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Zum Ende der Seite springen Ein rosa Wunder der Schöpfung
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Fiepmatz Fiepmatz ist weiblich
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Ein rosa Wunder der Schöpfung Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hey.
Hab vor längerem mal einen Artikel für unsere Schülerzeitung geschrieben, der aber bislang nie veröffentlicht wurde (also nicht über den informativeren Teil wundern), deshalb wollt ich mal eure Meinung erfragen, was ihr so davon haltet smile

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Ein rosa Wunder der Schöpfung


Wir fühlen das Glücksgefühl, das in uns empor steigt, wenn wir mit unseren Fingern die zart weiche Oberfläche berühren. Sie gleiten daran hinab, unfähig etwas fester zuzugreifen, denn da ist die Angst diese nahezu perfekte Gestalt auch nur minimal zu verändern. Das hätte fatale Folgen. Ganz sicher. Ein sanftes Drücken ist dennoch erlaubt. Denn dies gibt uns immer wieder aufs Neue die Möglichkeit zu beobachten, wie die luftige Masse unter unseren Fingern nachgibt, um gleich darauf fidel in seine alte Form zu springen.
Doch von was schreibe ich hier eigentlich? Nun, liebe Leser, es geht um ein Wunder der Schöpfung, ein rosa Wunder, wie der Titel dieser kleinen Geschichte schon darlegt. Es geht um einen Gegenstand, der so einzigartig ist, dass er mit keinem unserer Sinne zu erfassen ist. Ein Gegenstand, um den uns sofort jeder beneiden würde, befände er sich in unserem Besitz.
Ich schätze, ich würde mich nicht in einem Netz von Lügen verfangen, wenn ich behaupte, dieser Gegenstand ist das, was alle wollen. Etwas, das jeder als eine Perfektion, als Wunder eben, begreift und dennoch nicht fähig ist dessen innerstes Wesen zu begreifen.
Doch das, von dem ich hier schreibe, hat auch einen Namen. Es nennt sich: ZUCKERWATTE!
Wer kennt nicht dieses einzigartige Gefühl, wenn die Finger endlich das Joch brechen und tief in die fluffige Materie eindringen, um gleich darauf ein scheinbar nicht enden wollendes Knäuel des Wattebausches wie eine Trophäe empor zu heben?
Wer kennt nicht diese Blicke, neidische Blicke kleiner Kinder, die gefesselt an ihren Kinderwagen sehnsüchtig nach der Süßigkeit schauen, während du genüßlich und vielleicht auch mit dem Hauch eines schadenfrohen Lächelns in deinem Gesicht daran zupfst und dir eine Portion in den Mund schiebst?
Und dann ist es so weit. Das Spektakel beginnt: Die rosa Wattefäden berühren deine Lippen, dringen ein in deinen Mund und augenblicklich sind sie verschwunden. Wie kann das sein? Doch die Frage drängt sich sogleich in den Hintergrund, denn du schluckst deinen Speichel hinunter – und es ist der süßeste und leckerste Speichel, den du jemals geschluckt hast.
Und dennoch ist die Frage ungeklärt. Wie kann ein fester Gegenstand, den wir vorher klar und deutlich zwischen unseren Fingerspitzen gefühlt hatten, sich einfach binnen Sekunden in Luft auflösen? Ein Mysterium, das alle Generationen beschäftigt, die sich gerne dieser rosa Verführung hingeben und ein Phänomen, dessen wahre Gestalt bislang nur durch Vermutungen zu klären war.
Auch ich war lange Zeit Vertreterin dieser Mutmaßungen, doch es kam der Tag, an dem mich eine gewisse Ahnung ergriff. Eine Ahnung, die mich wissen ließ, dass dies nicht die Wahrheit sein konnte. Es regte sich in mir der Gedanke, dass Zuckerwatte möglicherweise doch keine Schöpfung Gottes war. (Ich bin mir sicher, der Auslöser dieses Denkens liegt in der logischen und kritischen Geisteshaltung, die uns seit Anbeginn unserer Schullaufbahn eingeschärft wird.)
An dieser Stelle liegt es wohl an mir die Leser zu warnen, denn im Folgenden werde ich dem scheinbar unergründlichen Geheimnis auf den Grund gehen. Für einen jeden Vertreter der oben dargelegten Vermutungen mag es nun also ratsam sein, dieses Heftchen zur Seite zu legen und sich einem erfreulicherem Thema als dem Bevorstehendem zuzuwenden. Denn eines kann ich euch verraten: Die folgenden Zeilen werden nicht von Magie und mythenhaften Erläuterungen über den Ursprung einer fabelhaften Erscheinung handeln. Doch auch diejenigen, die ihrer eigentlichen Überzeugung zu trotz dennoch schon begierig darauf warten mit puren Tatsachen und Fakten ihr Wissensspektrum zu erweitern, sollen nun endlich belohnt werden.
Aller Ursprung in der Materie der Zuckerwatte liegt etwa 113 Jahre zurück in der Erfindung eines amerikanischen Zahnarztes und eines Konditors. Die damals entwickelte Technik wurde heute selbstverständlich schon einige Male überholt, bis sie zu der verehrenswürdigen Maschinerie wurde, wie sie vor allem auf Jahrmärkten zu finden ist. In diese Maschine werden etwa fünf bis sechs Gramm feinsten Zuckers gegeben, die dann bei etwa 150°C erhitzt und somit im Spinnkopf verflüssigt werden. Mit Hilfe der Zentrifugalkraft werden beim rasanten Drehen der Heizwendel die liquiden Zuckerkristalle weggeschleudert und dabei zu hauchzarten Fäden gesponnen. In einer runden Wanne werden diese sodann mit einem Stab als wundersame Zuckerwatte aufgefangen, die durch die Zugabe von Lebensmittelfarbe vorzugsweise sogar rosa gefärbt ist.
Die Wahrheit, so grausam und aufrichtig zugleich sie auch sein mag, ist also, dass Zuckerwatte keineswegs ein Wunder der Schöpfung, sondern durchaus chemisch als auch physikalisch nachzuweisen ist. Doch seien wir mal ehrlich, würde uns eine solche Tatsache jemals aufhalten etwas derart kulinarisch Meisterhaftes zu verzehren?! Wohl kaum.
Denn Zuckerwatte ist und bleibt auf ewig die begehrteste Süßspeise der Welt.

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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Fiepmatz: 03.05.2011 18:45.

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Nanni Nanni ist weiblich
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Abgesehen davon, dass mich Zuckerwatte jetzt nicht so aus dem Häuschen bringt und ich das ganze leicht übertrieben finde - aber jedem das Seine - schreibst du zwar vom Rätsel "Wieso sich feste Materie in Nichts auflöst", erklärst dann aber nur die Herstellung. Ich mein, mir ist klar, dass sich der Zucker auflöst, aber es kommt irgendwie unstimmig rüber, find ich Augenzwinkern

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Da war wohl jemand verliebt? großes Grinsen
Der obere Teil war richtig.. whar ;D doch aus der Auflösung hätte ich mehr erwartet, wie Nanni schon sagte.
Trotzdem total cool fröhlich
Lg.

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19.05.2011 13:43 biaggi ist offline E-Mail an biaggi senden Homepage von biaggi Beiträge von biaggi suchen Nehmen Sie biaggi in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie biaggi in Ihre Kontaktliste ein
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