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Sabrina Sabrina ist weiblich
Bazinga!


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Für einen wunderbaren Menschen,
der nie ein falsches Spiel spielt...
und all meine Freunde!


Ja, mein erstes fertiges "Buch" (oder Geschichte). Es werden insgesamt 45 Din A4 Seiten, die ich für euch online stelle. Natürlich würde ich gern so viele Meinungen wie möglich dazu hören. Allerdings ist diese Story in nicht einmal 14 Tagen entstanden... ich bitte Flüchtigkeitsfehler zu entschuldigen. Nur aus Spaß an der Freude geschrieben!
Enjoy it!


Wrong Rabbit


1.

Das gleißende Frühjahrslicht durchflutete das Blattwerk. Samantha arbeitete im Garten und wischte sich ab und an den Schweiß von der Stirn. Die Sonne stand hoch am Himmel. Die junge Frau schnitt ein paar der frühen Rosen ab und band einen kleinen Strauß daraus. Über ihrem Haar hatte sie ein rotes Tuch geknotet und sie trug rosa Gummihandschuhe, die sie vor den widerspenstigen Dornen schützten. Trotz der abgeschnittenen Jeans, des grün-weiß geringeltem T-Shirt und der Blümchenschürze sah sie bezaubernd aus. Tief durchatmend genoss sie die ersten warmen Sonnenstrahlen, bekam Sommersprossen, dass es die wahre Freude war und fand, dass das Leben nicht schöner sein konnte. Gedankenverloren wischte sie eine der roten, langen Haarsträhnen aus ihrer Stirn und verteilte dabei die trockene Blumenerde in ihrem Gesicht. Sie hatte den ganzen Vormittag gearbeitet um die Beete mit Stiefmütterchen und Löwenmäulchen zu bepflanzen, den Rasen zu mähen, die Hecken zurechtzuschneiden und sowieso den ganzen, kleinen Vorstadtgarten auf Vordermann zu bringen. Nun fand sie es an der Zeit, das Essen zu kochen. Eigentlich hatte Samantha nie darauf hingearbeitet eine richtige Hausfrau zu werden. Sie hatte Hotelfachfrau gelernt und in ihrem Beruf tagein und tagaus ihr Bestes gegeben. Wenn ihre Freunde am Wochenende frei hatten, begann für sie erst die richtige Arbeit und wenn ihre Familie an Weihnachten beisammen saß, dann stets ohne die junge Frau. Samantha arbeitete fleißig und reiste um die ganze Welt um schließlich hier in Deutschland zu arbeiten. Als sie genug Geld verdient hatte, erfüllte sich ein Lebenstraum und sie eröffnete ihre eigene, kleine Bar. Die Arbeitszeiten waren natürlich nicht viel angenehmer als im Hotel, jedoch hatte sie ihre Freunde und Familie sowieso schon seit geraumer Zeit aus den Augen verloren. Ihre Familie lebte in den Vereinigten Staaten und ihre Freunde waren auf der Welt verteilt. Niemand stand ihr wirklich nahe, bis sie vor vier Monaten einen Bürokaufmann in der Bar kennen lernte. Es war die berühmte Liebe auf den ersten Blick. Er war Single und dazu noch äußerst nett, erfolgreich und gut aussehend. So kam es, dass sie nach nur einem Monat zusammenzogen. Samanthas Bar hatte seit zwei Monaten geschlossen. Sie brauchte nicht mehr zu arbeiten und genoss ihre Freizeit. Endlich hatte sie genug Zeit ihr Talent als Gärtnerin zu bewiesen, obwohl ihr die Arbeit doch etwas fehlte. Es war ungewohnt für sie. Nichts als ungewohnt. Wenn Henry nachmittags nach Hause kam, war es natürlich äußerst entspannend nicht schon wieder auf dem Sprung zu sein, aber am Morgen gab es oft genug viel zu wenig zu tun. Sie fürchtete sich bereits vor dem Winter, in dem ihre Bar nun nicht mehr existierte. Die Tage würden ihr noch grauer und einsamer vorkommen, als sie es sowieso schon taten. Geräuschvoll ausatmend legte Samantha die Gartenschere weg. Sie betrachtete voller Stolz die schönen Mairosen und richtete sich auf. Eigentlich hatte sie keine Lust stundenlang in der Küche zu stehen um zu kochen. Vielleicht wäre es eine angenehme Idee etwas vom Italiener zu bestellen oder in der Stadt Essen zu gehen. Henry war immer sehr kaputt, wenn er von der Arbeit kam. Er arbeitete mal Früh- und mal Spätschicht. Aber in keinem regelmäßigen Rhythmus. Meist arbeitete er Frühschicht. Samantha wusste nicht was von beidem sie bevorzugen sollte. Sie nahm das Kopftuch ab und schüttelte ihre Mähne aus. In diesem Moment stieß der Postbote das hölzerne Gartentor auf: „Ah! Frau Bentley, ich habe jede Menge Post für Sie. Meine Güte, was haben sie aus diesem Garten gemacht! Herrlich!“ Er strahlte über das ganze Gesicht und Samantha genoss das Lob. Sie streifte die Gummihandschuhe ab: „Haben Sie noch ein wenig Zeit? Ich könnte einen Kaffee kochen…“
„Eigentlich nicht…“, er sah auf die Uhr, „…aber wie könnte ich bei einer Frau wie Ihnen nein sagen.“
Samantha lächelte, dann trat sie durch die gläserne Verandatür ins Wohnzimmer und von dort aus in die offene Küche. Das Haus war wirklich zauberhaft, in einem offenen, Licht durchfluteten Stil gebaut. Schnell stellte Sam die Kaffeemaschine an, holte zwei Tassen, Zucker und Milch und eine Dose mit Gebäck. Sie stellte alles auf ein Tablett und eilte hinaus. Der großzügige, weiße Terrassentisch bot sich dazu an, draußen an der frischen Luft zu essen. Doch Henry bevorzugte den Essplatz im Wohnzimmer. Von daher liebte es Samantha draußen Gäste zu bewirten und der Postbote war ein sehr angenehmer Gast, der immer den neusten Tratsch und Klatsch wusste.
„So!“, sie stellte alles ab und strahlte den Mann an.
„So viel Mühe hätten Sie sich aber nicht machen brauchen, Madame!“
„Oh, doch. Ich habe ja sonst wenig zu tun, seit die Bar geschlossen hat.“
Samantha goss den heißen Kaffee ein und setzte sich.
„Und Sie wollen sie nicht mehr eröffnen?“
Der Postbote rührte in seinem Kaffee, goss reichlich Milch dazu und schaute sie mit seinen wässerigen Augen fragen an. Samantha zögerte. Sie hatte noch nie soweit in die Zukunft gedacht. Erst einmal zählte ihr Leben mit Henry und dann würde sie vielleicht auch heiraten und Kinder bekommen. Eine Familie und eine Bar ließen sich schlecht vereinbaren.
„Wie alt sind Sie, wenn ich fragen darf?“ Der Postbote lehnte sich in seinem Korbsessel zurück und schaute Samantha weiterhin an.
„Neunundzwanzig. Aber ich werde nächsten Monat dreißig.“
„Ich verstehe. Die Familie geht vor, nicht wahr?“
Samantha nickte und spürte trotz des zarten Lächelns einen Druck auf der Brust. Sollte sie ihre Karriere für immer aufgeben? Ihren Job, ihr früheres Leben zurück lassen? Für einen Mann? Sie war immer dazu überzeugt gewesen, das richtige getan zu haben. Schließlich liebte sie Henry und trotzdem… es kam ihr alles so endgültig vor. Sie bekam kalte Füße. Samantha seufzte. Und als ob der Postbote ihre Gedanken gelesen hätte, sagte er: „Das ist eine schwierige Entscheidung, nicht wahr? Früher empfand man das passende Outfit für den Abschlussball oder die Berufswahl als schwierige Entscheidungen. Aber umso älter man wird, umso schwieriger und endgültiger wird es. Es wird nicht leichter, glauben sie mir. Ich bin fünfundfünfzig.“
Samantha nahm einen Schluck ihres Kaffees. Warum war heute nur alles anders als sonst? Wo war ihr Selbstvertrauen, das ihr sagte, dass es schon alles werden würde?
„Wann kommt Henry nach Hause, der alte Knabe? Sollte ich nicht langsam abrücken?“, fragte der Mann mit einem Mal beschwingt.
„Nein, nein. Bei uns bleibt heute die Küche kalt. Wir gehen essen.“
„Gibt es etwas zu feiern?“
Samantha zuckte die Achseln: „Eigentlich nicht.“

*

Als der Postbote gegangen war, ging Samantha ins Haus um zu Duschen und sich für das Essen fertig zu machen. Das Gespräch ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie würde sich ihre perfekte Welt schon aufbauen. Ob mit Familie oder ohne. Da es immer noch sehr heiß war, schlüpfte sie in ein luftiges, hellgrünes Sommerkleid mit bunten Blumen. Dazu steckte sie ihre Haare hoch. In diesem Moment wurde die Haustür aufgeschlossen. Es war Henry.
„Hey, mein Schatz! Wie geht es dir?“
Samantha befestigte ihre letzte Haarklemme und gab ihm einen Kuss: „Oh, ausgezeichnet und dir?“ Sie strahlte, obwohl ihr nicht wirklich danach war.
„Nun ja. Der Tag war anstrengend. Was gibt es zu essen?“
„Ich dachte wir fahren heute mal in die Stadt um etwas zu essen. Ich hatte soviel im Garten zu tun und…“
Sie sah in Henrys müde Augen. Er würde bestimmt keine Lust mehr haben zurück in die Stadt zu fahren. Doch sie täuschte sich.
„Okay. Ich springe nur noch schnell unter die Dusche.“
Samantha war mehr als überrascht von der Antwort ihres Freundes.
„Und das ist wirklich okay für dich?“
„Ja. Klar. Alles, was mein Schatz möchte!“
Er küsste sie noch einmal, dann ging er schnellen Schrittes in das Obergeschoss und schon wenige Minuten später hörte sie das Wasser rauschen. Sie hatte doch das richtige Leben gewählt und sollte die Bar vergessen. Es war perfekt, so wie es eben war. Was machte sie sich Gedanken darüber? Lässt sich von einem Postboten ein Floh ins Ohr setzen! Entschlossen straffte Sam ihre Schultern und grinste in den Spiegel. So könnte es immer sein. Henry kam gut gelaunt die Treppe wieder hinunter. Er krempelte seine Hemdsärmel hoch und strich sich durch die noch nassen, kurzen, dunklen Haare. Sie hatte so ein unverschämtes Glück gehabt, dass sie ihn gefunden hatte.
„Wo möchtest du denn hin?“, fragte er und riss sie damit aus ihren Gedanken.
„Ich weiß nicht. Nichts Großartiges. Vielleicht zum Italiener, wenn es dir recht ist? Ich denke der Australier ist nichts für diesen warmen Tag.“
„Ja, das ist eine gute Idee. Ich fahre schon mal das Auto raus.“ Henry spurtete durch die Tür, während Sam noch ihre Schuhe anzog. Sie lächelte nun auch wieder. Er war so herrlich spontan und unkompliziert.
Wenige Minuten später bogen sie in die Torstraße ein, Henry suchte einen Parkplatz und sie stiegen aus. Es war schon reichlich spät für ein Mittagessen, aber der Italiener kannte sie gut. Er stand gerade auf dem Hausstein des Fachwerkhauses, als Henry und Sam ankamen.
„Ciao! Henry!“, rief er und breitete seine Arme aus.
„Alberto. Wie geht es dir?“
Alberto nahm seinen Freund in den Arm. Er war dein dicklicher, relativ kleiner Mann mit einem schönen, dunklen Schnurrbart. Dann erblickte er Sam.
„Und die Senora ist auch dabei! Samantha!“
Er umarmte auch Sam, dann traten sie ein. Das Restaurant war kühl. Es war angenehm und freundlich, wenn es auch durch die kleinen Fenster und die holzgetäfelten Wände recht dunkel wirkte. Kleine Deckenventilatoren hingen in gleichmäßigen Abständen herab und die Holzsäulen in der Mitte des Raumes waren mit Plastikpflanzen geschmückt.
Alberto brachte die Speisekarten: „Ach, Sam! Wie machst du das nur mit deinem Garten? Er sieht aus wie ein Paradies und hier… Es geht alles ein!“
Er zeigte mit einer großen Geste in den Raum. Samantha lächelte: „Das war in meiner Bar genauso. Da kann man nichts machen, Alberto. Das wenige Licht und der Rauch…“
„Hm.“, grummelte der Koch und nahm dann die Bestellungen auf. Er verschwand in der Küche und da die Bedienungen um die Zeit frei hatten, hatten Henry und Sam Zeit genug den Tag zu bereden.
„Es war… nahezu furchtbar.“, sagte Henry. Er blickte Samantha tief in die Augen.
„Aber erzähl besser erst wie dein Tag war.“
„Nicht sehr aufregend.“, Sam pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht, „Ich meine ich habe im Garten gearbeitet und der Postbote war da. Ansonsten nichts. Aber ich habe noch nicht einmal die Post durchgesehen, fällt mir ein…“
In diesem Moment kam Alberto, servierte Rotwein und Spaghetti und verschwand wieder in der Küche. Er wollte aufräumen und für die Abendschicht alles fertig machen. Der Italiener vertraute seinen Gästen. Sie waren in den letzten Monaten gute Freunde geworden.
Henry schwenkte sein Weinglas.
„Du wolltest mir von deinem Tag erzählen.“, ermunterte ihn Sam und drehte die Spaghetti auf.
„Ja.“ Er lehnte sich etwas vor und blickte Sam genau ins Gesicht.
„Wir kennen uns ja jetzt wirklich schon lange. Länger als ich es in jeder Beziehung bisher ausgehalten habe, auch wenn es im Endeffekt nur vier Monate sind. Ist für mich schon eine kleine Ewigkeit.“
Samantha hörte mitten in der Kaubewegung auf. Das klang nach etwas Ernstem.
„Und deshalb wollte ich dir sagen,…“
Wollte er ihr sagen, dass er sie liebt? Dass er ihre Eltern kennen lernen möchte? Dass er sich von ihr trennen will oder sie sogar heiraten?
„…dass ich dich angelogen habe!“
Mit einem klirren knallte Sams Gabel auf den Teller.
„Was?“, zischte sie und versprühte dabei Tomatensoße über das gesamte weiße Tischtuch. Sie tupfte sich den Mund ab.
„Ich meine: wobei?“
Henry rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. Er lehnte sich zurück und lächelte sie gequält an. Dann faltete er seine Hände und sprach langsam und sachlich weiter.
„Ich arbeite nicht als Bürokaufmann. Ich kam vor vielen Jahren aus Minnesota. M-I-N-N-E-S-O-T-A…“
„Ja, Henry ich bin nicht blöd!“
„Na, auf jeden Fall kam ich aus Minnesota rüber um hier in Deutschland für das CIA einige Fälle zu klären.“
Er sprach leise und bedächtig. Samantha hingegen hatte das Gefühl an seinen Worten zu ersticken.
„Du arbeitest für das CIA?“
„Ja. Ich konnte es dir nicht sagen. Aber nun muss ich es.“
„Aber warum?“ Samantha fühlte sich hilflos wie ein kleines Kind.
„Warum ich es dir sagen muss? Nun ich… seit wir uns kennen habe ich vier minderwertige Fälle geleitet. Drogenschmuggel, Waffenbesitz. Aber diesmal sind wir an einer großen Sache dran. Ich muss heute Abend wieder los. Es geht nicht anders.“
Schwarze Punkte wirbelten vor Samanthas Augen. Die Welt fühlte sich wie in Watte gepackt an und sie fürchtete ohnmächtig zu werden. Henry nahm ihre Hand.
„Samantha…“
Mit einem Ruck zog sie ihre Hand zu sich zurück. Auf einmal war sie ganz klar im Kopf. Sie sortierte ihre Gedanken.
„Aber… wer garantiert mir, dass du aus dieser ‚großen Sache’ heile raus kommst? Wer sagt mir, dass mein Freund immer für mich oder eine Familie da sein kann?“
„Es gibt nie eine Garantie…“
‚Nie’, das Wort schmeckte bitter in Sams Mund.
„Was ist das für eine Sache?“
„Ich kann es nicht sagen.“
„Henry! Dann hör’ damit auf. Ich hab mich immer gewundert wo das viele Geld herkommt. Aber ich brauche das verdammte Geld nicht. Ich brauche dich! Sieh’ zu, dass du da raus kommst.“
„Dafür ist es wohl zu spät. Es tut mir leid, Baby!“
Henry suchte ihren Blickkontakt, aber Samantha starrte auf den Boden. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und hastig sprang sie vom Tisch auf.
„Ich habe keinen Hunger mehr!“
Blind vor Wut und Angst, stolperte sie aus dem Restaurant und blinzelte in das grelle Tageslicht.
Ihre Welt war gerade zerbrochen und die Sonne schien und strahlte egoistisch vom Himmel, als ob nichts geschehen wäre. In diesem Moment hasste sie das Leben.

__________________
Leben ist das, was passiert, während DU eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.

Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Sabrina: 17.08.2008 10:23.

16.08.2008 19:34 Sabrina ist offline E-Mail an Sabrina senden Homepage von Sabrina Beiträge von Sabrina suchen Nehmen Sie Sabrina in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Sabrina in Ihre Kontaktliste ein
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Entschuldige, dass ich nichts zum Text habe, sondern einfach nur eine Frage:
45 Seiten? Welche Schriftgröße? großes Grinsen
Natürlich - Respekt, dass du eine Geschichte fertig zu Papier gebracht hast, aber ... ich bezweifel einfach mal, dass man in 45 Seiten eine gesamte Geschichte erzählen kann - 45 Seiten ist das "Maximum" für eine Kurzgeschichte.

Liebe Grüße
Kerstin

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16.08.2008 20:09 kleine-Araberstute ist offline E-Mail an kleine-Araberstute senden Homepage von kleine-Araberstute Beiträge von kleine-Araberstute suchen Nehmen Sie kleine-Araberstute in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie kleine-Araberstute in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von kleine-Araberstute anzeigen
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RE: Wrong Rabbit Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich finde die Geschichte bis jetzt toll, sehr gut zu lesen, angenehmer, sehr schöner Schreibstil und es macht einfach Lust das zu lesen! Ein paar Fehler...


Zitat:
Original von Sabrina
1.

Das gleißende Frühjahrslicht durchflutete das Blattwerk. Samantha arbeitete im Garten und wischte sich ab und an den Schweiß von der Stirn. Die Sonne stand hoch am Himmel. Die junge Frau schnitt ein paar der frühen Rosen ab und band einen kleinen Strauß daraus. Über ihrem Haar hatte sie ein rotes Tuch geknotete [Bei geknotete ist ein e zu viel (;] und sie trug rosa Gummihandschuhe, die sie vor den widerspenstigen Dornen schützten. Trotz der abgeschnittenen Jeans, des grün-weiß geringeltem T-Shirt und der Blümchenschürze sah sie bezaubernd aus. Tief durchatmend genoss sie die ersten warmen Sonnenstrahlen, bekam Sommersprossen, dass es die wahre Freude war[ ich glaube hier fehlt ein Beistrich] und fand, dass das Leben nicht schöner sein konnte. Gedankenverloren wischte sie eine der roten, langen Haarsträhnen aus ihrer Stirn und verteilte dabei die trockene Blumenerde in ihrem Gesicht. Sie hatte den ganzen Vormittag gearbeitet um die Beete mit Stiefmütterchen und Löwenmäulchen zu bepflanzen, den Rasen zu mähen, die Hecken zurechtzuschneiden und sowieso den ganzen, kleinen Vorstadtgarten auf Vordermann zu bringen. Nun fand sie es an der Zeit, das Essen zu kochen. Eigentlich hatte Samantha nie darauf hingearbeitet eine richtige Hausfrau zu werden. Sie hatte Hotelfachfrau gelernt und in ihrem Beruf tagein und tagaus ihr Bestes gegeben. Wenn ihre Freunde am Wochenende frei hatten, begann für sie erst die richtige Arbeit und wenn ihre Familie an Weihnachten beisammen saß, dann stets ohne die junge Frau. Samantha arbeitete fleißig und reiste um die ganze Welt um schließlich hier in Deutschland zu arbeiten. Als sie genug Geld verdient hatte, erfüllte sich ein Lebenstraum und sie eröffnete ihre eigene, kleine Bar. Die Arbeitszeiten waren natürlich nicht viel angenehmer als im Hotel, jedoch hatte sie ihre Freunde und Familie sowieso schon seit geraumer Zeit aus den Augen verloren. Ihre Familie lebte in den Vereinigten Staaten und ihre Freunde waren auf der Welt verteilt. Niemand stand ihr wirklich nahe, bis sie vor vier Monaten einen Bürokaufmann in der Bar kennen lernte. Es war die berühmte Liebe auf den ersten Blick. Er war Single und dazu noch äußerst nett, erfolgreich und gut aussehend. So kam es, dass sie nach nur einem Monat zusammenzogen. Samanthas Bar hatte seit zwei Monaten geschlossen. Sie brauchte nicht mehr zu arbeiten und genoss ihre Freizeit. Endlich hatte sie genug Zeit ihr Talent als Gärtnerin zu bewiesen, obwohl ihr die Arbeit doch etwas fehlte. Es war ungewohnt für sie. Nichts als ungewohnt. Wenn Henry nachmittags nach Hause kam, war es natürlich äußerst entspannend nicht schon wieder auf dem Sprung zu sein, aber am Morgen gab es oft genug viel zu wenig zu tun. Sie fürchtete sich bereits vor dem Winter, in dem ihre Bar nun nicht mehr existierte. Die Tage würden ihr noch grauer und einsamer vorkommen, als sie es sowieso schon taten. Geräuschvoll ausatmend legte Samantha die Gartenschere weg. Sie betrachtete voller Stolz die schönen Mairosen und richtete sich auf. Eigentlich hatte sie keine Lust stundenlang in der Küche zu stehen um zu kochen. Vielleicht wäre es eine angenehme Idee etwas vom Italiener zu bestellen oder in der Stadt Essen zu gehen. Henry war immer sehr kaputt, wenn er von der Arbeit kam. Er arbeitete mal Früh- und mal Spätschicht. Aber in keinem regelmäßigen Rhythmus. Meist arbeitete er Frühschicht. Samantha wusste nicht was von beidem sie bevorzugen sollte. Sie nahm das Kopftuch ab und schüttelte ihre Mähne aus. In diesem Moment stieß der Postbote das hölzerne Gartentor auf: „Ah! Frau Bentley, ich habe jede Menge Post für Sie. Meine Güte, was haben sie aus diesem Garten gemacht! Herrlich!“ Er strahlte über das ganze Gesicht und Samantha genoss das Lob. Sie streifte die Gummihandschuhe ab: „Haben Sie noch ein wenig Zeit? Ich könnte einen Kaffee kochen…“
„Eigentlich nicht…“, er sah auf die Uhr, „…aber wie könnte ich bei einer Frau wie Ihnen nein sagen.“
Samantha lächelte, dann trat sie durch die gläserne Verandatür ins Wohnzimmer und von dort aus in die offene Küche. Das Haus war wirklich zauberhaft, in einem offenen, Licht durchfluteten Stil gebaut. Schnell stellte Sam die Kaffeemaschine an, holte zwei Tassen, Zucker und Milch und eine Dose mit Gebäck. Sie stellte alles auf ein Tablett und eilte hinaus. Der großzügige, weiße Terrassentisch bot sich dazu an, draußen an der frischen Luft zu essen. Doch Henry bevorzugte den Essplatz im Wohnzimmer. Von daher liebte es Samantha draußen Gäste zu bewirten und der Postbote war ein sehr angenehmer Gast, der immer den neusten Tratsch und Klatsch wusste.
„So!“, sie stellte alles ab und strahlte den Mann an.
„So viel Mühe hätten Sie sich aber nicht machen brauchen, Madame!“
„Oh, doch. Ich habe ja sonst wenig zu tun, seit die Bar geschlossen hat.“
Samantha goss den heißen Kaffee ein und setzte sich.
„Und Sie wollen sie nicht mehr eröffnen?“
Der Postbote rührte in seinem Kaffee, goss reichlich Milch dazu und schaute sie mit seinen wässerigen Augen fragen an. Samantha zögerte. Sie hatte noch nie soweit in die Zukunft gedacht. Erst einmal zählte ihr Leben mit Henry und dann würde sie vielleicht auch heiraten und Kinder bekommen. Eine Familie und eine Bar ließen sich schlecht vereinbaren.
„Wie alt sind Sie, wenn ich fragen darf?“ Der Postbote lehnte sich in seinem Korbsessel zurück und schaute Samantha weiterhin an.
„Neunundzwanzig. Aber ich werde nächsten Monat dreißig.“
„Ich verstehe. Die Familie geht vor, nicht wahr?“
Samantha nickte und spürte trotz des zarten Lächelns einen Druck auf der Brust. Sollte sie ihre Karriere für immer aufgeben? Ihren Job, ihr früheres Leben zurück lassen? Für einen Mann? Sie war immer dazu überzeugt gewesen, das richtige getan zu haben. Schließlich liebte sie Henry und trotzdem… es kam ihr alles so endgültig vor. Sie bekam kalte Füße. Samantha seufzte. Und als ob der Postbote ihre Gedanken gelesen hätte, sagte er: „Das ist eine schwierige Entscheidung, nicht wahr? Früher empfand man das passende Outfit für den Abschlussball oder die Berufswahl als schwierige Entscheidungen. Aber umso älter man wird, umso schwieriger und endgültiger wird es. Es wird nicht leichter, glauben sie mir. Ich bin fünfundfünfzig.“
Samantha nahm einen Schluck ihres Kaffees. Warum war heute nur alles anders als sonst? Wo war ihr Selbstvertrauen, das ihr sagte, dass es schon alles werden würde?
„Wann kommt Henry nach Hause, der alte Knabe? Sollte ich nicht langsam abrücken?“, fragte der Mann mit einem Mal beschwingt.
„Nein, nein. Bei uns bleibt heute die Küche kalt. Wir gehen essen.“
„Gibt es etwas zu feiern?“
Samantha zuckte die Achseln: „Eigentlich nicht.“

*

Als der Postbote gegangen war, ging Samantha ins Haus um zu Duschen und sich für das Essen fertig zu machen. Das Gespräch ging ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie würde sich ihre perfekte Welt schon aufbauen. Ob mit Familie oder ohne. Da es immer noch sehr heiß war, schlüpfte sie in ein luftiges [hier fehlt ein Beistrich] hellgrünes Sommerkleid mit bunten Blumen. Dazu steckte sie ihre Haare hoch. In diesem Moment wurde die Haustür aufgeschlossen. Es war Henry.
„Hey, mein Schatz! Wie geht es dir?“
Samantha befestigte ihre letzte Haarklemme und gab ihm einen Kuss: „Oh, ausgezeichnet und dir?“ Sie strahlte, obwohl ihr nicht wirklich danach war.
„Nun ja. Der Tag war anstrengend. Was gibt es zu essen?“
„Ich dachte wir fahren heute mal in die Stadt um etwas zu essen. Ich hatte soviel im Garten zu tun und…“
Sie sah in Henrys müde Augen. Er würde bestimmt keine Lust mehr haben zurück in die Stadt zu fahren. Doch sie täuschte sich.
„Okay. Ich springe nur noch schnell unter die Dusche.“
Samantha war mehr als überrascht von der Antwort ihres Freundes.
„Und das ist wirklich okay für dich?“
„Ja. Klar. Alles, was mein Schatz möchte!“
Er küsste sie noch einmal, dann ging er schnellen Schrittes in das Obergeschoss und schon wenige Minuten später hörte sie das Wasser rauschen. Sie hatte doch das richtige Leben gewählt und sollte die Bar vergessen. Es war perfekt, so wie es eben war. Was machte sie sich Gedanken darüber? Lässt sich von einem Postboten ein Floh ins Ohr setzen! Entschlossen straffte Sam ihre Schultern und grinste in den Spiegel. So könnte es immer sein. Henry kam gut gelaunt die Treppe wieder hinunter. Er krempelte seine Hemdsärmel hoch und strich sich durch die noch nassen, kurzen, dunklen Haare. Sie hatte so ein unverschämtes Glück gehabt, dass sie ihn gefunden hatte.
„Wo möchtest du denn hin?“, fragte er und riss sie damit aus ihren Gedanken.
„Ich weiß nicht. Nichts Großartiges. Vielleicht zum Italiener, wenn es dir recht ist? Ich denke der Australier ist nichts für diesen warmen Tag.“
„Ja, das ist eine gute Idee. Ich fahre schon mal das Auto raus.“ Henry spurtete durch die Tür, während Sam noch ihre Schuhe anzog. Sie lächelte nun auch wieder. Er war so herrlich spontan und unkompliziert.
Wenige Minuten später bogen sie in die Torstraße ein, Henry suchte einen Parkplatz und sie stiegen aus. Es war schon reichlich spät für ein Mittagessen, aber der Italiener kannte sie gut. Er stand gerade auf dem Hausstein des Fachwerkhauses, als Henry und Sam ankamen.
„Ciao! Henry!“, rief er und breitete seine Arme aus.
„Alberto. Wie geht es dir?“
Alberto nahm seinen Freund in den Arm. Er war dein dicklicher, relativ kleiner Mann mit einem schönen, dunklen Schnurrbart. Dann erblickte er Sam.
„Und die Senora ist auch dabei! Samantha!“
Er umarmte auch Sam, dann traten sie ein. Das Restaurant war kühl. Es war angenehm und freundlich, wenn es auch durch die kleinen Fenster und die holzgetäfelten Wände recht dunkel wirkte. Kleine Deckenventilatoren hingen in gleichmäßigen Abständen herab und die Holzsäulen in der Mitte des Raumes waren mit Plastikpflanzen geschmückt.
Alberto brachte die Speisekarten: „Ach, Sam! Wie machst du das nur mit deinem Garten? Er sieht aus wie ein Paradies und hier… Es geht alles ein!“
Er zeigte mit einer großen Geste in den Raum. Samantha lächelte: „Das war in meiner Bar genauso. Da kann man nichts machen, Alberto. Das wenige Licht und der Rauch…“
„Hm.“, grummelte der Koch und nahm dann die Bestellungen auf. Er verschwand in der Küche und da die Bedienungen um die Zeit frei hatten, hatten Henry und Sam Zeit genug den Tag zu bereden.
„Es war… nahezu furchtbar.“, sagte Henry. Er blickte Samantha tief in die Augen.
„Aber erzähl besser erst wie dein Tag war.“
„Nicht sehr aufregend.“, Sam pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht, „Ich meine ich habe im Garten gearbeitet und der Postbote war da. Ansonsten nichts. Aber ich habe noch nicht einmal die Post durchgesehen, fällt mir ein…“
In diesem Moment kam Alberto, servierte Rotwein und Spaghetti und verschwand wieder in der Küche. Er wollte aufräumen und für die Abendschicht alles fertig machen. Der Italiener vertraute seinen Gästen. Sie waren in den letzten Monaten gute Freunde geworden.
Henry schwenkte sein Weinglas.
„Du wolltest mir von deinem Tag erzählen.“, ermunterte ihn Sam und drehte die Spaghetti auf.
„Ja.“ Er lehnte sich etwas vor und blickte Sam genau ins Gesicht.
„Wir kennen uns ja jetzt wirklich schon lange. Länger als ich es in jeder Beziehung bisher ausgehalten habe, auch wenn es im Enddefekt [Enddefekt? meinst wohl Endeffekt oder? XD] nur vier Monate sind. Ist für mich schon eine kleine Ewigkeit.“
Samantha hörte mitten in der Kaubewegung auf. Das klang nach etwas Ernstem.
„Und deshalb wollte ich dir sagen,…“
Wollte er ihr sagen, dass er sie liebt? Dass er ihre Eltern kennen lernen möchte? Dass er sich von ihr trennen will oder sie sogar heiraten?
„…dass ich dich angelogen habe!“
Mit einem klirren knallte Sams Gabel auf den Teller?[das Fragezeichen ist hier wohl ein bisschen unpassend xD ;p]
„Was?“, zischte sie und versprühte dabei Tomatensoße über das gesamte weiße Tischtuch. Sie tupfte sich den Mund ab.
„Ich meine: wobei?“
Henry rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. Er lehnte sich zurück und lächelte sie gequält an. Dann faltete er seine Hände und sprach langsam und sachlich weiter.
„Ich arbeite nicht als Bürokaufmann. Ich kam vor vielen Jahren aus Minnesota. M-I-N-N-E-S-O-T-A…“
„Ja, Henry ich bin nicht blöd!“
„Na, auf jeden Fall kam ich aus Minnesota rüber um hier in Deutschland für das CIA einige Fälle zu klären.“
Er sprach leise und bedächtig. Samantha hingegen hatte das Gefühl an seinen Worten zu ersticken.
„Du arbeitest für das CIA?“
„Ja. Ich konnte es dir nicht sagen. Aber nun muss ich es.“
„Aber warum?“ Samantha fühlte sich hilflos wie ein kleines Kind.
„Warum ich es dir sagen muss? Nun ich… seit wir uns kennen habe ich vier minderwertige Fälle geleitet. Drogenschmuggel, Waffenbesitz. Aber diesmal sind wir an einer großen Sache dran. Ich muss heute Abend wieder los. Es geht nicht anders.“
Schwarze Punkte wirbelten vor Samanthas Augen. Die Welt fühlte sich wie in Watte gepackt an und sie fürchtete ohnmächtig zu werden. Henry nahm ihre Hand.
„Samantha…“
Mit einem Ruck zog sie ihre Hand zu sich zurück. Auf einmal war sie ganz klar im Kopf. Sie sortierte ihre Gedanken.
„Aber… wer garantiert mir, dass du aus dieser ‚großen Sache’ heile raus kommst? Wer sagt mir, dass mein Freund immer für mich oder eine Familie da sein kann?“
„Es gibt nie eine Garantie…“
‚Nie’, das Wort schmeckte bitter in Sams Mund.
„Was ist das für eine Sache?“
„Ich kann es nicht sagen.“
„Henry! Dann hör’ damit auf. Ich hab mich immer gewundert wo das viele Geld herkommt. Aber ich brauche das verdammte Geld nicht. Ich brauche dich! Sieh’ zu, dass du da raus kommst.“
„Dafür ist es wohl zu spät. Es tut mir leid, Baby!“
Henry suchte ihren Blickkontakt, aber Samantha starrte auf den Boden. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und hastig sprang sie vom Tisch auf.
„Ich habe keinen Hunger mehr!“
Blind vor Wut und Angst, stolperte sie aus dem Restaurant und blinzelte in das grelle Tageslicht.
Ihre Welt war gerade zerbrochen und die Sonne schien und strahlte egoistisch vom Himmel, als ob nichts geschehen wäre. In diesem Moment hasste sie das Leben.


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16.08.2008 20:18 heartie ist offline E-Mail an heartie senden Beiträge von heartie suchen Nehmen Sie heartie in Ihre Freundesliste auf
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Jeder muss wohl selbst wissen ob man in 45 Seiten eine Geschichte erzählen kann. Schriftgröße ist Times New Roman und 12. Es ist irgendwo auch noch eine Kurzgeschichte.

Danke für die Korrektur, ich werde es berichtigen.

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Zitat:
Original von Sabrina
Jeder muss wohl selbst wissen ob man in 45 Seiten eine Geschichte erzählen kann. Schriftgröße ist Times New Roman und 12. Es ist irgendwo auch noch eine Kurzgeschichte.


Kurz. Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten - es hat mich nur so interessiert. Weil es eben so kurz ist, ichkann mir das gar nicht vorstellen großes Grinsen

Und dann sag ich noch etwas zum Text, den ich nur angelesen habe, weil ich ziemlich müde bin und eigentlich noch nicht einmal mehr zum Lesen genug Motivation habe, geschweige denn zum Kritisieren:
Du verwendest meist das gleiche Schema (jaja, denk ich mir jetzt: Kerstin, jetzt tönst du hier aber groß rum, machst du doch selbst auch in 90% der Fälle ... #hust# Aber nur, weil ich es selbst mache, heißt das nicht, dass ich es als Leser nicht bemerke - und bei deinem Text bin ich nicht Autor sondern Leser ... äh Leserin xD). Du verwendest Subjekt Prädikat Objekt - und das ziemlich oft hintereinander. Es wirkt eintönig und schnell langweilig.

Mehr schaff ich heute nicht großes Grinsen Mein Hirn hat keinen Bock mehr. Vielleicht morgen mehr großes Grinsen :d

Liebe Grüße
Kerstin

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Jeder muss wohl selbst wissen ob man in 45 Seiten eine Geschichte erzählen kann. Schriftgröße ist Times New Roman und 12. Es ist irgendwo auch noch eine Kurzgeschichte.


Kurz. Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten - es hat mich nur so interessiert. Weil es eben so kurz ist, ichkann mir das gar nicht vorstellen großes Grinsen


Nur weil du eine Seite brauchst, um zwei Minuten zu beschreiben, geht das uns anderen nicht auch unbedingt so...
xD

Ich habe es geschafft, nicht mehr als 5 Seiten mit einem Prolog und zwei Kapiteln zu füllen. Ein Roman kann auch kurz sein.
Du denkst immer zu viel an die theoretischen Maßstäbe. Von wegen... blah... eine Kurzgeschichte braucht eine Wende und sowieso... Unsinn. Wir sind Künstler. Maßstäbe sind für die Dummen. Kreatives Chaos ist für uns.
Wenn sie sagt, sie schreibt eine Geschichte oder einen "Kurz-Roman" über 45 Seiten, dann sollten wir ihr das auch erstmal glauben, solange wir den Text nicht gelesen haben und uns ein Urteil darüber erlauben können. ^^
Und wenn ein Text 45 DIN-A4-Seiten umfasst, ist das für mich keine Short Story mehr, weil sie nicht kurz ist. xD
Gute Texte hängen nciht von der Länge ab, das weißt du doch.
Ich zum Beispiel hab keinen sehr seitenfüllenden Schreibstil - ganz im Gegenteil. Selbstverständlich kannst du eine ganze Geschichte auf 45 Seiten erzählen. Es kommt auf die Geschichte an - lieber kurz und spannend als ewig lang und lang-weilig. ^^

Okay, genug meine Verlobte angemeckert. +hust+
Ich liebe dich trotzdem. fröhlich

***

Text angelesen. zu müde zum Weiterlesen, andermal weitermachen, dann Meinung sagen. fröhlich

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Jeder muss wohl selbst wissen ob man in 45 Seiten eine Geschichte erzählen kann. Schriftgröße ist Times New Roman und 12. Es ist irgendwo auch noch eine Kurzgeschichte.


Kurz. Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten - es hat mich nur so interessiert. Weil es eben so kurz ist, ichkann mir das gar nicht vorstellen großes Grinsen


Nur weil du eine Seite brauchst, um zwei Minuten zu beschreiben, geht das uns anderen nicht auch unbedingt so...
xD

Ich habe es geschafft, nicht mehr als 5 Seiten mit einem Prolog und zwei Kapiteln zu füllen. Ein Roman kann auch kurz sein.
Du denkst immer zu viel an die theoretischen Maßstäbe. Von wegen... blah... eine Kurzgeschichte braucht eine Wende und sowieso... Unsinn. Wir sind Künstler. Maßstäbe sind für die Dummen. Kreatives Chaos ist für uns.
Wenn sie sagt, sie schreibt eine Geschichte oder einen "Kurz-Roman" über 45 Seiten, dann sollten wir ihr das auch erstmal glauben, solange wir den Text nicht gelesen haben und uns ein Urteil darüber erlauben können. ^^
Und wenn ein Text 45 DIN-A4-Seiten umfasst, ist das für mich keine Short Story mehr, weil sie nicht kurz ist. xD
Gute Texte hängen nciht von der Länge ab, das weißt du doch.
Ich zum Beispiel hab keinen sehr seitenfüllenden Schreibstil - ganz im Gegenteil. Selbstverständlich kannst du eine ganze Geschichte auf 45 Seiten erzählen. Es kommt auf die Geschichte an - lieber kurz und spannend als ewig lang und lang-weilig. ^^

Okay, genug meine Verlobte angemeckert. +hust+
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Ich habe nirgends gesagt, dass ich bezweifel, dass das ein Roman ist, Schatz. Alles, was ich gesagt habe, ist, dass er kurz ist - und da kann mir doch wohl kaum einer widersprechen, oder?
& ich bin auch kein Maßstab-Freak. Wäre ich einer, dann würde ich keine Geschichten schreiben, sondern mathematische Gleichungen lösen #hust# Aber schon an meiner Mathenote merkt man, dass ich das nicht sehr gerne tue - um genau zu sein gar nicht großes Grinsen großes Grinsen
Es wundert mich einfach nur. Und ich habe auch nicht gesagt, dass es deswegen schlecht ist. Ganz im Gegenteil - es kann auch sehr erfrischend sein. Nur wenn ich daran denke, dass mir jemand sagen würde: Hey, schreib mal deinen Cavien (oder Feelings collide, Schatz, Stell dir das mal vor!!!) so kurz, dass es nur 45 Seiten beinhaltet, ich würd's nicht schaffen. Es kommt eben immer auf die Geschichte an, ich würd's nicht schaffen, weil ich gerne genau erzähle. Teilweise zu genau, Schatz, das weiß ich großes Grinsen Aber stell dir mal vor, du müsstest deinen Elias und sein Unglück auf 22,5 Seiten quetschen ... Ich fang schon an zu weinen, wenn ich nur dran denke großes Grinsen
Ich erlaube mir auch kein Urteil - ich bin einfach nur erstaunt. Und neugierig. Ich werd's morgen auf jeden Fall lesen.


Puh. Das waren jetzt bestimmt 300 Zeichen, die ich getippt habe. Nicht verwirrt sein, wenn ich Müll geschrieben habe ... ich brauch einen Kaffee xD

Liebe Grüße
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Kurz. Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten - es hat mich nur so interessiert. Weil es eben so kurz ist, ichkann mir das gar nicht vorstellen großes Grinsen


Nur weil du eine Seite brauchst, um zwei Minuten zu beschreiben, geht das uns anderen nicht auch unbedingt so...
xD

Ich habe es geschafft, nicht mehr als 5 Seiten mit einem Prolog und zwei Kapiteln zu füllen. Ein Roman kann auch kurz sein.
Du denkst immer zu viel an die theoretischen Maßstäbe. Von wegen... blah... eine Kurzgeschichte braucht eine Wende und sowieso... Unsinn. Wir sind Künstler. Maßstäbe sind für die Dummen. Kreatives Chaos ist für uns.
Wenn sie sagt, sie schreibt eine Geschichte oder einen "Kurz-Roman" über 45 Seiten, dann sollten wir ihr das auch erstmal glauben, solange wir den Text nicht gelesen haben und uns ein Urteil darüber erlauben können. ^^
Und wenn ein Text 45 DIN-A4-Seiten umfasst, ist das für mich keine Short Story mehr, weil sie nicht kurz ist. xD
Gute Texte hängen nciht von der Länge ab, das weißt du doch.
Ich zum Beispiel hab keinen sehr seitenfüllenden Schreibstil - ganz im Gegenteil. Selbstverständlich kannst du eine ganze Geschichte auf 45 Seiten erzählen. Es kommt auf die Geschichte an - lieber kurz und spannend als ewig lang und lang-weilig. ^^

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Ich habe nirgends gesagt, dass ich bezweifel, dass das ein Roman ist, Schatz. Alles, was ich gesagt habe, ist, dass er kurz ist - und da kann mir doch wohl kaum einer widersprechen, oder?
& ich bin auch kein Maßstab-Freak. Wäre ich einer, dann würde ich keine Geschichten schreiben, sondern mathematische Gleichungen lösen #hust# Aber schon an meiner Mathenote merkt man, dass ich das nicht sehr gerne tue - um genau zu sein gar nicht großes Grinsen großes Grinsen
Es wundert mich einfach nur. Und ich habe auch nicht gesagt, dass es deswegen schlecht ist. Ganz im Gegenteil - es kann auch sehr erfrischend sein. Nur wenn ich daran denke, dass mir jemand sagen würde: Hey, schreib mal deinen Cavien (oder Feelings collide, Schatz, Stell dir das mal vor!!!) so kurz, dass es nur 45 Seiten beinhaltet, ich würd's nicht schaffen. Es kommt eben immer auf die Geschichte an, ich würd's nicht schaffen, weil ich gerne genau erzähle. Teilweise zu genau, Schatz, das weiß ich großes Grinsen Aber stell dir mal vor, du müsstest deinen Elias und sein Unglück auf 22,5 Seiten quetschen ... Ich fang schon an zu weinen, wenn ich nur dran denke großes Grinsen
Ich erlaube mir auch kein Urteil - ich bin einfach nur erstaunt. Und neugierig. Ich werd's morgen auf jeden Fall lesen.


Puh. Das waren jetzt bestimmt 300 Zeichen, die ich getippt habe. Nicht verwirrt sein, wenn ich Müll geschrieben habe ... ich brauch einen Kaffee xD

Liebe Grüße
Kerstin


+hust+
Ich hab gerade in deinem Titel statt "still looking for my Edward" "still cooking Edward" gelesen. xD
Das mal nur so nebenbei.

Okay, ich hab auch Müll gelabert. +auch kaffee brauch+ Ich hab wenig Schlaf hinter mir (dankeschön, lieber Vollmond -_________-), sei nachsichtig. ^^ Musste mich nur grad dazu äußern... +wirr+ Weiß´selbst nicht mehr, wieso. +blinzel+
xD
Leib dich. <3

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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Wuschel: 16.08.2008 21:29.

16.08.2008 21:28 Wuschel ist offline Homepage von Wuschel Beiträge von Wuschel suchen Nehmen Sie Wuschel in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Wuschel in Ihre Kontaktliste ein
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Ich habe tatsächlich nicht unbedingt einen ausgeprägten Sinn für Details. Ehrlich gesagt, bin ich ziemlich stolz auf mich, dieses Ding beendet zu haben *hust*. Es ist tatsächlich nach 11 Jahren Schreiben aus Spaß an der Freude, die erste Geschichte, die ich beendet habe. Deshalb musste ich sie wohl auch so schnell runterschreiben. Vielleicht kommt noch mal was Längeres, wenn mich nicht vorher die Lust verlässt... großes Grinsen

Hier erst einmal Kapitel 2:



2.

Henry hatte sie trotz allem nach Hause gefahren. Sie konnte ja nicht fahren. Sie hatte es nie gebraucht. Ihre Arbeitgeber hatten immer gedacht, sie könne es, aber das war eine kleine Lüge. Nicht so eine Lebenslüge, wie Henrys. Samantha saß auf dem Beifahrersitz, wartete bis Henry ausgestiegen war, stieg dann selbst aus und würdigte ihn keines Blickes. Lässig knallte sie die Autotür zu und ging ins Haus. Sollte er doch heute Abend verschwinden. Sie wusste eh nicht, was er noch hier zu suchen hatte. Wahrscheinlich hatte er ihr noch mehr vorgespielt und vergnügte sich heute Abend mit Prostituierten. Der Gedanke ekelte sie an. Sie schüttelte sich und holte ihr Bettzeug aus dem Schlafzimmer. Bis auf weiteres würde sie im Gästezimmer wohnen.
„Was machst du da?“, bellte Henry herrisch. Auf einmal schien neue Seite aus ihm gebrochen zu sein.
„Ich ziehe um.“
Doch sofort wurde Henrys Blick wieder ganz weich.
„Sam. Ich liebe dich doch trotzdem. Ich passe auf mich auf.“
Doch Samantha hörte ihm gar nicht zu. Trotzig schloss sie dir Tür hinter sich ab.

*

Immer wieder schaute sie auf die Uhr. Es waren gute zwei Stunden vergangen, doch für Samantha fühlte es sich an, als wäre schon längst Nacht, da hörte sie wie Henry die Treppe hinaufkam.
„Ich werde jetzt gehen. Mach’s gut. Wir sehen uns.“, rief er durch die Tür.
Samantha erwiderte nichts. Als sie die Haustür zuschlagen hörte, biss sie in ihr Kopfkissen und begann zu schreien. Sie plagten die Gewissensbisse und diese unvorstellbare Wut. Konnte sie es sich überhaupt noch vorstellen weiter mit Henry zusammen zu leben? Es klang kindisch, aber in gewisser Weise fehlte ihr auch die Zeit. Sie hörte ihre biologische Uhr bereits so laut ticken wie den Big Ben. Wie konnte sie einem Mann vor dem Altar ewige Treue schwören, wenn er sie schon in solchen Dingen belog? Samantha richtete sich auf und atmete aus. Es war still im Haus. Schnell band sie sich einen Pferdeschwanz und ging barfüßig die Holztreppe hinunter. Sie schlich in die Küche, als würde sie in ihr eigenes Haus einbrechen und kochte sich einen Kakao. Ein Kaffee würde ihre Nerven nicht unbedingt beruhigen. Sie setzte sich an die Essecke im Wohnzimmer und schaute hinaus in den Garten. Es war noch immer hell und sie konnte ihr Werk in aller Ruhe betrachten. Am Morgen war noch alles in bester Ordnung gewesen. Sie schüttelte den Kopf und stand auf um die Milch vom Herd zu nehmen. Niemals hätte sie sich erträumt so hinters Licht geführt zu werden. Wie konnte sie sich von diesem Mann täuschen lassen? In aller Ruhe rührte sie ihr Kakaopulver ein. Worauf wartete sie? Sollte sie nicht besser gehen? Doch dann fiel ihr Blick auf die Fotos auf dem Kaminsims. Ein lächelndes Paar, ein Quatsch machendes Paar, ein Paar in der Hängematte, eins mit riesigen Sonnenbrillen am Strand von Saint Tropez. Das perfekte Paar. Sie und Henry. Samantha nahm ihren Kakao mit an den Tisch und suchte die große Kiste mit den Fotos. Henry war ein begnadeter Hobbyfotograf und wann immer sich die Gelegenheit bot, schoss er ein Foto. Sein Lieblingsmotiv war dabei in den letzten Monaten immer Samantha gewesen. Selbst als sie noch hinter der Theke stand und Cocktails mixte. Sie blätterte schnell die Fotos durch, dann stützte sie ihren Kopf in die Hände und schaute in die Landschaft hinaus. Was sollte sie bloß tun? Sie hatte niemanden, die sie um Rat fragen konnte. Henry war ihre einzige Vertrauensperson gewesen. Eine große Müdigkeit überkam sie. Sie wollte nur für einen Moment die Augen schließen und alles ruhen lassen. Mit größter Anstrengung schleppte sich Samantha zur weißen Designercoach, legte sich hin und war in nächster Sekunde bereits eingeschlafen.

*

Samantha blinzelte. Ihr Kopf fühlte sich schwer an. Wie lange hatte sie geschlafen? Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es bereits zwei Uhr morgens war. Langsam stand sie auf und versuchte ihre Gedanken zu sortieren und ihre momentane Situation zu verstehen. Draußen war es stockfinster. Samantha stand auf und schloss das Fenster, denn der Wind hatte sich aufgemacht. Anschließend ging sie hoch in den ersten Stock. Henry müsste längst zurück sein von seiner geheimen Mission. Sie klopfte an die Tür des Schlafzimmers.
„Henry? Henry, wach auf!“
Es rührte sich nichts.
„Henry, jetzt sei nicht sauer!“
Samantha legte ihre Hand auf den Türgriff. Zu ihrem Erstaunen war die Tür nicht abgeschlossen. Sie machte Licht, doch das Zimmer war leer. Das Bett unbenutzt. Henry war also nicht zurück gekehrt. Plötzlich überkam Sam eine beklemmende Angst. Unruhig lief sie im Raum auf und ab. Und wenn ihm doch etwas zugestoßen war? Sie nahm das Telefon und wählte seine Handynummer.
„Der von Ihnen gewünschte Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar…“, leierte das Band. Zitternd ließ sich Sam auf das Bett fallen. In ihrer Not wählte sie die Nummer von der netten Nachbarin Maggie, die eigentlich Magdalena hieß. Sie war ein junges Mädchen und Samantha wusste, dass sie freitags immer bis spät in die Nacht wach blieb. Es läutete viermal, bis jemand abnahm.
„Ja?“
„Maggie? Hier ist Sam. Samantha. Ich… Henry kommt einfach nicht nach Hause und ich weiß nicht was ich machen soll und…“
„Jetzt beruhig dich erstmal. Du bist ja vollkommen aufgelöst. Soll ich vielleicht zu dir kommen?“
„Ja.“
„Okay, ich bin gleich da.“
Samantha hörte das Knacken in der Leitung. Maggie hatte aufgelegt. Ein schneller Blick zum Spiegel verriet ihr, dass ihr Aussehen noch schlimmer war, als zunächst befürchtet. Ihre Augen waren aufgequollen, ihre Haare standen wie in Flammen um ihren Kopf und sie war leichenfahl. Im nächsten Moment klingelte es bereits. Maggie stand in Jeans und T-Shirt vor ihrer Tür, als hätte sie nie etwas anderes nachts getan. Sam dankte ihr überschwänglich und bot an, einen Tee zu kochen.
„Es ist sicher nur halb so schlimm!“, versicherte Maggie, „Vielleicht hat er eine alte Bekannte getroffen und ist mit ihr was trinken. Diese Männer! Er ist bestimmt versackt.“
Samantha lächelte gequält. Maggie war eine gute Seele und so jung. Sie war noch in der Ausbildung und dachte sicherlich niemals an ein Unglück. Für sie war die Welt noch ebenso blumig und schon, wie sie für Sam noch am Morgen gewesen war.
„Es tut mir leid, dass ich dich belästigt habe.“
„Ach, komm. Dieses große Haus allein – da hätte ich auch Angst.“
Die beiden Frauen saßen noch lange am Tisch, spielten langweilige Kartenspiele und lauschten dem Ticken der Uhr. Maggie versuchte ihre Nachbarin so gut es geht abzulenken, doch natürlich wurde es dadurch nicht wesentlich besser. Nachdem die Uhr schon längst drei angezeigt hatte, begann Maggie zu gähnen.
„Hey, Sam. Entschuldige, aber ich bin furchtbar müde und ich wollte morgen eigentlich früh raus, weil ich mich noch mit Gregor treffe…“
„Ja, ist schon in Ordnung. Ich verstehe das. Ich bringe dich noch zur Tür.“
Samantha öffnete die Tür, umarmte ihre Bekannte und wünschte ihr eine gute Nacht. Der Wind pfiff um die Häuser und sie fröstelte.
„Das wird schon. Mach dir nicht zu viele Gedanken!“, sagte Maggie und lächelte aufmunternd. Gerade, als sie sich abwendete um heim zu gehen, klingelte das Telefon…

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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Sabrina: 17.08.2008 10:22.

17.08.2008 10:19 Sabrina ist offline E-Mail an Sabrina senden Homepage von Sabrina Beiträge von Sabrina suchen Nehmen Sie Sabrina in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Sabrina in Ihre Kontaktliste ein
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Ich mag deinen Stil total! Bis auf wenige Ausnahmen lese ich nur selten am Computer lange Texte - aber deine lese ich in einem durch und mit voller Aufmerksamkeit. Irgendwas an deiner Art zu schreiben fesselt mich richtig - aber AAAAAH wie kannst du nur an so einer Stelle aufhören? :-O Richtig unfair ist das, also husch, husch! und mach den nächsten Teil rein!!

( an Fehlern ist mir nur aufgefallen, dass du einmal "Kaminsims" geschrieben hast, schriebt man Kamin oder Karmin? Bin mir nicht sicher :~ ... )

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I solemnly pledge to consecrate my life to the service of humanity.

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von heartie: 17.08.2008 17:32.

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RE: Wrong Rabbit Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

So, ich habe es versprochen, dass ich mich mal an eine Kritik setze Augenzwinkern


Zitat:
Wrong Rabbit

Titel. Englisch. Verstehe ich zwar nicht (ich weiß gar nicht - sagt man im englischen tatsächlich "wrong rabbit"? o.o" #wuschel fragend anguck#)

Okay, machen wir uns doch mal ans lesen Augenzwinkern

Zitat:
Das gleißende Frühjahrslicht durchflutete das Blattwerk. Samantha arbeitete im Garten und wischte sich ab und an den Schweiß von der Stirn. Die Sonne stand hoch am Himmel. Die junge Frau schnitt ein paar der frühen Rosen ab und band einen kleinen Strauß daraus.

Fällt dir etwas auf? Subjekt - Prädikat - Objekt. Eintönig.

Zitat:
Über ihrem Haar hatte sie ein rotes Tuch geknotet und sie trug rosa Gummihandschuhe, die sie vor den widerspenstigen Dornen schützten. Trotz der abgeschnittenen Jeans, des grün-weiß geringeltem T-Shirt und der Blümchenschürze sah sie bezaubernd aus.

Für mich kein gelungener Anfang. Ein Anfang soll Fragen aufwerfen. Er muss den Leser gefangen nehmen. Man muss sich fragen: was ist da los? Was wird passieren? nicht, welche Farbe ihre Gummihandschuhe haben ... Pack die Beschreibung verteilt in den Text weiter unten, nachdem du einen "Catcher" hattest, der den Leser an die Geschichte bindet. Die Geschichte hält überhaupt keine Spannung bis jetzt.
Außerdem: sieht "bezaubernd" aus? o.o" Für jeden ist das etwas anderes. Das ist ja fast so schlimm, als wenn du sagen würdest "sieht wunderschön aus" - sieht lebendig aus, sieht wasweißichaus.

Zitat:

Tief durchatmend genoss sie die ersten warmen Sonnenstrahlen, bekam Sommersprossen, dass es die wahre Freude war und fand, dass das Leben nicht schöner sein konnte.

siehe bezaubernd ...

Zitat:
Gedankenverloren wischte sie eine der roten, langen Haarsträhnen aus ihrer Stirn und verteilte dabei die trockene Blumenerde in ihrem Gesicht.

Siehst du. Für mich gehört zu bezaubernd schwarzes Haar - jetzt hat sie plötzlich Rote. Das meine ich. Außerdem fängst du wieder mit einem Adjektiv an.

& ab hier habe ich keine Lust mehr. Einfach aus dem Grund, wie ich oben sagte - es hält keine Spannung bereit. Hätte ich das Ganze jetzt ausgedruckt vor mir, als Buch, hätte ich womöglich sogar Geld dafür bezahlt, würde ich vielleicht weiterlesen. Nicht aber im Internet, wo Lesen an sich anstrengend ist & ein Text gut sein sollte, damit ich Lust habe, ihn trotz der Tatsache, dass er am Bildschirm ist, zu lesen.

Ich würde dir einfach raten, den Anfang dringend zu überarbeiten.

Liebe Grüße

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17.08.2008 18:09 kleine-Araberstute ist offline E-Mail an kleine-Araberstute senden Homepage von kleine-Araberstute Beiträge von kleine-Araberstute suchen Nehmen Sie kleine-Araberstute in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie kleine-Araberstute in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von kleine-Araberstute anzeigen
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Okay, ehrlich Mal? Nur weil DIR was nicht gefällt, musst du noch lange nicht jemandem dringend das zu ändern raten. Mir gefällt der Stil und auch der Anfang, und ich bin keineswegs ein leicht zufriedenzustellender Leser, wenn du das jetzt denkst.
Sie bringt eine gewisse Atmosphäre rüber, als ich die Geschichte angefangen zu lesen habe musste ich ein wenig an Rosamunde Pilcher denken - was jetzt auf keinen Fall abwertend rüber kommen soll, aber die ganze Sache mit der Gartenarbeit ect, man kann sich schon einiges über die Person denken, man fragt sich worum die Geschichte wohl geht mit so einem Anfang ectect. Ich denke, das geht ganz nach Geschmack.

Ich will dich keineswegs damit angreifen oder sonst was, mir gefällt nur nicht die Art, wie dein Post rüberkommt. Nämlich so, als hättest du alle Ahnung vom Schreiben. Nun, vielleicht schreibst du viel und hast viel Erfahrung, aber du musst nicht von einem hohen Ross herunter schreiben. (Kommt jetzt wahrscheinlich wieder böser hinüber als es gemeint war - tutleid.)

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Zitat:
Original von Päzzi
Okay, ehrlich Mal? Nur weil DIR was nicht gefällt, musst du noch lange nicht jemandem dringend das zu ändern raten. Mir gefällt der Stil und auch der Anfang, und ich bin keineswegs ein leicht zufriedenzustellender Leser, wenn du das jetzt denkst.
Sie bringt eine gewisse Atmosphäre rüber, als ich die Geschichte angefangen zu lesen habe musste ich ein wenig an Rosamunde Pilcher denken - was jetzt auf keinen Fall abwertend rüber kommen soll, aber die ganze Sache mit der Gartenarbeit ect, man kann sich schon einiges über die Person denken, man fragt sich worum die Geschichte wohl geht mit so einem Anfang ectect. Ich denke, das geht ganz nach Geschmack.

Ich will dich keineswegs damit angreifen oder sonst was, mir gefällt nur nicht die Art, wie dein Post rüberkommt. Nämlich so, als hättest du alle Ahnung vom Schreiben. Nun, vielleicht schreibst du viel und hast viel Erfahrung, aber du musst nicht von einem hohen Ross herunter schreiben. (Kommt jetzt wahrscheinlich wieder böser hinüber als es gemeint war - tutleid.)


So sollte es nicht rüberkommen. Tut mir leid. Natürlich habe ich nicht die Weisheit mit dem Löffel gefressen (Ich verwende nur Gabeln großes Grinsen - Quatsch, Scherz) - aber ich habe etwas Ahnung. Doch die brauchtm an nicht mal als Leser. Als Leser ist es wichtig, dass man genau das sagt, was einem zu dem Text einfällt.
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Lesen ist Geschmackssache.
Das alles sollte nicht überheblich rüberkommen, und fals es das tat, so will hier noch einmal gesagt sein: So war es nicht gemeint.


Achja, und noch etwas Konstruktives: Wrong Rabbit im Sinne von "falscher Hase" (falls du das damit meinst, wovon ich jetzt mal ausgehe, falls nicht ,ignorieren xD) ist falsch. Schau mal ins Wörterbuch ;9
(ich hab mir die richtige Übersetzung jetzt nicht gemerkt ... irgendwas mit moaf oder so xD)

Liebe Grüße
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17.08.2008 20:06 kleine-Araberstute ist offline E-Mail an kleine-Araberstute senden Homepage von kleine-Araberstute Beiträge von kleine-Araberstute suchen Nehmen Sie kleine-Araberstute in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie kleine-Araberstute in Ihre Kontaktliste ein MSN Passport-Profil von kleine-Araberstute anzeigen
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RE: Wrong Rabbit Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von kleine-Araberstute
So, ich habe es versprochen, dass ich mich mal an eine Kritik setze Augenzwinkern


Zitat:
Wrong Rabbit

Titel. Englisch. Verstehe ich zwar nicht (ich weiß gar nicht - sagt man im englischen tatsächlich "wrong rabbit"? o.o" #wuschel fragend anguck#)


Falscher Hase heißt auf Englisch meat loaf. smile

Sorry, Sabrina, ich schaff's heute nicht mehr, die Geschichte zu lesen. +drop+

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LOL ;p ... jow klar, Kritik & Meinung hat jeder die eigene & wer keine hören will soll hier nix reinstellen, aber es ist bei mir halt anders rübergekommen, kleine Araberstute. Wenn es nicht so gemeint war tut's mir für die Fehlinterpretation leid (;


falscher Hase - ach das meinte meine englisch-Lehrerin im letzten Vokabeltest also mit meat loaf XD ..

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Hallo, ihr! Dritter Teil kommt sofort, keine Panik! großes Grinsen

Also zum Titel:
Wirft mit Sicherheit einige Fragen auf, war auch anfangs nur als Arbeitstitel gedacht. In meiner Familie ist es fast schon ein kleines Sprichwort, nicht wirklich ernst gemeint. Ist sozusagen ein "Fantasiename", aber ich denke, das ist durchaus erlaubt. fröhlich (Meat Loaf würde ich jetzt spontan als "Fleischklops" übersetzen und das verzerrt wieder den Sinn - es geht dort nämlich nicht um ein Stück Mett... aber das wird noch rauszulesen sein großes Grinsen )

Zum Schreibstil: Das gesamte "Buch" oder "Groschenroman" wie ich es gerne nenne, ist wie gesagt nur aus Spaß an der Freude entstanden. Es sollte ein Bild hervorrufen und den Leser in eine andere Welt mitnehmen, in die man sich hineinlesen muss. Das erfordert natürlich Geduld und ich möchte ganz bestimmt niemanden dazu zwingen diese Geschichte zu lesen. Einige mögen es sehr spannend, ich habe es lieber ein bisschen ruhiger, weshalb der Vergleich mit Rosamunde Pilcher (auch, wenn ich die Filme/Bücher echt hasse großes Grinsen ) schon ganz gut kommt. Es ist nicht gleich voll Action. Natürlich ist das Leben nicht so wie in meinem Groschenroman - aber es könnte so sein und das finde ich ziemlich wichtig. Zusätzlich gehe ich nicht gerade zimperlich mit meinen Personen um, sie von einer Szene in die nächste zu schmeißen, was sicherlich noch auffalen wird. Vielleicht kein Vorteil, aber für mich gehört es zu dieser kleinen Geschichte.


So, hier wie versprochen Teil 3:


3.


Samantha drehte sich um und rannte ruckartig in das Wohnzimmer. Sie griff zum Telefon.
„Hallo? Wer ist da?“
„Spreche ich mit Samantha Bentley?“
„Ja. Wer ist da?“
„Hier spricht Captain John Cilfield, Madam. CIA.“
Die Stimme klang blechern und der Empfang war schlecht. Samantha hörte laute Stimmen im Hintergrund. Sie schluckte.
„Madam, leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass Henry Zimmermann bei einem Einsatz ums Leben kam. Er hinterließ Ihre Adresse. Es tut mir sehr leid, Madam. Natürlich erhalten Sie eine Entschädigungssumme vom CIA.“
Samantha schwieg. Sie konnte nicht glauben, was sie soeben gehört hatte.
„Sind Sie noch dran, Madam?“
„Ja… ich denke schon.“
„Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft. General Zimmermann bekommt ein Staatsbegräbnis auf unserem Privatfriedhof in New York am nächsten Sonntag. Auf Wiederhören.“
Aufgelegt. So kühl als hätte er ein Herz aus Glas. Doch Sam hielt weiterhin den Telefonhörer an ihr Gesicht gepresst, als könnte sie somit erzwingen, die Benachrichtigung rückgängig zu machen. Unkontrolliert liefen die Tränen über ihr Gesicht. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Es war Maggie.
„Was ist passiert?“
„Henry… er ist tot.“
„Was? Nein! Wer sagt so etwas?“
„Das CIA…“
In diesem Moment wurde Samantha schwarz vor Augen und sie brach auf dem Boden zusammen.

*

Als Samantha wieder zu sich kam, war alles um sie herum weiß. Sie hatte das Gefühl sich nicht bewegen zu können. Alles fühlte sich so schwer an. Außerdem hatte man sie in ein weißes Nachthemd gesteckt. Dann erklang die vertraute Stimme ihrer Nachbarin Maggie.
„Wie geht es dir?“
Sam fühlte sich unfähig zu antworten. Ihr Mund war trocken und ihre Gedanken vollkommen durcheinander. Tausend Wortfetzen flogen durch ihren Kopf.
„Ich weiß nicht. Bin ich im Himmel?“, stotterte sie.
„Nein. Im Krankenhaus. Kannst du dich… erinnern?“
Sie schloss die Augen. Was war passiert? Sie erinnerte sich an das Gespräch im Restaurant und dann an das Telefongespräch. War es Wirklichkeit oder ein schlechter Traum? Samantha suchte nach Maggies Gesicht.
„Was ist mit Henry?“
Maggie schlug die Augen nieder. Es war also wahr. Samantha schluckte. Warum war sie nicht gestorben? Warum Henry?
„Kannst du dich an das Telefongespräch erinnern, Sam?“
„Ja. Ich denke. Ein Captain John hat mich angerufen. Ich weiß nicht…“
„Glaubst du ihm?“
Samantha schwieg. Sie wollte es nicht wahr haben. Es konnte doch gar nicht sein, dass ihr Henry jetzt nicht mehr bei ihr war, nie mehr. Doch ohne ihren Willen, nickte sie. Wieder liefen ihr Tränen über das Gesicht.
„Beruhig dich etwas. Du hattest einen schlimmen Nervenzusammenbruch.“
Die beiden Frauen schwiegen. Die Situation war mehr als befremdlich und keine wusste damit so recht umzugehen. Langsam und leise sprach Maggie das aus, worüber beide nachdachten.
„Und wie soll es jetzt weiter gehen?“
Samantha atmete tief ein.
„Ich weiß nicht. Ich habe ihn nicht einmal verabschiedet. Wir haben uns vorher gestritten.“
„Mach dir darüber keine Vorwürfe. Ich weiß, dass er dich trotzdem geliebt hat.“
„Aber… er hat mich angelogen! Er arbeitet beim CIA!“, schrie Samantha.
Maggies Augen wurden weit. Sie wollte nachfragen, doch hatte das Gefühl, dass dafür nicht der richtige Zeitpunkt war. Mühevoll schluckte sie ihre Neugier, Verwunderung und eigenen Tränen hinunter und nahm ihre Nachbarin in den Arm.
„Aber ich habe ihn trotzdem geliebt…“, schluchzte Samantha.

*

Zwei Tage später wurde Samantha aus dem Krankenhaus entlassen, aber sie hatte nicht das geringste Bedürfnis nach Hause zurück zu kehren. Natürlich hatte sie noch immer nicht realisiert, dass Henry nicht da sein würde, wenn sie die Tür aufschloss. Inzwischen hatte sie Maggie in das Geheimnis eingeweiht, dass Henry ihr vier Monate vorgespielt hatte in einem Büro zu arbeiten, doch in Wirklichkeit seit Jahren in Deutschland für das CIA und internationale Organisationen unterwegs war. Für ein junges Mädchen wie Maggie war die gesamte Geschichte abenteuerlich und nur allzu unglaubwürdig und trotzdem war sie für Samantha da. Auch an diesem Morgen kam sie um sie aus dem Krankenhaus abzuholen. Samantha litt immer noch unter einem psychischen Schock und der Arzt gab ihr mit auf dem Weg, sich vielleicht einen Psychologen zu nehmen und sich eine neue Wohnung zu suchen. Es würde lange dauern dieses schwere Ereignis zu verarbeiten.
„In einer Woche ist die Beerdigung.“, sagte Samantha. Sie stieg in Maggies kleines Auto und starrte in den leichten Regen.
„Hey, soll ich dich begleiten?“
„Nein, danke. Das muss ich allein machen. Vielleicht meine einzige Gelegenheit nach Amerika zurückzukehren.“
Maggie wollte den Wagen starten, doch hielt die Luft an und schaute ihre Nachbarin an.
„Was? Du willst zurück? Ganz allein?“
„Na ja. Was soll ich tun? Ich werde abhauen, ehe es hier die Runde macht und ich die belogene Witwe werde. Vielleicht kann ich dort wieder eine Bar eröffnen oder in einem Hotel arbeiten. Außerdem wohnt meine Familie in den Staaten.“
„Aber Sam…“
„Schon gut. Ich werde dich auf dem Laufenden halten.“
Samantha lächelte matt. Sie schien sich fast selbst irre vorzukommen. Vor 48 Stunden hatte sie die Liebe ihres Lebens verloren und schmiedete schon Pläne für die Zukunft. Es war vollkommen verrückt. Maggie startete den Wagen. Sie lenkte ihn locker vom Parkplatz und fuhr los.
„Soll ich dich nach Hause bringen?“
„Ich denke nicht. Wenn ich da hineingehe, dann wird es mir die Luft zum atmen nehmen. Ich werde nur dorthin um zu packen, wenn es irgendwie geht.“
„Okay. Möchtest du dir bis dahin ein Appartement in der Stadt nehmen oder ein Hotelzimmer? Ich kann dir deine Klamotten dann auch vorbeibringen, wenn du möchtest.“
„Ja, ich denke ein Hotelzimmer. Aber packen muss ich schon selbst und der Rest kann auf dem Flohmarkt verkauft werden oder versteigert. Ich weiß es noch nicht. Die Möbel waren teuer.“
Sam gab sich nach außen als die perfekte Geschäftsfrau, so wie sie es im harten Hotelgewerbe gelernt hatte, doch in ihrem Inneren war ein tiefes Nichts. Sie wusste noch nicht einmal ob sie wirklich noch lebte. Alles war grau und leer. Es waren doch nur vier Monate, aber trotzdem kam es ihr so vor, als hätte sie ihn ihr ganzes Leben lang schon gekannt. Henry war weg. Wie nach einer Trennung nur viel endgültiger. Der Wagen ruckelte durch die Straßen.
„An welches Hotel hattest du denn gedacht?“, fragte Maggie.
„Ich schätze das Holiday Inn wird seine Dienste tun.“
„Das Holiday Inn?“, Maggie lachte auf, „Du bist verrückt!“
„Ja. Hast du nicht gehört, was der Arzt gesagt hat?“
Maggie schüttelte den Kopf: „Du bist unglaublich.“
‚Unglaublich einsam’, dachte Samantha und starrte wieder hinaus auf die nasse Straße. Es gab nichts, was ihr Leben jetzt wieder zu recht biegen konnte und dabei hatte sie geglaubt endlich glücklich zu werden. All ihre Beziehungen waren im absoluten Chaos versunken. Ihr erster Freund hatte sie mit einer damaligen Freundin betrogen. Danach hatte sie lang genug von den Männern gehabt. Ihr nächster Sunny Boy war wieder nicht der Richtige gewesen. Er machte ihr Vorschriften und legte sie an die Kette, dass sie es fast nicht mehr geschafft hätte von ihm loszukommen. Der Dritte war ein Trinker gewesen und der Letzte vor Henry hatte sie mit seiner Sekretärin betrogen. Dann kam Henry und ihr Leben war mit einem Mal perfekt gewesen.
„Wir sind da!“, riss sie Maggie aus ihren Gedanken.
Mit einem Mal kam ihr alles so sinnlos vor…

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Leben ist das, was passiert, während DU eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.

18.08.2008 10:44 Sabrina ist offline E-Mail an Sabrina senden Homepage von Sabrina Beiträge von Sabrina suchen Nehmen Sie Sabrina in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Sabrina in Ihre Kontaktliste ein
heartie
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Ich habs ja geahnt großes Grinsen
Hab soweit keine Fehler gefunden, auch Samanthas Gefühle kommen mir sehr realistisch vor, auch wenn mir der Teil mit dem Gespräch & Krankenhausaufenthalt vllt einen Tick zu schnell geht (; Aber wieder sehr schön geschrieben<3!

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19.08.2008 15:33 heartie ist offline E-Mail an heartie senden Beiträge von heartie suchen Nehmen Sie heartie in Ihre Freundesliste auf
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Ja, alles sehr gestrafft. Musste ja schnell gehen, bevor die Ferien zu Ende sind. Vielleicht wird es in Zukunft noch verlängert.... großes Grinsen


4.


„Willst du nicht aussteigen?“
„Doch, natürlich.“
„Ich melde dich an der Rezeption an.“
Samantha lächelte der jungen Frau dankbar zu. Das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war Stress mit der Rezeption zu haben. Sie sah nicht gerade aus, als würde sie jeden Tag in einem Nobelhotel einchecken und wusste aus Berufserfahrung, dass die Leute an der Rezeption teilweise sehr eigenen in ihren Vorstellungen waren. ‚Der Kunde ist König!’ wurde dort nicht so genau genommen. Viel mehr kam es darauf an, das Image des Hotels nicht zu versauen und nicht für Querschläger verantwortlich zu sein. Das Holiday Inn ist schließlich kein ‚Ballermann’ und entsprechend vornehm waren Hotel und Gäste. Vor den gläsernen Türen stand ein Portier, der Samantha schon mit einem kritischen Blick musterte. Doch er öffnete und über den zarten Teppich kam man in die Eingangshalle des Hotels. Die Rezeption war lang wie eine Kegelbahn und alles war in feinstem, weißem Marmor ausgestattet, dazu farblich passende Ohrensessel und Blütengestecke wohin man auch schaute. Der Rezeptionist begrüßte die Frauen zwar freundlich, schien aber etwas skeptisch zu sein.
„Und Sie zahlen mit Kreditkarte?“
„Ja.“
„An welche Zimmergröße dachten Sie denn?“
„Nur ein Einzelzimmer. Für sechs Tage.“
Der Mann mit der vogelartigen Nase checkte im Computer die Reservierungen. Argwöhnisch kniff er die dunklen Augen zusammen.
„Ich denke, da habe ich etwas für Sie. Auf welchen Namen darf ich reservieren?“
Samantha stockte.
„Zimmermann. Samantha Zimmermann.“

*

Das Zimmer erwies sich, wie zu erwarten, als vornehm. Dunkelblaue, schwere Vorhänge hingen links und rechts an den Fenstern, eine zarte Gardine bedeckte sie vollständig. Das Bett war von ausreichender Größe in weiß bezogen, Parkett und Minibar waren aus dunklem Holz. In der Ecke standen zwei Ohrensessel vom gleichen Typ wie in der Eingangshalle des Hotels. Auch das Bad war mit einer Whirlpoolbadewanne und goldenen Armaturen bestückt. Es war alles nur vom Feinsten.
„Hui, da lässt du aber die Kreditkarte klingeln!“
Maggies drehte sich überschwänglich im großzügigen Raum.
„Meine Güte, welcher Luxus!“
Samantha zuckte unbeeindruckt die Schultern. Müde ließ sie sich auf das Bett fallen.
„Was soll’s!? Henry braucht sein Geld nicht mehr. Das viele Geld hat ihm auch nichts genützt. In ärmlichen Verhältnissen wären wir glücklicher geworden.“
„Hey. Ist ja gut. Bloß nicht wieder anfangen zu weinen. Ich bringe dir ein paar T-Shirts und Jeans vorbei, damit du wenigstens die Woche über das Haus meiden kannst, okay?“
Samantha nickte. Sie fühlte sich nicht viel besser mit dem Gedanken allein in diesem Hotel zu bleiben. Früher hatte es ihr wenig ausgemacht allein in fremden Städten zu sein, aber mittlerweile hatte sie sich an die Anwesenheit von anderen Personen gewöhnt.
„Am besten du nimmst erstmal ein heißes Bad. Der Badeschaum gehört mit zur Zimmereinrichtung!“, pries Maggie an.
„Ja. Vielleicht wird es das Beste sein. Ich weiß nicht. Ich weiß gar nichts. Selbst wenn man denkt, dass man es weiß, weiß man es in Wirklichkeit nicht…“
Schwer ausatmend setzte sich Maggie neben Sam auf das Bett.
„Ich weiß, dass es eine schwere Zeit für dich ist. Ganz sicher. Aber… ich weiß nicht wie ich dir helfen kann.“
„Schon gut. Mir geht es gut.“
„Lüge!“
Das Wort schnürte Samantha fast den Hals zu. Henry hatte sie ebenso belogen. Wie leicht war es ihm gefallen. Hatte er sie überhaupt geliebt? Oder war es auch nur eine große Lüge gewesen? Er hatte immer betont, welches Glück er hatte eine Amerikanerin in Deutschland zu treffen. Jetzt wusste sie auch warum. Im Grunde war er selbst Amerikaner. Minnesota hatte er gesagt. Sie kam aus Arizona. Aber was machte es schon aus?
„Sam?“, fragte Maggie besorgt, „Ist alles in Ordnung? Ich weiß, dass ist eine doofe Frage, aber…“
„Nein, nein. Es geht schon.“
Maggie strich ihre aschblonden Haare hinter die Ohren.
„Du, Sam? Ich muss gleich nach Hause und zumindest Gregor anrufen, er macht sich sicherlich schon Sorgen.“
Matt lächelnd verabschiedete Samantha ihre Bekannte und setzte sich zurück auf das Bett. Jetzt war sie allein und das Ticken der Uhr dröhnte in ihrem Kopf. Sie hatte immer noch das Gefühl furchtbar allein und krank zu sein. Das schlechte Wetter trug zudem nicht gerade zu ihrer Genesung bei. Maggie hatte recht, sie sollte sich ein Bad einlassen und dann den Zimmerservice rufen. Ein anständiges Essen würde ihr nach dem Krankenhausfraß gut tun. Schwerfällig erhob sie sich vom Bett und trottete ins Badezimmer. Sie ließ die Wanne mit heißem Wasser vollaufen, goss die halbe Flasche Badeschaum hinein, zog sich aus und stieg hinein. Eigentlich konnte sie sich jetzt untertauchen und diesem Trauerspiel ein Ende bereiten. Doch Henry hätte es nicht gewollt. Samantha wischte sich den Schaum vom Gesicht und schloss die Augen. Vor ihrem inneren Auge tauchte ihr erstes Treffen auf. Henry hatte an der Bar gesessen, ganz allein und einen Whiskey bestellt. Dabei war es gerade mal nachmittags gewesen.
„Ich glaube nicht, dass dafür der richtige Zeitpunkt ist, Sir.“, hatte sie zu ihm gesagt.
„Was geht Sie das an? Ich hatte einen harten Tag. Ich habe ein hartes, gottverdammtes Leben. Also kann ich auch Whiskey trinken.“
Sie hatte laut gelacht und ihm aus Spaß einen Orangensaft hingestellt.
„Sind Sie immer so schlecht gelaunt?“
„Nur, wenn ich das Footballspiel der ‚Giants’ verpasse!“, hatte er mit einem Lächeln erwidert. Dann trank er das Glas Orangensaft aus.
„Danke, Barlady. Sie haben meinen Tag gerettet.“
Anschließend kam er regelmäßig in die Bar. Er machte fast jeden Abend ein Foto von ihr. Anfangs hielt sie ihn für einen Stalker und trotzdem hatte sich eine Romanze ab dem ersten Moment entwickelt. Er war eine starke Persönlichkeit.
Samantha seufzte.
Sie stand aus der Badewanne auf, trocknete sich ab und ließ das Wasser ablaufen. Henry würde immer in ihrer Erinnerung bleiben und in ihrem Herzen. Betreten schaute sie in den Spiegel. Die lebensfreudigen Augen schauten blass und kühl zurück, die Haare hingen ihr ins Gesicht. Aber das war nicht wichtig. Was war schon wichtig? Samantha schlüpfte in ihre alten Klamotten und band ihre Haare zusammen. Sie setzte sich auf ihr Bett und rief den Zimmerservice an.
„Ja, hallo! Hier ist Zimmer 122. Ich hätte gern ein Mittagessen. Haben sie etwas mit Hähnchen? Oh, Orangenente mit Salat? Ja, das hätte ich gern und dazu wäre eine Literflasche Wasser ganz nett und ein Whiskey. Ja, ein Whiskey. Hören Sie mal, ich bezahle nicht über 200 Euro ohne irgendwelche Mahlzeiten oder Extras um von Ihnen über die Risiken von Alkohol aufgeklärt zu werden. Haben wir uns verstanden?“
Nur eine halbe Stunde später war das Essen auf ihrem Zimmer. Inklusive dem Whiskey. Es duftete hervorragend und Samantha machte sich sofort über die Orangenente her. Eigentlich hatte sie damit gerechnet nicht den geringsten Appetit zu haben, doch mit dem Essen kam auch der Hunger. Außerdem trank sie Unmengen von Wasser. Sie fühlte sich schon wesentlich besser, wenn auch immer noch leer und gefühlstaub. Niemand konnte wohl genau verstehen, was in ihr vorging. Sie verstand es selbst nicht. Ihr Leben hatte sich um 180 Grad gewendet und plötzlich verspürte sie keinen Drang mehr mit anderen Leuten zu kommunizieren. Sie schloss ihre Zimmertür ab. Der Gedanke hinunter in den Speiseraum zu gehen, bereitete ihr Magenschmerzen. Leicht lächelnd griff sie zu dem Whiskey, trat ans Fenster, schaute in den mit Wolken verdunkelten Himmel und sprach klar und deutlich aus, was sie so quälte.
„Na, Henry? Du alter Gauner! Hast mich einfach allein gelassen. Findest du das okay? Wir werden uns wieder sehen, das schwöre ich dir. Früher oder später bin ich wieder bei dir. Ich hätte dir verziehen, aber du gabst mir nicht einmal die Chance dazu. Auf dich, mein Freund!“
Dann setzte sie das Glas an den Mund, trank es mit einem Zug aus und ließ es mit einer fließenden Bewegung auf den Boden fallen. Klirrend zersprang das geschliffene Glas und verteilte sich in hundert glitzernden Scherben auf dem Boden.

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19.08.2008 16:36 Sabrina ist offline E-Mail an Sabrina senden Homepage von Sabrina Beiträge von Sabrina suchen Nehmen Sie Sabrina in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Sabrina in Ihre Kontaktliste ein
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