Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von sara1991: 17.02.2006 23:10.

Danke ihr beiden, freu mich total über die lieben Commis !!! *kiss*
@whinny-w: Meinst du Liebe auf Umwegen?? Oder Across the Ocean...? Naja egal^^
Dann mach ich doch glatt mal weiter:

Kapitel 6
Nach der Schule am Freitag musste Sam sich ein bisschen beeilen. Essen wollte er sowieso nichts und Caro konnte das ziemlich gut verstehen, denn auch sie hatte nicht so großen Hunger. Obwohl Sams Eltern jetzt fast schon zwei Wochen tot waren, war sie heute noch mal sehr nachdenklich und traurig darüber geworden. Ihre Eltern und Sam brachen zur Beerdigung auf und Caro war alleine zuhause, denn Nico, ihr Bruder war bis zum Abend bei einem Freund.
Zuerst schaute sie ein wenig Fern, dann maulte Tessa aber rum und sie ging mit ihr raus in den Park, der nicht allzu weit weg war. Es fing an zu nieseln. ‚Genau das richtige Wetter für so einen Tag!’, dachte Caro.
Als sie nach einer Weile wieder zuhause angekommen war, machte sie sich für die Trauerfeier fertig und fuhr mit dem Bus zur Kirche.
Als sie dort ankam steuerte sie sofort auf das Kirchenhaus zu. Dieses befand sich direkt an der Kirche und war für Konfirmationsunterricht oder andere Kirchengruppen gedacht, und eben für Trauerfeiern. Als sie das Gebäude betrat, konnte sie schon von weitem die vielen Stimmen hören. Sie betrat den großen Raum, der vollgestopft mit Menschen war, die an den zwei großen Tischen saßen oder sich unterhaltend herumstanden. Sams Familie fiel ihr sofort auf, was ja auch wegen der dunkleren Hautfarbe kein Wunder war. Caro streckte ihren Hals ein bisschen, um nach Sam Ausschau zu halten. Als sie ihn erspäht hatte, sprach er gerade mit einer jüngeren Frau, wahrscheinlich eine seiner Tanten. Ihre Mutter kam auf sie zu, ihr Vater war –wie es schien- schwer damit beschäftigt sich mit Sams Großmutter zu verständigen.
„Na mein Schatz!“, sagte sie.
„Eigentlich will ich so nur noch von meinem Schatz genannt werden, Mum“, grummelte Caro.
Ihre Mutter setze eine bedeutungsvolle Miene auf. „Ja... versteh schon. Schön, dass du noch gekommen bist! Sam freut sich bestimmt!“ Sie sahen zu Sam herüber. In diesem Augenblick sah Sam Caro und setze ein Lächeln auf, worüber Caro ein wenig verwundert war... Lächeln - an so einem Tag?
Sie wandte sich von ihrer Mutter ab und ging auf Sam zu, dessen Tante immer noch neben ihm stand und Caro jetzt interessiert ansah. Caro umarmte Sam und er sagte, dass er es wirklich toll fand, dass sie hier war.
„Oh, well... so, is she your girlfriend, Sam?”, fragte Sams Tante neugierig. Caro (die solch einfaches Englisch natürlich verstand) wurde ein bisschen rot, obwohl dazu eigentlich kein Grund bestand. Sie musste auf einmal an Fabian denken...
„Oh no!“, wehrte Sam ab. „We are just good friends!“ Sie nickte. Dann sah sie Caro plötzlich überrascht an. „So, you are Caroline?”
Caro versuchte es mit ihrem Englisch. „Oh, yes...but call me Caro!“
„Das ist meine Tante Regina”, sagte Sam und die beiden gaben sich die Hand. Caro und Regina versuchten sich noch ein bisschen auf Englisch zu unterhalten, aber dann zog Sam sie weiter.
„Du musst die anderen auch noch kennen lernen!“, meinte er. Also wurde sie noch den anderen Familienmitgliedern vorgestellt, die alle ziemlich nett schienen. Mit einigen unterhielt sie sich ein paar Sätze auf Englisch, soweit es ging. Im Notfall half ihr Freund ihr beim Übersetzen.
„Wie findest du sie?“, wollte Sam schließlich wissen.
„Wirklich nett!“, mehr viel Caro nicht wirklich zu sagen ein. Irgendwie tat er ihr Leid, denn vielleicht wollte er lieber einen Neuanfang mit diesen netten Leuten beginnen, vielleicht wollte er tief in seinem Herzen gar nicht hier bleiben? Vielleicht war seine Angst seine Freunde zu enttäuschen zu groß...
Mit der Zeit gingen die meisten Gäste und bald wollten auch Caro und ihre Eltern mit Sam nach Hause. Dieser verabschiedete seine Familie noch, während Caro und ihre Eltern im Auto warteten. Caro war nachdenklich geworden und starrte aus dem Fenster. Hätte Sam nach Amerika gehen sollen? Er hatte die Entscheidung zwar selber für das Heim getroffen, aber sicher nicht ohne den Einfluss seiner Freunde. Sie hätten ihn gehen lassen sollen, das hatten sie ihm gesagt, aber er hatte gewusst, dass sie mehr als enttäuscht gewesen wären. Erst jetzt begriff sie, dass es so wichtig war, eine Familie zu haben! Aber es war zu spät. Sams Familie würde morgen in aller Herrgottsfrühe nach Hause fliegen. Ohne Sam... Vielleicht war jetzt die allerletzte Chance! Sie könnte aussteigen, ins Gebäude rennen und Sam sagen er solle mit ihnen gehen. Es würde schon klappen einen Platz im Flugzeug zu arrangieren. Sie hätten sich gefreut! Er hätte sich gefreut... Doch Caro konnte nicht. Antonia und Fabian gegenüber und wegen ihr selbst. Sie wollte es einfach nicht, sie wollte ihren besten Freund nicht verlieren.
Sam kam aus dem Gebäude heraus, vollgepackt mit diversen Geschenken, Blumen und Karten, und stieg ins Auto, dann fuhren sie auch schon los. Plötzlich hasste Caro sich. Warum musste sie bloß immer an sich denken? Hauptsache ihr ging es gut! Grimmig saß sie neben Sam im Auto.
„Ist irgendwas?“, fragte er besorgt.
„Nein...Nichts...“ ‚Doch!’, dachte sie. ‚Ich will, dass du in einem Heim lebst und nicht bei deiner Familie. Ich will, dass es mir gut geht, auch wenn es dir dann schlecht geht!’ Aber das konnte sie ihm nicht sagen. Er würde lügen und ihr sagen, dass es besser so sei.

PUH

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Anchen: 19.02.2006 16:49.