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Zum Ende der Seite springen Sieben Todsünden | Arbeitstitel
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TerraTX TerraTX ist weiblich
hyperaktiver Kekskrümel des Chaos


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Okay, ich habe mir ein paar Gedanken gemacht und bin zu dem Entschluss gekommen, diese Einleitung zu überarbeiten xD'

Eigentlich geht es in dieser Geschichte genauso um Liebe, wie in meinen anderen, aber eben um eine ganz andere. Nicht diese menschliche Liebe, wie wir sie uns vorstellen, zumindest nach der christlichen Erziehung, sondern um ein emotionales Band, getrieben von einem starken Gefühl. Keine "Du bist so wundervoll!"-Liebe. Was genau es wird, weiß ich auch nicht.

Für mich ist diese Geschichte alles, was mich fasziniert und ich schon einmal ausprobieren wollte. Hier gibt es alles. Vom Herzflattern bis hin zur Wollust. Phantastisches und Reales. Starke Charaktere und dadurch Beziehungsformen, wie sie unterschiedlicher wohl nicht sein können, die sich alle um Cain drehen. Liebe zwischen Fremden, Kollegen, Freunden und Brüdern. Leben und definitiv auch Tod.

Ich will mich mit dieser Geschichte ausleben - und wissen, ob es trotzdem noch druchdringt. Gerade weil ich mit diesem Schreibstil und dem Inhalt bisher keine Erfahrung gesammelt habe. Deshalb würde ich mich über Kritik freuen.

(*** muss ich wohl nicht erklären - solltet ihr etwas finden, das eurer Meinung nach *** verdient, macht mich BITTE darauf aufmerksam, da ich keinen Ärger möchte)

-

Kapitel 1
1/2

"Schon mal von den Todsünden gehört?"
Cain warf einen verwirrten Blick auf seinen Partner, während er sich die Boxershorts über *** zog, wobei er seinen Körper, auch wenn sein Geist mehr als genug hatte, nicht dafür verantwortlich machen konnte. Der Mann, der so unschuldig und gleichzeitig derart erotisch, dass es nur gewollt sein konnte, auf dem Bett lag, sich rekelte und schließlich auf die Seite rollt, war einfach ein junger Gott.
"Hm, Religion ist nicht so mein Ding", antwortet Cain schulterzuckend, ehe die schmollend hervorgeschobene Unterlippe des Blauhaarigen ihm ein kleines Grinsen entlockt, "Abgesehen davon hat mich sowas noch nie jemand nach dem Sex gefragt."
"Es gibt immer ein erstes Mal", erwider Dean mit einem unschuldigen Wimpernschlag, nur um nach dem Bund von Cains Shorts zu greifen und ihn, sich über die zartrosanen Lippen leckend, grob zu sich zu ihnen, dass Cain nach vorne stolpernd aufs Bett fiel. Wo sich ihre Haut berührte, entfachte ein nervenzerreißendes Kribbeln, ***.
"Ja, und das hatten wir beide", begann Cain sich von Dean wegdrückend, ehe er hastig aufstand und einen Meter zwischen sie brachte, "schon mit und ohne einander hinter uns."
"Hm, da kann ich mich wohl nicht mehr dran erinnern", erwiderte Dean sich mit einem lasziven Grinsen über den Brustkorb fahrend, nur um seine Finger*** auf dem Bauch kreisen zu lassen. Einige Sekunden beobachtete er sich selbst dabei, ehe er Cain einen berauschten Blick zuwarf: "Vielleicht solltest du mich daran erinnern."
"Ugh, wie alt bist du? 15? Tut mir leid, da kann ich nicht mithalten", erwiderte Cain kopfschüttelnd, fischte die Klamotten des anderen vom Boden und warf sie ihm direkt ins Gesicht, was ein entrüstetes Schnaufen zur Folge hatte.
"Tsk, und ich dachte, ich wäre unwiderstehlich", seufzte Dean theatralisch, während er sich aufsetzte, "Dann eben zurück zum Thema. Irgendetwas hast doch bestimmt schon gehört."
"Es gibt sieben, zufrieden?"
"Nein - aber wie wäre es mit einem Deal?"
"Deal?", wiederholte Cain skeptisch und erntete sich ein fröhliches Grinsen.
"Natürlich. Wenn du mir meine Frage unzureichend beantwortest, musst du mir ***", flötete Dean fröhlich, während seine violetten Augen bereits *** Cains Hose fixierten.
"Und wenn ich, nun, zureichend antworte, hm?", gab Cain sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht streichend nach, was das Grinsen auf den vielversprechenden Lippen noch breiter werden ließ.
"Dann tritt genau dasselbe ein", erklärte er selbstbewusst. Aufseufzend ließ Cain sich in den Drehstuhl hinter ihm fallen, nur um Dean mit einer hochgezogenen Braue zu beobachten.
"Lass es mich genauer ausdrücken: Was habe ich davon?"
"Nun, die Ehre und das ungeheure Vergnügen, *** zu dürfen", erwiderte Dean nonchalant und ließ Cain sprachlos zurück. Diese obszönen, wenn auch definitiv erregenden Worte aus dem Mund eines solchen Engels zu hören, der sich wenige Stunden zuvor schüchtern vor dem ersten Kuss geziert hat, war ein definitiv überraschendes Erlebnis.
"Du bist 15, oder?", hakte er resigniert nach, das Kinn auf die Handfläche gestützt und die Brauen erwartungsvoll gehoben.
"Nein; ich bin bereits mehrere tausend Jahre alt", grinste Dean den Kopf schieflegend - und sich einen genervten Blick erntend, auch wenn er keine Anstalten machte, sein tatsächliches Alter zu verraten, "Also, du hast gesagt, es gibt sieben Todsünden. Noch etwas?"
"Die eine war Lust - und eine andere... irgendetwas mit viel Essen? Zorn oder Hass oder sowas und ich glaube, eine hieß Beelzebub. Und der Teufel als oberster in der Hölle ist natürlich der Anführer. Luzifer oder Satan, glaub ich, auch eine Todsünde. Müsste Hochmut gewesen sein, mehr weiß ich nicht. Bist du jetzt zufrieden und haust ab?"
Dean stockte eine Sekunde; seine Mimik schien sich zu verdunkeln, während das Grinsen zusammenfiel, ehe er sich wieder gefasst hatte und, allerdings nicht ohne Cain vorher die Zunge rauszustrecken, erwiderte: "Nein! Kaum zu glauben, wie schlecht manche Menschen informiert sind."
Augenrollend lehnte Cain sich in seinem Drehstuhl zurück, während er die Beine überschlug. Als er den auffälligen jungen Mann, der sich nun als sinnlose Quasselstrippe entpuppte, traf, war ihm dieser ehe wie das schmackhafte Mauerblümchen vorgekommen; ein zarter, begehrenswerter Körper und das Gesicht eines Supermodels, dazu noch die blauen Haare und die violetten Kontaktlinsen. Ein Mahl, das er sich nicht hatte entgehen lassen können, wobei er sich langsam fragte, ob es nicht ein Fehler gewesen war, auch wenn er nicht abstreiten konnte, dass die letzten Stunden wohl zu den besten seines Sexuallebens gehörten. Er sollte toleranter sein.
"Na dann, erleichter mich doch mit deinem Wissen", seufzte er schwerfällig, nicht wirklich auf die Antwort gespannt und einen weiteren Wortschwall erwartend.
"Unter einer Bedingung."
Fast wäre Cain eine Beleidigung über seine schmalen Lippen gerutscht, doch entschied er sich dagegen, den anderen mit einem unfreundlichen Tritt rauszuwerfen, da er auf lange Sicht auf ein weiteres Treffen hoffte. Nur wollte er jetzt seine Ruhe.
"Welche Bedingung?", brachte er mühevoll hervor.
"Wenn ich dich mit meinem Wissen erleichtert habe, erleichterst du mich *** und dann~", er ließ den Satz unbeendet, wobei der kleine Wandel seines Grinsens von erfreut zu lüstern den Rest erklärte.
"Meinetwegen", erwiderte Cain resigniert. Das Gefühl, er würde dieses Sexmonster sowieso erst nach einer weiteren Runde loswerden, wurde ihn schließlich nicht los - und dazu hatten Deans offene Worte bereits wieder *** zu Tage befördert. Noch nie hatte ihm jemand derart den Verstand geraubt und solche Macht auf seinen Körper ausgeübt.
"Okay, dann hör gut zu und lerne", Dean holte tief Luft, "Die sieben Todsünden sind die Eigenschaften, die die Hölle und alle Dämonen regieren. Deshalb herrscht in der Hölle Chaos, während im Himmel alle lieb und nett zueinander sind, da keiner dem anderen etwas missgönnt oder aus niederen Motiven handelt. Es gibt keine Orgien, kein All-you-can-eat-"
"All-you-can-eat?", wiederholte Cain perplex, nur um sich einen scheltenden Blick zu ernten.
"Ja, in der Hölle gibt es All-you-can-eat. Diese Todsünde bezeichnet man als Völlerei", erklärte Dean genervt, als würde er mit einem Kind reden, das die essentielle Großartigkeit hinter seinen Worten übersieht und nach den Oberflächlichkeiten fragt.
15, das ist definitiv die einzige Erklärung, schlussfolgert Cain innerlich, auch wenn er nicht so aussieht und ich mich damit strafbar gemacht habe. Ganz abgesehen davon, dass es ekelhaft ist. Allerdings besser, als mit einem Verrückten geschlafen zu haben.
"Auf jeden Fall", führte Dean den Finger belehrend hebend fort, "gibt es solche Sachen nur wegen den sieben Todsünden - und diese, um deine Verwirrung mit den Namen zu klären, die du vorhin genannt hast, haben jeweils eigene Inkarnationen, die nur von dieser Todsünde allein erfüllt sind. Deshalb sind sie, abgesehen von dem Teufel, die einzigen Wesen der Hölle, die in der Lage sind, freie Entscheidungen zu treffen."
"Klar", schnaufte Cain, ein Lachen nicht unterdrücken könnend, nur um sich erneut diesen süßen, funkelnden Blick der violetten Augen zu verdienen.
"Wo liegt jetzt das Problem?"
"Nirgends. Nur kann ich mir nicht vorstellen, angenommen deine Geschichte stimmt, dass jemand freier ist, eigene Entscheidungen zu treffen, nur weil er monopolisiert ist und nicht von mehreren gleichzeitig beherrscht wird. Andersrum macht es doch viel mehr Sinn", grinste er herausfordernd, während er mit seinem Stuhl vorrutschte, um Dean besser in die wunderschönen Augen sehen zu können, die inzwischen einen Hauch Verachtung hervor gebracht hatten, auch wenn der Triumph in ihnen regierte.
"Falsch! Weißt du, warum die Todsünden so schlimm sind?", fragte er den Kopf schieflegend und einige Sekunden auf eine Antwort wartend, ehe er fortfuhr: "Sie öffnen das Herz eines jeden Geschöpfs für das Böse; die achte Todsünde, wenn man es so sagen will, auch wenn die wahre Boshaftigkeit als etwas so schlimmes angesehen wird, dass sie weit über den Todsünden steht. Wenn jemand allerdings nur von einer bestimmten Sünde ergriffen ist, ist sein Herz dem Bösen gegenüber verschlossen wie eine Eiserne Jungfrau und dementsprechend in der Lage, zwischen Gut und Böse abzuwägen; sprich, eigene Entscheidungen zu treffen!"
"Und dafür soll ich Sex mit dir haben?", lachte Cain, wenn auch recht trocken, ehe er kopfschüttelnd aufstand, um seine Hände langsam seinen muskulösen Bauch hinab zu seiner Shorts wandern zu lassen. Jeglicher Frust wich augenblicklich aus Deans Augen und er öffnete leicht die Lippen, um tief Luft zu holen, als der Stoff zu Boden sank, ***.
Ohne zu zögern ließ er sich nach vorn fallen, fasste Cains Hintern mit beiden Händen, um Halt zu haben, ********************************************.
***************************************
***************************************
Das familiäre 'Ding Dong' der Türklingel riss ihn für eine Sekunde aus den Gedanken, doch da griff Dean bereits nach seiner Hand, um sie vor zu führen, bis *****************.
"Cain? Cain, mach auf! Bitte!", hörte er die Stimme seines kleinen Bruder, die ihn augenblicklich in die Realität zurückriss. Genervt aufstöhnend verschwand er aus Dean, der ********* sich auf den Rücken rollte, ******. Die Beine spreizend fuhr er mit seinen Fingern über die Innenseiten seiner Oberschenkel,***********
"Cain! Cain, ich weiß, dass du da bist!"
"Fuck! Warte!", stöhnte Cain, schnappte sich seine Jeans und zog sie aus dem Zimmer stolpernd über, ehe er die Tür hinter sich zuknallte und einen sprachlosen Dean zurückließ. Im Spiegel dem der Haustür überprüfte Cain noch einmal sein Aussehen, fuhr sich durch die schulterlange, zerzauste Mähne, um nicht ganz so aufgewühlt auszusehen, und atmete noch einmal tief durch, auch wenn das laute Klopf direkt neben ihm in seinem Brustkorb vibrierte.
"Schon gut, Mike", rief er seinem Bruder zu, während er die Tür aufschloss und den Knauf drehte, um den Kleinen rein zu lassen. Mike, ein paar Zentimeter größer als er, mit blondem Lockenkopf, grünen Augen und frechen Sommersprossen auf den Wangen und der Nase ähnelte ihm nicht im Geringsten, obwohl sie die selben Eltern hatten.
"Was ist los, hm?", fragte Cain mit einem Lächeln, das nicht über einen Mundwinkel hinaus reichte, während er zu Seite trat, um seinem Bruder Platz zu machen, und schließlich die Tür hinter ihm Schloss.
"Mom und Dad machen schon wieder Stress", murrte der Teenager sich gegen seinen Bruder sacken lassend, der ihm seufzend die Schulter klopfte.
"Und was erwartest du, dass ich jetzt unternehme?", fragte Cain ratlos, kaum in der Lage, seine Gedanken von dem jungen Gott in seinem Zimmer zu reißen.
"Du könntest mich doch hier wohnen lassen?", antwortete Mike kleinlaut, sich wohl der Tatsache bewusst, dass dieses Thema bereits durchgekaut war, weshalb er auch nicht überrascht war, als er keine Antwort hielt. Allerdings zuckte er doch merklich zusammen, als er den Blick hob und einen splitternackten, fremden Mann in den Flur treten sah, der sich kurz darauf in den Türrahmen lehnte und ihn von oben bis unten musterte.
"Wer ist das?"
"Der Grund, warum ich die Tür nicht aufgemacht habe", seufzte Cain Mike von sich schiebend, "und mach deinen Mund zu, es zieht."
"Hm, meinetwegen kann er den Mund gleich offen lassen", raunte Dean mit einem süffisanten Grinsen, "Niedlich ist er auf alle Fälle."
Die Röte, die Mike augenblicklich ins Gesicht schoss und ihn leuchten ließ, brachte Dean zu einem herzhaften Lachen - und kratzte merklich an Cains Nerven.
"Dean, das ist mein Bruder, Mike. Mike, das ist Dean, wir hatten bis gerade eben Sex. Dean möchte jetzt gehen", stellte er die beiden bissig einander vor und warf Dean einen auffordernden Blick zu, der diesen bloß fragend erwiderte.
"Dean findet übrigens, Cain sollte nicht so versteift sein und seinem Bruder etwas Spaß gönnen. Ich habe ja nicht gesagt, dass du nicht auch mitmachen darfst", erwiderte er nonchalant, während er einige Schritte auf Mike zu ging, bevor Cain sich ihm in den Weg stellte.
"Der Scherz geht zu weit. Zieh dir endlich etwas an", raunte er dunkel, wobei Dean keine Anstalten machte, zurück zu gehen; geschweige denn, irgendwo hin zu gehen. Vielmehr fixierte er Mike, der hinter Cains Schulter hervor lugte, mit einem Blick, der den Jungen schaudern ließ und ein seltsames Gefühl in ihm hervor rief, dass er bisher nur so ähnlich bei Mädchen empfunden hatte. Nur was es in diesem Augenblick wesentlich intensiver.
"Hör auf, ihn so anzusehen. Er hat kein Interesse an Männern", befahl Cain nun schärfer - und als Dean sich noch immer nicht bewegte, kostete es ihn bloß eine Sekunde, vor den anderen zu treten, der ihn überrascht ansah, und ihn zurück ins Zimmer zu drängen, wo er die Tür hinter ihm schloss.
"Hm~, dachte nicht, dass du der eifersüchtige Typ bist", grinste Dean einige Schritte rückwärts gehend, um sich gegen den Schreibtisch zu lehnen, während er sich hungrig die Lippen leckte, "Mit dir allein bin ich allerdings auch hundertprozentig zufrieden."
"Schön. Ich hoffe, davon hattest du genug, du darfst jetzt nämlich deinen Arsch in deine zu engen Hosen zwängen und dich verpissen", erklärte Cain gezwungen freundlich, wobei das ausgesetzte Lächeln seinen Worte einen gewissen Nachdruck gab, der Dean tatsächlich dazu brachte, murrend nach seiner Kleidung zu fischen.
"Bitte, dann machen wir halt ein andermal weiter."
"Es wird kein andermal geben", schnaufte Cain die Hände in die Seiten stemmend, was Dean überrascht innehalten ließ.
"Ich dachte, du hättest noch nie zuvor so guten Sex gehabt?", fragte er verblüfft.
"Keine Ahnung, wann ich das gesagt haben soll - und selbst, wenn es stimmen würde, habe ich keine Lust, mit einem verrückten Fünfzehnjährigen Einkriegezeck spielen zu müssen. Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, habe ich ein Leben, und ein Teil davon wartet gerade auf mich. Also tu mir den gefallen und verzieh dich einfach."
"Wie du willst. Die Herausforderung nehme ich an", flötete Dean, das selbstsicheres Grinsen wieder ins Gesicht gezaubert, ehe er sich sein Hemd überzog und zur Tür herüber ging.
"Was für eine Herausforderung? Es gibt keine Herausforderung!", rief Cain ihm hinterher, die Hände fassungslos in die Luft werfend.
"Schon klar", erwiderte Dean nonchalant, wobei er nicht einmal einen Blick über die Schulter warf, sondern bloß eine Hand zum Abschied hob, ehe er an einem perplex zu Stein erstarrten Mike vorbei stolzierte und aus der Wohnung verschwand. Mit einem lauten Knall fiel die Tür ins Schloss.
"Endlich!", seufzte Cain erleichtert, während er bereits das Handy aus der Hosentasche holte, "Dann rufe ich jetzt Mom und Dad an und rede mit ihnen."
"Nein!", unterbrach Mike, wie durch Zauberhand zum Leben erwacht, "Du weiß, wie sie sind."
"Richtig - und ich weiß, dass ich dich hier nicht allein wieder weg kriege. Also werde ich mit ihnen reden, mir das Problem anhören, erfolglos mit ihnen darüber diskutieren und im Endeffekt wird es wieder darauf hinauslaufen, dass sie dich abholen. Wenn schon von euch keiner daraus lernt, dann wenigstens ich. Deshalb werde ich mich diesmal nicht stundenlang mit dir auseinander setzen, wenn ich sie letztendlich sowieso anrufen muss", erklärte Cain ungerührt nach der richtigen Telefonnummer suchend, während Mike niedergeschlagen an ihm vorbei ins Zimmer ging und sich in den Drehstuhl sinken ließ.
"Cain? Was willst du schon wieder?", erklang die gereizte, kratzige Stimme ihrer Mutter aus dem kleinen Handy, so laut und schrill, vor allem jedoch abstoßend unhöflich, dass Cain den Impuls, es einfach gegen die Wand zu feuern, unterdrücken musste.
"Mike ist gerade hergekommen und da dachte ich mir, ich höre mir die Geschichte zuerst von euch an", erklärte er gezwungen freundlich, auch wenn er wusste, dass es nichts ändern würde.
"Es gibt überhaupt kein Problem. Ich weiß nicht, warum du immer annehmen musst, dass es irgendein Problem gibt. Und selbst, wenn es ein Problem geben würde, das es nicht gibt, würde das dich überhaupt nichts angehen. Du bist nämlich das einzige Problem in unserer Familie!", legte sie los, ohne Punkt und Komma, ohne einen netten Ton, nicht einmal einen höflichen, und auch ohne ein nettes Wort, das ein Sohn eigentlich verdient hätte. Die Augen schließend atmete Cain tief durch.
"Also ging es schon wieder um mich? Ich dachte, ich habe euch schon oft genug gesagt, dass das eine Sache zwischen euch und mir ist und ihr Mike da raus lassen sollt", brachte er zähneknirschend hervor.
"Ich finde aber nicht, dass wir ihn da raus lassen sollten - und dein Vater findet das übrigens auch nicht. Bei uns wird nämlich über Probleme geredet, auch wenn wir ja wissen, dass du darauf nicht viel wert legst", schnappte sie gereizt. Ihre Stimme überschlug sich vor Tempo fast bei den Worten und wurde, je mehr sie sich in Rage redete, bloß noch schriller, dass Cain ein genervtes Aufstöhnen nicht unterdrücken konnte. Wenn Mike nicht wäre, hätte er jeglichen Kontakt bereits vor langer Zeit abgebrochen.
"Was stöhnst du so? So stöhnst du mir nicht vor deiner Mutter, junger Mann! Ich weiß nicht, wo deine Manieren geblieben sind - ach, was erwarte ich überhaupt von so einem ungläubigen Sünder wie dir?"

__________________
Yaoi-Fans aufgepasst: aarinfantasy.com

I laughed at him, crying and smiling at the same time. Stupid?

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02.08.2012 23:19 TerraTX ist offline E-Mail an TerraTX senden Beiträge von TerraTX suchen Nehmen Sie TerraTX in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie TerraTX in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von TerraTX anzeigen
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Hm, vielleicht möchten manche sich ja noch einen tieferen Eindruck verschaffen, ehe sie sich äußern ^^

-

Kapitel 1
2/2

"Mom, darum geht es jetzt überhaupt nicht. Ich bitte dich, aufrichtig, damit aufzuhören, Mike so unter Druck zu setzen. Er kann damit nicht umgehen."
"Das wird er schon lernen, das wird er schon lernen. Dein Vater und ich arbeiten bereits an dem Problem - und dann bist du ihn auch los, sei doch froh. Du hast noch nie viel Wert auf deine Familie gelegt."
"Mom!", der Ausruf war lauter und wesentlich zorniger, als Cain es erwartet hatte, ganz davon abgesehen, dass er sich eigentlich zusammenreißen wollte, zumal Mike im Nebenzimmer saß und ihm nun einen besorgten, schuldbewussten Blick zuwarf. Seine Mutter am anderen Ende war still.
"Mom, es tut mir leid. Ich-"
"Nichts tut dir leid!", fuhr sie aufgebracht dazwischen, "Wir werden Mike jetzt abholen. Du bist wirklich kein Umgang für ihn; nein, überhaupt kein Umgang. So etwas wie dich hätten wir niemals in unsere Familie aufnehmen sollen! Genau das haben wir Mike gesagt, aber für ihn bist du ja ein Held! Unseren einzigen Sohn hast du versaut und gegen uns aufgehetzt, du kannst stolz auf dein Teufelswerk sein, du... du Dämon! Wir fahren sofort los!"
Das Tuten am anderen Ende war eine wohltuende Stille, auch wenn Cain in diesem Moment eh nichts gehört hätte. Langsam drehte er sich zu Mike um, sein Mund einen Spalt offen, die Augen fassungslos geweitet.
"Du weißt, warum ich abgehauen bin?", fragte Mike zaghaft, ehe er sich auf die Unterlippe biss und wie ein Häufchen Elend zu seinem Bruder hinauf sah, "Kommen sie mich jetzt abholen?"
Cain nickte bloß, während er zum Bett herüber ging und sich kraftlos setzte. Die Ellenbogen auf den Knien aufstellen vergrub er das Gesicht in den Händen. Er hatte sich schon oft die Frage gestellt, ob er nicht vielleicht adoptiert worden war, ob seine Eltern tatsächlich seine Eltern waren; vor allem, nachdem Mike geboren worden war, der ihm nicht im Geringsten ähnlich sah. Allerdings war das eine pubertäre Phase gewesen, in der er sich von allem und jedem gehasst und verstoßen gefühlt hatte, auch wenn es rückblickend wahrscheinlich sogar der Wahrheit entsprochen hatte. Damals hatte er sich gewünscht, irgendwie im Krankenhaus vertauscht worden zu sein, um nicht von diesen engstirnigen Menschen abzustammen, doch waren sie nichtsdestotrotz seine Eltern.
"Meinst du, es stimmt?", meldete sich Mike zaghaft zu Wort, nachdem er sich neben Cain gesetzt und einen Arm um dessen Schulter geschlungen hatte, "Also, dass du nicht mein Bruder bist?"
"Mike, ich bin dein Bruder", erwiderte Cain bissig; etwas zu scharf, wie er merkte, als Mike erschrocken zusammenzuckte, "Tut mir leid. Es ist egal, ob Mom nur wieder eine Phase hat oder ob es wirklich stimmt. Das wird auch nichts daran ändern, dass ich ihr Sohn bin und sie meine Eltern, auch wenn sie das mit Sicherheit hofft - und vor allem wird es nichts daran ändern, dass du mein kleiner Bruder bist, klar?"
Cain schenkte ihm ein aufrichtig halbherziges Lächeln. Für mehr war er in diesem Augenblick zu niedergeschmettert und verwirrt. Es gab keinen Grund, ihm eine solche Sache erst jetzt zu sagen, was dafür sprach, dass seine Mutter bloß log. Andererseits konnte er sich nicht vorstellen, dass sie so etwas einfach erfinden würde. Das war selbst für sie eine Nummer zu groß.
"Cain, es tut mir wirklich leid", flüsterte Mike, was Cain überrascht aufblicken ließ.
"Dir brauch nichts leid zu tun. Das hat doch überhaupt nichts mit mir zu tun."
"Doch. Es ist alles meine Schuld; das Mom solche Sachen über dich sagt. Wenn ich einfach aufhören würde, mit ihr zu diskutieren, wäre das gegessen - und wenn ich mich normal benehmen würde, dann würde sie dich nicht immer dafür verantwortlich machen", hauchte er enttäuscht das Gesicht in Cains Schulter vergrabend.
"Mike", seufzte Cain schwer, "du bist komplett normal. Ich weiß nicht, was sie von einem siebzehnjährigen Jungen erwarten, aber der Fehler liegt definitiv bei ihnen. Ihre Erwartungen sind nicht normal. Vor allem nicht in der heutigen Gesellschaft. Du hast ein Recht darauf, dein eigenes Leben zu leben, deine eigenen Entscheidungen zu treffen und deine eigenen Fehler zu machen. Das haben sie dir nicht vorzuschreiben."
"Sag das ihnen mal", murrte Mike deprimiert, woraufhin Cain ihn vorsichtig in den Arm nahm und an seinen Brustkorb zog, ehe er sein Kind auf den blonden Locken ablegte, die ihn so gleich um die Nase kitzelten. Sanft strich er ihm über den Rücken, massierte gedankenverloren die angespannten Muskelstränge entlang der Wirbelsäule, während Mike sich sichtlich entspannte, bis ein leises, regelmäßiges Atmen verriet, dass er in einen ruhigen Schlaf abgedriftet war. Keine zehn Minuten später klingelte es bereits erneut an der Haustür.
"Mike, hey, aufwachen", weckte Cain mit sanfter Stimme, während er seinen Bruder leicht an der Schulter rüttelte, bis dieser sich leicht von ihm drückte und schläfrig gähnend blinzelte.
"Sorry", murmelte er sich die Augen reibend und entlockte Cain ein kleines Lächeln, ehe er ihm lachend durchs Haar wuschelte. Das Klingeln wurde energischer, weshalb Cain seufzend aufstand, um seinen Eltern die Tür zu öffnen.
"Wurde auch Zeit", prustete seine Mutter, aufgebauscht wie eine Henne in dem dicken Fellmantel, den sie sich bis zu den Ohren gezogen hatte und aus dem sie nun ihren Hals heraus reckte, als würde es ihre Figur größer und eindrucksvoller machen.
"Hallo Mom, hi Dad", grüßte Cain manierlich, woraufhin sein Vater ihm die Hand gab, um ihn mit einem festen Händedruck zu grüßen. Der Mann war einen Kopf größer als Cain und zwei große Köpfe größer als seine Frau.
"Mike!", rief ihre Mutter erbost, als der Junge aus dem Zimmer trat, das Haar zerzaust und erneut gähnend, "Halt dir gefälligst die Hand vor den Mund! Dein Benehmen ist ja mal wieder - nun ja, was soll man erwarten, wenn du dich mit deinem Bruder abgibst. Habt ihr hier nur faul rumgelegen?"
"Wir haben auf euch gewartet", murrte er missgestimmt, während er neben Cain trat, "und ich möchte nicht, dass du so schlecht über meinen Bruder redest."
"Mike, das habe ich dir doch schon gesagt, Cain ist nicht dein Bruder! Ein für alle mal: Er wurde adoptiert", stellte sie spitz die Nase in die Höhe reckend fest.
"Nimm das zurück!"
"Ich werde das nicht zurücknehmen, denn es ist die Wahrheit - und in diesem Haus sprechen wir nur die Wahrheit. Diese Farce ist schon lange genug gegangen. Wir haben Cain adoptiert; es ist endlich raus. Wir dachten, wir könnten keine Kinder kriegen, aber wie du siehst, haben wir ja jetzt dich. Cain braucht niemand mehr, erst recht nicht, wenn er sich so unsittlich verhält - und da er auch nicht dein Bruder ist, gibt es keinen Grund mehr, dass du dich mit ihm triffst", stellte sie die Hände in die Seiten stemmend fest. Das triumphierende Grinsen in ihrem Gesicht erblasste nur angesichts der selbstgefälligen Boshaftigkeit in ihren Augen.
"Mutter, ich denke, du gehst zu weit", mischte Cain sich mit ruhig gehaltener Stimme ein, auch wenn sein Brustkorb bebte und das Grollen seine Worte zum Zittern brachte, "Selbst, wenn ich nur adoptiert wurde, bin ich noch immer euer Sohn und sein Bruder."
"Nein, Cain. Es ist überfällig, dass wir dich loswerden. Ich will nicht vor Gott für deine Sünden verantwortlich gemacht werden, obwohl du nicht mal mein eigen Fleisch und Blut-", das Schellen, das ihre Wange verursachte, als Mikes flache Hand sie traf, hallte bedächtig durch den Hausflur und bereitete den Weg für eine fassungslose Stille, in der alle Mike, keuchend und über sich selbst verwundert, anstarrten. Dann trat ihr Vater vor, über den beiden jungen Männern thronend, wie ein Koloss.
Die erste Faust traf Cain im Gesicht, der erschrocken aufkeuchend zurück stolperte und sich gerade noch fangen konnte, ehe Mike aufschreiend in ihn fiel. Hastig griff Cain nach seinen Schulter, um ihn aufrecht zu halten.
"Ihr seid eine Schande für mich und eure Mutter, ihr beide", sagte ihr Vater, nüchtern und seinen Hemdkragen zurecht rückend, "Mike, du wirst deinen Bruder ohne unsere Erlaubnis nicht mehr besuchen, verstanden?"
Es war selten, dass ihr Vater zu ihn sprach - und im Gegensatz zu ihrer Mutter brauchte er kaum Worte, um seinen Standpunkt zu vertreten. Mit einem Atemzug schindete er mehr Eindruck als ihre Mutter mit ihrer gesamten Existenz, weshalb Mike bloß nickt, während er sich zitternd gegen Cain presst und nicht wagte, eine Hand auf die schmerzend pochende Stelle an seiner Wange zu legen.
"Gut. Wir gehen", befahl ihr Vater, ehe er einen Blick auf Cain richtete, ihm zum Abschied zunickte und sich umdrehte, um die Wohnung zu verlassen. Er hätte es auch augenblicklich getan, hätte nicht ein grinsender, schmächtiger Mann mit blauem Haar in seinem Weg gestanden.
"Huch, da komme ich wohl gerade zu spät. Die ganze Aktion scheint schon vorbei zu sein", flötete Dean den Kopf schieflegend, um an dem großen Mann vorbei sehen zu können. Schmerzerfüllt verzog er beim Anblick der Brüder das Gesicht.
"Autsch, das muss wehgetan haben. Waren Sie das?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue, wobei Cains Mutter ertappt zusammenzucken, was Dean ein Lachen entlockte. Abwinkend fügte er hinzu: "Nicht sie. Sie könnten ja nicht einmal einer Maus Angst einjagen. Ich meine den Schrank hier."
"Wer denken Sie eigentlich, dass Sie sind?", plusterte sich Cains Mutter auf, während ihrem Sohn die blanke Panik im Gesicht geschrieben stand, während er mit herunter geklappter Kinnlade und weit offenen Augen darum flehte, Dean würde verschwinden.
"Ich? Ich bin ein Todsünde. Asmodeus, mein Name, besser bekannt als Wollust. Ich bin mir sicher, wir werden uns noch ein paar Mal in der Hölle begegnen, also hoffe ich, sie haben kein Problem mit mir", grinste er sich zu der Frau herunter beugend, deren Gesicht eine ungesund weiße Farbe angenommen hatte, ehe ein zorniges Rot in ihr aufstieg.
"Mike! Wir gehen, sofort!", schrie sie außer sich, keuchend, "Und wir werden dir niemals - Hast du gehört? NIEMALS! erlauben, deinen Bruder wiederzusehen!"
Ohne einen Blick an Cain zu verschwenden, stapfte sie das Treppenhaus hinab, gefolgt von ihrem Mann und schließlich Mike, der mit der Situation zu überfordert war, um auch nur einen klaren, eigenen Gedanken fassen zu können.
"Na, das war doch mal ein erfolgsreiches Familientreffen, würde ich sagen", grinste Dean belustigt, während er zu Cain herüber spazierte, der ihn noch immer schweigend anstarrte und einige Sekunde benötigte, um seine Fassung wieder zu erlangen.
"Es ist wohl inzwischen überflüssig zu fragen, ob du spinnst, aber trotzdem", brachte er zittrig hervor, seine blauen Augen von einem dunklen Schleier verhüllt, der an ein aufziehendes Gewittert erinnert. Plötzlich flog seine Faust, so sehr er sie auch zurückhalten wollte, direkt in die Deans Gesicht, der zwar überrascht einen Schritt zurück machte, jedoch nicht weiter genug, um dem Schlag zu entgehen, weshalb er aufstöhnend gegen die Wand taumelte.
"SAG MAL, SPINNST DU?!", schrie Cain die Fäuste ballend, um seine überschüssige Energie bei sich zu behalten. Sein gesamter Körper zitterte, während er bedrohlich auf Dean herab starrte, der beschwichtigend die Hände hob.
"Hey, hey, die Alte hatte das verdient", erwiderte er augenrollend.
"Die Alte? Das ist meine Mutter, von der du da sprichst!"
"Falsch", zischte Dean mit einer Schärfe, die Cain innehalten ließ, während sein Blick an Deans ernsten Augen hängen blieb, unfähig, sich von ihnen zu lösen, "Sie ist nicht deine Mutter. Weder deine leibliche, noch deine echte. Sie behandelt dich wie den letzten Dreck; das ist keine Mutter."
"Das ist mir egal", flüsterte Cain erschöpft, "Weißt du überhaupt, was du angerichtet hast? Mit deinem Scheiß über Todsünden und die Hölle? Und dann musstest du dich auch noch als Wollust vorstellen!"
"Was ist so schlimm an Wollust?", fragte Dean unschuldig die Brauen hebend.
"Wollust ist so schlimm, weil schwul sein schon schlimm genug ist. Das ist der Gipfel vom Eisberg! Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Ich bin nicht nur schwul, nein, du musstest ihr auch noch unter die Nase reiben, dass ich durch die Gegend vögel!"
"Das habe ich nicht gesagt - und selbst wenn; du vögelst durch die Gegend."
"Ja, aber das muss meine Mutter doch nicht wissen!", rief Cain fassungslos die Hände in die Luft werfend. Es war, als würde er versuchen, mit einer Wand zu kommunizieren. Dean sah ihn verwirrt an.
"Warum ist dir das so wichtig?"
"Mir", betonte Cain, "ist das eigentlich egal; allerdings ist mir mein Bruder nicht egal - und je weniger meine Eltern von mir halten, desto schlimmer wird es für ihn. Und, du kannst dich selbst loben, du hast es geschafft, dass ich mir definitiv sicher bin, dass ich ihn niemals wiedersehen werde.
"Lass ihn doch einfach hier wohnen, das wollte er sowieso", erwiderte Dean schulterzuckend, wobei er die Arme vorm Brustkorb verschränkte und sich gegen die Wand lehnte. Aufstöhnend schlug Cain sich gegen die Stirn.
"Das ist nicht so einfach."
"Natürlich ist es das. Ende der Geschichte. Wollen wir Sex haben?"
Perplex starrte Cain auf den Blauschopf, der ihn mit einem lasziven Blick gefangen nahm, der selbst in dieser Situation ein aufregendes Kribbeln in seinem Unterleib hervorrief.
"Wenn ich mich recht erinner, wurden wir vorhin unterbrochen", hauchte Dean lüstern zu ihm herüber, ehe er einige Schritte auf ihn zu machte und ein provokatives Grinsen auf seine Lippen brachte, "Ich erinner noch sehr gut daran,wie hart ***."
"Nicht annähernd so hart wie der Tritt, mit dem ich dich gleich aus meiner Wohnung befördern werde", schnappte Cain defensiv zurückweichend, auch wenn er bereits spürte, ***.
"Hm~", schnurrte Dean, offensichtlich amüsiert, während er sich langsam das Hemd über den Kopf zog, ehe er es sorglos zu Boden beförderte und näher an Cain trat, "Ich sagt doch; ich nehme die Herausforderung an."
"Was für eine Herausforderung?", brachte Cain mit einem verzweifelten Blick auf das liegen gelassene Shirt hervor, da er nicht wusste, was er machen würde, sollte er diesen göttlichen Körper so dicht vor sich sehen. Dieser Kerl hatte nicht mehr alle Tassen im Schrank; er bedeutete nichts als Probleme - und solche Leute vermied Cain, wenn möglich.
"Das fragst du noch, wenn du dich so zierst?", lachte Dean einen Finger auf Cains Lippen legend, der reflexartig nach vorne blickte, nur um mit Deans makelloser, blasser Haut konfrontiert zu werden. Den etwas dunkleren, rosanen Nippeln. Dem flachen, leicht muskulösen Bauch, von dem aus ein feiner, blauer Flaum direkt in seine Hose wanderte. Der zarten Beule, die seine Erektion verbarg.
Ruckartig stürmte Cain vor, drückte sich an Dean vorbei und flüchtete die Tür hinter sich zuknallend in sein Zimmer, wo er keuchend das Fenster aufriss, verfolgt von dem schallenden Gelächter, in das Dean im selben Moment ausbrach. Sein Herz raste, dass seine Knie weich wurden, weshalb er sich, die Augen schließend und die kühle Winterluft einatmend, am Fensterbrett abstützte. Seine Erregung verlangte schmerzend nach Aufmerksamkeit, die er nicht bereit war, ihr zu geben. Verdammt, es war nicht normal, jemand so sehr zu wollen - vor allem, wenn derjenige einen derartigen Schaden hatte.
Mit einem leisen Knarren öffnete sich die Tür hinter Cain und Dean trat sichtlich amüsiert ein.
"Wow, es ist selten, dass mir jemand widerstehen kann", lobte er beeindruckt, auch wenn Cain sich eher verspottet vorkam, da er sich nicht nur kaum unter Kontrolle hatte, sondern Dean sich dessen auch noch bewusst zu sein schien.
"Ich glaube, du hast ein Problem mit deinem Ego", knurrte er sich umdrehend, wobei er seine Finger jedoch nicht vom Fensterrahmen zu lösen wagte.
"Hm~", macht Dean nachdenklich, während er spielerisch das Gesicht verzog und sich seinen imaginären Bart strich, "Nach langem Überlegen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass du Unrecht hast!"
Aufstöhnend ließ Cain den Kopf sinken, ehe er sich mit einer Hand die langen, schwarzen Strähnen zurück strich und tief durchatmete.
"Hör mal zu; du hast mich schon die ganze Nacht wach gehalten und ich muss heute Abend arbeiten gehen. Sprich, ich will schlafen - und ansonsten meine Ruhe haben. Okay?", versuchte er es diplomatisch, mit logischer Argumentation.
"Na gut", erwiderte Dean schulterzuckend, ging zum Bett darüber und ließ sich bäuchlings drauf fallen, ehe er ein Stück zu Seite rutschte.
"Was soll das?", fragte Cain, unsicher, ob er seinen Ton eher genervt oder fassungslos halten sollte, weshalb die Worte von einem kleinen, unsicheren Lachen begleitet wurden.
"Ich dachte, du wolltest schlafen?"
"Ja, allein. Mein Bett ist zu klein für uns beide", murrte er kopfschüttelnd, auch wenn er bereits nachgebend zum Bett herüber ging. Cain wurde das ungute Gefühl, mit Dean zu diskutieren wäre zwecklos, irgendwie nicht los.
"Ach, wir müssen nur kuscheln, dann klappt das schon", erwiderte Dean grinsend, während er sich auf die Seite rollte. Ohne weitere Widerworte legte Cain sich neben ihn, mit Blick in den Raum, ehe Dean sich an seinen Rücken kuschelte und das Gesicht in seinem Nacken verbarg.
"Du bist dir sicher, dass du nicht doch Sex haben möchtest?", nuschelte er die Arme um Cain schlingend, der bloß den Kopf schüttelte und sich zurecht rückte, ehe er versuchte, einfach an nichts mehr zu denken und einzuschlafen.
"Wehe, ich wache nachher auf, weil du die Finger nicht von mir lässt", grummelte er allerdings noch, nachdem ihm der entsprechende Gedanke gekommen war. Dean war wahrlich unersättlich; kein Wunder, dass er sich seiner Mutter als Wollust vorgestellt hat. Sehr bildlich.

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I laughed at him, crying and smiling at the same time. Stupid?

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11.08.2012 21:22 TerraTX ist offline E-Mail an TerraTX senden Beiträge von TerraTX suchen Nehmen Sie TerraTX in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie TerraTX in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von TerraTX anzeigen
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