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Zum Ende der Seite springen Cry Baby - Gillian Flynn
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Nik Nik ist weiblich
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Dabei seit: 05.11.2009
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Cry Baby - Gillian Flynn Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ein Ort in der tiefsten Provinz: Zwei Mädchen an der Schwelle zum Teenager, auffallend hübsch, werden brutal ermordet. Verstümmelt. Alle Zähne gezogen. Das ist der Fall, über den die Journalistin Camille Preaker schreiben soll: Sie stammt aus Wind Gap, der trostlosen Kleinstadt, in der jeder jeden kennt. Doch statt auf die große Story trifft sie auf ihre eigene dunkle Vergangenheit, die sie nie losgelassen hat. Sie wird zurückgeschleudert in die beklemmende Enge des Ortes, zu seinen feindseligen Bewohnern. Zurück in den eiskalten Schoß der Familie. In das Haus, das niemals ein Zuhause war. In dem noch immer dieselben Gespenster wohnen wie damals. Doch heute verbreiten sie nicht nur Angst und Schrecken. Sie töten.

Ein geniales Buch, dass einen immer tiefer mit in die Geschichte hineinzieht. Steven King vergleicht die Story mit einer "Schlange in einer Höhle" ich hielt dies zunächst für einen doch zu bizarren Vergleich, aber dann stellte ich fest: "das stimmt haargenau!" Denn schreckliche menschliche Abgründe tun sich im Verlauf der Handlung auf, manchmal stockt einem vor Entsetzen der Atem.
Camille, die Hauptfigur, wird als Journalistin von ihrer Zeitung in ihre Heimat, eine Kleinstadt in Missouri entsandt, um von dort über rätselhafte Mädchenmorde zu berichten. Mit ihrer Kindheit in Wind Gap verbindet sie wenig Gutes, deshalb fährt sie ungern. Der Leser begleitet sie nun zurück in ihr Elternhaus zu ihrer kalten, lieblosen Mutter, dem belanglosen Stiefvater und ihrer tyrannischen, sadistisch veranlagten dreizehnjährigen Halbschwester. Camille, eine sensible, zerstörte, in sich gequälte Frau, versinkt in einem wahren Albtraum, gesponnen aus Vergangenheit und Gegenwart.

Mich hat dieser Roman langsam aber sicher gepackt. Der Einstieg ist sanft, man erfährt viel über die Hauptperson Camille Preaker, und wären da nicht diese winzigen irritierenden Dinge (Worte, die durch ihren Kopf und über ihre Haut schießen wie Pfeile), würde man man sie für eine ganz normale junge Frau halten. Aber mit der Dauer ihres Aufenthaltes in ihrer Heimatstadt wächst auch die Kenntnis des Lesers über ihre ganz besondere "Behinderung" - und über ihre Vorgeschichte. Das Grauen sickert langsam ins Bewußtsein des Lesers und man wünscht Camille Preaker sehr lange, dass alles nicht so sein möge, wie es scheint. Aber am Ende ist es nur noch schlimmer ... .
Diese Story verfolgt einen in den Gedanken, man fragt sich, wie es weitergeht.

Gillian Flynn ist mit ihrem Erstlingswerk ein richtig ausgefeilter psychologischer Spitzen-Thriller gelungen. Die Schreibweise ist modern, eigenwillig, temporeich. Das Buch erhält klar fünf Sterne!

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"Klemmt im Mitteltrab die Wade, ist es um´s Gesamtbild schade! großes Grinsen "

03.01.2010 13:14 Nik ist offline E-Mail an Nik senden Homepage von Nik Beiträge von Nik suchen Nehmen Sie Nik in Ihre Freundesliste auf
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