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CherryKiss CherryKiss ist weiblich
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Dabei seit: 16.04.2005
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Ja, ich hab einfach aus einer Laune heraus angefangen was zu schreiben...ich hab sogar schon einen Plan wie es zuende gehen soll^^ von daher bin ich zuversichtlich, dass ich das Buch beenden kann.
Allerdings wollt ich es jetzt schon bewerten lassen, weil wenn es niemandem gefällt, kann ich das weiterschreiben auch lassen^^

**************************
Kapitel1


Ich setze mich tief in den Sattel und gebe eine deutliche Parade. Sam wehrt sich und versucht sich meinen Hilfen zu entziehen, unwillig reißt er den Kopf hoch, doch das Martingal verhindert, dass ich vollends die Kontrolle über ihn verliere.
Gerade noch rechtzeitig kommt er zur Vernunft, ich spüre, wie er seine kräftige Hinterhand unter den Körper setzt und im nächsten Moment katapultiert er uns über den großen gelb-weiß gestrichenen Oxer.
Meine Stimme ist nur leise und zittert ein wenig, doch Sam hört mich, als ich ihm ein paar beruhigende Worte zuflüstere. Er dreht für einen winzigen Moment eines seiner Ohren zu mir, bevor es wieder nach vorne zuckt.
Ich habe meine Augen fest auf den nächsten Sprung geheftet, eine Distanz von fünf Galoppsprüngen wäre passend, ansonsten würden wir zu früh wegkommen und die hohe Tripplebare nicht schaffen.
Schon wieder beginnt Sam gegen das Gebiss zu kämpfen, ich fühle wie er vom Ehrgeiz gepackt ist, er will gewinnen und das will ich auch.
Noch immer halte ich ihn zurück, erst als ich sehe, dass wir die Distanz schaffen werden, gebe ich ihm ein bisschen Luft, Sam stürmt los, findet den Absprung und wir fliegen mit scheinbarer Leichtigkeit über das gut ein Meter fünfzig hohe Hindernis. Die Landung ist nicht ganz so sicher, wie sie hätte sein sollen, für einen irrwitzigen Moment scheint Sam zu straucheln, doch er fängt sich sofort wieder und galoppiert fließend weiter.
Jetzt sind nur noch zwei Sprünge übrig. Sam versucht schneller zu werden, doch ich nehme ihn energisch auf und er gehorcht diesmal und verkürzte seine Galoppsprünge, die dadurch höher und kraftvoller werden.
So schafft er die Höhe des kommenden Steilsprungs spielend, eine scharfe Rechtswendung und wir halten auf den riesig wirkenden, schwarz-weißen Oxer zu. Der Sprung steht in Richtung Ausgang, Sam sieht es und weiß, dass es nach Hause geht.
Nur noch ein Sprung, ich setze mich tief in den Sattel, drücke meine Knie an den Sattel und halte die Zügel eisern in der Hand, wie viele Galoppsprünge brauche ich für diese Distanz?
Oft habe ich den Parcours abgeschritten, ich hatte sechs eingeplant, doch plötzlich scheinen mir sechs zu viele zu sein, Sam wird zu nah an den Sprung herankommen und die Höhe nicht schaffen, er wird den Sprung reißen und wir werden verlieren.
Innerhalb von einer Sekunde schießen mir viele Gedanken durch den Kopf, ich überlege fieberhaft was zu tun ist.
Sam der mein Zögern bemerkt, verhält sich plötzlich kaum merklich in seiner Bewegung, ich weiß, dass er verweigern wird, wenn ich nicht sofort eine Entscheidung treffe. Also schicke ich ihn los, die Distanz wird mit einem Galoppsprung weniger auch zu bewältigen sein.
Zu spät sehe ich, dass es nicht passt. Die Möglichkeit, Sam am Hindernis vorbeizulenken, verstreicht, ich habe zu spät reagiert. Sam zieht den Sprung an, seine Ohren zucken, eine winzige Unsicherheit in seinem Galoppsprung, dann springt er ab.
Zu früh. Viel zu früh, wie habe ich mich so verschätzen können? Noch im Flug weiß ich, dass es nicht gut gehen wird. Ich werfe mein Gewicht nach vorne, klammere meine Knie fest an den Sattel und lasse die Zügel durch meine Finger gleiten, als Sam zur Landung ansetzt.
Dann höre ich nur noch ein mächtiges Poltern, ich sehe den Boden auf mich zukommen, sehe Sams goldenen Hals und die gespitzten Ohren noch vor mir. Wir haben den Sprung gerissen, gleich wird Sam auf dem Boden aufsetzen und wir werden als Verlierer aus diesem Springen gehen.
Doch nichts passiert. Für einen Moment scheint alles stillzustehen, dann merke ich einen heftigen Ruck, ich schlage hart auf dem Boden auf. Dann ist alles schwarz.

Schwer atmend und schweißgebadet wache ich mit einem Schlag auf. Ich sitze aufrecht im Bett und schaue mich mit aufgerissenen Augen um. Alles dunkel, meine Augen können nichts in der undurchdringlichen Dunkelheit ausmachen.
Langsam komme ich zur Besinnung. Ich habe geträumt. Mal wieder, wie sooft in den letzten zwei Jahren. Mit fahrigen Bewegungen wische ich mir die Schweißperlen von meiner Stirn und schiebe eine Haarsträhne meines leicht gelockten, blonden Haares hinter mein Ohr.
Wie immer hat der Traum so real gewirkt, ich durchlebe diesen schrecklichen Tag immer wieder. Das Turnier mit Sam, den folgenschweren Unfall.
Erschöpft lasse ich mich zurück in mein Kopfkissen sinken, ich fühle mich leer. Seit dem Unfall ist nichts mehr wie vorher.
Schon zwei Jahre war das nun her, mir kommt er vor wie gestern, wohl nicht zuletzt weil ich durch meinen Traum immer wieder daran erinnert werde. Mein Pferd Sam und ich waren ein perfektes Team, wir waren auf dem Weg nach oben. Ein aufsteigender Stern am Springreiterhimmel. Ich mit meinen siebzehn Jahren ein riesen Talent, Sam ein viel versprechendes Pferd.
Vor diesem wichtigen Turnier hatten wir schon viele andere schwierige Springen erfolgreich bestritten, als nächstes hätte die Teilnahme an der Europameisterschaft der Springreiter angestanden, ich hätte mich problemlos qualifiziert.
Doch es kam alles anders.
Sam und ich stürzten im Stechen. Ich erinnere mich an den Unfall nur soweit wie er mir in meinem Traum immer wieder begegnet. Nur ab und zu flackern danach noch Bilder vor meinen Augen auf, auf denen ich Sam sehe. Sam, wie er auf dem Parcours-Rasen liegt, seine Augen sind weit aufgerissen, er hat Angst. Er hat Schmerzen.
Ich liege nur zwei Meter von ihm entfernt, ich wurde auf dem Sattel geschleudert.
Die einzige Verletzung die ich mir zuzog, ein komplizierter Beinbruch, ein glatter Arm- und ein Schlüsselbeinbruch.
Ich bin bewusstlos, die Sanitäter rennen auf mich zu, schnell bin ich auf einer Liege abtransportiert, Sam bleibt zurück.
Er weiß nicht was mit ihm passiert, er versucht verzweifelt aufzuspringen, doch er schafft es nicht. Noch an Ort und stelle musste er eingeschläfert werden, mein Sam, während ich ohne Bewusstsein auf dem Weg ins Krankenhaus bin.

Sam brach sich bei dem Unfall das rechte Röhrbein, es wurde durch den harten Aufprall bei der Landung nach dem Sprung nahezu zersplittert, er kam falsch auf dem Boden auf.
Außerdem brach er sich zu allem Überfluss noch die Hüfte, es gab keine Rettung für ihn.
Nach dem Unfall brauchte ich einige Monate um mich einigermaßen zu erholen. Die Nachricht vom Sams Tod brachte mich völlig aus der Fassung. Ich machte mir schwere Vorwürfe, er wäre noch am Leben, wenn ich diese verdammte Distanz nicht falsch eingeschätzt hätte. Ich war Schuld an unserem Unfall, ich hätte es verhindern können.
Nur sehr langsam fand ich nach meiner Genesung ins normale Leben zurück. Im Grunde habe ich es bis heute nicht geschafft, mein altes Leben aufzunehmen.
Ich will es auch gar nicht. Nie im Leben werde ich mich wieder in den Sattel setzen. Durch meine Schuld musste mein Pferd, mein Freund, mein Partner sterben und das ist durch nichts zu entschuldigen.
Von allen Seiten her höre ich tröstende Kommentare, von Menschen, die mir weismachen wollen, ich trüge keine Verantwortung für den Unfall, es sei nicht meine Schuld. Am Anfang haben mich alle bemitleidet und wollten mich mit ihren halbherzigen Kommentaren dazu bewegen wieder in den Sattel zu steigen.
Doch ich spürte nur allzu deutlich, dass sich keiner von ihnen in meine Lage hineinversetzen konnte, niemand konnte den Schmerz über den Verlust von Sam nachvollziehen, niemand musste mit diesen erdrückenden Schuldgefühlen fertig werden, die mich quälten.
Zwei Jahre. Die Zeit ist verdammt schnell vergangen, ich habe mit meiner Karriere als Springreiterin abgeschlossen, schon längst. Den Pferden habe ich gänzlich abgeschworen, es tut mir weh in ihrer Nähe zu sein, da ich mir so sehnlichst wünsche noch einmal Sams Gesicht vor mir zu sehen, wie er mir gespannt entgegenschaut, wenn ich die Stallgasse herunterkomme, auf dem Weg zu seiner Box
Seine gespitzten Ohren, sein wacher Blick. Das freundliche Brummeln, das er mir schenkt, wenn ich seine Boxentür öffne und ihm einen Leckerbissen zustecke. Alles scheint so nah zu sein, ich erinnere mich so deutlich daran. Aber ich werde es nie mehr erleben dürfen.

„Lisa?“ höre ich plötzlich die Stimme meiner Mitbewohnerin durch unsere kleine Wohnung hallen. Erschrocken fahre ich hoch, die Gedanken an die Vergangenheit verbanne ich ein bisschen schuldbewusst in die hinterste Schublade meines Gehirns.
Ich schwinge die Beine vom Sofa, auf dem ich mich niedergelegt hatte und ziehe hastig die Jalousie hoch, die mein Zimmer nachtdunkel gemacht hatte. Warmes, abendliches Sonnenlicht dringt durch die Fensterscheiben, ich brauche einen Moment um mich an das Licht zu gewöhnen und blinzle angestrengt.
„Lisa? Bist du da?“ Julia kommt die Treppe hinaufgelaufen, ich höre ihre schnellen Schritte, dann erreicht sie meine Zimmertür und klopft an. Ich gehe vom Fenster zur Tür und schließe sie auf, ich hatte sie abgeschlossen, um meine Ruhe zu haben.
„Hey“ begrüße ich meine große, schlanke und zu allem Überfluss noch blonde, Mitbewohnerin Julia Ehrmann. Ich sehe ihr hübsches Gesicht unter den frech frisierten, langen Haaren fröhlich grinsen.
„Lisa, hast du noch zu tun? Ich dachte wir können uns vielleicht heute mal chice machen und dann ein bisschen feiern gehen, wir haben Wochenende!“ Julia redet schnell und mit hoher Stimme, so wie sie es immer tut, wenn sie gut gelaunt und aufgeregt ist.
Kurz denke ich über ihren langen Satz nach um die darin enthaltenen Informationen herauszufiltern, dann schüttele ich den Kopf.
„Tut mir Leid, aber ich hab irre Kopfschmerzen, du musst ohne mich gehen, frag doch Sophie und Anne!“ wehre ich ab. Das mit den Kopfschmerzen stimmt zwar nicht so ganz, aber ich habe einfach keine Lust heute noch wegzugehen.

Sophie und Anne sind unsere Mitstudentinnen und wohnen ein Stockwerk tiefer, im selben Haus wie wir. Wir sind gut mit ihnen befreundet und ich weiß, dass sich die beiden Julia bestimmt anschließen werden, sie lassen sich nie eine Gelegenheit zum Feiern entgehen. Von daher habe ich keine besonders schlechten Gewissen, als Julia ein paar mitleidige Worte ausspricht und mich dann in Ruhe lässt. Ich wünsche ihr noch viel Spaß und schließe die Tür wieder hinter mir.
Eine gute Stunde später ist Julia weg. Mit Sophie und Anne im Schlepptau wird sie vorraussichtlich erst in den frühen Morgenstunden zurück sein. Nachdem unsere Haustür ins Schloss gefallen ist, komme ich aus meinem Zimmer und gehe in unsere kleine Küche, die zwar eigentlich ganz hübsch, aber sehr unaufgeräumt ist.
Ich lasse mich vom gewöhnlichen Chaos, an dem ich nicht ganz unschuldig bin, nicht beeindrucken und hole mir aus dem Kühlschrank einen Joghurt und aus dem Schrank eine Tüte Chips. Damit lümmle ich mich im Wohnzimmer auf die Couch und schalte den Fernseher an.
Den ganzen Abend lasse ich mich mit der bunten Unterhaltung einer Comedy-Sendung berieseln. Als die Chips schon längst aufgegessen sind und ich schon recht schläfrig auf dem Sofa sitze, klingelt plötzlich das Telefon.
Etwas verwirrt brauche ich einige Sekunden um zu realisieren woher das Geräusch kommt. Schließlich habe ich den Hörer des schnurlosen Telefons gefunden und drücke auf den grünen Knopf.
„Ja?“ meine Stimme klingt ein wenig verschlafen, ich merke es selbst, sobald mir das kurze Wort über die Lippen gelangt ist.
„Lisa? Bist du’s? Hab ich dich geweckt?“ höre ich eine vertraute Männerstimme am anderen Ende der Leitung. Für kurze Zeit überlege ich, wer mich anruft, ich zögere und stottere ein wenig.
„Ja…nein…also…ich bin wach“
Mein Gott, wie hörte sich das denn an? Plötzlich weiß ich wer am anderen Ende ist.
„Michael? Warum rufst du denn mitten in der Nacht an? Ist irgendwas passiert? Du meldest dich ja sonst nicht…“ rede ich drauflos, nachdem ich die Stimme meinem Cousin zugeordnet habe. Im nächsten Moment überkommt mich ein seltsames Gefühl. Warum ruft mich Michael an? Mit seinen 28 Jahren führt er ein nicht allzu schlechtes Leben als Grundschullehrer in Bremen. Ich habe seit einem halben Jahr nichts mehr von ihm gesehen oder gehört, das letzte Mal haben wir uns an Weihnachten gesehen.
Warum zum Teufel meldet er sich ausgerechnet jetzt? Es muss doch was passiert sein?
Bevor ich mir weiter den Kopf zerbrechen kann beginnt Michael am anderen Ende einen zweiten Satz.
„Lisa…es ist doch erst viertel vor elf. Ich dachte du wärst feiern oder so, ihr habt doch Wochenende, oder? Na ja, gut das ich dich erwische, sonst hätte ich dir auf den Anrufbeantworter geredet.“ Michael bricht ab, wahrscheinlich um Luft zu holen.
Die Pause, die entsteht nutze ich, um ihm ins Wort zu fallen.
„Was willst du denn nun?“ meine Stimme klingt etwas nervös, meine Müdigkeit ist verflogen.
„Nichts. Ich wollte nur mal hören wie es dir geht!“ kommt es von ihm und ich stutzte.
„Erzähl das jemand anderem…du rufst nie ohne Grund an, also was willst du?“ langsam werde ich ungeduldig, ich bin nicht zu Scherzen aufgelegt heute Abend.
„Oh, da hat wohl jemand schlechte Laune, was? Ok, dann werde ich mich mal kurz fassen, was?“

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SUPERPFERD - Der wahre Held des Alltags


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von CherryKiss: 01.05.2006 19:16.

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Sheyna
» ohne Titel


Dabei seit: 23.04.2006
Beiträge: 1.148

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Ich finde die Geschichte ziemlich gut, nur mich stört es, dass sie im Präsens geschrieben ist. In Vergangenheit finde ich Geschichten einfach spannender!
01.05.2006 17:36 Sheyna ist offline E-Mail an Sheyna senden Beiträge von Sheyna suchen Nehmen Sie Sheyna in Ihre Freundesliste auf
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