Gegen Bilderklau - Das Original

Registrierung Mitgliederliste Teammitglieder Suche Häufig gestellte Fragen Statistik Chat Karte Zur Startseite

Gegen Bilderklau - Das Original » Prosa, Epik, Kunst » Schreibecke » Geschichten » Töchter der Sonne (früher "Ausersehen") - Fantasy » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | Thema zu Favoriten hinzufügen
Seiten (12): [1] 2 3 nächste » ... letzte » Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Zum Ende der Seite springen Töchter der Sonne (früher "Ausersehen") - Fantasy
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


images/avatars/avatar-24182.jpg

Dabei seit: 11.02.2005
Beiträge: 4.206
Herkunft: Schweiz

Töchter der Sonne (früher "Ausersehen") - Fantasy Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Eigentlich wolle ich zusammen mit yase etwas schreiben. Ich sollte den Anfang machen und sie dann weiter. ich hab das getan und ihn ihr geschickt, aber sie hat sich nie mehr bei mir gemeldet.
Mir persönlich gefällt mein Anfang ziemlich gut. Freude (jaja, ich weiss, selbstlob stinkt...)
Jedenfalls würde ich gerne von euch wissen, ob es euch gfällt und ob ich selber weiter schreiben soll, wenn sich yase nicht mehr meldet.


1. Kapitel
„Haylie! Haylie, Süsse wo bist du?“, schallt eine Stimme durch den Wald. Es ist die ängstliche und verzweifelte Stimme eine Mutter, die ihr Kind verloren hat. Eine junge Frau tritt aus dem Gebüsch. Von weitem wirkt sie anmutig und schön, wie eine Fee. Doch jeder, der sich die Mühe macht, die arme Frau näher zu betrachten, wird erkennen, dass der Schein trügt. Ihre Züge sind ohne Zweifel stolz und erhaben, aber ihr Gesicht ist vor Kummer eingefallen und durch die lange Suche in der Wildnis hat es mit Schmutz überzogen. Tränen stehen ihr im Gesicht und rot haben sie die Augen der jungen Frau gemacht. Strähnen ihres blonden Haares, einst zu einem eleganten Knoten gebunden, kleben vom Schweiss gehalten an ihren Wangen.
Voll Sorge und weil sie weder ein noch aus weiss, setzt sich die Frau auf einen Stein zwischen den hohen Bäumen, vergräbt das Gesicht in den Händen und beginnt zu weinen.
Hyuna ist ihr Name. Hyuna Meanda vom Stamm der Ukyrzen die unten am grossen See leben. Als sie heute Morgen aufgestanden ist, war die Wiege ihrer einzigen Tochter leer. Sie konnte sich nicht erklären, wie das passieren konnte. Haylie war doch erst zwei Jahre alt und würde niemals von ihrer Mutter weglaufen. Dazu war sie viel zu anhänglich. Was würde ihr Mann nur sagen, wenn sie das Mädchen bis zum Abend nicht wieder zurück gebracht hat? Hyuna wollte es sich gar nicht ausmahlen. Niemandem hatte sie vom verschwinden des Töchterchens erzählt und niemand würde es je erfahren, denn sie musste die Erbin des Stammesführers wieder zurückbringen.
„Warum weinst du, Hyuna?“, dröhnt plötzlich eine tiefe Stimme durch das Geäst. Die junge Mutter schreckt augenblicklich hoch.
„Wer bist du?“, fragt sie mitten ins Nirgendwo. Keine Menschenseele ist zu sehen. Verängstigt steht Hyuna auf, schaut sich vorsichtig nach allen Seiten um.
„Du brauchst mich nicht zu fürchten, Hyuna Meanda, Frau des Tabus. Ich will dir nichts böses. Sag, warum weinst du?“, dröhnt die Stimme. Sie scheint gleichzeitig von überall und nirgendwo zu kommen. Hyuna kommt sich vor, wie ein wildes Tier, das in die Enge getrieben wurde.
„Meine Tochter. Sie ist verschwunden. Ich muss sie finden, wer weiss, was ihr in der Wildnis zustossen könnte“, schluchzt die verzweifelte Mutter.
„Sorge dich nicht um dein Kind. Es ist in guten Händen“, beruhigt der Unbekannte.
„Du hast meine Haylie? Wieso hast du sie mir weggenommen? Ich will sie wiederhaben“, ruft Hyuna und dreht sich dabei im Kreis. Es ist ihr unheimlich. Magie muss das sein, anders ist es nicht zu erklären. Hyuna hat schon als kleines Kind gelernt, dass mit Magiern nicht zu Spassen ist, sie sind gefährlich. Sie sind heimtückisch und verbreiten nur Unglück. Wie Recht ihre alte Mutter doch gehabt hatte.
„Ja, ich habe sie. Aber ich kann das Mädchen nicht zurück geben. Sie muss bei mir bleiben“, verkündet die tiefe Stimme.
„Nein, es ist mein Kind! Gib sie mir zurück!“, bettelt Hyuna mit zitternder Stimme.
„Das geht nicht, ich sagte dir doch, sie muss bei mir bleiben, zu ihrem eigenen Wohl“, widerspricht die unbekannte Stimme.
„Aber wieso? Wieso nimmst du mir mein Kind? Wieso gerade nimmst du mir das wichtigste in meinem Leben“, schreit Hyuna verzweifelt.
„Sie ist nicht irgendein Kind. Und sie ist nicht deine Tochter. Du hast sie lediglich geboren. Sie ist das Sonnenkind, die Auserwählte. Sie hat eine grosse Zukunft vor sich und muss darauf vorbereitet werden“, erklärt der Unbekannte.
„Bitte nicht. Du darfst sie mir nicht nehmen. Sie ist alles, was ich habe“, jammert Hyuna herzzerreissend.
„Es geht nicht anders. Sie ist das Kind der Prophezeiung. Ihre Zukunft wird grossartig, du darfst ihr das nicht verwehren. Dazu hast du nicht das Recht“, donnert die Stimme nun.
„Ich werde nicht zulassen, dass du sie mir wegnimmst. Zeig dich, oder bist du zu feige dazu?“, schreit Hyuna entschlossen zurück. Sie würde ihre liebste Tochter nicht kampflos aufgeben.
Die junge Frau wird plötzlich von einem grellen Licht geblendet, das mitten auf der kleinen Lichtung erscheint, wo sie sich befindet. Wo das Licht erblasst ist, ist ein zerbrechlich wirkender, alter Mann aufgetaucht. Er ist in Gold gekleidet und trägt einen langen, weissen Bart. Er scheint sehr alt und weit gereist. Hyuna fällt sofort seine runde Knollennase auf.
„Wer bist du?“, fragt sie schüchtern.
„Ich bin einer der Zauberer. Meine Namen sind vielseitig wie das Lied des Windes. Wo ich auch hinkomme, hat man einen anderen Namen für mich. Doch welches ist der Richtige? Seit vielen Jahren hab ich ihn nicht mehr gehört und so ist er in Vergessenheit geraten. Aber nenn mich Meister Meoning, denn das dürfte dir am meisten vertraut sein“, spricht der Alte.
„Meister Meoning, ich habe von dir gehört. Du bist ein Hexenmeister und bedienst dich der Kunst der Magie. Was willst du mit meinem Kind?“, entgegnet die junge Frau abschätzig und trotzig zugleich.
„Sprich nicht so abschätzig über die Magie. Auch wenn du dich davor fürchtet, birgt sie doch nicht nur schlechtes. Ich habe dir bereits gesagt, wieso ich dein Kind brauche. Sie ist die eine Auserwählte, die uns alle erlösen wird“, erklärt Meister Meoning geduldig.
„Erlösen von was? Wir sind frei, wovor sollten wir uns so sehr fürchten?“, widerspricht Hyuna
„Nicht alles kannst du sehen, schöne Frau. Jedenfalls nicht die Zukunft. Glaube mir, es ist das beste“, sagt der Zauberer.
„Nein, tut das nicht. Ich kann nicht ohne sie leben“, fleht Hyuna.
„Du bist jung, du wirst andere Kinder gebären“, verspricht Meoning
„Nein, du verstehst das nicht. Er wird mich töten“, weint die Mutter.
„Wer wird dich töten? Dein Mann? Aus Liebe hat er dich genommen und aus Liebe zu dir wird er verstehen und dich trösten“, versichert der Zauberer.
„Du kennst Tabus nicht. Er ist grausam, er kennt keine Gnade. Nimmst du ihm seine Tochter, wird er mich in seinem Zorn töten, da er denken wird, ich sei eine Hexe. Er verabscheut die Magie“, jammert Hyuna.
„Gerade aus diesem Grund muss ich Haylie mitnehmen. Sie ist nicht sicher, wo sie jetzt ist. Sie hat besondere Fähigkeiten“, erklärt Meoning.
„Ich verspreche auf sie aufzupassen. Ich werde sie schützen und koste es mein eigenes Leben. Nimm einer Mutter nicht ihr heiligstes weg. Ich flehe dich an, gibt sie mir, ich tue, was immer du willst“, fleht Hyuna und rutscht auf den Knien vor den Zauberer. Dieser schaut bedauernd zu der schönen und doch so verzweifelten Mutter hinab.
„Du tust mir Leid Hyuna, darum werde ich dir dein Tochter zurückgeben. Aber nur unter einer Bedingung“, spricht der Zauberer.
„Alles was du willst, gib mir nur mein Kind wieder“, verspricht Hyuna.
Der Zauberer greift in seinen Mantel und zieht ein kleines Bündel heraus. Das Kind schläft seelenruhig in seinen Tüchern. Nichts hat es mitbekommen und nichts soll es erfahren, denkt sich Hyuna. Meoning gibt der Frau ihr Kind wieder, die es sofort fest in den Arm schliesst.
„Aber bedenke, Hyuna. Ist sie erst sechzehn, so werde ich sie holen. Verheirate sie nicht, Jungfrau muss sie bleiben, denn sonst kann ihre Ausbildung nicht beginnen“, bläut der Zauberer der glücklichen Hyuna ein. Strahlend nickt sie. Ohne ein weiteres Wort hebt Meister Meoning die Hand und er verschwindet in seinem grellen Licht.
Eine Weile bleibt die Mutter mit ihrem Kind stehen, dann dreht sie sich zum Gehen um.
„Pah“, spottet sie, „alter Narr, sollte er wirklich glauben, dass ich mein Teuerstes nicht früh genug verheiraten werde, um es zu schützen. Mit fünfzehn werde ich dir einen Mann gefunden haben, mein Engel, verlass dich drauf.“

__________________
Nix zu sagen Augen rollen

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Luthien: 01.11.2005 14:20.

20.07.2005 16:43 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
SunnyPony SunnyPony ist weiblich
ich bin unsichtbar


images/avatars/avatar-11467.gif

Dabei seit: 20.03.2005
Beiträge: 222
Herkunft: leutenbach

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

schöner schreibstil und angenehm zu lesen.
schreib mal weiter Augenzwinkern

__________________
wenn man keine ahnung hat... einfach mal die fresse halten
20.07.2005 18:00 SunnyPony ist offline Beiträge von SunnyPony suchen Nehmen Sie SunnyPony in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie SunnyPony in Ihre Kontaktliste ein
Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


images/avatars/avatar-24182.jpg

Dabei seit: 11.02.2005
Beiträge: 4.206
Herkunft: Schweiz

Themenstarter Thema begonnen von Luthien
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Eigentlich sollte ja yase weiter schreiben, aber sie hat sich seit einer Woche nicht mehr bei mir gemeldet, aber offensichtlich alle meine E-Mails gelesen,die ich ihr geschrieben habe...
ich hab aber so nen Spass an der Geschichte, dass ich halt gerade eben mal ein bissel weiter geschrieben habe.
Hab etwas gewissensbisse, soll ich es jetzt reinstellen oder nicht?

__________________
Nix zu sagen Augen rollen

20.07.2005 18:12 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
Jani Jani ist weiblich
Liebe und Verstand gehen selten Hand in Hand


images/avatars/avatar-3046.jpg

Dabei seit: 22.05.2005
Beiträge: 697
Herkunft: Schwiz

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Tolle Geschichte und toll geschrieben.
Wenn ich so nen Anfang bekommen würde zum weiterschreiben, würde ich aber sofort weiter machen! Naja, vielleicht hätte ich auch zu viel Angst etwas blödes zu schreiben und gegen den Anfang nicht an zu kommen. Stell rein, was du hast, ich will gerne weiter lesen!

__________________
AlLeS eLäNdI kIfFeR!!


Anti-Ami!




FIGHT FOR YOUR RIGHT!

20.07.2005 18:18 Jani ist offline E-Mail an Jani senden Beiträge von Jani suchen Nehmen Sie Jani in Ihre Freundesliste auf
lill lill ist weiblich
lala x)


images/avatars/avatar-33231.jpg

Dabei seit: 13.02.2005
Beiträge: 1.142

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

ja,stell mal rein!
20.07.2005 18:19 lill ist offline E-Mail an lill senden Homepage von lill Beiträge von lill suchen Nehmen Sie lill in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie lill in Ihre Kontaktliste ein
Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


images/avatars/avatar-24182.jpg

Dabei seit: 11.02.2005
Beiträge: 4.206
Herkunft: Schweiz

Themenstarter Thema begonnen von Luthien
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Na dann, wenn ihr meint. Hier meine Fortsetzung:

Haylie sitzt auf einer Lichtung am Boden, fährt mit der Hand durchs feuchte Gras. Der Frühling ist noch jung und unschuldig, das Gras kurz und saftig grün. Vögel zwitschern glücklich im Geäst der hohen Bäume. Ein Reh springt schnell hinter ihrem Rücken durch, gefolgt von einem kräftigen Bock. Hoch über ihr fliegt ein Adler seine Kreise und über ihre Hand springt ein fröhliches Mäusepärchen. Das Mädchen aber sieht eindeutig traurig aus. Sie trägt ein schönes blaues Kleid, wie es sich für die Tochter ei-nes Stammesführers gehört. Die goldenen Locken trägt sie wild und offen, ganz so, wie es sich nicht gehört. Ihre Haut ist zart und von der Sonne gebräunt. Die tiefen dun-kelblauen Augen scheinen ein Geheimnis zu bergen, das zu lüften kein Sterblicher im Stande ist. Heute, an diesem wunderschönen, warmen Frühlingstag aber tragen sie eine tiefe Trauer und Wehmut spiegelt sich in ihnen. Mit einem tiefen Seufzen lässt sie sich auf den Rücken fallen, schliesst die Augen und lässt sich von den zarten Strahlen der Frühlingssonne kitzeln. Könnte sie, so würde sie den ganzen Tag, nein am besten für immer, hier liegen bleiben und den Frühling geniessen.
„Haylie? Haylie wo bist du?“, reisst sie eine wohlbekannte Stimme aus ihren Tagträu-men.
Das Mädchen bleibt reglos liegen, macht keinen Mucks. Sie will nicht gefunden wer-den, jedenfalls nicht von jedem. Einen bestimmten Menschen gibt es, der sie finden wird. So richtig finden. Nicht nur, wenn sie sich im Wald versteckt, sondern auch, wenn sie sich in ihren Gedanken und Gefühlen, hinter einer Fassade aus Lügen oder Schmerz versteckt. Einer wird kommen und die wahre Haylie entdecken, da ist sie sich sicher und auch schon immer sicher gewesen. Aber heute scheint dieser Tag, dieser Traum in unerreichbare Ferne versetzt. Heute an dem Tag, der eigentlich der glück-lichste ihres Lebens sein sollte, fühlt sich Haylie so leer und unglücklich wie niemals zu-vor. Heute, an ihrem Hochzeitstag.
Fünfzehn Jahre ist sie erst vor einer Woche geworden, am ersten Tag des dritten Mo-nats. Und heute, ein Monat danach, soll sie einen fünf Jahre älteren Mann aus dem Nachbarsdorf heiraten. Es ist nicht irgend ein Mann aus dem Nachbarsdorf, er ist der Sohn des dortigen Stammesführers.
„Eine schöne Verbindung“, hatte ihr Vater gesagt, als der Sohn des Nachbarn und somit der Sohn seines besten Freundes um Haylies Hand angehalten hatte.
„Eine schöne Verbindung“, murmelt Haylie vor sich hin, „schön für wen?“ Mit einem Missmutigen Ausdruck im Gesicht richtet sie sich auf. Etwas zu schnell. Das Blut fliesst ihr aus dem Kopf und ihr wird schwindlig. Eilig legt sie sich wieder hin und schliesst die Au-gen. Sie nimmt es als ein schlechtes Omen.
Sie spürt, wie sich ein Schatten über ihr Gesicht schiebt. Vermutlich eine Wolke vor der Sonne, kein Grund die Augen zu öffnen. Doch dann spürt sie ein Kitzeln am Hals, ein sanfter Windstoss folgt. Sie spürt die wärme eines anderen Körpers, der sich nahe zu dem ihren beugt. Sie braucht die Augen nicht zu öffnen, sie weiss, wer gekommen ist um sie zu finden.
Mit einem lächeln verfolgt sie gespannt die feine Berührung am Hals, die Wärme, die davon ausgeht und die langsam weiter geht. Weiter runter zu den Ansätzen der Brust, dort jedoch abbricht und weiter den Armen entlang zu ihren Fingern wandert. Wäh-rend sich auf der rechten Seite eine fremde Hand mit der ihren verschliesst, wandert die sanfte Berührung auf der anderen Seite zurück zu ihrem Gesicht. Eine warme Hand fasst ihr Gesicht, streichelt sie sanft. Haylie seufzt leise in sich hinein. Dann berühren weiche Lippen die ihren. Nur kurz dauert er, dann entfernt sich die Wärme aus ihrem Gesicht und auch ihre Hand ist wieder frei.
Lächelnd schlägt Haylie die Augen auf. Vor ihr kniet ein Junge mit braunen, schulter-langen, zerzausten und verfilzten Haaren. Seine warmen, braunen Augen blicken für-sorglich und bewundernd zu ihr runter. Der Mund mit den weichen Lippen ist zu einem verträumten und gutmütigen Lächeln verzogen. Haylie lächelt zurück.
„Was tust du hier?“, fragt sie sanft und setzt sich auf. Schon so ist sie um einiges kleiner als ihr Gegenüber. Eine Weile sehen sie sich nur gegenseitig an.
„Man schickt mich, dich zu suchen“, erklärt Wildan, denn so heisst der junge Mann, und sein Lächeln erlischt. Haylie schlägt die Augen nieder und Wildan fügt mit einem gequälten Gesichtsausdruck hinzu: „Dein Bräutigam ist gekommen.“
Haylie ist den Tränen nahe. Wieso? Wieso nur muss sie unbedingt schon jetzt heiraten? Und wenn es schon sein muss, wieso dann nicht Wildan? Aber sie kennt die Antwort. Er ist lediglich der Sohn eines einfachen Fischers, während sie das Oberhaupt des Dorfes ist. Zum tausendsten Mal verflucht sie den Rang ihrer Geburt und das sicherlich nicht zum letzten Mal.
„Wieso, Will, wieso?“, flüstert sie und Tränen steigen ihr in die flehenden Augen. Wil-dan, genannt Will, schüttelt den Kopf und nimmt das zerbrechlich wirkende Mädchen schützend in den Arm.
„Es ist nicht fair. Es ist einfach nicht fair“, flüstert er immer und immer wieder und streicht dem Mädchen sanft durchs Haar. Gerade ist alles so schön gewesen. Haylie ha sich zum ersten Mal verliebt. Wildan ist ihr früher nie aufgefallen. Er ist ein pflichtbe-wusster, eher ruhiger Junge gewesen. Er hat selten mit den anderen Kindern im Dorf gespielt. Meistens hat er zusammen mit seinem Vater gearbeitet und ist mit ihm aufs Boot gegangen. Er ist immer zum Unterricht gegangen, den die alte Weise auf dem Dorfplatz abgehalten hat. Erst vor fast einem Jahr hat Haylie entdeckt, dass aus dem folgsamen und stillen Jungen ein tüchtiger und attraktiver junger Mann geworden ist. Seit einem bestimmten Nachmittag, an dem sie rein zufällig am Strand entlang gelau-fen ist, an dem der junge Wildan immer seine Netze flickt, hat sich die Bindung zwi-schen den beiden täglich gestärkt und daraus ist für beide die erste Liebe gewach-sen. Als bekannt wurde, dass Haylie heiraten sollte, sind beide aus allen Wolken gefal-len. Will ist schnurstracks zu Tabus gegangen und hat diesen um die Hand seiner Toch-ter gebeten. Doch Tabus, Haylies Vater, war so wenig gewillt gewesen, dieser Bitte folge zu leisten, wie auch Hyuna, sein Frau.
Seit Wochen ist die Hochzeit in Planung und weder Wildan noch Haylie können das Geringste dagegen tun. Unaufhaltsam ist der verhasste Tag näher gerückt und den beiden ist nichts anderes übrig geblieben, als die verbleibende Zeit heimlich und bestmöglich zu nutzen.
„Lass uns gehen, sonst machen sie sich nur unnötig Sorgen. Du weisst, dass weder dei-ne noch meine Eltern uns trauen“, gibt Wildan zu bedenken und löst sich aus der Um-armung.
„Oh Will, es ist alles so schrecklich. Ich will nicht zurück, ich will keinen anderen als dich“, jammert Haylie verzweifelt.
„Du musst Haylie, es gibt keinen Ausweg. Aber ich verspreche dir, wenn dein Mann bei der Arbeit ist, werde ich dich besuchen kommen, koste es, was es wolle“, ver-spricht der Junge. Haylie schüttelt den Kopf.
„Ich liebe dich. Wie kann ich da einen anderen heiraten?“, schluchzt sie.
„Wir werden zusammen sein, das verspreche ich dir. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen und vielleicht auch nicht in diesem Leben. Aber wir werden uns finden Haylie, dessen sei gewiss“, verspricht Wildan und es bricht ihm beinahe das Herz, diese Worte zu sprechen.

__________________
Nix zu sagen Augen rollen

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Luthien: 20.07.2005 18:22.

20.07.2005 18:21 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
Kruemelkeks Kruemelkeks ist weiblich
Teufel im Engelskostüm O=)


Dabei seit: 27.02.2005
Beiträge: 566

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Boah Irre! Super! Sofort weiterschreiben! Bitte bitte bitte smile

__________________



-> Springreiter aus Überzeugung <-



Alles muss raus

20.07.2005 20:13 Kruemelkeks ist offline E-Mail an Kruemelkeks senden Beiträge von Kruemelkeks suchen Nehmen Sie Kruemelkeks in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Kruemelkeks in Ihre Kontaktliste ein
Jani Jani ist weiblich
Liebe und Verstand gehen selten Hand in Hand


images/avatars/avatar-3046.jpg

Dabei seit: 22.05.2005
Beiträge: 697
Herkunft: Schwiz

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich bin restlos begeistert und absolut sprachlos! Find ich super schön, wie du das beschreibst. Die beiden "Liebenden", die unter diesem Schmerz so leiden müssen, so verzweifelt sind.
Dachte du magst keine Liebesgeschichten?

__________________
AlLeS eLäNdI kIfFeR!!


Anti-Ami!




FIGHT FOR YOUR RIGHT!

21.07.2005 21:57 Jani ist offline E-Mail an Jani senden Beiträge von Jani suchen Nehmen Sie Jani in Ihre Freundesliste auf
Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


images/avatars/avatar-24182.jpg

Dabei seit: 11.02.2005
Beiträge: 4.206
Herkunft: Schweiz

Themenstarter Thema begonnen von Luthien
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Is ja auch keine Liebesgeschichte, sondern nur so ein Teil, der so aussieht. Eigentlich is es was ganz anderes.
Hatte eben gerade lust sowas zu schreiben... großes Grinsen

Jop und weiter gehts, hatte heute ziemlich lust zum schreiben...

Hand in Hand gingen Haylie und Wildan durch, dem Schicksal des Mädchens entgegen. Doch je näher sie dem Dorf kommen, desto langsamer und vorsichtiger werden ihre Schritte. Am Waldrand bleiben sie stehen, es ist an der Zeit, Abschied zu nehmen. Tränen stehen beiden in den Augen. Sich gegenseitig festhaltend, stehen sich die liebenden gegenüber, ein letztes Mal, ein letzter, zärtlicher Kuss.
„So endet es also?“, fragt Haylie mit erstickter Stimme und schaut dem Jungen flehend in die Augen.
„Ja, Haylie, so endet es. Schau mich nicht so an, wir können nicht zusammen sein. Du heiratest in wenigen Stunden“, antwortet Wildan und weicht ihrem traurigen Blick aus. Ein letztes Mal drückt Haylie ihrer ersten grossen Liebe einen sanften Kuss auf den Mund, wendet sich ab und läuft den Hang hinunter zum Dorf.

„Haylie, Süsse, lächle doch mal“, fordert Hyuna ihre Tochter auf. Das Mädchen blickt mit einem düsteren Blick auf. Sie sitzt auf einem fein geschnitzten Stuhl vor einem gleichen Tischchen. Ihre Mutter kämmt ihr die langen, goldenen Locken. Über einem anderen Stuhl liegt das verhasste Hochzeitskleid.
„Was ist los, Haylie?“, fragt ihre Mutter verzweifelt und legt die Bürste zur Seite.
Wieder schweigt Haylie, schaut auf ihre Finger.
„Wo ist das Problem“, fragt Hyuna, „Haylie, heute ist dein Hochzeitstag!“
„Genau da liegt das Problem“, entgegnet Haylie schroff, nimmt die Bürste selbst in die Hand und fährt sich grob durch die Haare. Hyuna schaut ihre Tochter mit grossen blauen Augen an. Schmerz steht darin geschrieben.
„Du darfst nicht böse sein auf mich. Es musste sein“, flüstert Hyuna und unterdrückt die Tränen.
„Wieso nicht? Wieso sollte ich dir nicht böse sein? Du ruinierst mein Leben mit dieser Hochzeit! Wieso musste das sein, wieso?“, fährt Haylie ihre Mutter an. Hyuna atmet flach, schüttelt den Kopf und verlässt den Raum.
„Scheisse“, flucht Haylie und wischt sich eine Träne aus dem Gesicht. Dann steht sie auf, geht zu ihrem Kleid und hebt es auf. Es ist eigentlich ein sehr schönes Kleid. Weiss, mit feinen Stickereien auf der Vorderseite. Vorsichtig zieht sie das zarte Kleid an und betrachtet sich im trüben Spiegel. Nur noch der Schleier fehlt, dann ist es perfekt. Nein, nicht ganz, irgendetwas ist nicht in Ordnung, irgendetwas stört. Prüfend schaut sie sich noch einmal selbst an.
„Das Lächeln“, murmelt sie, „aber wie kann ich lächeln, wenn ich meine grosse Liebe aufgeben muss und einen anderen heiraten muss?“
„Du wirst es wieder finden“, verspricht jemand, der gerade zur Tür rein gekommen ist, „ du bist wunderschön.“
„Wildan, was tust du hier? Wir haben uns verabschiedet“, sagt Haylie erschrocken, als sie den zwei Jahre älteren Jungen in der Türe stehen sieht.
„Du bist einfach weggelaufen. Ich wollte dir noch etwas sagen, du hast es mich nicht tun lassen“, erklärt Wildan und geht auf das Mädchen zu.
„Nein, wir haben uns verabschiedet, ich kann das nicht noch einmal“, wehrt diese ab.
„Es ist wichtig, bitte, Haylie“, fleht Wildan und tritt vor die junge Braut. Zärtlich streicht er ihr mit einer Hand durch die Haare, die andere legt er sanft auf ihre Taille. Haylie steht nur da, ihre Augen mit Tränen gefüllt. Sie stehen so nah beieinander, dass sich ihre Lippen beinahe berühren.
„Ich liebe dich“, flüstert Wildan, „ich liebe dich, Haylie.“
„Nein, Will, das darfst du nicht. Du musst gehen“, flüstert Haylie kraftlos zurück. Zärtlich berühren sich ihre Lippen. Zitternd rührt sich nun auch Haylie.
„Wir dürfen das nicht. Ich heirate in einer Stunde“, widerspricht Haylie wenig überzeugend.
„Ich kann nicht, ich liebe dich Haylie. Du darfst ihn nicht zum Mann nehmen“, sagt Wildan und drückt seine Liebste fester an sich.
„Ich habe keine Wahl. Meine Eltern haben es so entschieden“, schluchzt Haylie.
„Die hast du. Lass uns abhauen. Wir brennen durch“, schlägt Wildan vor und tritt einen Schritt zurück. Haylie schaut ihn verdutzt an.
„Aber das geht doch nicht. Wo wollen wir denn hin?“, fragt Haylie verwirrt.
„Egal wohin, nur weg von hier. Wir leben in der Wildnis, suchen uns ein neues Dorf, bauen unser eigenes Leben auf. Hauptsache, wir sind zusammen“, schwärmt Wildan.
„Ich kann nicht. Das ist unmöglich, Will“, schluchzt Haylie.
„Nichts ist unmöglich. Du musst nur daran glauben, du musst es wollen, tief in deinem Herzen“, widerspricht Wildan. Tränen rinnen über Haylies Wangen.
„Will, hör auf damit. Es geht einfach nicht“, sagt Haylie traurig.
„Aber Haylie, ich liebe dich und ich weiss, du liebst mich auch. Wir gehören zusammen. Ich kann dich nicht einfach aufgeben“, erklärt Wildan mit flehender Stimme.
„Ich kann nicht, Will, ich kann nicht“, flüstert Haylie erstickt.
„Aber… Haylie, ich liebe dich doch“, entgegnet Wildan verständnislos.

„Gibt es ein Problem? Wer bist du?“, ruft eine dunkle Männerstimme von der Türe her. Die beiden drehen sich erschrocken um. Ein Mann steht in der Türe. Breitschultrig, gross gewachsen, schwarzhaarig und mit einem Dreitagebart.
„Ich bin Yeroni, der Bruder von Yeriom dem Bräutigam. Wer bist du? Und was tust du hier?“, fragt der Fremde an Wildan gewandt.
„Ich… ich bin ein Freund, Wildan mein Name. Sohn des hiesigen Fischers Winion. Ich wollte mich bloss verabschieden“, erklärt dieser und dreht sich nochmals zu Haylie um. „So dann war dies unsere letzte Begegnung. Ich wünsche dir viel Glück, Haylie. Lebwohl“, sagt Wildan dem Mädchen zugewandt und gibt ihr zum Abschied einen Kuss auf die Stirn. Dann dreht er sich um und verlässt den Raum. Rasch wischt Haylie sich die Tränen aus dem Gesicht. Dann starrt sie den jungen Mann namens Yeroni, der den Raum nur kurz bevor betreten hat, erwartungsvoll zu.
Ich wollte kommen, um mich vorzustellen. Ich bin Yeroni, dein zukünftiger Schwager. Ich wollte dich kennen lernen, kurz ein paar Worte mit dir sprechen“, beginnt dieser zu sprechen. Haylie schweigt, bedeutet ihm aber mit einem Kopfnicken, fort zufahren. „Mein Bruder, dein Bräutigam, ist kein übler Kerl. Er ist pflichtbewusst, freundlich und stark. Eure Kinder werden sicherlich starke Führer, angesehene Leute und wie ich nun feststellen muss, mit Sicherheit wunderschön. Aber eines solltest du über Yeriom wissen, er ist niemals aufrichtig. Und er wird dir auch nicht treu sein, dazu liebt er die Frauen zu sehr. Lass ihn gewähren, sprich ihn nicht darauf an, dann könnt ihr beiden glücklich werden“, fährt der zukünftige Schwager fort. Haylie verzieht keine Miene. Einen Moment lang bleibt er stehen, schaut Haylie prüfend an und wendet sich dann zum Gehen.
„Aus diesem Grund werde ich Yeriom auch nichts von diesem Wildan erzählen. Es scheint vorbei zu sein, lassen wir es darauf beruhen“, fügt er noch hinzu, bevor er die Türe hinter sich schliesst.

__________________
Nix zu sagen Augen rollen

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Luthien: 22.07.2005 18:56.

22.07.2005 16:32 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
Jani Jani ist weiblich
Liebe und Verstand gehen selten Hand in Hand


images/avatars/avatar-3046.jpg

Dabei seit: 22.05.2005
Beiträge: 697
Herkunft: Schwiz

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hört sich aber noch immer sehr nach Liebesgeschichte an... Bin gespannt, wies dann weiter geht.

Na jedenfalls, grosses Kompliment, wenn der Teil auch nicht so toll ist wie die beiden ersten, vor allem der letzte.
WArst du etwas abgelenkt?

__________________
AlLeS eLäNdI kIfFeR!!


Anti-Ami!




FIGHT FOR YOUR RIGHT!

22.07.2005 19:01 Jani ist offline E-Mail an Jani senden Beiträge von Jani suchen Nehmen Sie Jani in Ihre Freundesliste auf
Kruemelkeks Kruemelkeks ist weiblich
Teufel im Engelskostüm O=)


Dabei seit: 27.02.2005
Beiträge: 566

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Muss Jani da voll und ganz zustimmen. Sowohl im Thema Liebesgeschichte als auch in der Meinung, das die ersten Teile besser sind. Obwohl mir die Geschichte immer noch super toll gefällt!

__________________



-> Springreiter aus Überzeugung <-



Alles muss raus

22.07.2005 23:47 Kruemelkeks ist offline E-Mail an Kruemelkeks senden Beiträge von Kruemelkeks suchen Nehmen Sie Kruemelkeks in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Kruemelkeks in Ihre Kontaktliste ein
Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


images/avatars/avatar-24182.jpg

Dabei seit: 11.02.2005
Beiträge: 4.206
Herkunft: Schweiz

Themenstarter Thema begonnen von Luthien
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Jaja, die Liebe, aber ist jetzt dann (nach diesem hier) auch fertig.

Der Dorfplatz ist festlich geschmückt. Überall Blumengirlanden, festlich angezogene Menschen und viel Gelächter. Alle scheinen glücklich und voller Vorfreude auf das bevorstehende Fest. Alle denken nur an die Feier, ans versprochene Festessen und viel Tanz und Spass. Keiner denkt an Braut und Bräutigam. Keiner fragt: „Lieben sie sich?“, „Wollen sie heiraten?“ oder „Freuen sie sich auf das Fest, genau wie ich?“
Niemand fragt danach, denn niemand will es wissen, keinen interessiert es.
Haylie, nun komplett angezogen, steht zweifelnd vor dem Spiegel. War es richtig, Wildan abzuweisen? Wieso ist sie nicht mit ihm gegangen? Wieso denn nur nicht? Liebt sie ihn denn nicht? Voller Selbstzweifel und voller Zweifel in ihre Liebe, findet sie nach wenigen Minuten Hyuna. Eine Weile steht sie wortlos und unbemerkt in der Türe, dann tritt sie langsam in den düsteren Raum.
„Es ist an der Zeit, deiner Zukunft entgegen zu treten“, murmelt Hyuna schweren Herzens. Haylie rührt sich nicht. Nur ein einziger Gedanke geht ihr wieder und wieder durch den Kopf, es ist zu spät.
„Haylie, du musst gehen, dein Mann wartet auf dich“, sagt Hyuna noch einmal, diesmal nicht mehr weich und schwer, sondern klar und bestimmend. Langsam dreht sich Haylie um und schaut ihrer Mutter starr in die Augen. Es ist zu spät. Wie versteinert stehen sich die Frauen einen kleinen Augenblick wie versteinert gegenüber. Dann zieht ein Schatten über Hyunas Gesicht und sie blickt auf ihre Füsse. Haylie geht steif an ihrer Mutter vorbei zur Türe.
„Haylie“, ruft diese. Das angesprochene Mädchen dreht sich um. „Lächle, wenn du deinem Mann entgegen trittst.“
„Wenn ich gewiss bin, dass ich weder dich, noch Vater, noch meinen Bräutigam jemals wieder sehen muss und wiedervereint mit meiner einzigen und wahren Liebe bin, dann werde ich wieder lächeln, Mutter“, schwört Haylie mit finsterer Miene und verlässt den Raum. Zurück bleibt die tief verwundete Hyuna.

Langsam, mit erhobenem Haupt schreitet Haylie den schmalen Weg neben den Sitzreihen entlang nach vorne zum Altar. Wie sie versprochen hat, ist keine Spur eines Lachens auf ihrem Gesicht zu sehen. Starr hält sie den Blick ins Nirgendwo gerichtet. Ihr zukünftiger Mann erwartet sie mit leuchtenden Augen. Es kostet Haylie alle Kraft, die sie zur Verfügung hat, um nicht zusammen zu brechen. Vorne angekommen, steht sie Hand in Hand mit Yeriom, wartet, dass der heilige Mann zu sprechen beginnt. Als er es dann tut, versteht Haylie kein Wort. Kein klarer Gedanke erreicht sie, alles läuft an ihr vorbei. Sie fühlt sich leer und ausgelaugt, als könnte sie keine Sekunde länger auf beiden Beinen stehen. Unwillkürlich huscht ihr Blick über die Menge, bleibt an einem Platz stehen. Der junge Mann auf der Bank hat den Kopf gesenkt, bis auf seine braunen Haare ist nichts von ihm zu erkennen. Doch Haylie weiss, wer dieser eine Mann ist. Eine Welle des Schmerzes durchfährt sie, lässt sie leicht erzittern.
„… unser Gott, Heldunjunka, blickt heute der nieder auf ein junges Paar, das dabei ist den unzerbrechlichen Bund der Ehe einzugehen…“, spricht der Heilige. Haylie schielt zum Himmel.
Wieso lässt du das zu Heldunjunka? Du bist doch allmächtig, wieso tust du mir das an? Was habe ich falsch gemacht? Werde ich bestraft, nur weil ich mich in einen Jungen verliebt habe?, fragt sich Haylie innerlich immer und immer wieder, wie schon in den Tagen zuvor.
„Nun so sei es. Mögen durch dieses Band“, spricht der Heilige und legt Yeriom ein rotes Band um sein Handgelenk, „beide Herzen miteinander verbunden sein, in Ewig…“
Ein helles Licht, dass aller Augen erblinden lässt, erstrahlt in dem Moment, wo der Heilige auch Haylie das Band um legen will aus dem nichts, dich hinter dem Brautpaar. Erschrocken lässt Haylie die Hand von Yeriom los und tritt einen Schritt zurück. Einen Augenblick später ist das Licht verschwunden und ein alter Mann, mit langem Bart und in Gold gekleidet steht hinter der Braut. Gäste, Brautpaar und auch der heilige blinzeln, können nicht glauben, was sie sehen. Ein Wispern geht durch die Menge. Wer ist er? Was will er hier? Wie ist er hierher gekommen?
„Ich erhebe Einspruch gegen diese Verbindung“, erklärt der Alte sein Erscheinen.
„Wer bist du?“, fragt Haylie, die ihre Stimme wieder gefunden hat.
„Ich habe viele Namen und doch ist keiner der Richtige. Nennt mich Meister Meoning, das dürfte euch bekannt sein“, erklärt der alte Zauberer.
„Meister Meoning, wir sind hier nicht vor Gericht. Verlasst dieses Dorf und kehrt nie wieder zurück“, fordert Tabus den Zauberer auf.
„Ich werde gehen und niemals wiederkehren. Aber ich werde das Sonnenkind mit mir nehmen“, erklärt sich der Zauberer bereit.
„Wer soll das sein? Was soll der Humbug? Verschwindet hab ich gesagt“, ruft Tabus ärgerlich und zieht sein Schwert.
„Das kannst du gleich wieder wegstecken, Tabus. Ich werde verschwinden, das habe ich versprochen, doch wird deine Tochter mit mir kommen“, erklärt Meister Meoning gelassen und dreht sich zu Haylie um.
„Komm mein Kind, du gehörst nicht hierher“, sagt der Zauberer mild und streckt Haylie eine Hand entgegen.
„Lass die Finger von meiner Tochter. Sie geht nirgendwo hin!“, brüllt Tabus und stürmt mit erhobenem Schwert auf den Alten zu. Eine rasche Handbewegung von ihm und Tabus fliegt in hohem Bogen gegen die nächste Hauswand, bleibt bewusstlos liegen. Hyuna lässt einen spitzen Schrei vernehmen, bleibt aber wie alle anderen ohnmächtig zurück. Es scheint, als wäre keiner Fähig sich zu rühren. Ob durch den Schock oder einen Zauber gelähmt, vermag Haylie nicht zu bestimmen.
„Gib mir deine Hand, mein Kind, ich werde dir nichts tun. Du gehörst an einen anderen Ort“, redet der Zauberer ruhig auf die unsichere Braut ein. Langsam streckt Haylie ihren Arm aus.
„Haylie, tu es nicht, du weisst nicht, was er mit dir vorhat! Bleib bei mir, bitte!“, fleht Wildan und schaut Haylie eindringlich und bittend an.
„Er wird mir nichts tun. Vertrau mir, Wildan“, flüstert Haylie und trotzdem scheint es laut und für alle hörbar. Nun hat ihre Hand, die des Zauberers erreicht. Zwei kleine Schritte und sie steht neben ihm. Das helle Licht breitet sich wieder aus. Haylie blickt in Wildans Augen, die sie voll Schmerz durchdringen.
„Ich liebe dich auch“, flüstert sie und diesmal ist sie sich sicher, dass nur er sie hören konnte. Dann wird das Licht unerträglich hell und das Mädchen schliesst die Augen. Fühlt nur Wärme und ein Gefühl von Wohlbehagen um sich. Als würde sie schwere und körperlos. Es fühlt sich gerade so an, als könnte sie mit den Vögeln über den Wolken fliegen.

__________________
Nix zu sagen Augen rollen

24.07.2005 16:59 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
Nessy09 Nessy09 ist weiblich
sweet escape


images/avatars/avatar-28285.jpg

Dabei seit: 23.02.2005
Beiträge: 612

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Das ist geil. Ich finde die Storry einfach genial, schreib schnell weiter.
24.07.2005 17:33 Nessy09 ist offline E-Mail an Nessy09 senden Beiträge von Nessy09 suchen Nehmen Sie Nessy09 in Ihre Freundesliste auf
Namarie Namarie ist weiblich
Nessa Eledhwen


images/avatars/avatar-4923.jpg

Dabei seit: 24.07.2005
Beiträge: 180
Herkunft: Schwizerland natürli

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich finde deine Geschichte super. Bin zwar auch nciht so der Liebesgeschichten typ, aber ich finde, dass hast du echt gut hingekriegt. und es ist ja am anfang schon angedeutet, dass noch was anderes kommt.
Ich finde, du hast eine tolle Art dich auszudrücken. ich bin regelrecht begeistert!

__________________
Nêl Cyrf 'nin Eledherain nui·menel,
Odog 'nin hîr Nogothrim vi ethrynn dîn,
Neder 'nin Edain Fírib beraid nan gûr,
Mîn 'nin Hîr Vorn bo Mahal Vorn
Vi Mordor innas i·Nguruthos.
Mîn Corf an·orthored hain phain, Mîn Corf hain an·nired,
Mîn Corf an·nolthad hain phain ar ned môr hain an·noded
Vi Mordor innas i·Nguruthos.

24.07.2005 21:57 Namarie ist offline E-Mail an Namarie senden Beiträge von Namarie suchen Nehmen Sie Namarie in Ihre Freundesliste auf
Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


images/avatars/avatar-24182.jpg

Dabei seit: 11.02.2005
Beiträge: 4.206
Herkunft: Schweiz

Themenstarter Thema begonnen von Luthien
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

weiter gehts

2. Kapitel, Alleine unter vielen

„Wo – wo sind wir?“, fragt Haylie etwas verwirrt. Sie schaut sich irritiert um. Sie ist nicht mehr in ihrem Dorf, soviel ist klar. Nein, sie steht auf einer offenen Wiese, die Sonne scheint. Es ist warm, trotz der leichten Briese, die das hohe Gras wogen lässt, als wäre es ein Meer. Haylie sieht Blumen, die sie noch niemals zuvor gesehen hat. Vogelstimmen dringen aus dem Wald hinter ihr. Und ein Geruch erfüllt die Luft, der nicht zu definieren ist. Irgendwie süss und freundlich.
Der alte Zauberer, der sie hergebracht hat, ist verschwunden, Haylie ist alleine. Verzweifelt schaut sie sich um. Nirgendwo ist ein Haus oder sonst ein Zeichen von Zivilisation zu sehen. Was nun? In den Wald? Über die Wiese? Kein Weg, kein Zeichen, gar nichts. Obwohl der Wald hell und freundlich aussieht, entschliesst sich Haylie für die Wiesen. Hier würde sie schneller erkennen, wenn jemand in der Nähe wäre. Zaghaft entschliesst sie sich für eine Richtung und geht mutig und zielstrebig drauflos. Nichts ändert sich, ausser, dass der Waldstreifen immer kleiner erscheint.
Nach vielleicht drei Stunden stillen Marsches, lässt Haylie sich ins Gras fallen. Sie weiss nicht mehr, was sie tun soll. Sie ist müde und hungrig. Die Sonne steht hoch am Himmel, es dürfte etwa um die Mittagszeit sein. Das Mädchen legt sich hin und schliesst die Augen. Nur wenige Stunden ist es her, dass sie auf ihrer Lieblingslichtung so am Boden gelegen ist und ihr Liebster sie wach geküsst hat. Zwei Tränen, je eine links und eine rechst, rollen ihr über die Wangen. Jetzt ist sie weit weg von allem, was sie kennt.
Ein feines Beben der Erde lässt Haylie aufhorchen. Ein Blick rundherum zeigt Haylie sechs Reiter, die auf sie zu halten. Still bleibt das Mädchen sitzen und wartet. Etwas anderes bleibt ihr gar nicht übrig. Die Reiter haben sie bestimmt schon gesehen. Als die sechs Unbekannten näher kommen, erkennt Haylie, dass es sechs Frauen sind. Alle reiten sie einen Apfelschimmel und alle scheinen sie nicht mehr als zwei bis drei Jahre älter als Haylie zu sein. Knapp vor ihr halten sie an. Eine Weile sagt niemand ein Wort, dann reitet eines der Mädchen ein Stück weiter nach vorne, schaut skeptisch zu Haylie hinunter.
„Wer bist du? Und wie bist du hierher gekommen?“, fragt sie barsch.
„H… Haylie Tochter von Tabus und Hyuna. Meister Meoning hat mich her gebracht, von meiner Hochzeit“, stottert Haylie eingeschüchtert. Die junge Frau, die gesprochen hat, scheint gross gewachsen, hat lange schwarze Haare und wilde, dunkle Augen. Sie trägt einen kurzen, schwarzen Rock, der eher einem Lendenschurz gleicht als etwas anderem. Dazu ein kurzes, ebenfalls schwarzes Oberteil, das eng an ihrem wohlgeformten Oberkörper anliegt. Sie reitet, wie auch die anderen, ohne Sattel und ohne Zaum.
„Meister Meoning? Beweise es“, fordert die Unbekannte.
„Das kann ich nicht. Er hat mich geholt. Ich war drauf und dran zu heiraten, da erscheint dieses helle Licht. Er hat mich mitgenommen. Das Licht, die Wärme, doch als ich die Augen geöffnet habe, ist er nicht mehr da gewesen“, erklärt Haylie schüchtern. Die junge Frau steigt vom Pferd, geht um Haylie herum und mustert sie von allen Seiten.
„Normalerweise bringt er sie her, wenn sie jünger sind. Weisst du, was du hier tust?“, fragt die Schwarzhaarige wieder. Haylie schüttelt vorsichtig den Kopf.
„Meister Meoning sagte mir, dass ich nicht zu den anderen gehöre“, flüstert sie ängstlich.
„Er hat Recht. Du gehörst nicht zu ihnen. Du bist eine Tochter der Sonne, sonst wärst du nicht hier. Ich bin Tenga“, erklärt die junge Frau. Als wäre es ein Kommando, steigen auch die anderen ab.
„Das sind unsere Schwestern. Bjeri“, stellt Tenga die anderen vor und das Mädchen mit den langen, braunen Wellen verbeugt sich mit einem Lächeln.
„Tigis, Nully und Jeninie…“, fährt Tenga fort und ein Mädchen mit kurzen schwarzen Haaren, eines mit braunen Rastas und eines mit taillenlangen, blonden Haaren treten vor und verbeugen sich kurz.
„Und das ist Histenda“, stellt Tenga die letzte vor, eine ziemlich kleine mit langen roten Haaren und grünen Augen.
„Wir nehmen dich mit ins Dorf“, erklärt Tenga.
„Was soll das heissen, ich bin eine Tochter der Sonne?“, fragt Haylie ziemlich durcheinander.
„Später. Wir bringen dich zu Mihemey, sie wird es dir erklären“, würgt Tenga das zweifelnde Mädchen ab.
„Wer ist das?“, fragt Haylie neugierig.
„Sie ist unsere Schützerin, unsere oberste Mentorin“, erklärt Tenga knapp, „steig hinter mir auf.“
Haylie gehorcht und zieht sich hinter Tenga aufs Pferd, wenn auch mit etwas Mühe. Tenga gibt dem Tier ein unsichtbares Zeichen, worauf dieses sich sofort in Bewegung setzt. Nur Sekunden später geht es in einen weichen, fliessenden Galopp über. Etwa eine halbe Stunde reiten die sieben Frauen durch das Meer aus Gras und Blumen, dann rückt eine Siedlung in Sicht. Erst sieht sie eher klein aus, doch als sie näher kommen, erkennt Haylie, das es beinahe eine Stadt aus Steinhütten und Schieferdächern ist. Als die sechs Pferde die Hauptstrasse erreichen, zügeln die Reiter und nähern sich dem Dorf in einem leichten Trab. Schnell wird klar, dass die Stadtmitte angepeilt wird.

__________________
Nix zu sagen Augen rollen

25.07.2005 17:59 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
Namarie Namarie ist weiblich
Nessa Eledhwen


images/avatars/avatar-4923.jpg

Dabei seit: 24.07.2005
Beiträge: 180
Herkunft: Schwizerland natürli

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Nicht jetzt aufhören, scheiss zeitpunkt. Freut mich sehr mehr von dir zu hören.
Bitte schreib weiter.

__________________
Nêl Cyrf 'nin Eledherain nui·menel,
Odog 'nin hîr Nogothrim vi ethrynn dîn,
Neder 'nin Edain Fírib beraid nan gûr,
Mîn 'nin Hîr Vorn bo Mahal Vorn
Vi Mordor innas i·Nguruthos.
Mîn Corf an·orthored hain phain, Mîn Corf hain an·nired,
Mîn Corf an·nolthad hain phain ar ned môr hain an·noded
Vi Mordor innas i·Nguruthos.

25.07.2005 18:18 Namarie ist offline E-Mail an Namarie senden Beiträge von Namarie suchen Nehmen Sie Namarie in Ihre Freundesliste auf
Kruemelkeks Kruemelkeks ist weiblich
Teufel im Engelskostüm O=)


Dabei seit: 27.02.2005
Beiträge: 566

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Super Story! Hast dich meiner Meinung nach wieder gefangen Augenzwinkern Also mir gefällts => WEITER!!!

__________________



-> Springreiter aus Überzeugung <-



Alles muss raus

25.07.2005 23:58 Kruemelkeks ist offline E-Mail an Kruemelkeks senden Beiträge von Kruemelkeks suchen Nehmen Sie Kruemelkeks in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Kruemelkeks in Ihre Kontaktliste ein
Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


images/avatars/avatar-24182.jpg

Dabei seit: 11.02.2005
Beiträge: 4.206
Herkunft: Schweiz

Themenstarter Thema begonnen von Luthien
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

DAnke ihr beiden. ich bin gerade am weiter schreiben, aber will erst noch etwas mehr zusammen bringen, sonst lohnt es sich kaum. Also etwas geduld

__________________
Nix zu sagen Augen rollen

26.07.2005 14:55 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
Jani Jani ist weiblich
Liebe und Verstand gehen selten Hand in Hand


images/avatars/avatar-3046.jpg

Dabei seit: 22.05.2005
Beiträge: 697
Herkunft: Schwiz

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Na dann bitte etwas beeilen. ich find es total gut und würde gerne weiter lesen. finde auch, dass es wieder besser ist als vorher (mit dem schreiben) kommt halt immer etwas auf die verfassung draufan.

__________________
AlLeS eLäNdI kIfFeR!!


Anti-Ami!




FIGHT FOR YOUR RIGHT!

26.07.2005 17:21 Jani ist offline E-Mail an Jani senden Beiträge von Jani suchen Nehmen Sie Jani in Ihre Freundesliste auf
Luthien Luthien ist weiblich
Polly Perle


images/avatars/avatar-24182.jpg

Dabei seit: 11.02.2005
Beiträge: 4.206
Herkunft: Schweiz

Themenstarter Thema begonnen von Luthien
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Keiner scheint sich wirklich für die Neuankömmlinge zu interessieren. Jeder scheint genau zu wissen, was er zu tun hat. Je länger sie durch die Strassen reiten, desto klarere wird Haylie, dass sich in dieser Stadt nur weibliche Wesen aufhalten.
„Wir sind da. Absteigen“, sagt Tenga knapp. Haylie lässt sich vom Pferd gleiten. Sie hat sich noch nie besonders wohl gefühlt auf diesen Tieren. Tenga bedeutet ihr draussen zu warten, verschwindet dann kurz durch die Eingangstür der grossen, runden Hütte und kehrt nach wenigen Minuten zurück.
„Mihemey empfängt dich jetzt. Du wirst alleine reingehen“, erklärt Tenga, springt leichfüssig auf ihr Pferd und reitet mit den anderen die Strasse zurück, die sie gekommen sind. Haylie bleibt ratlos zurück. Zögernd tritt sie auf die Tür zu. Türe ist eigentlich übertrieben. Es ist lediglich ein Vorhang vor der Öffnung. Vorsichtig schiebt sie ihn beiseite und schaut schüchtern in den Raum. Es ist düster, trotz der Wärme draussen brennt ein Feuer im Kamin. Es ist die einzige Lichtquelle. Mitten in dem düsteren Raum sitzt auf einem Haufen von Kissen eine sichtlich ältere Frau.
„Tritt ein, mein Kind, fürchte dich nicht. Setz dich zu mir“, sagt Mihemey mit heiserer Stimme. Langsam setzte ich mich zu der alten Lehrerin auf die weichen Kissen.
„Du musst Haylie sein. Meister Meoning hat mir von dir erzählt. Ich bin sehr gespannt auf deine Entwicklung hier bei uns. Du bist zwar ein Jahr jünger und etwas hintendrein, aber ich denke, du wirst schnell aufholen. Ein Jahr lang unnütz rum sitzen ist sicherlich nicht das Richtige. Gleich morgen wirst du mit dem Unterricht beginnen. Ich sehe viel Begabung in dir“, flüstert Mihemey und es hört sich mehr so an, als würde sie zu sich selbst sprechen.
„Entschuldige, aber, wieso bin ich eigentlich hier?“, fragt Haylie etwas verwirrt.
„Du weisst es nicht? Nun, dann hör mir zu, ich werde dir die Geschichte erzählen“, beginnt Mihemey, „vor etwa hundert Jahren, wurde eine Prophezeiung gemacht. Ich kann und will dir in diesem Moment nicht mehr erzählen. Jedenfalls heisst es, dass eines Tages ein Mädchen geboren wird, das fähig sein wird, die dunkle Bedrohung und die Unterdrückung durch den grossen Tyrannen zu beenden.
Wir wissen nicht genau, welches Mädchen es sein wird. Meister Meoning und ich suchen schon seit langer Zeit. Jedes Jahr holen wir zehn Mädchen aus der ganzen Welt, in der Hoffnung, sie sei die Richtige. Bis jetzt haben wir sie nicht gefunden, obwohl ich mir bei Tenga noch nicht sicher bin. Jedenfalls holen wir sie meist schon im Kindesalter zu uns, damit sie sich an ihre Umgebung gewöhnen. Mit sechzehn fängt ihre Ausbildung an. Drei Jahre lang lernen die Mädchen von uns zu kämpfen, zu reiten und die Weisheiten der Natur und der Magie. Wir entlassen die Mädchen mit neunzehn Jahren zurück in eure Welt. Auch wenn sie nicht die Auserwählten sind, so sorgen sie auf der Welt doch für Frieden und Ordnung. Natürlich hast du noch nie von den Töchtern der Sonne gehört. Sie kämpfen im Geheimen, im Verborgenen. Sie sind nicht auf Ruhm aus. Ihre einzige Aufgabe, die sie tief verinnerlicht haben, ist, die Menschen vor allem bösen zu beschützen.“
„Aber vor was sollen sie uns beschützen? Es gibt nichts Gefährliches in unseren Landen. Geschweige denn, dass es irgendwo einen Tyrannen oder eine andere dunkle Bedrohung gibt“, widerspricht Haylie und bereut es gleich darauf. Sie hat keinerlei Interesse daran, die Frau zu verärgern.
„Dass es in deinen Gegenden nichts gibt, wovor du dich fürchten müsstest, verdankst du allein den Töchtern der Sonne. Sie lassen gar nicht zu, dass etwas Böses in die Nähe eures Landes kommt. Aber sei gewiss, es wird kommen und selbst die Töchter der Sonne werden es nicht aufhalten können. Die Prophezeiung weiss schon, was sie preisgibt. Unruhig ist es geworden in der weiten Welt. Gerüchte werden langsam laut über gebündelte, dunkle Macht. Noch sind es keine Tatsachen, jedenfalls nicht für Leute wie sie dein Dorf bewohnen. Aber Meister Meoning und ich sind in Sorge und die Zeit drängt. Wir müssen finden, was wir suchen. Aber das muss dich vorerst nicht kümmern. Du musst nur mit deiner Ausbildung beginnen. Die Mädchen mit denen du hierher gekommen bist, sind deine Altersgenossinnen, obwohl du ein Jahr jünger bist als sie. Histenda wird dich vertraut machen, mit deinen Pflichten und deinem neuen Leben. Wir werden uns bald wieder sehen, aber bis dahin, viel Glück“, erklärt Mihemey. Ein Rascheln lässt Haylie aufschrecken. Das Mädchen welches ihr als Histenda vorgestellt worden ist, betritt ehrfürchtig den Raum. Nach einer zarten Verbeugung bleibt sie neben der Türe stehen und wartet anscheinend, dass Haylie sich bewegt. Zögernd steht diese auf. Woher hat das Mädchen gewusst, dass sie genau jetzt aufkreuzen muss? Unsicher macht auch sie einen höflichen Knicks vor der alten Frau und geht dann langsam auf das wartende Mädchen zu. Mihemey verabschiedet die beiden mit einem Kopfnicken.
Haylie läuft nun schon fast fünf Minuten hinter der schweigenden Histenda her. In den Strassen scheint sich noch immer niemand für Haylie zu interessieren. Ab und zu wird ihre Führerin mit Namen gegrüsst oder jemand beugt ehrerbietig den Kopf, wenn die beiden durchgehen, aber sonst nimmt alles ruhig seinen Lauf.
„Wo gehen wir hin?“, fragt Haylie nun endlich. Sie lassen gerade zwei spielende Kinder hinter sich.
„Zu deinem neuen Heim“, erklärt Histenda knapp.
Mehr getraut Haylie sich nicht zu fragen. Nach fünf Minuten stoppen die beiden Mädchen vor einer Hütte zwar nicht gerade im Zentrum der Stadt, aber auch nicht am Rande. Histenda tritt ohne anzuklopfen ein. Haylie folgt ihr. Der Raum, in dem sie sich nun befinden, ist einfach ausgestattet. Ein einfacher Holztisch um den vier Stühle stehen ist mitten drin aufgestellt. In einer Ecke ein Lehmofen, die Kochnische. Daneben steht ein Bett. Auf dem Tisch stehen eine Öllampe und eine Vase mit frischen Blumen. Der Boden besteht aus Holzbrettern, die Wände sind mit Lehm verputzt. Ansonsten ist in dem Raum nichts zu sehen. Bis auf einen Vorhang am gegenüberliegenden Ende, auf den Histenda zugeht. Als Histenda den Vorhang beiseite schiebt, wird klar, dass es sich um einen Schrank handelt.
„Hier sind deine Sachen. Kleidung, Schwert, Rüstung, Pfeile und Bogen. Persönlicher Besitz ist erlaubt. Du darfst hier habe, was immer dir beliebt und bist keinem Rechenschaft schuldig“, erklärt Histenda etwas freundlicher.
„Aber ich kann mit solchen Sachen doch gar nicht umgehen“, widerspricht Haylie beschämt.
„Kein Grund zur Sorge, dazu bist du doch hier. Du wirst es lernen. Komm mit mir nach draussen“, beruhigt Histenda das Mädchen im Hochzeitskleid und begibt sich wieder nach draussen. Sie führt Haylie weiter die Strasse entlang, bis sie zu einem grossen Komplex kommen.
„Das ist der Stall. Komm mit, du wirst deine neuen Freunde kennen lernen“, sagt Histenda mit strahlenden Augen. Haylie zieht die Augenbrauen hoch. Doch sie folgt ihrer Führerin ohne Widerspruch.
Histenda führt sie an einigen Pferdeboxen vorbei. Jedes Pferd ist weiss, ohne Ausnahme. Einige der Boxen sind auch leer, in anderen ist ein Mädchen, das sich um seinen Schimmel kümmert.
„Darf ich dir vorstellen, Kinea, dein Pferd“, sagt Histenda mit festlicher Stimme und öffnet die Box. Ein neugieriger Pferdekopf reckt sich ihnen entgegen. Haylie erkennt eine schöne Apfelschimmelstute. Sie ist zierlich gebaut und wie Haylie findet eher klein. Aber ihre Augen verraten eine ungeahnte Klugheit. Vorsichtig streckt Haylie eine Hand aus und berührt die Nüstern der Stute. Diese Schnaubt zufrieden und lässt ein fröhliches Wiehern erklingen.
„Sie ist eine 5-jährige Araberstute. Ich denke, ihr zwei werdet euch gut verstehen“, informiert Histenda, „das ist aber nicht alles.“ Sie pfeift einmal kurz durch die Zähne und hinter der Boxentür erscheint ein Hund.
„Esdiky ist ihr Name, oder einfach nur Ky. Eine halbjährige Boarder Collie Hündin. Sie hört schon ganz gut“, erklärt Histenda lächelnd, als die junge Hündin ihrer neuen Besitzerin die Hand leckt.
„Und nun zum letzten, warte hier einen Moment, ich komme gleich wieder“, sagt Histenda und verschwindet. Haylie bleibt mit ihren Tieren allein zurück. Die Hündin hat sich auf ihre Füsse gesetzt und hechelt zufrieden. Kinea hat sich darauf verlegt am frischen Heu in ihrem Stall zu knabbern. Haylie betrachtet grinsend ihre Umgebung, denkt nach. Noch wenige Stunden war sie das traurigste Mädchen auf der ganzen Welt gewesen. Keiner hat sich für sie interessiert, keiner wollte wissen, wie sie über die Situation denkt. Eine Trauernde inmitten von Feiernden. Sie war drauf und dran gewesen einen Mann zu heiraten, der sich wenig für sie interessiert hat, als viel mehr für alle anderen Frauen. Sie hat ihrer grossen Liebe einen Pfeil durchs Herzen bohren wollen, nur weil sie zu ängstlich gewesen ist, mit ihm davon zu laufen. Wildan, was er wohl tat, was er wohl dachte? Hatte sie ihn für immer verloren?
„Das ist Fia, dein Falke. Sie ist bereits abgerichtet und bereit, in deine Dienste zu treten“, reist Histenda das Mädchen aus ihren Gedanken.
„Ist das dein Ernst? Ich meine, bekomme ich das alles einfach geschenkt oder muss ich dafür bezahlen?“, fragt Haylie misstrauisch.
„Nein, du musst sicherlich nicht zahlen. Deine einzige Pflicht ist es, zum Unterricht zu erscheinen. Und bevor du fragst, was du zum Leben brauchst, erhältst du auf dem Markt, der jeden Montag in der Stadtmitte stattfindet. Um zu kaufen was du brauchst gehe zum Unterricht. Nach jeder Lektion erhältst du dort Geld“, erklärt mir Histenda lachend.
„Und wann findet der Unterricht statt?“, fragt Haylie weiter.
„Sei einfach jeden Morgen pünktlich um sieben Uhr bei deinem Pferd. Du kannst mit mir kommen, ich werde es dir zeigen. Morgen zieh deine Rüstung an, Kampfunterricht wartet auf uns. Ich habe zu tun. Schau dich um, ich wünsch dir einen schönen Tag“, sagt Histenda und mit einer anerkennenden Verbeugung ist sie verschwunden.

So hoffe es gefällt euch.

__________________
Nix zu sagen Augen rollen

26.07.2005 17:33 Luthien ist offline Beiträge von Luthien suchen Nehmen Sie Luthien in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Luthien in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von Luthien anzeigen
Seiten (12): [1] 2 3 nächste » ... letzte » Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Gegen Bilderklau - Das Original » Prosa, Epik, Kunst » Schreibecke » Geschichten » Töchter der Sonne (früher "Ausersehen") - Fantasy

Impressum

Forensoftware: Burning Board, entwickelt von WoltLab GmbH