel Teed, 35 Jahre , Hausherr und Vorarbeiter in der Schuhfabrik von Amherst- ein geachteter, hart arbeitender und beliebter Bürger.
Olive, Daniels Frau, eine tüchtige, gutaussehende Frau.
Willie, 15 Jahre, ein kräftiger, gesunder Junge mit blauen Augen und lockigem braunen Haar.
George , 17 Monate alt, ein intelligentes Baby und der Liebling des Dorfes und der Familie.
Zwei „Untermieter“: John Teed , Daniels jüngerer Bruder, Landarbeiter. William Cox, Olives Bruder, Schuhmacher in Daniels Fabrik. Außerdem hatten zwei Schwestern von Olive nach von Olive nach der Wiederverheiratung ihres Vaters hier ein Zuhause gefunden. Die eine hieß Jennie Cox, war 22 Jahre alt und das schönste Mädchen des Dorfes, das von den jungen Männern umschwärmt und bewundert wurde.
Die andere hieß Esther Cox, war 19 Jahre alt und die Hauptperson in dieser Geschichte. Im Gegensatz zu ihrer Schwester Jennie sah Esther nach gar nichts aus. Sie war klein, dick , hatte ein blasses, langweiliges Gesicht, in dem nur ihre großen, graublauen Augen auffielen, weil sie einen manchmal auf eine verwirrende Art und Weise anstarren. Die Dorfkinder liebten sie,
und wenn sie guter Stimmung war, konnte sie auch lieb und nett sein. Aber wenn ihr etwas gegen den Strich ging, schmollte sie vor sich hin und war nicht anzusprechen. Sie hatte ihren eigenen Willen und setzte immer gern ihren Kopf durch.
Ein paar Tage vor dem Spuck hatte Esther einige unangenehme Erlebnisse. Am 27. August klagte Daniel darüber, dass seine Kuh, die hinter dem Haus weidete, seit zehn Tagen heimlich gemolken wurde, so dass die Familie zu kurz kam. Wer konnte es bloß sein? Alle wussten das Esther gern Milch trank, daher fiel der Verdacht auf sie, obwohl man ihr nichts beweisen konnte.
In jener Nacht hatte Esther einen grauenhaften Traum, den sie Olive am nächsten Morgen ganz aufgeregt erzählte. Sie hatte geträumt, dass Hunderte von riesigen, schwarzen Stieren mit bluttriefenden Mäulern und Feuerfüßen sich auf sie gestürzt hätten. Der Traum hatte sie so aus der Fassung gebracht, dass sie Olive bat, mit ihr zu einem Traumdeuter zu gehen. Aber davon wollte Olive, eine gläubige Christin, nichts hören.
Am Abend des 28. August passierte Esther etwas Furchtbares. Nach dem Essen was Esthers Freund, Bob McNeal gekommen, um sie zu einer Spazierfahrt mit der Kutsche abzuholen. Gewitter lag in der Luft, und bald begann es zu regnen. Weit nach Einbruch der Dunkelheit, gegen zehn Uhr, kam Esther völlig aufgelöst, mit zerrissenen Kleidern und bis auf die Haut durchnässt nach Hause. Erst einen Monat später erzählte sie, was geschehen war. Sie behauptete, Bob habe sie zu einer einsamen Stelle gefahren und sei dort über sie hergefallen. Ihre Rettung verdankte sie einer Kutsche, die zufällig des Weges gekommen war. Bob habe von ihr abgelassen und sei in halsbrecherischem Tempo zum Dorf zurückgerast. Dort hatte er seine Freundin aus der Kutsche geschupst und war wieder losgejagt und seitdem nicht mehr aufgetaucht.
Sagte Esther die Wahrheit? Hatte Bob das Dorf aus Scham und Angst vor Folgen seiner Tat verlassen? Oder hatte sich etwas anderes ereignet, worüber Esther nicht sprechen wollte? Wir wissen es nicht. Fest steht nur, dass sie noch Tage danach stumm und mit rotgeweinten Augen umherging.
Genau eine Woche nach Bobs angeblichem Überfall begann der Spuck. Ein nebliger, nasskalter Abend trieb alle früh ins Bett. Jennie, die mit Esther in einem Bett schlief, war schon fast eingeschlummert, als Esther fragte, ob heute nicht der 4. September sei. Jennie bejahte und bat Esther, sie schlafen zu lassen.
In dem Augenblick ging das Specktakel los-
Das Schlafzimmer der Mädchen lag im im Obergeschoß direkt neben der Treppe. Im Nebenzimmer schliefen Herr und Frau Teed und die Kinder. Esther und Jennie hatten ungefähr zehn Minuten ganz ruhig dagelegen, als Esther mit einem Schrei aus dem Bett sprang. ,, Unter dem Laken krabbelt eine Maus!“ rief sie gallend. Ihr Schrei riss Jennie aus dem Schlaf. Sie stand auf und machte das Licht an. Die beiden Mädchen durchsuchten das Bett konnten aber keine Maus finden. Jennie meinte, die Maus versteckte sich sicher irgendwo in der Matratze und fügte hinzu, wie albern es von ihnen sei, sich von einer kleinen, harmlosen Maus zu fürchten. ,, Sieh doch“, sagte Esther, ,,sie zappelt in der Matratze. Schau mal wie sie das Stroh hin und her bewegt. Die Maus ist irgendwie reingekommen und findet nicht wieder heraus. Komm gehen wir wieder ins Bett, Esther. Sie kann uns jetzt nichts tun.“
Sie löschten das Licht und legten sich schlafen. Ein paar Minuten lang lauschten sie, ob es im Stroh raschelte. Als alles ruhig blieb, schliefen die Mädchen ein.
In der nächsten Nacht hörten die Schwestern, dass sich irgend etwas unter ihrem Bett bewegte, und Esther rief : ,, Das ist wieder diese Maus. Wir sollten aufstehen und sie töten. Ich habe keine Lust mehr, mich jede Nacht von einer Maus stören zu lassen.“
Sie sprangen aus dem Bett und machten Licht. Unter ihrem Bett stand eine grüne mit Flicken gefüllte Papschachtel. Sie stellten die Schachtel mitten ins Zimmer und sahen zu ihrem Schrecken, dass sie etwa dreißig Zentimeter in die Luft flog wieder auf den Boden viel und sich auf die Seite drehte. Die Mädchen trauten ihren Augen nicht. Nachdem Jennie den Karton richtig hingestellt hatte, wiederholte sich das Ganze. Jennie und Esther wurden von panischem Entsetzen gepackt und schrien so laut sie konnten nach Daniel. Dieser wachte auf, warf sich rasch ein paar Kleidungsstücke über und stürzte in ihr Zimmer. Sie erzählten ihm, was geschehen war, aber er lachte sie nur aus. Er schob die Schachtel wieder unter das Bett und meinte, dass sie entweder nicht ganz bei Trost seien oder geträumt hatten. Mit ein paar brummigen Worten über seine gestörte Nachtruhe ging er wieder ins Bett. An nächsten Morgen beharrten die Mädchen immer noch darauf, dass die Schachtel wirklich von alleine in die Luft gesprungen war und sich schließlich auf die Seite gerollt hatte. Aber da keiner ihnen glaubte, hielten sie es für zwecklos, weiter über die Sache zu reden. Am selben Abend gegen neun klagte Esther plötzlich über Fieber und ging auf Rat von Frau Teed und Jennie ins Bett.. Gegen zehn folgte ihr Jennie. Um Viertel nach zehn sprang Esther plötzlich mit ihrer Bettdecke mitten ins Zimmer und schrie: ,, Hilfe, was ist mit mir nur los? Ich muss sterben.“ Jennie fuhr hoch, denn sie glaubte, ihre Schwester hatte einen Alptraum. Aber nachdem sie die Lampe angezündet hatte, jagte ihr der Anblick von Esther einen furchtbaren Schrecken ein. Esther stand mitten im Zimmer, ihre kurzen Haare hatten sich aufgerichtet, ihr Gesicht war blutrot gefärbt und die Augen schienen ihr aus dem Kopf zu quellen. Sie klammerte sich so fest an die Stuhllehne, dass die Knöchel ihrer Hand weiß hervortraten. In ihrem hellem Nachthemd, vor Angst zitternt, bot sie ein bild des Grauens. Jennie schrie mit aller Kraft um Hilfe, denn auch sie fürchtete sich und wusste nicht was sie machen sollte. Frau Teed erwachte , warf sich einen Schal über und rannte in das Zimmer der Mädchen. Die drei Männer zogen sich rasch an und stürzten fast gleichzeitig in den Raum.
,, Was zum Donner fehlt dir Esther?“ fragte Daniel, während William Cox und John Teed im gleichen Atemzug ausriefen „Sie ist verrückt!“
Frau Teed hatte es vor Entsetzen die Sprache verschlagen. Alle standen da, starrten das Mädchen an und wussten nicht, wie sie sie von dem schrecklichen Anfall befreien sollten. Plötzlich wich alle Farbe aus Esthers Gesicht, die Kräfte schienen sie zu verlassen, und bald war sie so schwach, dass sie zum Bett geführt werden musste. Sie saß einen Moment am Bettrand und starrte mit leerem Blick ins Zimmer. Plötzlich schoss sie mit einem gellenden Schrei in die Höhe und stieß hervor ,, Ich zerbreche in lauter Sücke!“
,, Du lieber Himmel!“ rief Frau Teed. Was sollen wir bloß mit ihr anfangen? Sie ist verrückt geworden!“
Jennie die nicht so leicht die Nerven verlor, sprach bewichtigend auf ihre Schwester ein: ,, Komm, Esther, geh wieder ins Bett.“
Während Jennie ihr ins Bett half, wimmerte Esther: ,,Hilfe, ich platze!“
Daniel sah sie an und rief entsetzt: ,,Ja, du meine Güte, sie schwillt an! Olive, schau doch nur, sogar ihre Hände sind schon ganz dick. Fass sie mal an, sie glüht wie ein Backofen.
Esthers ganzer Körper hatte sich aufgebläht, sie schrie vor Schmerzen und knirschte mit den Zähnen, als ob sie von einem Anfall geschüttelt würde. Hilflos stand die ganze Familie um sie herum. Plötzlich gab es einen Knall. Wie ein Donnerschlag dröhnte er durchs Zimmer. Alle fuhren erschrocken zusammen und waren vor Entsetzen wie gelähmt.
Frau Teed fand als erstes die Sprache wieder. ,, Mein Gott! Ein Blitz hat unser Haus getroffen. Meine Kinder sind tot!“ Sie stürzte, gefolgt von ihrem Mann, William Cox und John Teed, aus dem Zimmer. Jennie blieb bei Esther.
Doch die Kinder lagen ruhig in tiefen Schlaf. Nirgendwo auch nur die Spur einen Einschlags zu sehen. Die drei Männer und Frau Teed kehrten zu Esther zurück. Keiner sprach ein Wort. Was hatte nur diesen schrecklichen Knall hervorgerufen? Frau Teed ging ans Fenster, zog den Vorhang bei Seite und schaute hinaus. Die Sterne funkelten und leuchteten von einem wolkenlosem Nachthimmel. Es war also kein Gewitterdonner gewesen, den sie gehört hatten. Gerade als Frau Teed den Vorhang wieder zuzog, knallte es dreimal hintereinander, und zwar so laut, dass der ganze Raum erzitterte. Esther, immer noch so aufgebläht und vor Schmerzen wimmernt, nahm mit einmal ihre natürliche Gestalt wieder an und lag reglos da. Nachdem sie sich überzeugt, dass sie schlief und nicht tot war, verließen alle außer Jennie das Zimmer. Jennie legte ihre Schwester ins Bett, konnte aber vor Aufregung und Angst nicht schlafen. Am nächsten Tag blieb Esther bis neun Uhr im Bett. Dann stand sie, offenbar ganz normal, auf und frühstückte. Beim Abendessen unterhielt sich die ganze Familie über die unheimlichen Geräusche und Esthers Anfälle.

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27.06.2006 17:09 nini-w- ist offline E-Mail an nini-w- senden Beiträge von nini-w- suchen Nehmen Sie nini-w- in Ihre Freundesliste auf
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