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Zum Ende der Seite springen Arbeitstitel: Skyrim
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Glorfindel Glorfindel ist weiblich
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Arbeitstitel: Skyrim Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Übliches Disclaimerzeug: TES V: Skyrim und alles was dazu gehört ist Eigentum von Bethesda und ich verdien kein Geld damit.

Ich habe hier eine sehr ansprechende Karte von Himmelsrand für euch. Sie ist interaktiv, ihr könnt zoomen und hin und her schieben, wie ihr wollt. Im Nordosten, mit dem Bärenkopf als Wappen, liegt Windhelm, wo unsere Geschichte startet. Die Stadt in der Mitte, die das Pferd als Wappen hat, ist nicht Edoras in Mittelerde - auch wenn es dort genauso aussieht - sondern Weißlauf, wohin Espen aktuell unterwegs ist und ganz unten im Südosten mit den gekreuzten Schwertern als Wappen (? Bin nie sicher, ob es das wirklich sein soll großes Grinsen ) liegt Rifton, Espens Heimatstadt.
Karte vom Tamriel-Almanach

Charakter-/Fremdwortliste (alphabetisch):
  • Ambarys Rendar: Besitzer des Neu-Gnisis-Club in Windhelm, Dunmer
  • Bosmer: aus Valenwald stammendes Volk; Waldelfen, nennen sich selbst auch Boiche oder Baumsaft-Leute
  • Bosmeri: Amtssprache der Bosmer in Valenwald
  • Dovahkiin: dovah - Drache; kiin - geboren; Drachenblut, wörtl. Drachengeborener
  • Dunmer: Dun - dunkel, verflucht, von den Göttern verlassen; mer - Mann, Mensch, Volk; ursprünglich in Morrowind beheimatetes Volk; Eigenbezeichnung der Dunkelelfen
  • Dunmeri: Sprache der Dunmer
  • Einsamkeit: Hauptstadt des Fürstentums Haafingar im Norden Himmelsrands
  • Farkas: Mitglied der Gefährten
  • Gefährten: Eine Art Kriegergilde mit Sitz in Weißlauf
  • Gnisis: Stadt in Morrowind
  • Grauer Bezirk: früher Schneebezirk, Stadtteil von Windhelm, wird von Dunmern bewohnt
  • Hammerfell: Provinz im Westen Tamriels
  • Himmelsrand: Provinz im Norden Tamriels
  • Kaiserliche: Fraktion von Himmelsrand, dem Kaiser dienende Soldaten
  • Morrowind: früher auch Resdayn, Veloth, Dwemereth und Dunmereth genannt; Provinz im Nordosten Tamriels
  • Neu-Gnisis-Club: Bar im Grauen Bezirk von Windhelm
  • Nord: In Himmelsrand beheimatetes, kräftiges Menschenvolk
  • Rattenweg: Kanalisation Riftons, Heimat der Diebesgilde
  • Revyen Sadri: Besitzer von "Sadris Gebrauchtwaren" in Windhelm, Dunmer
  • Rifton: Hauptstadt des Fürstentums Rift im Süden Himmelsrands
  • Sturmmäntel: Fraktion Himmelsrands, Soldaten im Dienst von Ulfric Sturmmantel, beanspruchen Himmelsrand für sich
  • Tiersprache: benutzt Espen ziemlich zu Beginn der Story. Eine Fähigkeit der Bosmer, um die Gedanken der Tiere zu beherrschen.
  • Valenwald: Provinz im Westen Tamriels
  • Weißlauf: Hauptstadt des Fürstentums Weißlauf, liegt im mittleren Teil von Himmelsrand
  • Windhelm: Hauptstadt des Fürstentums Ostmarsch im nord-östlichen Teil Himmelsrands
  • Winterfeste: Hauptstadt des Fürstentums Winterfeste im Norden Himmelsrands


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Dieser Beitrag wurde 12 mal editiert, zum letzten Mal von Glorfindel: 10.11.2012 20:48.

15.04.2012 20:40 Glorfindel ist offline Homepage von Glorfindel Beiträge von Glorfindel suchen Nehmen Sie Glorfindel in Ihre Freundesliste auf
Glorfindel Glorfindel ist weiblich
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Über die Pferde Himmelsrands sagte man, sie seinen kräftig und ausdauernd. Nicht unbedingt schnell, aber hart genug, um die Kälte des Nordens und die milde Luft des südlichen Landes zu ertragen. Sie waren nicht groß, nicht schlank, sondern wirkten gedrungen und waren so breit wie die Nord, die sie gezüchtet hatten. Sie waren perfekt für das raue Land in dem sie lebten. Espen konnte das bestätigen. Er selbst hatte solche Pferde geritten, Kriegspferde mit Hufen so groß wie Teller und Köpfen so breit wie die eines Ochsen. Verflucht zähe Biester waren das gewesen, allesamt. Und genau das war der Grund, warum Espen sich fragte, warum ausgerechnet dieses Pferd, dieses, für das er sein beinah letztes Geld ausgegeben hatte, so schwach auf den Beinen war. Er kam zu dem Schluss, dass es unmöglich in Himmelsrand geboren sein konnte. Vielleicht war es aus Hammerfell, wo die Pferde nicht mit eisiger Kälte konfrontiert waren und sich der Hitze der Wüste angepasst hatten… Er ließ es als Erklärung gelten, aber nicht als Entschuldigung.
Das Pferd war gerade sieben Jahre, ein schlankes, dünnes Biest. Er hätte es sehen müssen. Er war ein guter Beobachter und wenn er genau hingeschaut hätte, hätte er gesehen, dass dieses Tier für die raue Umgebung des Nordens nicht geschaffen war. Aber 250 Goldstücke waren ein verdammt verlockendes Angebot gewesen und Espen, der erst wieder an Geld kommen musste, hatte zugeschlagen. Es war keine gute Idee gewesen.
Das Pferd machte ihn zwar nicht langsamer, als er zu Fuß gewesen wäre, aber es machte ihn auch nicht schneller. Es brachte keinerlei Zeitersparnis und das einzige, was er davon hatte, war, dass sein Rücken nicht schmerzte. Wäre er zu Fuß gegangen, hätte sich die Narbe bemerkbar gemacht, aber im Sattel zu sitzen war weitaus angenehmer. Dennoch. Für weniger als die Hälfte des Geldes hätte ihn ein Bauer oder ein fahrender Händler auf seinem Wagen mitgenommen und er wäre schneller voran gekommen. Es war eine wahre Schande. Zum Teufel mit diesem Pferd.
Das schlimme war, dass er es braucht. Er brauchte es, um die Strecke überhaupt zu schaffen und weil er sonst keine Gesellschaft hatte. Es war ein notwendiges Übel; und ein Übel war das Vieh allemal.
Sie hatten erst vor einer Stunde gerastet und Espen hatte bei klirrender Kälte im Schnee gesessen, damit das Pferd sich ausruhen konnte, aber schon jetzt war es nicht mehr in der Lage, einen vernünftigen Schritt zu gehen. Es schlurfte langsam dahin, die Hufe kaum vom Boden hebend, und so langsam, dass selbst ein zu Fuß gehender Mann sie überholen könnte, wenn er es gewollt hätte… Und wenn um Windhelm herum überhaupt Männer zu Fuß unterwegs wären. Espen wusste nicht einmal, warum er selbst sich diese Reise antat. Windhelm war kalt, abgeneigt gegenüber den elfischen Völkern und voller Hass auf die kaiserliche Armee, aus deren Diensten er vor einem Jahr aufgrund seiner Rückenverletzung entlassen worden war. Und jetzt ritt er geradewegs in das Lager der Sturmmäntel hinein, wohlwissend, dass man ihn sicher nicht mit offenen Armen empfangen würde. Aber er wollte ihn sehen. Ihn, das war keine Person, sondern der Schneebezirk, der Grauen Bezirk, wie man ihn heute nannte, in dem das Volk der Dunmer wie Ratten im Dreck der Nord hausen musste. Er wollte all das Leid ansehen, von dem er so viel hörte, damit er wusste, wofür er all die Jahre gekämpft hatte. Gerade erst 21 Sommer hatte er erlebt, war jung, aber seine Lebenserfahrung reichte, um zu wissen, warum er Ufric Sturmmantel hasste. Mit 15 war er den Kaiserlichen beigetreten, hatte vier Jahre lang an ihrer Seite gekämpft. Jetzt wollte er sehen, ob es sich gelohnt hatte.

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21.05.2012 22:18 Glorfindel ist offline Homepage von Glorfindel Beiträge von Glorfindel suchen Nehmen Sie Glorfindel in Ihre Freundesliste auf
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Ich glaub, ich mags smile Es haut mich zwar jetzt nicht komplett um, weder von geschichte noch vom Stil her, aber ich denke das liegt am Genre, ich hab allgemein ne Abneidung gegenüber Fantasy und einiges in diese Richtung. Jedenfalls nach diesem Teil, finde ich es schon spannend und mich interessiert auch, wie es weitergeht (:

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21.05.2012 22:56 Nanni ist offline E-Mail an Nanni senden Homepage von Nanni Beiträge von Nanni suchen Nehmen Sie Nanni in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Nanni in Ihre Kontaktliste ein AIM-Name von Nanni: midnightlenii MSN Passport-Profil von Nanni anzeigen
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'ne Abneigung gegen Fantasy ist natürlich grad bei solchen Sachen schlecht xD Und ich denke, es ist auch allgemein von Vorteil, Skyrim gespielt und sich damit auseinandergesetzt zu haben, weil ich doch argen Bezug auf das Spiel nehmen werde... Allerdings erst später. Trotzdem danke ich dir sehr für deine Rückmeldung und hoffe, dass du auch weiterhin dabei bleibst smile
Und ich habe auch gleich einen neuen Teil für euch:


Aber wenn er auf den wippenden Hals seines Pferdes schaute, fragte er sich, ob er jemals ankommen würde. Das Tier schien zu schwanken und setzte seine Hufe kaum mehr geradeaus. Ein Wunder, dass es auf der Schneedecke nicht ausrutschte; und für einen Moment überlegte Espen, dass er zumindest weich fallen würde, sollte das Tier unverhofft in die Knie gehen.
Er zügelte das Tempo, sofern das überhaupt noch möglich war, und nun hätte ihn jeder gebrechliche Kriegsveteran überholen können. Er gähnte hinter vorgehaltener Hand – absolut untypisch für ihn, sich seine Langeweile und seine Müdigkeit derart anmerken zu lassen, aber er brauchte eine Möglichkeit, seine Gefühle für das Pferd zu kompensieren. Eigentlich… hatte er nicht mal Gefühle für das Pferd. Natürlich war er ihm zugetan, denn es hatte ihn lange Strecken getragen, aber es war müde und schwach und er ertappte sich bei dem Gedanken, dass es ihn nicht stören würde, es in Windhelm zu lassen, wenn er aufbrauch. Die Sturmmäntel hatten Wertvorstellungen, die er nicht nachvollziehen konnte und er hielt sie nicht für gute Menschen, aber Tierquäler waren selbst sie nicht.
Dann wiederum erschien ihm der Gedanke, sich von seinem treuen Wegbegleiter zu trennen, lächerlich. Er zügelte das Pferd und glitt aus dem Sattel. Die Zügel locker in der Hand haltend stellte er sich an den Kopf des Tieres und legte ihm eine Hand auf den Hals. Dann flüsterte er ihm mit gesenkter Stimme einige Worte ins Ohr, verschluckt vom Heulen des Windes, und doch war er sich sicher, dass sie ihren Zweck erfüllten. Als er sich wieder in den Sattel zog, begann er leise zu singen, ein Lied aus der Heimat seiner Vorfahren, und tatsächlich schien es, als würde sein armes, schwaches Pferd neue Kraft schöpfen. Zumindest wirkte es sicherer auf den Beinen.
Dennoch dauerte es eine ganze Weile, bis Windhelm endlich in Sicht kam. Die Sonne neigte sich bereits dem Horizont zu und die hohen Türme und Mauern der Stadt hoben sich unheilvoll und dunkel in den Himmel. Espen biss sich zaghaft auf die Lippen und unterbrach seinen leisen Gesang dadurch. Selbst Rifton, das Rattenloch, wirkte auf ihn einladender als die Festung der Sturmmäntel. Aber er hatte niemals Rückzieher gemacht. Konsequent trieb er das Pferd zur Eile an und rutschend und schlingernd kämpfte es sich durch den Schnee, den Wunsch verfolgend, seinem Herrn gehorsam zu sein. Espen wusste, dass er viel verlangte. Aber der Tag war kurz und Windhelm nah; und auf noch eine Nacht unter freiem Himmel verspürte er wenig Lust.

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28.05.2012 10:44 Glorfindel ist offline Homepage von Glorfindel Beiträge von Glorfindel suchen Nehmen Sie Glorfindel in Ihre Freundesliste auf
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Here we go

So stolperte das Pferd durch den Schnee, eilig, hektisch, bis Espen die Zügel anzog und es vor den Ställen Windhelms zum Stehen brachte. Er rutschte aus dem Sattel, bewegte kurz die vom Winter klammen Finger. Für mehr blieb ihm nicht Zeit, denn nur Sekunden nach seiner Ankunft stapfte ein breitschultriger Mann auf ihn zu; der Stallmeister, so vermutete Espen, nicht interessiert an den Fehden zwischen Sturmmänteln und den Kaiserlichen, sondern nur darauf aus, möglichst viel Geld zu verdienen.
„Bei mir ist Euer Pferd bestens aufgehoben, Herr“, begrüßte er Espen mit der dröhnenden Stimme der Nord. Seine schwieligen Hände, gezeichnet von jahrelanger Arbeit, packten die Zügel. „Es sollte sich ausruhen; müde sieht es aus, und ein müdes Pferd bringt Euch keinen Nutzen.“
„Es ist immer müde“, seufzte Espen und sah zu, wie sein Gegenüber das Pferd einfach in eine Box hineinführte und ihm etwas Heu vor die Füße warf. „Ich werde ein paar Tage in der Stadt bleiben. Wird es dem Pferd gut gehen?“
„Es gäbe keinen besseren Ort.“ Nun, zumindest von sich selbst schien der Stallmeister überzeugt. „Es wird ihm an nichts fehlen.“ Espen nickte leicht und warf noch einen prüfenden auf das Tier, doch es wirkte nicht unglücklich. Gemächlich sein Heu kauend erholte es sich von den Strapazen der Reise und Espen beschloss, dass er das Gleiche tun würde.
„Wie komme ich in den Schneebezirk?“, fragte er an den Stallmeister gewandt.
„Schneebezirk?“ Dröhnendes Lachen hallte von der nahen Stadtmauer wider. „So wurde der Graue Bezirk wirklich lange nicht mehr genannt. Geht in die Stadt und haltet Euch rechts, bis Ihr an eine Treppe kommt. Dort geht Ihr hinunter und dann wieder rechts; Sadris Gebrauchtwaren, da seid Ihr richtig. Ist ein schäbiges, altes Gebäude, wie alles dort unten. Folgt einfach dem Gestank.“
Espen verspürte leichte Wut, nicht allein auf den Stallmeister, sondern allgemein auf die von ihm beschriebenen Bedingungen. Aber er schluckte sie hinunter, deutete ein Nicken an und machte dann schwungvoll kehrt. Seine Schritte waren lang und zeugten von Sicherheit, als er über die Brücke schritt, obwohl er hasserfüllte Blicke spürte.

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04.06.2012 18:17 Glorfindel ist offline Homepage von Glorfindel Beiträge von Glorfindel suchen Nehmen Sie Glorfindel in Ihre Freundesliste auf
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Den letzten Teil mag ich wirklich - und es wird immer spannender (:

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04.06.2012 21:58 Nanni ist offline E-Mail an Nanni senden Homepage von Nanni Beiträge von Nanni suchen Nehmen Sie Nanni in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Nanni in Ihre Kontaktliste ein AIM-Name von Nanni: midnightlenii MSN Passport-Profil von Nanni anzeigen
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Mir gefällt dein Schreibstil und es lässt sich gut lesen. Interessant und spannend.
Ich freue mich auf den nächsten Teil.
09.06.2012 14:57 .:Vicky:. ist offline E-Mail an .:Vicky:. senden Beiträge von .:Vicky:. suchen Nehmen Sie .:Vicky:. in Ihre Freundesliste auf
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Da komm ich on, weil ich einen weiteren Teil hochladen wollte, und hab noch eine neue Rückmeldung smile Ich danke euch beiden sehr für das Lob. Das motiviert mich sehr.

„Missachtet das Gesetzt und ihr missachtet mich“, knurrte eine Stadtwache, die Hand auf das Schwert am Gürtel gelegt. Espen verzog nur einen Mundwinkel. Selbst für die Verhältnisse der Sturmmäntel wirkte dieser Mann schwach und sollte es zu einem Kampf kommen, wäre er sicher schnell entschieden. Aber Espen wollte keinen Kampf. Er wollte so wenig wie möglich auffallen. Er wollte lediglich in den Schneebezirk und möglichst ein Gasthaus für die nächsten Tage finden, damit er in einem richtigen Bett schlafen konnte, ehe er die lange Reise nach Rifton antrat. Rifton, das Rattenloch; er hatte Freunde dort, Freunde in der Diebesgilde, was immer sein wohlgehütetes Geheimnis gewesen war. Seine Mitstreiter in der kaiserlichen Armee und sein Kommandant hätten sich sicher gefreut, davon zu wissen.
Man ließ ihn in die Stadt, mürrisch und mit dunklen Blicken zwar, aber er kam hinein. Hinter den Toren wirkte die Stimmung gedrückter als draußen und er dachte an all die Städte, die er bereist hatte. Einsamkeit. Rifton. Weißlauf. Selbst in Winterfeste herrschte mehr Leben als hier in den Gassen der Sturmmäntel.
Trotzdem spürte er Blicke aus allen Ecken in seinem Nacken, als er dem Weg folgte, den man ihm beschrieben hatte. Tatsächlich wurden die Häuser schäbiger und die Straßen schmaler, je tiefer er kam. Und es stank wirklich. Nach Dreck und Elend, nach unwürdigen Bedingungen und vor allem nach Leid. Hier zu leben… Espen würde eher in den Rattenweg ziehen und jener lag immerhin in der Kanalisation der schmutzigsten Stadt Himmelsrands. Aber er musste bedenken, dass er zu den wenigen Menschen gehörte, die dem Rattenweg zugetan waren; und die Dunmer, die aus Morrowind kamen, wo die Luft voller Staub und Asche war, waren sicher schon froh über ein Dach über dem Kopf, und wenn sie noch so unwürdig leben mussten. Sie würden es sich sicher nicht anmerken lassen. Espen hatte mit Vertretern vieler Rassen gedient, mit Nord und Rothwardonen, mit Altmer und Orks, doch das mit Abstand stolzeste Volk, das ihm je untergekommen war, war das Volk der Dunmer. Aber so stolz, wie sie waren, so verschlossen waren sie auch. Die Probleme anderer kümmerten sie nicht; in erster Linie sorgten sie für sich selbst. Espen würde das an ihrer Stelle auch tun. Der Rote Berg hatte ihnen die Grundlage ihrer Existenz genommen, und einstmals große Häuser wie das Haus Hlaalu, die in Morrowind immer einen Namen gehabt hatten, lebten jetzt ebenso im Dreck wie alle anderen. Ein Name war nichts mehr wert.
Nichts von einst hatte mehr einen Wert und so erging es nicht nur den Dunmer. Alle Völker waren vom Krieg betroffen und kleine Dörfer lagen leer, seit Gerüchte über Drachen die Runde machten. Die Menschen hatten Angst. Noch waren keine Angriffe von Drachen bekannt geworden, doch einige alte Weiber und junge Abenteurer schworen, sie gehört zu haben, wie sie brüllend durch die Gebirge zogen. Espen wusste nicht, was er von diesen Gerüchten halten sollte. Er selbst war gerade im letzten Jahr viel gereist und war dabei noch keinem einzigen Drachen über den Weg gelaufen. Drachengräber, ja, die gab es zur Genüge, doch sie waren nur ein weiterer Beweis dafür, dass die Drachen selbst schon lange nicht mehr existierten.

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09.06.2012 19:13 Glorfindel ist offline Homepage von Glorfindel Beiträge von Glorfindel suchen Nehmen Sie Glorfindel in Ihre Freundesliste auf
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Langsam nimmt die Geschichte Gestalt an und wird immer interessanter (ich weiß, das sagte ich schon Augenzwinkern )
Kann eigentlich nur sagen, schreib weiter, damit ich weiterlesen kann großes Grinsen
10.06.2012 12:02 .:Vicky:. ist offline E-Mail an .:Vicky:. senden Beiträge von .:Vicky:. suchen Nehmen Sie .:Vicky:. in Ihre Freundesliste auf
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Danke für deine Rückmeldung, .:Vicky:.
Es freut mich immer, von Lesern zu hören smile
In diesem Kapitel haben wir den ersten namentlich erwähnten und persönlich vorkommenden NPC aus dem Spiel - ein sehr unwichtiger Ladenbesitzer, den ich während des Spiels irgendwann geheiratet habe. Dementsprechend gerne mag ich ihn Augenzwinkern Aber sein Auftritt bewog mich dazu, eine Liste in den ersten Post hineinzueditieren, in der ich namtlich vorkommende Charaktere und eventuell auch mal das ein oder andere Fachwort aufliste, damit auch Leute, die Skyrim nicht gespielt haben, den Überblick behalten.


Eigentlich hatte man Espen gelehrt, auf die Gespräche des gemeinen Volkes zu hören, denn oft enthielten sie interessante Informationen, doch hier in Windhelm waren die Straßen still und wenn er mal ein paar Worte aufschnappte, so handelten sie doch stets vom Krieg. Alles davon wusste er. Und als er den Schneebezirk erreichte, verstummten die Gespräche ganz, denn es war schlichtweg niemand mehr auf der Straße, der sich hätte unterhalten können.
Espen entdeckte Sadris Gebrauchtwaren am Ende der Gasse und schob die brüchige Tür auf. Im Laden war es dunkel, aufgrund der kühlen Luft aber keineswegs stickig. Es herrschte eine düstere Atmosphäre.
„Willkommen“, knurrte eine dunkle Stimme aus dem hinteren Teil des Ladens. Unverkennbar die Stimme eines Dunmer. Für Espen klang sie immer wie ein Donner in der Ferne: leise grollend und ein wenig bedrohlich, ohne dass man sich deswegen fürchten müsste. Dunmer waren freundliche Leute, wenn man über ihre seltsamen Angewohnheiten hinweg sah.
„Was kann ich für Euch tun?“, fragte die Stimme jetzt und Espen vermutete, dass es sich um Sadri handelte, den Besitzer des Ladens.
„Ich habe einiges, das ich Euch anbieten möchte“, antwortete er, sich ein paar Felle vom Rücken ziehend. Felle von Wölfen und Bären, die ihn auf seiner Reise angegriffen hatten. Espen machte sich oft die Mühe, sie zu häuten, denn ihr Fleisch, wenngleich nicht sehr schmackhaft, hielt ihn auf seinen Reisen oft am Leben.
„Hm, sehr schön.“ Im trüben Halbdunkel des Ladens unterzog Sadri die Felle einer genauen Prüfung. Espen wusste, dass er sie zu einem guten Preis verkaufen konnte, denn mittlerweile war er sehr geschickt darin, Tiere zu häuten. Er hatte einige Übung.
Sadri schien das zu erkennen und nannte ihm, nach einem prüfenden Blick in Espens ernstes Gesicht, einen annehmbaren Preis. Espen schlug ein und genoss hinterher das Gefühl eines volleren Geldbeutels.
„Ihr seid kein Sturmmantel?“, fragte Sadri schließlich, als Espen sich bereits zum Gehen wenden wollte.
„Kaiserlicher“, antwortete er knapp. Sadri gab ein Brummen von sich, dunkel und tief, das keinen Aufschluss über seine Gedanken oder Gefühle gab.
„Sagt das in dieser Stadt besser nicht zu laut“, gab Sadri ihm schließlich dennoch einen Rat. Im selben Moment fiel die Tür hinter Espen bereits ins Schloss und er fragte sich, ob die Dunmer hier vielleicht ganz froh über Gesellschaft von außerhalb waren.

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13.06.2012 18:19 Glorfindel ist offline Homepage von Glorfindel Beiträge von Glorfindel suchen Nehmen Sie Glorfindel in Ihre Freundesliste auf
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Ich habe einige Überlegungen zum Fortgang der Geschichte angestellt. Teil dieser Überlegungen war ein weiterer, recht wichtiger Charakter: Dovahkiin, was in der Sprache der Drachen "Drachenblut" bedeutet. Dovahkiin wird auch in dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Noch hat er oder sie aber keinen Namen, denn ich bin unschlüssig. Ich habe bereits zwei männliche Protagonisten (Espen und einen, den ihr noch kennenlernen werdet), deshalb frage ich mich, ob es Sinn macht, wenn auch Dovahkiin ein Mann wäre - oder ob sie doch lieber eine Frau sein sollte, wobei ich jedoch befürchte, dass das ganze eine Art Mary-Sue Charakter erhalten würde. Eine kurze Meinung von euch zum Thema wäre schön smile Und für alle, die sich unter Dovahkiin nichts vorstellen können: *klick*

Er setzte seinen Weg durch den Schneebezirk fort, aber nicht sehr lange. Es war überall gleichermaßen düster und trist, doch ein Gebäude erregte seine Aufmerksamkeit. „Neu-Gnisis-Club“ stand in zerfledderten Buchstaben über der Tür. Espens geographische Kenntnisse über Morrowind waren weitreichend und so wusste er genau, wo Gnisis lag. Er war selbst zweimal dort gewesen, als kleiner Junge, und hatte die Reise mit dem Schlickschreiter sehr genossen.
Espen schob die knarrende Holztür auf. Von innen wirkte der Club ebenso trist wie von außen, doch die Leere, die auf den Straßen herrschte, fand sich hier gar nicht wieder. An einem Tisch und an der Bar saßen einige Dunmer und unterhielten sich leise; als die Tür jedoch hinter Espen ins Schloss verfiel, verstummten alle Gespräche. Er fühlte sich unwohl, fast wie auf dem Präsentierteller, doch er fürchtete sich nicht. Es waren Dunmer, ein elfisches Volk. Sie mochten grimmig und distanziert sein, aber nicht von Grund auf feindselig. Espen kannte einige Dunmer, die sich als recht nette Gesprächspartner entpuppt hatten, sobald sie ihn als würdig eingeordnet hatten. Sie waren arrogant und hochmütig, aber er konnte damit leben.
Gelassen ließ Espen sich an der Bar auf einen Hocker sinken. Der Barmann hatte ein markantes, aschfarbenes Gesicht, und wirkte wie ein Mann, der sein Leben lang gearbeitet hatte. Der Blick, mit dem er Espen musterte, war weder geringschätzig oder überheblich, sondern für die Verhältnisse seines Volkes sogar recht freundlich.
„Wir sehen selten neue Gesichter“, brummte seine tiefe Stimme. „Ihr seid nicht aus Windhelm.“
„Nur auf der Durchreise“, antwortete Espen in perfektem Dunmeri. „Ich komme aus Rifton.“
„Ihr sprecht unsere Sprache.“ Auch der Barmann bediente sich jetzt der Sprache seines eigenen Volkes. Espen konnte sehen, dass es ihn erstaunte. Kaum jemand, der nicht zu ihrem Volk gehörte, beherrschte die Sprache der Dunmer.

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21.06.2012 19:45 Glorfindel ist offline Homepage von Glorfindel Beiträge von Glorfindel suchen Nehmen Sie Glorfindel in Ihre Freundesliste auf
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Daumen runter
Wieder gerne gelesen und bin gespannt auf mehr.

Zum Charakter Dovahkiin: Ich könnte da auch nicht wirklich sagen, was geeignet ist, drei Männer traurig zwei Männer und eine Frau, das ähnelt mir sehr einem Klischee. Aber bei dem, was ich bei deinem Link über die Dovahkiin gelesen habe, könnte es interessant werden, wenn es eine Frau wäre Augenzwinkern
23.06.2012 22:15 .:Vicky:. ist offline E-Mail an .:Vicky:. senden Beiträge von .:Vicky:. suchen Nehmen Sie .:Vicky:. in Ihre Freundesliste auf
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So, es geht weiter. In letzter Zeit habe ich allerdings nicht viel geschrieben, zumindest nichts, was irgendwie jetzt nützlich wäre. Was ich sehr wohl habe, ist die erste Begegnung mit Dovahkiin und einige andere Dinge, in denen Dovahkiin vorkommt... Dovahkiin ist übrigens mittlerweile ein Junge geworden. Ich habe mir den Artikel noch einmal durchgelesen, den ich euch verlinkt habe, und habe überlegt, dass ich es ein wenig anders handhaben werde. Dovahkiin ist kein namenloser Held unbekannter Herkunft - Dovahkiin heißt Wolfger und ist ein 9 Jahre alter Junge, der seine Freizeit damit verbrachte, so zu tun, als würde er Drachen töten - und jetzt wird das leider alles Wirklichkeit. Dass ein kleines Kind das Drachenblut ist, erschien mir höchst interessant.
Puh, zu viel gelabert, dafür gibt's heute einen etwas längeren Ausschnitt für euch smile Nur noch kurz: Danke für deine Rückmeldung, .:Vicky:.


„Ich bin in Morrowind geboren“, gab er zu. „Und dort aufgewachsen. Dunmeri ist ebenso meine Muttersprache wie die Sprache meines eigenen Volkes.“
„Ihr müsst mir erzählen, was einen Bosmer nach Morrowind verschlägt“, forderte der Barmann. „Aber lasst mich Euch vorher Speis und Trank anbieten.“
Espen ließ sich etwas zu essen und zu trinken bringen und während der Barmann – Ambarys war sein Name, wie Espen zwischenzeitlich herausfand – hinter der Theke beschäftigt war, unterzog er die übrigen Gäste einer unauffälligen Musterung. Mittlerweile beachtete ihn kaum jemand. Hin und wieder glitt zwar ein kritischer Blick über ihn, aber das war nichts, woran Espen sich stören konnte. Er wusste, dass es nicht länger daran lag, dass er ein Fremder war, sondern daran, dass er ihre Sprache fließend beherrschte. Sie waren misstrauisch deswegen, aber sie würden sich auch daran gewöhnt haben, noch ehe der Abend vorüber war.
„Nun erzählt“, forderte Ambarys schließlich, nachdem er Espen mit ausreichend Köstlichkeiten versorgt hatte. Huhn, Käse, Brot, dazu Wein und Bier. Mangeln würde es ihm hier an nichts. „Wie seid Ihr nach Morrowind gekommen?“
„Meine Mutter wurde in Valenwald geboren“, begann Espen. „Jedoch wurde sie recht früh als Sklavin nach Morrowind gebracht. Sie arbeitete auf einer Plantage, seit sie 13 Jahre alt war, und dort lernte sie auch meinen Vater kennen. Er wurde bald darauf verkauft, ich kenne ihn daher nicht. Meine Mutter jedoch musste zurückbleiben und ich wurde dort geboren. Kinder machen sich nicht viel aus Rassenunterschieden; daher verbrachte ich von klein auf viel Zeit mit Dunmern, auch wenn mein Bruder – er ist einige Jahre älter als ich – oft versuchte, es mir zu verbieten. Meine Freunde waren beinahe ausschließlich Dunmer und sie brachten mir ihre Sprache bei, bis ich sie wie meine eigene sprechen konnte. Je älter ich wurde, desto öfter spielte ich mit dem Gedanken, die Plantage zu verlassen; dann jedoch wurde meine Mutter in die Freiheit entlassen und zog mit mir und meinem Bruder nach Himmelsrand, nach Rifton. Ich wuchs fast Tür an Tür mit der Diebesgilde auf.“
„Wie kamt ihr zu den Kaiserlichen?“
„Es war die Idee meines Bruders.“ Espen war ein wenig verwundert, weil Ambarys so eindeutig interessiert wirkte. Kaum ein Dunmer befasste sich mit dem Leben anderer. Aber Espen schien unter den Dunmer allgemeinhin als würdig zu gelten, denn er legte einige ihrer Verhaltensweisen an den Tag und wusste, wie er mit ihnen umgehen musste. „Als meine Mutter starb meldete er sich sofort bei den Kaiserlichen. Ich blieb einige Wochen in Rifton, aber dann entschied ich mich, es ihm gleich zu tun. Vier Jahre habe ich gedient, ehe ich die Armee verlassen habe.“
„Interessant“, knurrte Ambarys. „Ein Waldelf, der wie ein Dunmer spricht, im Rattenweg lebte und dem Kaiser diente. Ihr scheint Euch nicht sicher zu sein, wozu Ihr gehören wollt.“
Espen war klug genug, sich nicht zu sehr geschmeichelt zu fühlen, obwohl dies schon durchaus als Kompliment durchgehen konnte. In der Regel hatten Dunmer wenig schmeichelnde Worte für andere übrig und wenn, dann war es besser, nicht darauf einzugehen; es könnte sie erzürnen. Sie waren schwierige Leute.
„Ihr seid auf der Durchreise, sagtet Ihr“, warf ein anderer Dunmer schließlich ein, der schon eine ganze Weile schweigend neben ihm an der Bar gesessen hatte. „Wohin wollt Ihr?“
„Nach Rifton“, gab Espen bereitwillig Auskunft. „Über Weißlauf.“ Er sah ihnen an, was sie dachten: dass er einen Umweg machte. Dass es kürzer wäre, den Weißfluss und die Dunkelwasser entlang zu reiten, oder quer durch die Ostmarsch und Rift. Es gab Straßen, die ihn in wenigen Tagen nach Rifton führen würden, auch von Windhelm aus. Aber Espen musste den Weg über Weißlauf nehmen, weil er wichtige Nachrichten aus Einsamkeit für den Jarl hatte. Auch, wenn er der Armee nicht mehr aktiv diente, so nahmen sie seine Hilfe doch für Aufträge wie Botengänge gern in Anspruch. Er hatte sich als zuverlässig erwiesen, als verlässlich. Wenn sie Arbeit hatten, führte Espen sie aus. Sie zahlten gut, und so musste er nicht hungern.
Aber die Dunmer fragten nicht weiter, und Espen saß einige Zeit schweigend an seinem Essen. Dann trank er mit ihnen, auch wenn sie kaum Gespräche führten, und schließlich ließ er sich sagen, dass es im Haus Kerzenschein direkt am Stadttor Betten für Reisende im Überfluss gab. Er wusste, dass die Dunmer seiner Gesellschaft zwar nicht überdrüssig geworden waren, ihn aber dennoch lieber fort wüssten und folgte der Aufforderung. Tatsächlich hatte das Haus Kerzenschein Betten zu bieten und wenngleich sie hart und ungemütlich waren, so fühlte Espen sich nach mehreren Nächten auf der Straße doch wie im Paradies.

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28.06.2012 18:11 Glorfindel ist offline Homepage von Glorfindel Beiträge von Glorfindel suchen Nehmen Sie Glorfindel in Ihre Freundesliste auf
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Ich komme derzeit zwar nicht wirklich zum Schreiben, aber trotzdem bekommt ihr ein Update von mir. Und heute dann sogar mit meinem zweiten Protagonisten, Kyeran. Noch ist der gute Mann ein wenig in sich gekehrt, aber kommt Zeit, kommt Rat (und Attentat) Augenzwinkern

Den nächsten Tag nutzte er, um sich in der Stadt umzusehen. Sein Kettenhemd hatte auf seiner Reise sehr gelitten und bei einem Schmied ließ er es zu einem guten Preis reparieren. Anschließend ließ er seinen Mantel flicken und mit neuem Pelz besetzen; eigentlich eine kostspielige Angelegenheit und so war Espen überrascht, als er nur ein paar Goldstücke zahlen musste. Er war zufrieden.
Im Haus Kerzenschein aß er zu Mittag, dann sah er nach seinem Pferd und unterhielt sich eine Weile mit dem Stallmeister. Erst, als der Tag sich dem Abend neigte, kehrte er in den Neu-Gnisis-Club zurück. Und so tat er es auch am darauffolgenden Abend. Der Club nahm er und mehr seiner Zeit in Anspruch und an seinem fünften Tag in Windhelm suchte Espen sich gleich morgens einen Platz a der Theke, gleich nach dem Ambarys die Türen geöffnet hatte.
Verglichen mit den vorherigen Tagen war es recht leer. Ambarys stand hinter der Theke und sortierte Lebensmittel und Getränke und in einer Ecke des Raumes fegte ein junger Dunmer mit einem alten Besen die Holzdielen. Außer Espen waren keine Gäste anwesend, aber es wunderte ihn kaum. Zu dieser frühen Stunde gingen die Bewohner Windhelms ihren Pflichten nach.
„Willkommen“, wurde er von Ambarys auf Dunmeri begrüßt. „Setzt Euch. Was kann ich Euch bringen?“
„Etwas Wein wäre schön“, antwortete Espen. Ambarys nickte und schaute kurz prüfend in das Regal. „Kyeran!“, sagte er dann zu dem jungen Mann, der den Boden fegte. „Geh hinauf und hol unserem Gast etwas Wein.“
Kyeran – Espen vermutete, dass dies der Name des jungen Mannes war – lehnte den Besen an die Wand und verschwand ohne ein Wort zu sagen durch eine Tür an der Rückwand des Clubs. Ambarys beugte sich über die Theke und zog Espens Aufmerksamkeit auf sich.
„Er hilft mir schon, seit er ganz klein ist“, erzählte er. „Ist ein guter Junge, auch wenn er kaum etwas sagt.“
„Er ist sehr fleißig“, vermutete Espen.
„Ist er. Er scheut keine Arbeit, ganz gleich welcher Art sie ist.“ Ambarys hätte wohl noch mehr erzählt, wäre Kyeran nicht wieder die Treppe herunter gekommen. Wortlos stellte er eine Flasche Wein auf den Tisch und nahm seinen Besen wieder zur Hand.
„Vielen Dank“, sagte Espen lächelnd. Einen Moment lang herrschte Stille im Club und bis auf das gleichmäßige Kratzen des Besens war kein Laut zu hören. Dann sagte Kyeran: „Ihr sprecht unsere Sprache, als gehörtet Ihr zu unserem Volk.“
„Ich bin in Morrowind aufgewachsen“, antwortete Espen. „Dort lernte ich, zu sprechen wie Ihr.“ Aber anscheinend war das mehr, als Kyeran wissen wollte. Schweigend kehrte er Espen den Rücken zu und fegte den Boden. Ambarys verzog die Lippen.
„Er war nie in Morrowind, obwohl es die Heimat seiner Ahnen ist“, erklärte er mit leiser Stimme. „Seit jeher lebt er hier.“
Das erklärte zumindest, warum das Gespräch zwischen ihnen so abrupt zu Ende gewesen war. Espen tat es leid, dass er offenbar die Gefühle Kyerans verletzt hatte, aber er wusste, wenn er sich entschuldigte, würde das auch noch den Stolz des Dunmer kränken. Insofern war es besser, wenn er den Mund hielt.
An diesem Tag blieb der Club recht leer. Gegen Abend kamen vereinzelt ein paar Arbeiter, um zu trinken, und Espen hatte hin und wieder einen netten Gesprächspartner, aber die meisten blieben nach wie vor auf Abstand. Er fühlte sich dadurch nicht in seiner Ehre verletzt. Dunmer waren ein kühles, abweisendes Volk und um überhaupt mit einer Hälfte der Clubgäste Freund zu werden würde er mindestens ein halbes Jahr in Windhelm bleiben müssen. Das wollte er weiß Gott nicht. Rifton, seine Heimatstadt, rief nach ihm, und der Auftrag in Weißlauf musste auch noch ausgeführt werden. Er hatte gar keine Zeit, ewig zu verweilen, und beschloss, gleich am nächsten Morgen abzureisen.
„Wann werdet Ihr nach Weißlauf aufbrechen?“, fragte Ambarys in diesem Moment, als hätte er Espens Gedanken gelesen.
„Vermutlich morgen“, antwortete dieser. „Ich habe noch Arbeit, die dort erledigt werden muss, und ich kann sie nicht ewig aufschieben.“
„Wenn die Pflicht ruft, darf man sie nicht ignorieren“, sagte Ambarys. „Und Ihr habt einen langen Weg vor Euch.“
„Die Länge des Weges ist weniger mein Problem, als die verfluchte Kälte. In den südlichen Gefilden fühle ich mich wohler.“
Ambarys nickte schweigend und damit war ihre Unterhaltung vorerst beendet. Espen wandte sich einem der wenigen anderen Gäste zu und sprach kurz mit ihm; dann wechselte er ein paar Worte mit Kyeran, aber dieser zeigte sich nicht sonderlich gesprächsbereit. Espen verließ den Club an diesem Abend relativ früh und verbrachte eine letzte Nacht im Haus Kerzenschein.

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04.07.2012 15:44 Glorfindel ist offline Homepage von Glorfindel Beiträge von Glorfindel suchen Nehmen Sie Glorfindel in Ihre Freundesliste auf
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Im Moment komme ich nicht so viel dazu, wirklich zu schreiben... Das heißt, ich komme schon dazu, aber hauptsächlich schreibe ich derzeit Burning the Skies, mein anderes Projekt, und für Skyrim bleibt wenig Zeit (und Lust x'D). Und so langsam merke ich, dass ich auch nicht mehr viel Luft nach oben habe und dass wir hier bald auf gleicher Höhe sind wie mein aktueller Stand. Na ja xD Updates für die nächsten zwei Wochen hab ich noch, und in der Zwischenzeit schaff ich vielleicht noch einiges~

Am nächsten Morgen trieb es ihn schon bei Sonnenaufgang aus dem Bett. Es war früh, kurz vor sechs vielleicht, und das Gasthaus lag still im flackernden Kerzenlicht. Espen nahm ein leichtes Frühstück zu sich und füllte seine Taschen mit einigen Lebensmitteln, dann zahlte er seine Übernachtungen und machte sich auf den Weg in die Stallungen. Die Stadtwachen musterten ihn kritisch, hielten ihn aber nicht auf. Sie waren sicher nicht unglücklich darüber, dass er die Stadt verließ.
Der Stallmeister selbst schien noch nicht auf den Beinen, aber ein junger Bursche lungerte am Fuß der Brücke und entpuppte sich als Verantwortlicher. Espen bezahlte ihm und gab ihm ein Trinkgeld, weil der Bursche sein Pferd schnell und geschickt sattelte. Dann zog er sich in den Sattel und war bereits im Begriff, sich auf den Weg zu machen, als eine leise, grollende Stimme ihn innehalten ließ.
„Das Pferd von Ambarys Rendar.“
Kyeran sprach die gemeine Sprache Himmelsrands mit einem unverkennbaren Akzent und der grollenden Sprache der Dunmer. Espen zügelte sein Pferd und wendete es. Sein Blick begegnete Kyerans und die Augen des Dunmer verengten sich ein wenig.
„Ihr reitet nach Weißlauf?“, fragte er auf Dunmeri und Espen nickte. „Ich werde Euch begleiten.“ Espen hob die Augenbrauen und überlegte, ob er darauf etwas erwidern sollte. Selbst für einen Dunmer wirkte Kyeran schwierig und kaum umgänglich.
„Was führt Euch dorthin?“, fragte er dann dennoch.
„Arbeit“, lautete die knappe Antwort und dann schien alles gesagt. Kyeran würde wohl nicht so bald weitere Dinge über sich verraten, aber der Weg nach Weißlauf war vielleicht lang genug, um ihn zumindest gesprächiger zu machen.
In dem Moment, in dem er es dachte, wusste Espen, dass es größenwahnsinnig klang. Es hing ganz allein davon ab, ob Kyeran überhaupt das Bedürfnis zum Reden hatte und ob er Espen für vertraulich genug hielt. Nun, zumindest letzteres ließe sich beeinflussen. Aber der Dunmer wirkte wie jemand, der resistent gegen den Einfluss anderer war.
Er wartete, bis Kyeran sich in den Sattel gezogen hatte, dann lenkte er sein Pferd auf die Straße hinaus. Das dünne, kraftlose Tier schien durch die neue Gesellschaft um mindestens eine Handbreit zu wachsen und gab sich weit mehr Mühe als sonst, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Auf einmal war es gar nicht mehr müde. Espen verfluchte es innerlich für so viel Hinterlist.
„Wart Ihr schon einmal in Weißlauf?“, fragte er, als sie die Straße hinunter ritten. Es begann zu schneien und feine Flocken verfingen sich in der Mähne von Espens Pferd. Er zog sich die Kapuze über den Kopf, um geschützt zu sein, und bereute es, keinen Helm mehr zu tragen. In Weißlauf sollte er sich einen zulegen.
„Nein“, antwortete Kyeran knapp. Er schien nicht besonders erpicht darauf, eine Unterhaltung zu führen, und dass er dennoch antwortete, freute Espen insgeheim sehr. Allerdings wusste er auch, dass es besser war, das Gespräch ruhen zu lassen. Kyeran würde sicherlich von sich aus zu reden beginnen, wenn ihm danach war.
Schweigend ritten sie nebeneinander her und erreichten so schließlich Angas Mühle, ein winziges Dörfchen außerhalb von Windhelm. Sie pausierten kurz, um zu essen und um den Pferden eine Rast zu gönnen, ehe sie ihren Ritt fortsetzten. Das Fürstentum Ostmarsch hatte eine gewisse, sehr raue Schönheit, bemerkte Espen, als der Himmel aufklarte und der Schneefall stoppte. Unter strahlend blauem Himmel glitzerte der viele unberührte Schnee wie ein weißer Diamant.
Der Tag verstrich langsam und die Sonne, die zunächst noch kräftig schien, verblasste nach und nach am Horizont. Dunkelheit kroch von Osten her über das Land und Espen trieb sein Pferd zur Eile an. Hufgetrappel hinter ihm verriet ihm, dass Kyeran ihm dicht auf den Fersen war. Bei Dunkelheit in der Ostmarsch umher zu irren erschien ihm nicht sonderlich angenehm.

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11.07.2012 15:37 Glorfindel ist offline Homepage von Glorfindel Beiträge von Glorfindel suchen Nehmen Sie Glorfindel in Ihre Freundesliste auf
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Es war sein Glück, dass sie bald ein einsames Gasthaus an der Straße fanden. Es war totenstill, aber hinter den Fenstern brannte Licht. Sie lenkten die Pferde von der Straße hinunter und banden sie draußen, vor dem Eingang fest. Etwas Futter für sie war schnell gefunden, sodass sie die Nacht sicher ohne Schwierigkeiten überlebten und um Espens Gewissen zu beruhigen. Er fühlte sich unwohl, wenn er sein treues, verräterisches Pferd schlecht versorgt zurücklassen musste.
Zum Nachttor nannte sich das Gasthaus, eine warme Schenke mit freundlichem Barmann. Zu einem günstigen Preis bot er Espen und Kyeran Brot, Käse und Met an, bedauerte dann aber, nicht mehr genügend Zimmer frei zu haben.
„Die Herren wünschen sicher Privatsphäre“, vermutete er, während er seinen Gästen beim Essen zusah. „Leider sind alle Zimmer belegt, bis auf eins. Ich könnte wohl noch ein Bett aufstellen lassen, wenn es den Herren beliebt.“
Espen selbst hatte damit kein großes Problem. Er hatte jahrelang gedient und war es gewöhnt, sich mit anderen Männern ein Zimmer zu teilen. An manchen Abenden hatten sie zu viert in kleinen Zelten geschlafen, irgendwo in der Wildnis, mit dem Heulen der Wölfe um sie herum, ohne viel Privatsphäre oder gar Platz. Aber er wusste nicht recht, was Kyeran davon halten würde.
„Stellt ein zweites Bett auf.“
Überrascht schaute Espen den Dunmer an. Er hatte ehrlich nicht erwartet, dass es so angenehm ablaufen würde, aber tatsächlich schien Kyeran durchaus vernünftig zu sein. Vielleicht würde die Reise doch angenehmer verlaufen, als anfangs gedacht.
Sie saßen noch eine Weile still im Schankraum, während der Barmann mit seinem Sohn, einem ziemlich schmächtigen Jungen, ein Bett in einem der Zimmer aufstellte. Gegen elf trieb es sie dann jedoch ins Bett. Den Barmann bezahlten sie im Voraus, weil sie sehr früh aufbrechen würden, dann zogen sie sich zurück.
Das Zimmer war klein und mit zwei Betten restlos überfüllt. Für zwei Mann war gerade genug Platz, aber das stellte zumindest für Espen kein Problem dar. Wenn er schlief, merkte er von der Größe des Raums nichts mehr, so hatte ihm sein Ausbilder in der Armee ihm eingetrichtert. Und es stimmte ja auch.
Er spürte Kyerans Blick auf seinem Rücken ,als er sich auszog, auf der langen Narbe die sich von seinen Schulterblättern bis zu seiner Hüfte zog, und er erwartete die neugierige Frage nach dem Warum, aber es blieb still. Und eigentlich war er sehr dankbar dafür. Er wollte nicht darüber sprechen. Und als er das Licht löschte, schwand auch Kyerans Blick und für den Rest der Nacht war es still.

Espens ominöse Narbe... Erinnert sich noch jemand daran, dass zu Beginn mal erwähnt wurde, sie stamme nur von einem einzigen Pfeil? Wie es dazu kam, dass sie quer über seinen Rücken verläuft, wird sich irgendwann erklären, aber vorerst hüllt der gute Mann sich in Schweigen, was das angeht. Bis nächste Woche smile

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18.07.2012 19:00 Glorfindel ist offline Homepage von Glorfindel Beiträge von Glorfindel suchen Nehmen Sie Glorfindel in Ihre Freundesliste auf
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Nicht mein Genre, doch wollte ich meinen Respekt gegenüber deinem Schreibstil irgendwie zum Ausdruck bingen: Du schreibst eindrucksvoll.
Es ließt sich flüssig und leicht. Die Wortwahl ist genau die richtige Mischung zwischen Perspektive des Protagonisten und Erzählung.

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03.08.2012 00:06 TerraTX ist offline E-Mail an TerraTX senden Beiträge von TerraTX suchen Nehmen Sie TerraTX in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie TerraTX in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von TerraTX anzeigen
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Wow. Danke für das Kompliment, es ehrt mich wahnsinnig. Vielen Dank. Ich gebe mir Mühe, auch weiterhin den Stil so beizubehalten smile
Heute leider kein Update (es ist ja auch nicht Mittwoch xD) und allgemein demnächst keins, weil ich morgen in den Urlaub fahre~

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05.08.2012 12:37 Glorfindel ist offline Homepage von Glorfindel Beiträge von Glorfindel suchen Nehmen Sie Glorfindel in Ihre Freundesliste auf
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Ich bin ausnahmsweise mal wieder ein bisschen zum Schreiben gekommen smile Ich versuche, ab jetzt auch wieder ein bisschen fleißiger zu sein, aber da nebenher noch ein neues Projekt läuft, kann ich leider nichts versprechen

Sie brachen tatsächlich früh auf, bereits bei Sonnenaufgang saßen sie in den Sätteln. Zunächst ritten sie schweigend die Straße entlang, bis sie im Laufe des Tages an einem Tempel vorbei kamen. Es war Kyeran, der überraschend das Wort ergriff.
„Habt Ihr von den Drachen gehört?“, fragte er und schaute zu dem hohen Tempel hinauf.
„Ich denke, jeder hat mittlerweile davon gehört“, antwortete Espen und zügelte sein Pferd ein wenig. „Silberstromhöhle“, fügte er dann hinzu. „Das ist der Name des Tempels.“
„Ammenmärchen“, murrte Kyeran verächtlich. „Drachen, Wortmauern, Alduin der Weltenfresser… Unsinn, wenn Ihr mich fragt.“
„Ich glaube auch nicht daran, solange ich keinen Drachen mit eigenen Augen gesehen habe“, stimmte Espen zu. „In den Städten und Dörfern erzählt man zwar, sie flögen durch die Gebirge, aber ich habe weder einen gesehen noch einen gehört. Und ich glaube auch nicht, dass sich das vor meinem Tod ändern wird.“
„Märchen“, wiederholte Kyeran. „Geschichten für Kinder.“ Er schien immerhin gesprächsbereiter als noch am Vortag, auch wenn das, was er sagte, nicht unbedingt freundlich wirkte. Aber immerhin redete er. Espen fand das faszinierend.
„Aber Riesen gibt es wohl“, wechselte er schnell das Thema, bevor Kyeran sich wieder in Schweigen hüllte. „Habt Ihr schon einmal Riesen gesehen?“
„Nie.“
„Meist bleiben sie auch in ihren Lagern und hüten ihre Mammuts. Sie sind friedlich, solange man ihnen nicht zu nahe kommt. Wir passieren im Laufe des Tages eins ihrer Lager; vielleicht sehen wir sie.“
„Habt Ihr einmal gegen einen gekämpft?“
„Oh, ja“, antwortete Espen. „Ich stand in der Ferne auf einem Felsen und habe brennende Pfeile auf ihn geschossen, während meine Brüder der Armee mit ihren Schwertern um ihn herum gehüpft sind. Wir waren zehn; und so starb er recht schnell.“
„Wie kam es dazu?“, fragte Kyeran weiter. Zuhören schien eher sein Ding zu sein, als selbst reden zu müssen.
„Wir waren in Weißlauf stationiert, eigentlich zur Ausbildung durch die dortigen Soldaten“, erzählte Espen. „Und nachts in der Beflaggten Mähre – wir hatten alle zu viel getrunken – wetteten wir darum, ins Lager zu schleichen. Es liegt nur ein Stück außerhalb der Stadt und wir waren jung und übermütig. Weil wir Soldaten waren, hielt man uns am Stadttor nicht auf, als wir hinausgingen. Meine Brüder hatten Schwerter mitgenommen, aber ich verließ mich schon damals lieber auf meinen Bogen, obwohl ich durch die Ausbildung auch mit dem Schwert umgehen konnte. Meine Brüder schickten mich voraus, weil ich große Töne gespuckt hatte, ich sollte nachsehen, ob Riesen da waren. Nun, im Lager waren keine, aber meine Brüder stolperten einem genau vor die Füße, als er nach seinen Mammuts sehen wollte. Wir kämpften und siegten, aber am nächsten Tag bekamen wir unsere gerechte Strafe und fortan hatten die Mutproben in Riesenlagern ein Ende.“
„Verständlich.“
Espen wusste, dass das Gespräch damit wieder beendet war, und er bedauerte es. Sich mit Kyeran zu unterhalten war erstaunlich angenehm und er wünschte sich, mehr über den schweigsamen Dunmer zu erfahren – aber er wusste, dass er nicht fragen durfte. Dunmer sprachen allgemein wenig über sich selbst und dass sie sich überhaupt unterhalten hatten, grenzte an ein Wunder. Immerhin sprach Kyeran selbst für die Verhältnisse seines Volkes wenig.

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26.09.2012 15:01 Glorfindel ist offline Homepage von Glorfindel Beiträge von Glorfindel suchen Nehmen Sie Glorfindel in Ihre Freundesliste auf
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Ich liebe die Elder Scrolls und ich liebe deine Geschichte!
Es ist genau das, was ich gerade lesen möchte smile
Ich bin zwar noch nicht durch (musste das hier eben erstmal los werden Augenzwinkern ), aber ich freu mich schon auf den Rest und evtl. neue Posts!

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26.09.2012 21:30 tonilein ist offline E-Mail an tonilein senden Beiträge von tonilein suchen Nehmen Sie tonilein in Ihre Freundesliste auf
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