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Zum Ende der Seite springen Die zweite Welt | bis Kapitel 1
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Kopflos Kopflos ist weiblich
ehemals almanya


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Dabei seit: 16.04.2005
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Die zweite Welt | bis Kapitel 1 Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Im Moment ist dies genau die Geschichte die ich schreiben möchte und kann, alles andere geht im Moment einfach nicht. Sie ist aus dem Stehgreif. Ich würde mich über Kritik aller Art freuen.
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Kapitel 1

Reglos starrte ich auf den Monitor. Meine Haut schien zu kribbeln und meine Augen wurden heiß. Ich merkte, wie die Tränen in meine Augen stiegen. Der Versuch sie zurückzuhalten scheiterte daran, dass sich bei jedem Atemzug mein Brustkorb schmerzhaft zusammenzog. Ich schloss meine Augen; Tränen liefen über meine Wangen. Bitte nicht ... Schon sah ich meine zweite Welt bröckeln. Meinen Zufluchtsort, mein seelisches Zuhause, meine Welt.
Wahrscheinlich wissen die meisten schon wo sich meine zweite Welt befindet. Im Internet. Hier hatte ich Leute gefunden, denen ich alles erzählen konnte, sie kannten mich nicht und konnten mich nicht verletzen. So dachte ich zumindest.
Was mit meiner >ersten< Welt passiert ist, ist eine gute Frage. Ich habe sie mir auch gestellt, mich gefragt, was aus meinem Zuhause, meinen Freunden und meiner Familie geworden ist. Eine Antwort habe ich sogar gefunden. Aus meinem Zuhause ein Muss, aus meinen Freunden habe ich keine einzige richtige gefunden und aus meiner sogenannten Familie ist eine Art WG geworden.
Ein typisches Teenieleben eben. Denkt ihr das ? Vielleicht habt ihr Recht, aber für mich ist es kein Teenieleben. Für mich ist es mein Leben.
Aber warum ist das alles passiert ? Würde ich es wissen könnte ich mich glücklich schätzen, doch ich weiß es nicht. Vielleicht ist es meine Schuld, aber um ehrlich zusein glaube ich nicht daran. Meiner Ansicht nach hat jeder Mensch eigene Eigenschaften und Charakterzüge, aber im Endeffekt ist es nur dass, was aus ihm gemacht wird. Ein recht banales Beispiel: Kein Kind lernt von alleine Scheiße zu sagen. Irgendjemand muss es ihm beibringen.
Aber ich gehe schon wieder vorweg ohne ordentlich zu erzählen. Am besten fange ich bei mir und meiner Mutter an. Wir beide sind uns sehr ähnlich. Ein wenig zu ähnlich wie ich finde. Auch wenn es äußerlich nicht so sehr zu Tage kommt, innerlich umso mehr. Meinen Charakter kann ich nur versuchen zu beschreiben, ob es klappt kann ich nicht sagen, nur hoffen, dass das Bild, was Realität ist gut vermittelt wird.
Ich versuche immer ruhig zu bleiben. Oft gelingt es mir nicht, denn ich bin ein sehr aufbrausender Mensch. Wenn sich jemand in meinen Augen zickig anhört kontere ich ganz schnell genauso zurück. Erklärt mir jemand ruhig und sachlich seinen Standpunkt bin ich eigentlich sehr kooperativ. Was ich mir erst in den letzten Jahren eingestanden habe ist die Tatsache, dass ich schnell eifersüchtig bin. Aber das habe ich gut unter Kontrolle und kann es eigentlich abschalten.
Meine Mutter ist ähnlich, nur, daß sie so gut wie nie etwas ruhig und sachlich sagt. Sie schreit und setzt irgendetwas vorraus. Ob es stimmt, oder nicht ist ihr scheinbar egal. Ein kleiner Gedankenauszug, wie ein Rückblick als kleine Geschichte geschrieben :
Gebannt starre ich auf den Monitor. Hin und wieder blinkt das Nachrichtenzeichen bei ICQ auf und ich versuche alles so schnell wie möglich zu beantworten. Eigentlich habe ich keine Zeit, aber trotzdem nehme ich einen Auftrag an. Beim Grafiken unterbricht mich plötzlich ein Trampeln auf der Treppe. Erschrocken zucke ich zusammen. Diese Schritte kannte ich genau, meine Mutter wenn sie sauer war. Halb versinke ich im Bürostuhl und hoffe, dass sie mich übersieht, aber natürlich weiß sie durch den Monitor wo ich bin. Auch als sie mit verschränkten Armen hinter mir steht starre ich noch krampfhaft auf den PC Bildschirm und bete, dass die Standpauke ausbleiben würde. Natürlich nicht. „Hatte ich nicht gesagt du sollst dein Zimmer aufräumen ?“ , fährt sie mich wütend an. //Mist//, denke ich blos //Ich bin einfach zu vergesslich.// Zerknirscht antworte ich „Oh, dass habe ich ganz vergessen.“ Meine Mutter will sich aber wohl nicht damit zufrieden geben. „Ja natürlich ! Vergessen !“ , verächtlich schlagen mir diese Worte ins Gesicht „immer vergessen.“ //Das stimmt nicht//
Sofort merke ich wie der Trotz in mir hochsteigt und als ich spreche schaue ich ihr wieder ins Gesicht. „oh, sicher. Ich lüge ! Klar, hab ja sonst nichts zu tun. Was willst du denn hören ? Ich habe keinen Bock ? ok, ich habs nicht vergessen, ich hatte einfach keine Lust ! Bist du jetzt zufrieden ?“ Zickig schleudere ich ihr die Worte entgegen. Zu oft betitelte sie mich schon als Lügnerin. Mit zusammengekniffenen Augen starrt sie mich an „Halt den Rand und mach dein Zimmer, sofort !“ Es wiederstrebt mir zutiefst ihr jetzt die Genugtuung zu bieten und sofort mein Zimmer zu machen. Aber wenn sie mir PC Verbot erteilt müsste ich noch mehr Zeit mit ihr verbringen. „Keine Sorge, mach ich schon noch“ , sage ich noch in einem zickigen Ton und funkel sie dabei wütend an. Trotzdem stehe ich gleich auf und gehe in mein Zimmer. Ich wage nichtmal mich von meinen ICQ Freunden zu verabschieden, sosehr fürchte ich um meine Internetzeit.
Wie ihr (vielleicht) sehen konntet kann meine Mutter nicht nachgeben, dass muss ich von ihr haben.
Vom Anfang der Geschichte bin ich jedoch irgendwie ein wenig abgewichen. Also, wenn es euch nichts ausmacht fange ich noch mal an.
Ich schluckte. Das kann doch nicht wahr sein ! In meinem Kopf hämmerten meine Gedanken; wirbelten umher, durcheinander. Bitte nicht ... Ich schloss das Nachrichtenfenster von ICQ und dachte darüber nach, was ich geschrieben hatte. Ist das meine Schuld ? Warum hat sie mich angelogen ? Weil es ihr schlecht ging ? Warum hat sie nichts gesagt ? All die Fragen und ich wusste keine Antwort. Warum hat sie nicht mit mir darüber gesprochen ? Das war die wichtigste Frage die mir nicht aus dem Kopf ging. Das sie mich angelogen hatte war schon fast vergessen. Ist es meine Schuld ? Hätte ich mehr fragen müssen ? Hilflos blinzelte ich und wischte mir eine Träne unter der Brille zur Seite. Aber ich habe doch auch meine Probleme ... Wieder war dieses Gefühl da alleine zu sein, verlassen worden zu sein. Oder war es das Gefühl versagt zu haben ? Selbstzweifel nagten an mir. Nein. Entschlossen verbannten ich SIE aus meinen Gedanken und surfte ein wenig im Internet. Bei einem Rollenspiel blieb ich hängen. Obwohl ich erst seit 2 Wochen dort war fühlte ich mich schon richtig wohl. Sozusagen eine Station in meiner zweiten Welt. Durch meinen Vater musste ich jedoch schnell wieder in die >erste< Welt zurückkehren; er beanspruchte den PC für sich. Wiederwillig verabschiedete ich mich umständlich von allen Leuten und schloss nach und nach meine Seiten. Mit meinen Gedanken noch im Internet ging ich hinauf in mein Zimmer. Mein erster Weg führte mich zum Kasettenrecorder. Ich legte eine CD ein und drehte laut auf. Mir fehlte die Bewegung wenn ich den ganzen Tag vorm Computer hockte. Das holte ich so nach. Hin und her lief ich. Von der einen Wand zur nächsten. Ab und zu boxte ich auf meinen Boxsack ein. Zur Musik und beim laufen fielen mir Geschichten ein. Ich reite auf Indigo in der Halle Schenkelweichen. Meine Schwester kommt mit Küssi dazu und baut sich ein paar Hindernisse auf. Natürlich springe ich sie auch (mit Bravour). Ich weiß wie verrückt das ist, zumal indigo gerade 4 Jahre ist und Küssi L/M springt. Aber es sind nicht immer Lobesgeschichten. Passend zur Musik habe ich auch schon oft eine Unfall wieder und wieder durchlebt; habe meinen (alten) Hund oft sterben sehen und noch viel mehr. Dies sind Zufluchtsorte in der ersten Welt. Schlupfwinkel die ich mir suche, denn für mich ist alles besser als die erste Welt. Alles ist besser, als das was die meisten Realität nennen.

Nina

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Zitat:
Original von Myko1411
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