Gegen Bilderklau - Das Original

Registrierung Mitgliederliste Teammitglieder Suche Häufig gestellte Fragen Statistik Chat Karte Zur Startseite

Gegen Bilderklau - Das Original » Prosa, Epik, Kunst » Schreibecke » Geschichten » Eine namenlose "Rittergeschichte" » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]
Letzter Beitrag | Erster ungelesener Beitrag Druckvorschau | Thema zu Favoriten hinzufügen
Seiten (2): [1] 2 nächste » Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Zum Ende der Seite springen Eine namenlose "Rittergeschichte"
Autor
Beitrag « Vorheriges Thema | Nächstes Thema »
Wölfchen
der Wolf von nebenan...


images/avatars/avatar-31913.gif

Dabei seit: 08.02.2005
Beiträge: 3.471
Herkunft: Baden bei Wien

Text Eine namenlose "Rittergeschichte" Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Mir kam gerade die Idee und ich hab einfach mal angefangen. Bewertet soll der Inhalt werden nicht die Rechtschreibfehler.

---------------------------------------------------------------------------
-

Warwick schnürte das Schwert wieder an seinen Gürtel und nahm die Zügel des gewaltigen Schimmels in die Hand. Der Hengst tänzelte unruhig umher. „Sie sind nicht weit von hier.“ raunte der Mann einem weiteren zu und saß auf. Der Schimmel setzte sich sofort hastig in Bewegung und Warwick verstärkte dies mit seinen Sporen. Die beiden Pferde liefen hastig nebeneinander her. „War gedenkt ihr zu tun, wenn wir auf sie treffen?“ fragte der kräftige Krieger, der neben Warwick herritt. Der junge Lowländer auf seinem Rappen starrte den erfahrenen Krieger an. „Nun, das wird sich zeigen.“ erklärte Warwick knapp und klatschte dem Pferd die Zügelenden auf das kräftige Hinterteil. Der Hengst wurde prompt noch schneller und spornte auch den Rappen zu Höchstleistungen an. Der junge Mann, welcher mit Warwick ritt wurde Joe genannt. Sein richtiger Name war Joseph, er war der Sohn eines Fürsten in einem Kensischen Grenzgebiet. Bei Warwick sollte er lernen, wie ein Ritter sich benahm, was er tat und was er lassen sollte. Man konnte behaupten er war Warwicks Knappe, aber diese Worte mochte weder der junge Lowländer noch der Ritter neben ihm. Warwick lauschte angespannt und zügelte das Pferd mitten im Galoppsprung, als er ein Geräusch vernahm und der Hengst wurde mit dem Kopf nach rechts gezogen, Warwicks starke Seite, um es einzubremsen. Joe zügelte seinen Rappen ebenfalls. Als beide standen horchte Warwick abermals und auch Joe strengte sich an. Er vernahm ein leises Knacken und selbst sein Rappe stellte die Ohren auf. Joe warf einen unentschlossenen Blick zu Warwick der angespannt auf die dichte Baumreihe vor ihnen starrte. Schließlich glitt er aus dem Sattel und schlich so leise es ihm möglich war auf das dichte Gebüsch zu. Joe tat es ihm gleich und bald zog er ein paar Äste zur Seite um besser auf die Lichtung blicken zu können. Dort waren sie. Vier Männer bewachten die schmächtige Lady, die nur in einem einfachen weißen Unterkleid, gefesselt und geknebelt, nahe dem Feuer lag. Ihre Augen waren verbunden, sie wand sich jedoch in ihren Fesseln und versucht sie zu lockern. Die vier Männer, allesamt Soldaten von König Edward von Kensischa, trugen den Wams in den Farben ihres Königs. Ein saftiges Grün, mit einem sonnigen Gelb, als Wappentier pragte ein prächtiger schwarzer Adler auf ihren Oberkörpern. Zwei von ihnen sattelten soeben die Pferde ab, die Dämmerung brach eben schon über sie hinein und die Nacht würde kurz werden, deshalb wollten sie die Zeit nützen so gut es ging. Einer der Soldaten versuchte gerade ein Feuer mit dem halbtrockenen Holz zu machen, ein weiterer kramte in einer Satteltasche. Warwick erkannte, dass sie alle Langschwerter trugen und nicht unbeachtlich gefährlich aussahen. Joe warf ihm einen fragenden Blick zu. Warwick sah auf seinen jungen Lehrling herab und flüsterte schließlich. „Wir müssen sie jetzt angreifen, zu diesem Zeitpunkt erwarten sie einen Angriff am wenigsten.“ Joe nickte und legte eine Hand an das Schwert, das zu führen noch lernte. Warwick zog seinen Bihänder und suchte mit den Augen einen brauchbaren Eingang in das Wurzelwerk, das noch vor ihnen lag, bevor sie die Soldaten erreichen sollten. Joe hatte mittlerweile auch sein Schwert gezogen und ging Warwick auf leisen Sohlen nach. Der Ritter versuchte so wenige Geräusche zu machen, wie es mit seiner schweren Rüstung, aus einem Kettenhemd und einigen Schichten schmutziger Kleider bestand und fand bald einen Platz, von dem aus der praktisch in das Geschehen eindringen konnte. Er gab Joe ein Zeichen sich auf dem Boden niederzulassen und zu warten. Er selbst hockte sich auf das weiche Laub und wartete, bis die Dunkelheit völlig über das Lager eingebrochen war. Falls die Soldaten einschliefen sollte der Angriff starten. Tief in Warwicks Gehirn arbeitete es heftig. Wie sollte er mit seinem noch Kampfunerfahrenen Lehrling vier ausgebildete Soldaten am schnellsten töten ohne Joe, die Fürstentochter oder sich selbst zu verletzten oder auch nur zu gefährden? Die Nacht kroch langsam über das Land und die Sonne gab den Kampf um die Vorherrschaft am Himmel wie zu jedem Tagesende an den Mond über und sankt hinter dem Berg hinab. Hoch auf dem Himmel zeichneten sich die Sterne ab. Alle toten großen Krieger warfen nun ein Lichtnetz auf die Lebenden und beschützten sie vor der gefährlichen Dunkelheit. Warwick blickte gen Himmel und erkannte das ihm bekannte Sternenbild des goldenen Zauberers. Seine Mutter hatte ihm oft die Legenden dieses Sternenbildes erzählt und jedes Mal, wenn Warwick zum Himmel blickte fiel ihm diese Geschichte ein, darauf folgte die schmerzliche Erinnerung an seine Mutter, die schon in so jungen Jahren starb. Als es unmittelbar vor ihm lauter wurde blickte Warwick auf und sah, dass sich drei Soldaten zum Schlafen zurechtlegten. Einer stand auf und musste scheinbar Wache halten. Joe sah Warwick an. Ob dies wohl der richtige Zeitpunkt für einen Angriff war? Doch Warwick schüttelte den Kopf. Es war noch zu früh, die Soldaten mussten Schlafen, dann hatten sie eine größere Chance sie noch im Schlaf zu töten. Die Minuten verstrichen, sie erschienen Joe wie Stunden. Gelangweilt blickte er zu dem auf und ab gehenden Soldaten, dachte nicht im Traume daran sich zu merken, wann genau er umdrehte, hier und dorthin ging. Warwick hingegen beobachtete ihn nicht grundlos. Er rechnete sich insgeheim aus, was wohl die nächste Bewegung des Soldaten sein sollte. Auf einmal sah Warwick Joe an und dieser wusste sofort, dass er ihm nun blind vertrauen musste. Warwick spannte sich an, sprang auf und hastete so schnell auf den Soldaten zu, dass er ihn das Schwert an den Hals halten konnte, noch ehe es dem Mann möglich war einen Warnruf zu tätigen. Sie Lady wurde bei dem lauten Geräusch des auf den Boden fallenden Körper wieder unruhig und zappelte wie von Sinnen. Natürlich hatte dies den Effekt, dass die drei anderen Soldaten aus ihren Schlaf gerissen wurden. Joe und Warwick machten sich also kampfbereit. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass die Lady einen solchen Lärm machen würde. Der größte der drei Soldaten ging auf Warwick los, Joe bemerkten sie zu Anfang gar nicht. Erst als Warwicks Klinge das Knie des Soldaten empfindlich traf und dieser zu Boden ging kam Joe ins Spiel. Er setzte an und es gelang ihm den Soldaten mit einem kräftigen Hieb zu töten. Warwick war hingegen in einen wilden Kampf mit den beiden übrigen Soldaten verwickelt. Joe lief zu den Pferden der Männer und scheute sie auseinander, bis auf eines, welches er angebunden ließ. Die Pferde stoben panisch auseinander und verließen die Lichtung im gestreckten Galopp. Warwick parierte soeben einen Hieb des schlanken Soldaten, der ihm nun schon gefährlich nahe kam, als Joe auf den zweiten Losging und ihm mit einem Schnitt die Sehnen der Beine durchschnitt. Der Mann klappte überrascht zusammen, verlor dabei sein Schwert und prallte hart auf dem Boden auf. Joe trat das Soldatenschwert hastig weg und stellte sich über den gefallenen Mann. „Haben wir euch also.“ stellte er belustigt fest und hab ihm den Gnadenhieb. Eine Blutfontäne ging von dem Mann hoch und versickerte im weichen Moosboden. Warwick hatte auch den letzten niedergestreckt und sah seinen Schüler an. „Ich bin sehr zufrieden mit dir, auch wenn du die Angriffe eines Diebes tätigst.“ grinste Warwick und ging auf die Lady zu. Er nahm einen Dolch aus der Beinhalterung und schnitt die Fesseln hastig durch. Die blonde Schönheit lag nun befreit auf dem Boden und brauchte einige Momente um sich zu orientieren, als sie die Augen öffnete. Joe lief derweilen zu dem angebundenen Pferd, das hektisch nach ihm auskeilte. Er wich den Hufen aus und griff beherzt nach den Zügeln des Fuchses. Er machte das Pferd los und es wurde ruhiger. Langsam ging er zu Warwick und der nun aufgestandenen Lady hinüber. „Ihr habt lange gebraucht.“ bemerkte die Lady schnippisch. „Verzeiht Mylady Isabell“ beteuerte Warwick unter tiefer Verbeugung. „Doch ihr seid eben eine gute Reiterin, ob nun in Fesseln oder nicht. Wollen wir jedoch sofort den Rückweg antreten.“ beschloss Warwick und hielt der Lady das Pferd fest. Leichtfüßig schwang sie sich in den Sattel und sah Warwick spitz an. „Bietet ihr mit gar nicht euren Umhang an?“ fragte sie ihn gereizt. Joe nahm seinen bereitwillig ab. „Hier habt ihr ihn Mylady.“ meinte er und verneigte sich tief. Isabell nahm den Mantel mit spitzen Fingern und legte ihn sich um. „Der Mantel eines Knappen. Ist sich euer Meister etwas zu gut um mir den Seinigen anzubieten?“ wollte die Lady wissen und warf temperamentvoll eine blond Locke zurück. Warwick zuckte mit den Schultern. „Ich wüsste nicht, was ihr mit zwei Mänteln anfangen solltet.“ bemerkte er trocken und nahm das Ross der Lady am Zügel. Er führte die vor Wut kochende Lady zu seinem Pferd und stieg dort in den Sattel. Joe tat es ihm gleich und die Drei ritten hastig in Richtung Lowland.
----------------------------

Wölfchen

__________________
The time has come for those who are different to stand united

1. Platz beim Modedesign Wettbewerb von GB!

Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zum letzten Mal von Wölfchen: 13.05.2005 17:53.

12.05.2005 22:58 Wölfchen ist offline E-Mail an Wölfchen senden Homepage von Wölfchen Beiträge von Wölfchen suchen Nehmen Sie Wölfchen in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Wölfchen in Ihre Kontaktliste ein
Wölfchen
der Wolf von nebenan...


images/avatars/avatar-31913.gif

Dabei seit: 08.02.2005
Beiträge: 3.471
Herkunft: Baden bei Wien

Themenstarter Thema begonnen von Wölfchen
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hab jetzt die aller aktuellste Version online gestellt.

Würde mich über Kommentare freuen Augenzwinkern

__________________
The time has come for those who are different to stand united

1. Platz beim Modedesign Wettbewerb von GB!

13.05.2005 17:54 Wölfchen ist offline E-Mail an Wölfchen senden Homepage von Wölfchen Beiträge von Wölfchen suchen Nehmen Sie Wölfchen in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Wölfchen in Ihre Kontaktliste ein
SunnyPony SunnyPony ist weiblich
ich bin unsichtbar


images/avatars/avatar-11467.gif

Dabei seit: 20.03.2005
Beiträge: 222
Herkunft: leutenbach

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

ich find deinen schreibstil toll fröhlich , auch die handlung ist interessant und hat mich richtig gefesselt ---> weiter schreiben großes Grinsen

__________________
wenn man keine ahnung hat... einfach mal die fresse halten
13.05.2005 18:58 SunnyPony ist offline Beiträge von SunnyPony suchen Nehmen Sie SunnyPony in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie SunnyPony in Ihre Kontaktliste ein
Wölfchen
der Wolf von nebenan...


images/avatars/avatar-31913.gif

Dabei seit: 08.02.2005
Beiträge: 3.471
Herkunft: Baden bei Wien

Themenstarter Thema begonnen von Wölfchen
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Vielen Dank. Heute werde ich sicher weiterschreiben. Hach , endlich ist meine Muse wieder zu mir zurückgekehrt *in ketten legt*

__________________
The time has come for those who are different to stand united

1. Platz beim Modedesign Wettbewerb von GB!

13.05.2005 19:04 Wölfchen ist offline E-Mail an Wölfchen senden Homepage von Wölfchen Beiträge von Wölfchen suchen Nehmen Sie Wölfchen in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Wölfchen in Ihre Kontaktliste ein
"Timberly" "Timberly" ist weiblich
Pferde-Verrückte


images/avatars/avatar-2372.jpg

Dabei seit: 27.04.2005
Beiträge: 21
Herkunft: Austria

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich find die Geschichte toll, und du hast sie auch supa gschrieben.
Ich find deine Geschichen geil. vor allem vom Clan der Diebinen bin ich begeistert
Du hast einen anspruchsvollen Schreibstil.
Hut ab
Du bist eine der besten Schreiberinnen in Gb

__________________


.::Ich bin in Galants Fanclub::.
13.05.2005 20:28 "Timberly" ist offline E-Mail an "Timberly" senden Beiträge von "Timberly" suchen Nehmen Sie "Timberly" in Ihre Freundesliste auf
Wölfchen
der Wolf von nebenan...


images/avatars/avatar-31913.gif

Dabei seit: 08.02.2005
Beiträge: 3.471
Herkunft: Baden bei Wien

Themenstarter Thema begonnen von Wölfchen
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Vielen Dank Timberly! Es freut mich wahnsinnig, dass ich auf deiner liste an den oberen Plätzen stehe fröhlich

Wölfchen

__________________
The time has come for those who are different to stand united

1. Platz beim Modedesign Wettbewerb von GB!

13.05.2005 21:20 Wölfchen ist offline E-Mail an Wölfchen senden Homepage von Wölfchen Beiträge von Wölfchen suchen Nehmen Sie Wölfchen in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Wölfchen in Ihre Kontaktliste ein
Wölfchen
der Wolf von nebenan...


images/avatars/avatar-31913.gif

Dabei seit: 08.02.2005
Beiträge: 3.471
Herkunft: Baden bei Wien

Themenstarter Thema begonnen von Wölfchen
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Die Lady würdige Warwick die gesamte Zeit bis zu ihrem ersten Lager keines Blickes. Die Wälder waren für die Nachtwanderung zu dicht geworden und sie mussten wohl oder übel auf den Tag warten. Isabell glitt lautlos aus dem Sattel und band ihr Pferd an einen Baum. Sie fror erbärmlich, doch sie wollte nicht die Aufmerksamkeit Warwicks auf sich ziehen. Bald war Isabell jedoch aus Müdigkeit eingenickt und bemerkte nicht, dass Warwick ihr seine warme Tunika und seinen dicken Wollmantel über den schmächtigen, zitternden Körper legte. Joe und Warwick saßen nebeneinander auf einer kleinen Anhöhe, nahe einer Schlucht und blickten beide hinab. „Was wird jetzt passieren Warwick. Wir haben die Lady wieder. Was erwartet uns jetzt?“ wollte er nach einer langen Schweigephase wissen. „Nun, wir bringen sie zurück.“ meinte Warwick und grinste seinen Schüler an. „Das ist mir klar, Warwick.“ beteuerte Joe mit einem ebenbürtigen Grinsen. Warwick rupfte ein langes Gras aus und knabberte daran herum. „Ich weiß es nicht Joe. Vielleicht hat der König wieder eine Aufgabe für mich.“ erklärte Warwick beinahe bitter. Er war äußerst unzufrieden mit seinem König. Zwar hatte er ihm in jungen Jahren vollkommende Loyalität geschworen, doch langsam bereute er diesen Schwur. Er betrachtete das Schwert an seinem Gürtel. Es war ein Teil von ihm geworden, denn was war ein Ritter ohne seinem Bihänder. Eine drückende Stimmung machte sich zwischen den beiden Männern breit. Die Lady schlummerte indes friedlich auf dem kühlen Waldboden. Der Morgen dämmerte und Warwick wurde unruhig. Joe war neben ihm, erschöpft von Kampf und Reise, eingenickt. Er rüttelte den Jungen leicht und Joe öffnete erschrocken die Augen.“ Wir sollten langsam weiter, damit wir heute Abend die Festung erreichen.“ erklärte Warwick kurz ehe er aufstand, ein paar Blätter des Herbstlaubes abklopfte und zu der Lady ging. „Mylady. Wacht auf, wir müssen weiter.“ meinte er und die Frau erhob sich mühsam, schob seine Tunika und den dicken Wollumhang beiseite, doch im selben Moment fröstelte sie und griff wieder nach dem Wollumhang um sich darin einzuwickeln. „Wenn ihr wollt verschnüre ich euch auf eurem Pferd.“ konnte sich Warwick nicht verkneifen und erntete dadurch einen giftigen Blick der Lady. Joe hielt das Fuchsfarbene Pferd Isabells bereit und die Lady schwang sich in den Sattel, richtete die beiden Umhänge abermals und wartete, bis die Männer aufgesessen waren. Warwick legte noch eilig seine Tunika an und ritt dann neben der Lady durch den dichten Wald. Joe folgte ihnen. Sobald sie offenes Gelände erreichten galoppierten die drei Reiter hastig. Warwick fühlte sich gehetzt, obwohl niemand hinter ihm war. Spät am Abend, nach Einbruch der Dunkelheit erreichten sie die Festung von Lord Abylard. Die Soldaten an der Zugbrücke erkannten die Reiter erst als diese knapp vor dem Wassergraben standen und die Lady sie ungehalten anbrüllte. Isabell war zwar schön, jedoch war sie ungenießbar wie eine unreife Kirsche. Als die drei Reiter den Innenhof betraten eilten ihnen sogleich Knappen und Stallburschen zur Hilfe. Warwick und Joe überließen ihre Pferde den Stallburschen während Isabell darauf bestand, dass sich ihre persönliche Pferdepflegerin des Fuchses annahm. Warwick konnte darüber nur den Kopf schütteln. „Kommt nun Mylady.“ bat er Isabell schließlich und der Ritter betrat mit der Fürstin den Rittersaal. „Ah, da seid ihr ja mit meiner Gattin.“ vernahm Warwick eine tiefe, laute Stimme, als er den Saal betrat. Lord Abylard hatte sich erhoben, ein dicker, beinahe fetter Mann, der diese Schönheit von Frau eigentlich nicht verdient hatte, doch aufgrund ihres Charakters passte sie gut zu ihm. Isabell fiel ihrem fetten Gatten in die Arme. Warwick blieb steif am Ende der Tafel stehen. „Braucht ihr mich noch Lord oder habt ihr eine Nachricht an den König, die ich ihm überbringen soll?“ fragte er. „Nun, werter Warwick. Überbringt ihm die Nachricht, dass ich ihm zu tiefstem Dank verpflichtet bin, dass ihr meine Perle zurückgebracht habt.“ rief er nur lachend und deutete Warwick dann den Raum zu verlassen. „Wie dankbar“ knurrte er, als er auf den Hof zu Joe hinaustrat. Der Lehrling sah seinen Meister verwirrt an. „Nicht mal Speis und Trank?“ fragte er verwundert und schüttelte den Kopf. „Ein undankbarer Lord.“ beteuerte er dann und der Stallbursche der neben ihm stand grinste. „Wem sagt ihr das. Aber kommt mit mir, wir können eine eigene Rittertafel decken, wir armen Stallburschen.“ meinte er mit einem beinahe zahnlosen Grinsen und ging los in den Stall. Warwick und Joe folgten ihm neugierig. Der Bursche, der auf den Namen Lock hörte führte den Ritter mit seinem Lehrling tief in das innere der Stallungen. Sie erreichten eine Tür und Lock öffnete sie knarrend. Alle drei traten ein und Lock wurde von allen Seiten begrüßt. Sie hatten ein flaches Kellergewölbe betreten, es war teilweise gemauert, die Luft darin war muffig, beinahe etwas faulig und es roch nach frischer Erde. „Willkommen im Saal der wahren Hausherren.“ lachte Lock und deutete auf eine Gruppe von jungen Männern und Frauen. „Ohne uns würde hier gar nichts laufen. Ich bin Jerry, der Koch“ stellte sich ein sehr schlanker Mann vor und grinste schelmisch. „Gestatten? Ich bin Marie, eine persönliche Dienerin der Fürstin. Ich brauche jeden Abend einen Becher Wein, sonst würde ich die Fürstin wohl erschlagen.“ scherzte sie, doch Warwick hörte aus ihrem Ton, dass sie es durchaus ernst meinte. Es stellten sich noch einige weitere Personen vor, Dienstmägde, Küchenpersonal, Stallburschen und ein Schmieggeselle. Sie saßen alle an einem langen Tisch mit schmalen Bänken rundum, die jeden Moment umzukippen drohten, so uneben war der Boden. Auf dem Tisch standen zwei dampfende Töpfe. Einer mit einem Eintopf, im anderen waren verschiedene Fleischreste zu einer nahrhaften Suppe zusammengekocht worden. Lock bat Warwick und Joe zuzugreifen und beide taten sich an den Eintöpfen gütlich. Die Gesellschaft der Bediensteten stellte sich als sehr angenehm heraus und die Gruppe saß bis spät in die Nacht. Sie erzählten sich Geschichten, Sagen und Märchen. Lock und Joe sangen ein altes Lied aus den Lowlands und die Frauen tanzten dazu ausgelassen. Es war ein sehr schöner Abend, wenn man darauf zurückblickte. Als der Mond schon hoch am Himmel stand legten sich die meisten Bediensteten ins Stroh, und heute gesellten sich auch Warwick und Joe zu ihnen und schliefen ausgezeichnet. Der Wein war immerhin für eine arme Gruppe reichlich geflossen, das Essen war gut gewesen und die Unterhaltung ausgezeichnet. Warwick schlief tief und fest bis in den Morgen hinein. Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Holzritzen des Stalles drangen und ihn auf der Haut kitzelten stand er auf, zupfte sich das Stroh von seiner Kleidung und aus seinen schulterlangen Haaren. Bald daraufhin weckte er Joe. Er wollte nur noch nach Hause und innerhalb eines halben Tages sollte dies zu schaffen sein, immerhin waren die Pferde ausgeruht. Wenige Zeit später waren die beiden wieder aufbruchbereit. Maria und Lucia steckten den beiden noch Brot und etwas Dörrfleisch zu, ehe sie über die schwere Zugbrücke hinaus in die tiefen Lowlands ritten.


Ende Kapitel 1.

Wenn jemand kommentiert stell ich den Anfang von Kapitel 2 rein Augenzwinkern

__________________
The time has come for those who are different to stand united

1. Platz beim Modedesign Wettbewerb von GB!

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Wölfchen: 14.05.2005 10:13.

14.05.2005 00:24 Wölfchen ist offline E-Mail an Wölfchen senden Homepage von Wölfchen Beiträge von Wölfchen suchen Nehmen Sie Wölfchen in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Wölfchen in Ihre Kontaktliste ein
Wölfchen
der Wolf von nebenan...


images/avatars/avatar-31913.gif

Dabei seit: 08.02.2005
Beiträge: 3.471
Herkunft: Baden bei Wien

Themenstarter Thema begonnen von Wölfchen
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Anfang Kapitel 2

Die Sonne hatte ihren höchsten Stand erreicht als Warwick im königlichen Hof ankam. „So Joe, nun kannst du wieder für zwei Tage deiner Wege gehen. Sobald ich dich früher braucht lasse ich nach dir schicken.“ bemerkte Warwick und der Lehrling lächelte ihn dankbar an. Das hieß also, dass er nicht gleich wieder trainieren musste, sondern Zeit mit seiner Verlobten verbringen konnte. Warwick betrat den breiten, mit Wandteppichen geschmückten Gang und suchte alsbald die Räumlichkeiten des Königs auf. „Mylord. Warwick ist zurückgekehrt. Er wünscht euch zu sprechen.“ erklärte ein Bediensteter seinem König Jeffrey von der König winkte Warwick zu ich hinein. „Seid gegrüßt Mylord“ sprach Warwick und verbeugte sich tief vor seinem König. Der Lord hob die Hand und erlaubt seinem Ritter aufzustehen. „Was habt ihr mir zu berichten, Warwick.“ erkundigte er sich ruhig. Der Krieger stand kerzengerade da und begann zu berichten. „Mylord. Ich habe die Fürstin Isabella zusammen mit meinem Knappen Joe unbeschadet zurück zu Lord Abylard gebracht. Er spricht euch seinen Dank aus.“ erklärte Warwick knapp und verschwieg die Gastunfreundlich des Fürsten eisern. „Nun denn, ich danke euch. Sobald ich wieder eine Aufgabe für euch habe werdet ihr davon erfahren. Ihr seid mit ein treuer Ritter, Warwick. Ich danke euch.“ bemerkte der Lord beinahe beiläufig und schickte Warwick wieder hinaus. Der Ritter beschloss sich vorerst in seine Gemächer zurückzuziehen. Er schickte nach seinem Diener Marc und wusch sich die Strapazen der kurzen Reise vom Leibe. Als er sich frisch gekleidet hatte machte er sich auf die Suche nach seiner Verlobten Josephin. Er ging langsam durch die langen Gänge der Festung. Sein Ziel war der Rosengarten in dem sich Josephin beinahe immer aufhielt. Er blieb an einem Geländer stehen und sah hinab in den Rosengarten. Im Pavillon saß sie. Josephines seidigen schwarzen Haaren wehten leicht im Wind mit. Sie trug ihr schlichtes hellblaues Kleid, um ihre schlanken Hüften schwang sich ein schlichter, zarter in dunklem Leder gehaltener Gürtel, der dem fließenden Stoff etwas Form verlieh. Josephin blätterte in einem Buch und las hie und da ein paar Zeilen. Es war ein Gedichtbuch, wie Warwick sogar von der Ferne her erkannte. Seine Verlobte war eine begnadete Dichterin. Als er seinen Blick in die Ferne schweifen ließ bemerkte er nicht ihren Blick, der auf ihm haftete. Josephin betrachtete ihren Verlobten genau. Sie musterte ihn vom dunkelbraunen Haarschopf, der sich in leichten Locken bis zu den Schultern hinzog. Sie blickte in sein von der Sonne gebräuntes Gesicht mit den dezenten Bartstoppeln, die seinen sanften Mund umrundeten. Seine rehbraunen Augen waren wohl noch sanfter, als seine Lippen es je zu sein vermochten, doch sie konnten genauso kalt und fremd wirkten. Josephines beinahe schwärmerischer Blick sanft tiefer über die breiten Schultern mit den starken, trainieren Armen über seine Brust, den Bauch und schließlich zu den Beinen hinab. Sie liebte jede Faser an seinem Körper und sein Charakter war beinahe nicht zu übertrumpfen. Oft bemerkte sie die neidischen Blicke der anderen Fürstinnen oder deren Töchtern, wenn sie mit Warwick durch den Rittersaal ging. Auf einmal trafen sich ihre Blicke und Josephin sog die Luft beinahe erschrocken ein. Sein Blick war zu jenem Moment so warm gewesen, dass sie ihn beinahe mit der Sonne verwechselt hätte. Die junge Frau hob die Hand und winkte ihm überschwänglich zu. Warwick setzte sich daraufhin in Bewegung und erreichte bald den weißen, schmiedeeisernen Pavillon. Josephin hatte sich erhoben und warf sich an Warwicks kräftige Brust, schlang ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn zur Begrüßung zärtlich. Warwick drückte die junge Frau voller Freude an sich. Sie verweilten noch eine Zeit lang in einer innigen Umarmung ehe sich Josephin von ihm löste und wieder auf einer schlanken Bank Platz nahm. Warwick setzte sich ins Gras. „Wie ist es dir ergangen meine Liebe?“ fragte er sie sanft. „Nun die Königin lässt mir ja jeden Freiraum. Gestern war ich mit ihr auf dem Markt und wir haben wunderbare Seide für den Reitersaal erstanden. Ein Rot, welches satter nicht in den Lands zu finden ist.“ schwärmte die junge Frau und strahlte Warwick dabei an. „Das Freut mich Josephin“ meinte der Ritter, der wenig Ahnung von Stoffen und Farben hatte. Hauptsache der Stoff war strapazierfähig und brauchbar im Kampf. „Stell dir vor, meine zweite Stute hat gefohlt. Es wird ein prächtiger Hengst werden. Ich denke, du wirst ihn in ein paar Jahren einreiten. Er wird dir ein treuer Gefährte bei seinen Missionen sein.“ meinte sie immer noch seelig lächelnd und ihr Gedichtsbuch umklammernd. „Hast du die Lady Isabell heil zurückgebracht?“ fragte die junge Lady nun. „Ja, das habe ich. Sie ist unversehrt und ich muss dir sagen, ich sollte mit Joe noch viel arbeiten. Seine Art zu Töten gleicht der eines räudigen Diebes.“ lachte Warwick auf und erinnerte sich an den Kampf zurück. Josephin lächelte ihren Verlobten an. Sie stand dann auf. „Begleite mich doch durch das Rosenfeld, Warwick.“ bat sie und musterte den locker im Gras sitzenden Ritter. Dieser sprang elegant auf und bot ihr die Hand an. Josephin hing sich ein und sie gingen gemeinsam langsam durch eine Rosenplantage. An den Rosenbüschen hingen weiße, rote und rosa Rosen in voller Blüte und es schien als würde sich Josephin an jeder Blüte erneut erfreuen. Warwick hatte auch dafür nichts übrig, doch solange es seiner Verlobten Freude beriet begleitete er sie stillschweigend. Als sie sich gerade wieder beim Pavillon niederlassen wollten, eilte Marc, Warwicks Bediensteter auf die beiden zu. „Sir, eine junge Frau will euch sprechen. Sie meinte es wäre dringend. Es ginge um ihre Tochter.“ verkündete Marc verwundert und Warwick riss die Augen auf. Josephin hatte jedes Wort mitgehört und sog scharf die Luft ein. „Tochter?!“ schrie sie empört auf, ihr stiegen sofort die Tränen in die Augen und die junge Frau lief, so schnell sie ihre zierlichen elfenhaften Beine tragen konnten in die Wohnräume hinauf. Warwick war nicht fähig sich zu bewegen. „Was sagt ihr das? Tochter? Ich habe keine Tochter! Schickt sie weg, sie muss wahnsinnig sein!“ beharrte Warwick und Marc nickte. „Ich werde es versuchen, aber sie ist äußert hartnäckig und lästig.“ meinte er und eilte davon. Warwick richtete sich mit steifen Gliedern auf. „Tochter...“ wiederholte er ungläubig, ging in Gedanken hektisch jede Nacht durch, die er bislang erlebt hatte, doch war er Josephin nie fremdgegangen, zumindest nicht, dass er es noch wüsste. Warwick war äußerst verärgert als Marc abermals zu ihm trat und beteuerte, dass das Weib nicht gehen wollte, ehe sie Warwick gesprochen hatte. Der Ritter ging also in die Empfangshalle und sah ein schlankes, hübsches Mädchen mit einem kleinen Mädchen an der Hand mitten in der großen Halle stehen. Warwick betrachtete sie eingehend. Die junge Frau war vermutlich achtzehn Winter alt, sie hatte haselnussbraunes Haar, grüne Augen, war schlank und beinahe mager. Sie war nur mit einfacher, schmutziger Bauernkleidung bedeckt. Das Mädchen neben ihr hatte dunkelbraune Haare und auch dunkelbraune Augen. Ihr Gesicht hatten die ähnlichen feinen Züge, wie ihre Mutter. Das Mädchen, welches etwas vier Winter zählte, war in einen kurzen Rock gewickelt, welcher mit einem Seil hochgebunden war. Sie wirkte sehr eingeschüchtert. „Ich frage mich, wer sie durchgelassen hat.“ knurrte Warwick ungehalten und polterte die Treppen hinab.

__________________
The time has come for those who are different to stand united

1. Platz beim Modedesign Wettbewerb von GB!

14.05.2005 18:58 Wölfchen ist offline E-Mail an Wölfchen senden Homepage von Wölfchen Beiträge von Wölfchen suchen Nehmen Sie Wölfchen in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Wölfchen in Ihre Kontaktliste ein
Wölfchen
der Wolf von nebenan...


images/avatars/avatar-31913.gif

Dabei seit: 08.02.2005
Beiträge: 3.471
Herkunft: Baden bei Wien

Themenstarter Thema begonnen von Wölfchen
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Die junge Frau und das Mädchen schreckten zusammen, als sie den Ritter sahen, doch dann stürmte die junge Frau los und fiel Warwick in die Arme. Dieser find die Frau verunsicher auf und es sah für einen Außenstehenden wohl im ersten Moment aus, als würden sie sich umarmen, bis Warwick sie wegstieß. „Was erlaubt ihr euch, Weib!“ brüllte er sie ungehalten an, während die Bäuerin erschrocken und zitternd in die Knie ging. „Aber Herr, ich bin es doch, Margarete. Eure Margarete. Wisst ihr nicht mehr?“ fragte sie voller Furcht. Warwick schnaubte verächtlich und war versucht ihr eine Ohrfeige zu geben. „Was ist Weib, wieso raubt ihr meine Zeit?“ fragte er ungehalten. Die junge Frau zuckte abermals zusammen. „Ich wollte, dass ihr eure Tochter seht, Herr.“ bemerkte sie und das kleine Mädchen tauchte neben Warwick auf. Sie war wahrlich hübsch. Doch konnte sich Warwick nicht erinnern eine Tochter gezeugt zu haben. „Ihr Hure! Wollt mir einen Bastard unterschieben! Dies ist niemals meine Tochter!“ brüllte Warwick nun ungehalten und schlug der Frau eine schallende Ohrfeige. Die Bäuerin griff erschrocken nach ihrer Wange und konnte die Tränen kaum zurückhalten. Das kleine Mädchen wich erschrocken vor ihm zurück. Warwick schnappte sie mit einem stählenen Handgriff und hielt sie fest. „Dieser Bastard soll meine Tochter sein!“ höhnte er und lachte dann aus tiefster Kehle. „Seht euch dieses Kind an! Es ist hässlich wie die Nacht! Verschwindet und lasst mich in Ruhe!“ schrie er ein letztes Mal, ließ das Mädchen nach einem kräftigen Zug los und es fiel rücklings auf den Boden. Die junge Frau schnappte sich hastig ihre Tochter und rannte verzweifelt aus der Halle. Warwick schnaubte immer noch erregt. Erst jetzt sah er Josephin, die entsetzt auf ihn hinabstarrte. „Ist es also wahr.“ sprach sie so kalt und trocken, dass Warwick erschauderte. „Nein, das ist nicht meine Tochter.“ beteuerte Warwick. „Wieso regt es dich dann so auf?“ wollte Josephin wissen und traf damit genau den wunden Punkt von Warwick. Er konnte nicht erklären wieso es ihn zu sehr aufregte. Er war normalerweise ein sehr ruhiger, bedachter Mann, doch nun war er schlichtweg zornig geworden. „Ich..“ hub er an, doch Josephin drehte sich um und verschwand. Warwick fluchte leise und überlegte hastig, ob er ihr nachlaufen sollte, doch es würden keinen Zweck haben.
Zur gleichen Zeit wurden die Sorgenfalten des Königs noch tiefer und er warf seinem engsten Berater einen verzweifelten Blick zu. „Edward wird von Minute zu Minute mächtiger.“ beteuerte König Jeffrey. Sein Berater, der Priester Comham blickte den König mutlos an. „Ihr wisst also schon, dass seine Truppen auf dem Weg in die Highlands sind.“ stellte er trocken fest und umklammerte das sanfte Eisenkreuz um seinen Hals. „Ja, man hat es mir gesagt. Doch weiß ich nicht, ob ich genug Männer für eine solch große Schlacht habe. Immerhin war dieser Winter hart und einige Soldaten sind bei der Schlacht um die Lowlands ums Leben gekommen. Wir können froh sein, dass Sir Warwick den Überfall auf die Lady von Abylard verhindern konnte.“ murmelte der König in seinen dichten weißen Bart hinein. Er stützte sich schwer auf seinen Thron, als er aufstand. Der purpurrote Umhang mit der Nerzborte, ein altes Erbstück, hing leblos an seinen breiten Schultern hinab. Der König machte einen schmächtigen Eindruck, obwohl er letzten Sommer noch so stark und entschlossen gewesen war. Sein Gesicht war vor Sorge eingefallen, sein Körper hatte an Fülle verloren und seine Augen waren ausdruckslos geworden. Innerhalb eines halben Jahres hatte er seine geliebte Gattin und seine jüngste Tochter zu Grabe tragen müssen. Sie waren bei einem Ausritt beide mit ihren Pferden eingebrochen und in einen eiskalten See gefallen. Die schöne Königin hatte tagelang einen Todeskampf gegen eine schwere Lungenentzündung gelitten, und hatte diese verloren. Ihre Tochter war an einer Erkältung mit schweren Fieberschüben gestorben. König Jeffrey sah seinen Priester an. „Ich darf nicht tatenlos zusehen wie mein Volk von diesem Scharlatan bedroht wird.“ entschied er und wollte den Raum verlassen. Als er die Tür öffnete rannte Josephin ihn beinahe um. Tränen liefen über ihre Wangen und sie sah erbärmlich aus. „Nichte, was ist denn mit dir?“ fragte der König besorgt, zog sie in den Raum, aus dem er gekommen war und schloss die Tür wieder. „Onkel, du wirst es nicht glauben, was ich soeben erfahren hat. Warwick, .. Warwick hat ein Kind! Eine Hure von Bauernweib hat es zu ihm gebracht. Er war mir untreu Onkel!“ jammerte Josephin und sank vor ihrem König und Verwandten auf die Knie. Dieser strich ihr über die seidigen Haare und bot ihr seine Schulter an. Die junge Frau drückte sich weinend daran. „Wie konnte er uns nur so täuschen!?“ fragte Jeffrey entgeistert. Er war besseres von seinen Rittern gewöhnt. Sie waren nicht nur treu ihres Königs gegenüber, sondern auch ihrer Frauen. „Bist du dir sicher?“ fragte Jeffrey nach, als sich Josephin ein wenig beruhigt hatte. „Ja, Onkel, das Mädchen hatte viele Züge von Warwick. Er hat die beiden zwar verjagt, aber ich glaube ihm kein Wort.“ schluchzte Josephin und strich sich eine an ihrer Wange klebende Strähne aus dem Gesicht. „Oh meine liebe Josephin. Dann haben wir uns gewaltig in ihm getäuscht. Doch wenn er nicht fähig ist eine Frau zu halten, so soll er zumindest ein Schwert halten können. Ich werde ihn in den Krieg gegen Edward schicken.“ entschied der König und sah seine Nichte an. Diese Worte schienen sie noch mehr zu erschrecken, denn sie drückte sich von ihrem Onkel weg. „Nein.. nein, das darfst du nicht. Dafür ist Warwick mir noch zu lieb!“ brüllte sie beinahe und schwankte von ihm weg. „Aber Kind, sieh doch ein, jemand muss es tun und da Warwick wohl eine Pause vom Hof braucht wird er diese Aufgabe übernehmen.“ entschied der König entgültig und bestätigte seine Aussage nochmals mit einem Nicken. Josephin sprang auf wie ein scheuendes Pferd und lief hinaus. „Du bist nicht besser als Warwick!“ schrie sie voller Verzweiflung, als sie den Raum verließ. Der König blieb mit seinem Berater zurück. „Morgen, sobald die Sonne aufgegangen ist, werde ich eine Besprechung mit meinen Rittern haben. Veranlasst bitte alles, was dafür nötig ist.“ sprach Jeffrey und sah seinen Priester an. Dieser nickte nur, verbeugte sich leicht und verließ hastig den Raum.

__________________
The time has come for those who are different to stand united

1. Platz beim Modedesign Wettbewerb von GB!

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Wölfchen: 18.05.2005 20:56.

18.05.2005 20:55 Wölfchen ist offline E-Mail an Wölfchen senden Homepage von Wölfchen Beiträge von Wölfchen suchen Nehmen Sie Wölfchen in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Wölfchen in Ihre Kontaktliste ein
SunnyPony SunnyPony ist weiblich
ich bin unsichtbar


images/avatars/avatar-11467.gif

Dabei seit: 20.03.2005
Beiträge: 222
Herkunft: leutenbach

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

deine geschichten sind einfach hammers großes Grinsen es gibt höchstens ein,zwei minimale Kritikpunkte, hach ich weiß gar net was ich sagen soll außer: Weiterschreiben Augenzwinkern

__________________
wenn man keine ahnung hat... einfach mal die fresse halten
19.05.2005 13:00 SunnyPony ist offline Beiträge von SunnyPony suchen Nehmen Sie SunnyPony in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie SunnyPony in Ihre Kontaktliste ein
Wölfchen
der Wolf von nebenan...


images/avatars/avatar-31913.gif

Dabei seit: 08.02.2005
Beiträge: 3.471
Herkunft: Baden bei Wien

Themenstarter Thema begonnen von Wölfchen
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Ich hab schon etwa 40 Seiten auf A5.
Ich stell nachher gleich noch mehr rein, wenn ich zuhause bin.

Freut mich sehr, dass es dir gefällt

Wölfchen

__________________
The time has come for those who are different to stand united

1. Platz beim Modedesign Wettbewerb von GB!

19.05.2005 13:28 Wölfchen ist offline E-Mail an Wölfchen senden Homepage von Wölfchen Beiträge von Wölfchen suchen Nehmen Sie Wölfchen in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Wölfchen in Ihre Kontaktliste ein
SunnyPony SunnyPony ist weiblich
ich bin unsichtbar


images/avatars/avatar-11467.gif

Dabei seit: 20.03.2005
Beiträge: 222
Herkunft: leutenbach

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

super, freu mich schon drauf!
Ich lese allgemein viele bücher/romane die im mittelalter spielen fröhlich ich find das ist irgendwie ne faszinierende Zeit, auch wenn's für die menschen sicher auch net immer angenehm war, wenn man da z.b. an folter, inquistition, seuchen usw. denkt.

LG SunnyPony

__________________
wenn man keine ahnung hat... einfach mal die fresse halten
19.05.2005 19:44 SunnyPony ist offline Beiträge von SunnyPony suchen Nehmen Sie SunnyPony in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie SunnyPony in Ihre Kontaktliste ein
Wölfchen
der Wolf von nebenan...


images/avatars/avatar-31913.gif

Dabei seit: 08.02.2005
Beiträge: 3.471
Herkunft: Baden bei Wien

Themenstarter Thema begonnen von Wölfchen
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

aber irgendwo war es eine malerische Zeit Augenzwinkern

Jeffrey blieb allein zurück, nahm auf seinem Thron Platz und dachte nach. War Warwick seiner Nichte wirklich fremd gegangen? Er konnte sich dies kaum vorstellen, jedoch was konnte ein besserer Beweis dafür sein, als ein Kind? Er war bitter enttäuscht von seinem besten Ritter. Warwick hatte ihn schon als kleines Kind angebetet und war so stolz gewesen, als er nach einem harten Training zum Ritter geschlagen wurde. Er hatte seiner Nichte schon vor zwei Jahren die Treue geschworen, doch war er bislang soviel auf Reisen gewesen, dass sie nicht die Zeit hatten eine Hochzeit zu planen und sich Josephin großteils ihren Schwärmerein und Gedichten hingab. Warwick war nützlich gewesen. Schon einmal hatte er die Kensischen zurück in ihr Gebiete geschlagen und dem König Edward schlimm zugesetzt. Doch ob er einen solchen Angriff ein zweites Mal schaffen würde? Es standen bei weitem nicht so viele Männer zur Verfügung, wie bei ihrem letzten Kampf. Jeffrey begann an sich zu zweifeln. Hatte er überhaupt den Funken einer Chance ohne sich lächerlich zu machen? Er sollte es wohl bald erfahren, denn die Truppen von Edward kamen der Landesgrenze jeden Tag näher. Es mussten also schnell Männer und Waffen her, sonst würde dieser Krieg nicht siegreich für König Jeffrey und seine Ritter ausgehen.
Priester Conham ging durch den langen Gang hinab in die Räumlichkeiten der Ritter. Jeder hatte eine handvoll eigener Räume, die er mit seiner Frau und seinen Kindern bewohnen konnte. Pater Conham beschloss die Ritter der Reihe nach durchzugehen und ihnen von der Versammlung zu berichten. Zuerst stand William an der Reihe. Der Ritter war seit vielen Jahren ein gehobener Soldat des Königs und ihm stets Treu gewesen. Er lebte zusammen mit seiner Frau und seinen drei Kindern, allesamt Söhne in der Festung. Pater Conham klopfte an der Tür zu Williams Bereich und eine Dienerin öffnete. „Ich möchte Sir William sprechen.“ bemerkte der Priester und die junge Frau deutete ihm in einen Raum zu gehen. „Ich schicke den Sir sofort zu Euch.“ sprach die Dienerin und verschwand schnellen Schrittes. Vater Conham betrat den hellen Raum, welcher als Wohnzimmer diente und kurze Zeit später kam William hastigen Schrittes hinein. „Pater Conham. Es ist mir eine Ehre.“ meinte er und verneigte sich leicht vor dem Priester. „Sir William. Wie ist es euch ergangen?“ erkundigte sich der Pater höflich und lächelte blass. „Gut, danke euch. Was gibt es zu berichten?“ wollte William wissen .“Morgen, sobald die Sonne aufgegangen ist, sollt ihr euch im Ritterzimmer einfinden. Euer König und die anderen Ritter müssen eine Schlacht planen.“ erklärte der Priester knapp und sah Williams sorgvolle Miene. „Weiß der Lord denn nicht, dass unsere besten Männer im Winter fielen?“ fragte er beinahe empört nach. Er war kein Narr, doch er wusste, dass man der Realität ins Auge blicken musste und falls nötig den eigenen König anklagen. „Nun, sprecht am Besten direkt den König damit an.“ antwortete Priester Conham ruhig und machte Anstalt zu gehen. „Ich werde da sein.“ murmelte William, als er den Pater aus seinen Räumen begleitete. „Das will ich auch hoffen.“ entgegnete der Priester und verließ den Raum. Er ging weiter um all die anderen Ritter, und auch Warwick aufzusuchen, welchen er als letzter finden wollte.
Der Tag neigte sich und die Sonne versank hinter den hohen Bergen. Warwick war den gesamten, restlichen Tag über in seiner Kammer gewesen und hatte nachgedacht, ob es irgendeine Möglichkeit gab, dass er wirklich ein Kind gezeugt haben sollte. Nach einigen gründlichen Überlegungen wusste er genau, dass es sich um eine Lüge handelte, die die Bäuerin ihm da auftischte. Doch wie sollte er Josephin davon überzeugen? Es war ein Ding der Unmöglichkeit. Immer und immer wieder begann er einen Brief zu schreiben, doch er war nie mit seinen Worten zufrieden und nach einigen Stunden verbrannte er einen ganzen Haufen Pergamentpapier. Wütend über seine eigene Unfähigkeit legte er seine Kleidung ab, bis auf seine Hose und sein von der Reise schmutziges Hemd und legte sich auf sein Bett. Es musste doch eine Möglichkeit gegen das wieder gut zu machen, was er in Josephins Augen getan hatte, wenn er sie schon nicht davon überzeugen konnte, dass er nichts getan hatte. Verwirrt schloss Warwick die Augen und genoss die Stille. Auf einmal klopfte es an der Tür. „Ich bin es Pater Conham. Darf ich eintreten?“ frage der Priester und wartete auf ein brummiges Ja, von Warwick. Der Geistlichen öffnete die Tür und trat ein. „Sir Warwick. Ich soll auch euch für morgen nachdem die Sonne aufging in den Rittersaal einladen. Ihr habt eine Besprechung mit Lord Jeffrey.“ erklärte der Priester schnell und wollte schon wieder gehen, als Warwick ihn aufhielt. „Pater, ich würde gerne beichten.“ meinte Warwick und sah den Geistlichen an. „Beichten?“ erwiederte dieser Verwirrt. „Eure Sünde des Tötens ist euch vergeben, ihr tötet im Namen Gottes, das wisst ihr doch.“ bemerkte der Priester hastig und sah Warwick äußerst verwundert an. „Nein, das ist es nicht.“ sprach Warwick sogleich. „Später, ich habe jetzt keine Zeit dafür.“ meinte der Priester schließlich und es gelang ihm aus dem Raum zu kommen. Er konnte sich nicht erklären wieso, doch der Besuch bei Warwick war ihm äußerst unangenehm gewesen. Er hatte etwas beklemmendes an sich, kam es ihm vor. Der Geistliche griff nach seinem Hals, wischte einmal darüber und ging dann in seine Kapelle beten. Ein seltsames Gefühl beschlich ihn.

__________________
The time has come for those who are different to stand united

1. Platz beim Modedesign Wettbewerb von GB!

19.05.2005 19:48 Wölfchen ist offline E-Mail an Wölfchen senden Homepage von Wölfchen Beiträge von Wölfchen suchen Nehmen Sie Wölfchen in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Wölfchen in Ihre Kontaktliste ein
Kajana Kajana ist weiblich
Mitglied


images/avatars/avatar-2864.jpg

Dabei seit: 14.05.2005
Beiträge: 44
Herkunft: Wien

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hy!

*Wölfchen knuddel* Hab auch hier her gefunden *gg*

Ich find die Story grenzgenial! Aber meine Meinung musst du mittlerweile eh schon auswendig kennen.

Im Mittelalter war es gar nicht so schlimm, denk ich. Seuchen und Inquisition kamen er ist der Neuzeit so richtig in Fahrt, also alles halb so wild.

__________________
"Equidem beatos puto, quibus deorum munere datum est aut facere scribenda aut scribere legenda, beatissimos vero, quibus utrumque."
Zitat aus den Briefen des Plinius

19.05.2005 19:53 Kajana ist offline E-Mail an Kajana senden Beiträge von Kajana suchen Nehmen Sie Kajana in Ihre Freundesliste auf YIM-Name von Kajana: kaja_8819
Wölfchen
der Wolf von nebenan...


images/avatars/avatar-31913.gif

Dabei seit: 08.02.2005
Beiträge: 3.471
Herkunft: Baden bei Wien

Themenstarter Thema begonnen von Wölfchen
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Mein Höbbele *zu Boden knuddel, weiterknuddel und wieder in den Stand knuddel*

Tja ja, ich weiß, du bist mein größter Fan und Verleger XD

Ich finde das Mittelalter hatte sicher auch ein paar (wenige? XD) schöne Seiten Augenzwinkern

Wölfchen

__________________
The time has come for those who are different to stand united

1. Platz beim Modedesign Wettbewerb von GB!

19.05.2005 19:56 Wölfchen ist offline E-Mail an Wölfchen senden Homepage von Wölfchen Beiträge von Wölfchen suchen Nehmen Sie Wölfchen in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Wölfchen in Ihre Kontaktliste ein
Kajana Kajana ist weiblich
Mitglied


images/avatars/avatar-2864.jpg

Dabei seit: 14.05.2005
Beiträge: 44
Herkunft: Wien

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

*Knuddeltrauma hab* ;-)

Ich bin sicher, dass es viele schöne Seiten gab. Stell dir nur vor: weite, unberührte Wälder und Wiesen voll von wilden Tieren, Abenteuer wohin du nur schaust! *gg* Und erst die Städte und Dörfer. Also ich glaub, das war eine höchst interessante Zeit. *gern im MA leben will, aber mein geliebtes Notebook vermissen würde*

__________________
"Equidem beatos puto, quibus deorum munere datum est aut facere scribenda aut scribere legenda, beatissimos vero, quibus utrumque."
Zitat aus den Briefen des Plinius

19.05.2005 20:03 Kajana ist offline E-Mail an Kajana senden Beiträge von Kajana suchen Nehmen Sie Kajana in Ihre Freundesliste auf YIM-Name von Kajana: kaja_8819
SunnyPony SunnyPony ist weiblich
ich bin unsichtbar


images/avatars/avatar-11467.gif

Dabei seit: 20.03.2005
Beiträge: 222
Herkunft: leutenbach

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

ich stimm euch voll und ganz zu, es gab mit sicherheit auch schöne seiten (siehe Kajana ^^) und ich denke, dass man sich damals noch eher auf ein wort oder versprechen verlassen konnte. sicher gab's da auch betrüger, verräter usw, eben wie heute auch, aber wie leichtfertig sagt man heut zu jemandem ich versprech's dir obwohl man's eigentlich gar net so meint? Ich denk mal damals konnte man sich vielleicht noch eher auf ein wort verlassen.

*gern im MA leben will, aber mein geliebtes Notebook vermissen würde*
ich stimm dir zu großes Grinsen

__________________
wenn man keine ahnung hat... einfach mal die fresse halten

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von SunnyPony: 19.05.2005 20:20.

19.05.2005 20:19 SunnyPony ist offline Beiträge von SunnyPony suchen Nehmen Sie SunnyPony in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie SunnyPony in Ihre Kontaktliste ein
Susanne
Mitglied


Dabei seit: 09.02.2005
Beiträge: 2.323

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Hab mir die Story noch net ganz durchgelesen, aber der Anfang ist super!! Ich denke, im MA gab es gute und schlechte Seiten, aber interessant ist es auf alle Fälle, auch wenn mich die Zeit davor (Römer, Griechen etc.) mehr interessiert Augenzwinkern .
Ich kopier mir die Geschichte in Word und lese sie dann nachher oder morgen!

LG
Susanne

edit: kennt ihr "Der Zeittunnel" von Susan Price?? Das ist total geil, und wo ihr doch alle MA-Fans seid Augenzwinkern . Spielt abwechselnd im 16. und im 21. Jahrhundert!

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Susanne: 19.05.2005 20:29.

19.05.2005 20:25 Susanne ist offline Beiträge von Susanne suchen Nehmen Sie Susanne in Ihre Freundesliste auf
Wölfchen
der Wolf von nebenan...


images/avatars/avatar-31913.gif

Dabei seit: 08.02.2005
Beiträge: 3.471
Herkunft: Baden bei Wien

Themenstarter Thema begonnen von Wölfchen
Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

und es geht weiter

Warwick legte sich wieder auf das Bett. „Was habe ich verbrochen?“ fragte er laut gen Decke und ließ sich in die weichen Kissen zurückfallen. Er wusste beim besten Willen nicht, was er verbrochen hatte, dass es selbst dem Priester unangenehm war mit ihm zu sprechen. Er hatte gute Lust heute von der Tafel fern zu bleiben, doch das würde kein gutes Licht auf ihn werfen und so konnte er wenigstens die Gespräche ein wenig unter Kontrolle halten. Als die Sonne völlig hinter den Bergen verschwunden war stand Warwick auf und kleidete sich im Licht des Kamins für den heutigen Abend. Langsam ging er, den mit Fackeln erleuchteten Gang zum Rittersaal entlang und zählte die Fackeln. Als er vor dem breiten Tor ankam hatte er zwanzig gezählt. Die breiten Tore wurden von zwei Dienern geöffnet und Warwick trat ein. Er bemerkte, dass beinahe alle Ritter und deren Frauen schon eingetroffen waren und alle Blicke auf ihm haftete, als er selbstbewusst den Raum betrat. Sein König saß, wie jeden Abend auf seinem Stuhl am Ende der Tafel und Warwick verbeugte sich vor ihm und küsste seinen Ring. Doch an diesem Tag lächelte der König ihn nicht freundlich an, wie sonst, sondern sah ihn eher verbittert an. Warwick wunderte sich etwas darüber. Diese Sache mit der Bäuerin war wohl doch schneller durch die Mauern der Burg gedrungen, als er es für Möglich gehalten hatte. „Nehmt Platz Sir Warwick.“ sprach der König ruhig und deutete auf einen Stuhl am anderen Ende der Tafel. Warwick war es sonst gewöhnt direkt neben dem König zu sitzen, doch diesmal hatten William und Pierce diese Plätze eingenommen. Warwick stellte auch mit Überraschung fest, dass Josephin nicht unter den Frauen war, die sich auf einer weiteren Tafel zusammenfanden. Der Ritter war sofort in Sorge um seine schöne Braut, doch er dachte, dass sie ihn wohl kaum Eintritt in ihre Gemächer gewähren würde. Warwick war sofort in Sorge um seine schöne Braut, doch er dachte, dass sie ihn wohl kaum Eintritt in ihre Gemächer gewähren würde. Ihm war jedoch auch der Appetit vergangen und er bereute bereits dem Essen beizuwohnen. Viele Blickte hafteten auf ihm und er hörte gedämpfte Gespräche, bei denen es sich um ihn drehte. Warwick war äußert wenig erfreut darüber und beinahe froh, als Jeffrey das Wort erhob. „Meine werten Ritter. Ihr habt ja schon von unserer Besprechung morgen erfahren. Ich hoffe es ist euch nicht zu kurzfristig, doch es ist nun mal ein Fall eingetreten, den ich mit euch bereden muss.“ meinte er und sein Blick fiel direkt auf Warwick, welcher es nicht wagte den Kopf zu heben. Doch als ihm gewahr wurde wie reumütig seine Haltung war erhob er ihn stolz und ein Raunen ging durch den Raum. Der König nahm Platz, da eine große Platte mit Köstlichkeiten in den Raum gebracht wurde, doch Warwick hatte nun keinen Nerv mehr dafür etwas zu Essen. Er beschloss die Räumlichkeiten von Josephin aufzusuchen. Er musste einfach mit ihr sprechen. Der Ritter stand auf, wieder blickten ihn alle an, selbst der König. „Entschuldigt mich, ich werde nach Mylady Josephin blicken.“ bemerkte Warwick trocken und verließ den Raum. Hastigen Schrittes , beinahe laufend, gelangte er in den Wohnflügel der Königsverwandtschaft. Er wusste genau, wo Josephins Zimmer waren und klopfte an einer großen Tür, die als Eingang in ihrem Bereich diente. Eine Amme öffnete die Tür. „Maria, bin ich froh dich zu sehen, darf ich zu Josephin?“ fragte Warwick die ihm wohl bekannte Amme. Diese war immer sehr freundlich und auch heute hatte sie ein Lächeln auf den Lippen, obwohl sie ihn abwies. „Es tut mir Leid, Sir, aber die Lady fühlt sich nicht gut. Sie schläft bereits.“ beteuerte sie und schloss die Tür wieder. Warwick stand nun vor der verschlossenen Tür, die ihm sonst zu jeder Tages und Nachzeit offen gestanden hatte. Er stand , so schien es ihm, vor den Scherben seiner Selbst. Zwei Schichten dicken Holzes trennten sie. Warwick nahm seinen gesamten Mut zusammen und klopfte ein zweites Mal. Wieder öffnete Maria die Tür.“ Es ist wirklich wichtig Maria.“ sprach er eindringlich und die Amme überlegte kurz. „Ich sagte euch doch bereits, dass die Lady schläft.“ wiederholte sie und sah Warwick immer noch freundlich an. „Wer ist es, Amme?“ hörte Warwick Josephines glockenhelle, engelsgleiche Stimme. Der Ritter schenkte der Amme einen schiefen Blick und wollte sie beiseite schieben, doch die starke Frau stellte sich behände vor ihn. „Die Lady will euch nicht sehen.“ zischte sie diesmal und schloss die Augen, bis sie nur noch kleine giftige Schlitze waren. Josephin kam selbst nachsehen, da die Amme ihr keine Antwort gegeben hatte und öffnete die Tür in den Vorraum, indem die Amme sich vor Warwick gestellt hatte. „Verschwinde Warwick.“ fauchte Josephin, als sie ihn erblickte bitter. Ihr stiegen Tränen in die Augen und somit verschwand sie wieder hinter den Schutz der Tür. „Ihr habt sie nun erneut zum Weinen gebracht Sir. Denkt ihr nicht, das Leid reicht für einen Tag?“ fragte die Amme mit funkelnden Augen und schloss geräuschvoll die Tür.


Freut mich, dass die Geschichte bzw das Mittelalter so gut ankommt großes Grinsen

__________________
The time has come for those who are different to stand united

1. Platz beim Modedesign Wettbewerb von GB!

19.05.2005 20:31 Wölfchen ist offline E-Mail an Wölfchen senden Homepage von Wölfchen Beiträge von Wölfchen suchen Nehmen Sie Wölfchen in Ihre Freundesliste auf Fügen Sie Wölfchen in Ihre Kontaktliste ein
~Cinderella~ ~Cinderella~ ist weiblich
Mitglied


Dabei seit: 13.02.2005
Beiträge: 1.300
Herkunft: Deutschland :)

Auf diesen Beitrag antworten Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       Zum Anfang der Seite springen

Mir gefällt dein Schreibstil ebenfalls. Du beherrscht die Sprache des Mittelalters ziemlich gut, hab ich das Gefühl xD. Man hört aus der Geschichte , dass du dich für diese Zeit intressierst.
19.05.2005 20:54 ~Cinderella~ ist offline E-Mail an ~Cinderella~ senden Beiträge von ~Cinderella~ suchen Nehmen Sie ~Cinderella~ in Ihre Freundesliste auf
Seiten (2): [1] 2 nächste » Baumstruktur | Brettstruktur
Gehe zu:
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Gegen Bilderklau - Das Original » Prosa, Epik, Kunst » Schreibecke » Geschichten » Eine namenlose "Rittergeschichte"

Impressum

Forensoftware: Burning Board, entwickelt von WoltLab GmbH