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Zum Ende der Seite springen Fantasy-Fragment (Schreibstilbewertung)
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Unicorn
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Fantasy-Fragment (Schreibstilbewertung) Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ja.. vor einer Weile mal aus einer Laune heraus getippt, damals hatte ich mir sogar ziemlich viele Überlegungen zu Handlungsstrang, Charakteren und Hintergründen gemacht. Nun würden mich hier nicht die Fehler interessieren, die ich konkret mache, sondern eher, wie ihr den Schreibstil an sich bewertet, denn momentan zweifle ich ziemlich an ihm. (liegt wohl daran, dass ich mich momentan mehr zum Englischen hingezogen fühle als zur deutschen Sprache und mir viele Formulierungen irgendwie angestaubt vorkommen)
Früher neigte ich stark zu langen Schachtelsätzen und reichlich Füllwörtern, ich kann leider nicht beurteilen, wie stark sich das gebessert hat (oder eben auch nicht).
Ich verwende prinzipiell kein ß, da dieses nach Schweizer Rechtschreibung nicht existiert, also lasst euch bitte nicht davon irritieren.

Nun ja - ich würde mich über Kommentare und Bewertungen freuen, ich schaue auch gerne mal für Gegenbesuche rein.

Die Dämmerung brach rasch herein, denn noch war der Frühling jung und hatte die Last des kalten und grausamen Winters nicht abgeschüttelt. Zwischen den mächtigen Wurzeln der Ardan-Bäume war hie und da noch ein Flecken Schnee zu entdecken und der Wald schien in Nebel regelrecht eingehüllt. In den Wäldern herrschte klirrende Kälte und er wirkte tot und trostlos, auch wenn einige Bäume bereits junge Blätter trugen, doch die meisten waren kahl und schliefen noch, da die Strahlen der Frühlingssonne sie noch nicht geweckt hatten. Doch eine leichte Spannung schien regelrecht fühlbar, die Starre des Waldes schien langsam zu weichen. Irgend etwas erweckte den Wald mit seiner Anwesenheit zum Leben. Ein Rascheln im blätterlosen Gebüsch war zu hören, doch es wurde sogleich abgelöst von leichtem, kaum hörbarem Hufschlag, einem weichen Dreitakt, so fein, dass man glauben konnte, der Urheber würde den Boden kaum berühren. Der Nebel schien sich etwas zu lichten, schien Raum zu schaffen, für dieses Wesen, dessen leichter Hufschlag schnell näher kam. Ein perlweisses, zierlicher Pferd von kleiner Statur tauchte im Nebel auf, die Schwaden schienen ihm zu weichen und es strahlte eine Art Schein ab, der aber nicht von ihm selber zu kommen schien. Die lange helle Mähne flog und die Augen wirkten wach und aufmerksam und doch nicht tierhaft. Das Wesen schien kaum einen Eindruck im Boden zu hinterlassen und überwand die Bodenunebenheiten scheinbar spielerisch und mühelos. Die Reiterin auf seinem Rücken fiel kaum auf, ihr Gesicht hatte sie in der Mähne vergraben, dicht ans Pferd geduckt um den Zweigen zu entgehen, während sie mit hoher Geschwindigkeit durch den Wald getragen wurde. Ihr aschblondes Haar wallte ihr über den Rücken und sie war in einen hellen Umhang gehüllt, doch ihre Beine waren nackt und ihr Reittier schien ihr auch ohne Zaum und Zügel zu gehorchen. Kurz hob sie den Kopf, um ihre Umgebung besser sehen zu können, doch dann schmiegte sie sich wieder eng an ihr Reittier. Das Muskelspiel des Schimmels wirkte wie eine Demonstration von Kraft und Schnelligkeit und doch strahlte er eine Aura des Friedens aus. Ein leises aber ein energisches Flüstern übertönte den Hufschlag: „Nar lomin, nar lomin, Ithios!“, mit diesen Worten spornte die blonde Reiterin ihren Fay zu noch grösserer Geschwindigkeit an. Sogleich vergrösserten sich dessen Sprünge, seine Muskeln spannten sich und er schoss wie ein Pfeil von der Sehne. Er schien die Wälder gewohnt und doch war deutlich zu spüren, dass sein Element die offenen Landen waren, wo nichts und niemand seinen Lauf würde aufhalten können. Trotz der grossen Anstrengung wirkte er kaum erschöpft und nirgends auf seinem Fell waren Schweissflecken zu sehen. Der Fay galoppierte noch immer mühelos mit seiner Reiterin auf seinem Rücken, als er den Waldrand erreichte und den angrenzenden Graben mit einem grossen Sprung überwand. Auf den offenen Landen war er kaum mehr einzuholen, denn seine Sprünge weiteten sich immer mehr unter den anfeuernden Rufen seiner Reiterin. Der Schimmel erklomm einen sanften Hügel, auf dessen Höhe ein Bauwerk aus weissem Avarit stand. Sein Atem ging rasch und doch verlangsamte er sein Tempo nicht, denn er wusste genau wie seine Reiterin, was auf dem Spiel stand – er durfte jetzt nicht aufgeben.

„Caithlyn, jetzt hör mal auf zu träumen!“ Die durchdringende Stimme ihrer Mutter rief das blonde Mädchen jäh aus ihren Träumen und holte sie brutal in die Wirklichkeit zurück. Die Sinneseindrücke ihrer Umgebung brachen wie eine gewaltige Welle wieder über sie herein, denn sie war regelrecht weggetreten, hineingefallen in ihren Traum, der ihr so realitätsnah erschienen war, dass sie kaum glauben konnte, dass er nicht real war. Die Traumbilder, die sie gesehen hatte, versickerten schnell, auch wenn sie sich abmühte, so rannen sie wie Wasser durch ihre Finger. „Machst du jetzt endlich, Caithy?“, rief ihre Mutter erneut ungeduldig, da die dreizehn Sommer zählende Caithlyn sich immer noch nicht gerührt hatte. Ernüchtert packte sie die den Griff der Hacke und begann, wie wild auf den feuchten Erdboden einzuhacken. Ihr Frust, über den verlorenen Traum, hielt noch lange an, denn nur zu gerne hätte sie gewusst, was die schöne Reiterin wollte und warum sie es so eilig hatte. Doch der Boden war steinig und forderte ihre Aufmerksamkeit und ihre volle Kraft. Stumpf wie eine Maschine arbeitete Caithlyn weiter, bearbeitete den kärglichen Boden mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, während sie allen Sinn für die Zeit verlor.
29.03.2009 22:46 Unicorn ist offline Beiträge von Unicorn suchen Nehmen Sie Unicorn in Ihre Freundesliste auf
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