Bille
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Herkunft: Hampshire, England Name: Anna
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Was glaubst, du, was los wäre, wenn all die Sportpferde mal ihre Schmerzen zeigen würden, Druckluft? Dann hätten wir kaum noch Reiter. Und noch weniger ohne extreme Reitunfälle.
Außerdem haben Sportpferde sehr wohl Instinkte und Verhalten ihrer Vorfahren.
Allerdings werden diese natürlich durch Haltung und Aufzucht oftmals unterdrückt...
Nun sieht es wohl so aus, als ob Isabell Werth nicht beim CHIO starten wird.
Zitat: |
"Das ist der schlimmste Tag in meinem Leben. Ich habe kaum Hoffnung, dass die Suspendierung aufgehoben wird. Ich wollte dem Pferd den Alltag erleichtern", sagte Werth. Die Doppel-Weltmeisterin entschuldigte sich für ihr Fehlverhalten. "Ich bedaure den Vorfall zutiefst, war aber der Überzeugung, korrekt gehandelt zu haben." Werth erklärte, dass das verbotene Beruhigungsmittel Fluphenazine durch das Medikament Modecate in den Körper des Pferdes gelangt sei. Am 16. Mai sei der Wallach mit dem Medikament einmalig behandelt worden.
Stichwort: Fluphenazin
Fluphenazin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Neuroleptika und gehört zu den Beruhigungsmitteln. Nach Angaben der Deutschen Reiterlichen Vereinigung FN gibt es kein Arzneimittel in Deutschland, das Fluphenazin enthält und für den Reitsport zugelassen ist. Die Substanz bewirkt eine Dämpfung der emotionalen Erregung und dient überwiegend der Narkose-Vorbereitung. Bei Olympia 2004 in Athen wurde der Wirkstoff dem irischen Springreiter Cian O'Connor zum Verhängnis. Sein Pferd Waterford Crystal wurde positiv auf Fluphenazin und Zuclophenthixol getestet, O'Connor verlor seine Goldmedaille. In der Humanmedizin wird Fluphenazin bei der Behandlung chronisch-schizophrener Psychosen eingesetzt. Im klinischen Gebrauch dient es unter anderem als Langzeittherapeutikum zur Symptomunterdrückung bei chronisch schizophrenen Psychosen. Zudem wirkt es bei akuten psychotischen Syndromen mit Wahn, Halluzinationen, Denkstörungen, Denkzerfahrenheit und Ich-Störungen. |
Wenn das Pferd tatsächlich so schlimm an Shivering leidet, gehört es für mich nicht in den großen Turniersport.
Ich kenne einige Shivering-Pferde, denen es bei wirklich guter Arbeit sehr gut geht, mit der Krankheit, das ganze trat nach einiger Zeit nur noch beim Hufeauskratzen auf.
Vielleicht zittert das Pferd ja auch einfach in Anbetracht der bevorstehenden Reiteinheit?
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26.06.2009 19:54 |
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Druckluft
Frohe Weihnachten
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Zitat: |
Original von Bille
Was glaubst, du, was los wäre, wenn all die Sportpferde mal ihre Schmerzen zeigen würden, Druckluft? Dann hätten wir kaum noch Reiter. Und noch weniger ohne extreme Reitunfälle.
Außerdem haben Sportpferde sehr wohl Instinkte und Verhalten ihrer Vorfahren.
Allerdings werden diese natürlich durch Haltung und Aufzucht oftmals unterdrückt...
Wenn das Pferd tatsächlich so schlimm an Shivering leidet, gehört es für mich nicht in den großen Turniersport.
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Das wollte ich in keinster Weise so zum Ausdruck bringen.
Wenn die Pferde bei jedem Schmerz, jedem Weh-Wehchen dicht machen würde, wäre der große Sport ganz schnell vorbei, ganz klar, das stelle ich auch absolut nicht in Frage.
Die von dir angesprochenen extremen Reitunfälle kommen, da stimme ich dri voll udn ganz zu, oft von "verborgenen" Schmerzen der "Sportgeräte", oder auch einfach durch Überschätzung, Überforderung, ect...
Überforderung führt dann allerdings auch wieder zu Schmerzen, sei es auch "nur" psychischer Art.
Ich wollte damit bloß die angesprochenen Instinkte aufgreifen.
Sicherlich bleiben diese vorhanden, aber halt in sehr geringem (/geringerem) Maße (deine Meinung, dass sie von Haltung und Aufzucht unterdrückt werden klingt absolut logisch, trotzallem bin ich immer noch der Meinung, dass eben durch diese über mehrere Generationen andauernde Haltung und Aufzucht zumindest zu einer "Schwächung" dieser Instinkte führt, aber es kommt ja dasselbe dabei raus).
Instinkte z.B. das Pferde früh aufstehen sind meiner Meinung nach Instinkte, die noch sehr lange bestehen werden, eben dadurch, dass iel gezüchtet wird und die Mütter es ihren Fohlen so weitergeben.
Ich hoffe du verstehst ein wenig, was ich meine.
Wobei handelt es sich bei Shivering? Habe da noch nie was von gehört.
Lg
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26.06.2009 20:04 |
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Bille
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Zitat: |
Shivering-Syndrom
Charakteristisch sind Muskelkrämpfe, die vor allem eines oder beide Hinterbeine, Kruppe und Schweif betreffen.
Kranke Pferde verharren krampfartig mit halbgebeugten oder unter den Bauch gezogenen Beinen, besonders wenn die Hufe zum Säubern, Ausschneiden oder Beschlagen hochgehoben werden. Gleichzeitig heben sie oft den Schweif.
Im Gegensatz zum Hahnentritt, mit dem die Krankheit anfangs leicht verwechselt wird, stellen die Pferde ihre Hufe allerdings nicht schlagartig wieder auf den Boden, sondern setzen sie langsam ab, wenn der Anfall vorbei ist. Das kann nur ein paar Sekunden oder auch einige Minuten dauern.
Im fortgeschrittenen Stadium sind manche Tiere nicht mehr in der Lage, die Beine längere Zeit locker hochzuhalten, so dass das Beschlagen und selbst das Ausschneiden des Hufs unmöglich wird.
In sehr seltenen Fällen sind auch die Vorderbeine betroffen, die beim Hochheben nach vorne gestreckt werden, während die Muskeln über den Ellenbogen zittern.
Muskelspasmen können auch in der Kopf- und Nackenregion auftreten, so dass die Augenlider schnell zwinkern, und die Ohren zucken. „Das ist aber sehr selten“, sagt Pferdefachtierarzt Dr. Dirk Fister, Chef der Tierärztlichen Klinik für Pferde Bilsen bei Hamburg.
Wenn das Pferd vorwärts läuft, zuckt es entweder gar nicht oder nur während der ersten paar Schritte. „Unter dem Reiter und unter Belastung sind keine Symptome zu sehen, es sei denn, das Pferd läuft rückwärts. Das können Shivering-Pferde oft nur sehr schlecht und nur für ein paar Schritte“, sagt Dr. Fister.
Die Symptome verschlimmern sich, wenn das Pferd aufgeregt ist. „Shivering-Pferde sind meist keine guten Hängerfahrer; sie kommen häufig schweißnass an, weil die Anfälle ihnen Angst machen“, sagt Dr. Fister. „Oft löst ein unbekannter Bodenbelag wie der Gummiboden im Behandlungsraum einen Anfall aus“, beobachtet der Tierarzt.
Die Muskulatur schrumpft (Atrophie), wenn die Krankheit fortschreitet; die Beine werden steifer, die Hinterhand schwächer. Häufig stehen Pferde dann auch ungewöhnlich breitbeinig. |
www.cavallo.de
Shivering kann durch wirklich gutes Reiten und ein enstprechendes Handling recht gut abgefangen werden (oder die Symptome gemildert werden), auch wenn es so nicht heilbar ist.
Dass dem bei einer Frau Werth nicht so ist, ist klar.
Wenn das Pferd aber so schwer an Shivering leidet, dass ihm mit Neuroleptike der Alltag "verbessert" werden soll, dann gehört es für mich nicht in den Sport. Ganz eindeutig.
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26.06.2009 20:23 |
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Druckluft
Frohe Weihnachten
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Zitat: |
Original von Bille
Shivering kann durch wirklich gutes Reiten und ein enstprechendes Handling recht gut abgefangen werden (oder die Symptome gemildert werden), auch wenn es so nicht heilbar ist.
Dass dem bei einer Frau Werth nicht so ist, ist klar.
Wenn das Pferd aber so schwer an Shivering leidet, dass ihm mit Neuroleptike der Alltag "verbessert" werden soll, dann gehört es für mich nicht in den Sport. Ganz eindeutig. |
Erstmal dankeschön für die Definition.
Natürlich ist es bei einer so international erfolgreichen Reiterin nicht "möglich" das Pferd ohne Antibiotika oder andere Verabreichungen möglichst symptomfrei zu halten.
Ich frage mich gerade nur, warum Isabell Werth das Pferd dann überhaupt noch vorstellt, zumal ihr doch klar sein wird, dass das auf Dauer im großen Sport mit dem Pferd nicht möglich ist?
Stimme dir da natürlich zu, das Pferd gehört nicht in den Sport, erst Recht nicht auf diese hohe "Ebene".
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26.06.2009 20:31 |
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Bille
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26.06.2009 21:26 |
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Druckluft
Frohe Weihnachten
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Zitat: |
Für Hengste und Wallache ist es wegen seiner beruhigenden Wirkung verboten |
Quelle: www.st-georg.de
Kann man sich daraus erschließen, dass es für Stuten erlaubt ist, auch für solche, die im Sport gehen, oder was hat es damit auf sich?
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26.06.2009 21:30 |
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Bille
Ehemals Moderator
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Ich meine auch, in den FEI-Regelungen ist eine bestimtme Dosierung erlaubt, bei der FN allerdings nicht (sprich nationale Turniere).
Wenn ich mich da richtig erinnere, finde ich das recht schwachsinnig - besonders von der FEI.
Und zu deinem Kommentar, Tireth: Wenn das Pferd mit Neuroleptika behandelt werden muss, um den "Alltag zu verbessern", dann gehört es für mich so nicht in den Sport.
Andererseits könnte das ganze natürlich auch bloß eine Ausrede sein, wie gesagt, ich kenne einige Pferde mit leichtem Shivering, die ohne Medikamente und andere Behandlungen sehr gut leben.
Meines Erachtens nach müsste das Shivering-Syndrom bei dem Pferd von der Dame Werth dann schon sehr ausgeprägt sein.
Und dann gehört das Pferd für mich nichts aufs Turnier, schon gar nicht in solch großen und stressreichen Veranstaltungen (Stress kann das Shivering-Syndrom stark beeinflussen).
Und die Werth'sche Rollkur-Methodik dürfte sich darauf auch alles andere als positiv auswirken.
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26.06.2009 21:48 |
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Bille
Ehemals Moderator
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27.06.2009 21:43 |
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Druckluft
Frohe Weihnachten
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Ich verstehe hier die Argumente von Isabell Werth schon und fände es auch einfach, wenn es wirklich solche öffentlichen Behandlungsbücher gäbe (wer sich dran hält, alles einzutragen ist dann natürlich die andere Frage).
Isabell Werth kenne ich persönlich, sie wohnt ja hier bei uns in der Ecke.
Dass sie immer dafür war, dass es unangemeldete Stichproben gibt, stimmt allerdings.
Sicherlich ist das eine gute Möglichkeit.
Ich verstehe natürlich den Verband genauso sehr. Es liegt ganz klar eine Verabreichung einer verbotenen Substanz vor und wie ISabell Werth sich zu Wehr setzt, hat es sehr den Anschein, als möchte sie anderen die Schuld zuweisen.
Ich unterstüze sie aber in ihre Meinung, dass es zu wenig Unterstüzung vom Verband gibt. Unterstützung nicht im Sinne von Schönreden, oder ein Auge zu drücken, sondern im Sinne von wirklicher Unterstüzung im Vornherein.
Es müssen einfach Lösungen gefunden werden, denn gerade bei Isabell glaube ich, dass sie sich nicht dessen bewusst war, was sie tat.
Ich bin mir absolut sicher, dass sie sich nicht im Klaren darüber war, dass es Doping ist, was an Whisper verabreicht wurde und dass es solange im Körper bleiben würde.
Das kann und will ich mir nicht vorstellen. Warum soll sie sich einem solchen Risiko aussetzen, gerade weil Whisper "nichtmal" ihr Toppferd ist und es "nur" um ein Pfingstturnier ging.
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27.06.2009 22:11 |
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Miss Quattro
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Jaja der Stihl mal wieder...den kenne ich schon persönlich und weiß, was der alles so dreht aber ich werde mich dazu nicht öffentlich äußern...
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27.06.2009 21:58 |
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Summerland
Mitglied
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ich fand sie sah richtig richtig fertig aus...
der moderator hat mich aufgregt der war furchtbar
aber ich glaube ihr das...es kann wirklich sein, dass der TA keine ahnung hatte wie lange das mittel genau im blut ist und da hat sie sich dann nur bei ihm informiert und ja auch selber gesagt, dass es dumm war keine weiteren meinungen zu holen
aber das das mittel nicht in d-land erhältlich ist hat mich etwas geschockt
aber unwissenheit schützt wohl leider auch keine frau werth vor strafen
allerdings ist hier die frage wie lange die strafe anhält- sh. herrn deußer, der immer brav einspruch eingelegt hat und einstweilige verfügungen bekommen hat für turniere und nun wieder normal reiten darf, obwohl er 5 oder 6 mal gar positiv getestet wurde...also bin gespannt wie viel IW bekommt und wie lang das anhält
__________________ TS Summerland
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28.06.2009 10:24 |
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Jinn
Dressagerie
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Juhu, endlich kein Doping mehr! |
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Ja, das Ende des Dopings ist in Sicht, denn wie auf der FEI-Hauptversammlung im Koppenhagen vor ein paar Tagen beschlossen wurde sind laut der "Progressive List" nun ganz legal und so mir nichts dir nichts bestimme Schmerzkiller, Entzündungshemmer und was-weiß-ich-noch-alles-für-Wundermittel verabreichbar. Was das ganze noch mit nett betiteltem "Clean Sport" zu tun hat ist mir ein Rätsel, aber es ist ihnen wohl kein besserer Titel eingefallen, und so bedient man sich eben im Buch "Schönreden für Dummies", hat auch was.
Einige der Mitglieder wurden ja vermutlich ganz klug übers Ohr gehauen, schließlich wurde die ursprüngliche Liste (die zu Beginn einsehbar war) am Ende kurzfristig doch noch durch eine andere ersetzt. Und vermutlich hat das nicht jeder mitbekommen. Aber ganz ehrlich, wer rechnet denn mit so einer Aktion? Wir sind doch hier schließlich nicht beim Fernsehen. Aber mit der Nummer könnte die FEI echt bei "Wetten dass ...?" mitmachen. "Wetten dass ... (die Idioten nicht drauf reinfallen?)".
Wem das eingefallen ist winkt jetzt wohl eine Beförderung durch Mrs Prähsident. Denn die hat selbst auf Bitten mehrerer Mitglieder keine erneute Abstimmung einberufen. Wir ihr dann wohl schon ganz reht sein. "Sind doch schon alle weg" sagt die nur. Blöd, wah? Und das in Zeiten der Globalen Erwärmung äh ich meine natürlich Globalisierung. Müssma wohl bis näxtes Jaar waardn, soarrie.
Möglicherweise darf man ihr aber auch keine Schuld geben, vielleicht hat ja das Krönchen zu doll auf das Gehirnchen gedrückt, oder sie saß auf einer Erbse und war deswegen schlecht gelaunt. Also hat die Prinzessin einfach mal ihr eigenes Märchen geschrieben, in dem das Wort Doping durch liebliche Fürsorge ersetzt wurde. Und wenn mal ein Pferd kapputtgeht holt man einfach ein neues. Leider hat ja der Quelleversand zugemacht, also muss man wohl im Second Hand Laden schauen.
So ganz President-like war sie wohl. "Yes we can". Na klar kännst du. Schließlich muss man nur ein paar Tricks auf Lager haben.
Aber das lächerlichste dabei ist, dass Reiter mancher Länder sich trotzdem strafbar machen würden, aufgrund ihres Gesetzes, des Tierschutzes ... und das, obwohl es die FEI eigentlich erlaubt. Kurios ...
via Dressurstudien
Mitteilung der FEI
Mitteilung der FN
Mitteilung der FENA
Artikel der St. Georg
__________________ Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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22.11.2009 00:44 |
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Jinn
Dressagerie
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Ups tut mir Leid, Danke fürs verschieben!
__________________ Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
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22.11.2009 11:06 |
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Jolly Jumper
Chicman <3
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24.11.2009 11:02 |
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Impressum
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